Möchten Sie sich im Frühjahr an Hyazinthen mit ihrer wunderschönen Blütenpracht und dem starken Duft erfreuen, müssen Sie sie im Oktober pflanzen. Es gibt viele schöne Sorten mit einem breiten Spektrum an Farben. Allerdings sind die betörenden Schönheiten giftig, was Sie vor allem beachten sollten, wenn Sie Kinder und Haustiere haben.
Hyazinthen als Frühblüher: Liliengewächs mit schönen Blüten
Die Hyazinthe gehört botanisch gesehen zu den Liliengewächsen. Die Pflanzen waren bereits in der Antike beliebt, doch in Mitteleuropa sind sie erst seit dem 17. Jahrhundert verbreitet. Hyazinthen gehören zu den Zwiebelgewächsen und haben daher nur eine kurze Vegetationsperiode. Sie bilden vor der Blüte vier bis sieben Laubblätter aus, die sich eng um die Knospen schließen. Mit ihrem kräftigen und etwas gedrungen wirkenden Blütenstängel werden sie 15 bis 30 Zentimeter hoch.
Die Spitzen der fleischigen Blätter erscheinen schon im Februar. Die glockenförmigen Blüten erblühen im April und wachsen in einer dichten Traube. Typische Blütenfarben sind Weiß, Rosa, Blau und Violett, doch gibt es inzwischen auch viele Hybriden mit anderen Blütenfarben. Nachdem die Blüten mit ihrem schweren, süßlichen Duft abgeblüht sind, sterben auch die Blätter im Juni ab.
Hyazinthen-Sorten: Züchtungen in vielen Farben
Hyazinthen können Sie inzwischen in vielen Sorten kaufen. Immer neue Züchtungen kommen hinzu, die sich in ihrem Wuchs sowie in Form und Farbe der Blüten unterscheiden. Die Sorten duften unterschiedlich stark. Bei einigen Sorten kann schon eine einzige Blüte einen Raum mit ihrem intensiven Duft füllen. Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Gipsy Queen mit apricotfarbenen Blüten
- Amsterdam mit roten Blüten
- Yellow Hammer mit gelben Blüten
- Blue Jacket, Delft Blue oder Blue Star mit blauen Blüten
- Carnegie mit weißen Blüten
Multiflora-Hyazinthen sind relativ neu. Aus einer einzigen Zwiebel wachsen fünf bis sieben Blütenstände.
Ansprüche an Standort und Boden: sonnig-warm mit luftigem Boden
Hyazinthen bevorzugen einen sonnigen, warmen Standort, doch können sie auch im Halbschatten kultiviert werden. Alternativ zum Gartenbeet können Sie Hyazinthen auch in Balkonkästen oder Töpfen auf Balkon oder Terrasse platzieren und ihnen dort einen sonnigen Platz bieten. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und humos sein, da Hyazinthen keine Staunässe vertragen. Arbeiten Sie eine Sandschicht für die Drainage in den Boden ein.
Den Boden im Garten reichern Sie mit reifem Kompost an und warten dann noch ungefähr zwei Wochen, bevor Sie die Zwiebeln ins Beet bringen. Möchten Sie die Zwiebeln den Winter über im Beet lassen, sollten Sie im Herbst den Boden kompostieren, damit die Hyazinthen viele Nährstoffe aufnehmen.
Hyazinthen pflanzen: Oktober bis November als Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit für Hyazinthen sind die letzten beiden Oktoberwochen und der November. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Zwiebeln sollte mindestens 15 Zentimeter betragen. Die Pflanztiefe liegt ungefähr bei zehn Zentimetern. Markieren Sie die Stellen, an denen Sie die Zwiebeln in den Boden gebracht haben, am besten mit einem Stäbchen. Zumeist treiben die Hyazinthen schon im Frühjahr, das auf die Pflanzung folgt, ihre Blüten aus. Ab dem zweiten Standjahr werden die Blütenstände oft etwas kleiner als im ersten Jahr.
Pflege von Hyazinthen: viel Feuchtigkeit in der Wachstumsphase
Hyazinthen benötigen in der Wachstumsphase viel Feuchtigkeit. Sie müssen bewässern, wenn es nicht genug regnet. Die Blütenstände werden oft ziemlich schwer und knicken daher vor allem bei starkem Wind leicht um. Das vermeiden Sie, indem Sie sie mit Stäbchen stützen. Vor der Samenbildung schneiden Sie die verblühten Blüten ab, damit die Pflanzen keine unnötige Kraft für die Samenbildung verbrauchen und mehr Energie für die Blüte im nächsten Jahr übrig haben. Entfernen Sie aber nicht die grünen Blätter der Pflanzen.
Weiterkultur von Hyazinthen: Ausgraben oder im Boden lassen
Sind die Blätter der Hyazinthen abgestorben, haben Sie zwei Möglichkeiten für die Weiterkultur der Pflanzen:
- Ist der Standort günstig und der Boden sommertrocken, können Sie die Zwiebeln im Boden lassen. Decken Sie sie im Winter mit Laub oder Reisig ab, um sie vor Frost zu schützen. Damit sie rechtzeitig austreiben und blühen können, entfernen Sie die Abdeckung im Frühjahr.
- Die Zwiebeln können Sie aber auch ausgraben, wenn das Laub abgestorben ist. Entfernen Sie die Erde von den Zwiebeln und lassen Sie die Zwiebeln gut abtrocknen. Bewahren Sie sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz auf, bevor Sie sie im Oktober oder November wieder ins Beet bringen. Diese Variante hat den Vorteil, dass die Blüten ab dem zweiten Jahr nicht kleiner ausfallen.
Hyazinthen mit Brutzwiebeln vermehren
Unter guten Bedingungen, wenn die Hyazinthen genug Nährstoffe bekommen, können sie Brutzwiebeln ausbilden. Nehmen Sie die Zwiebeln aus der Erde, wenn das Laub abgestorben ist, und lösen Sie diese kleinen Zwiebeln vorsichtig von der Mutterzwiebel und lassen sie abtrocknen. Im Oktober können Sie diese Brutzwiebeln auspflanzen. Sie bringen anfangs nur eine spärliche Blüte hervor, doch wenn Sie die Zwiebeln jedes Jahr nach dem Absterben der Blätter aus der Erde nehmen, werden die Blüten kräftiger. Entfernen Sie von den Mutterzwiebeln auf jeden Fall die Brutzwiebeln, damit ihnen nicht zu viel Energie entzogen wird.