Voraussetzung für eine gute Ernte ist die durchdachte Planung des Gartens, damit der Boden nicht ausgelaugt wird und die Pflanzen voneinander profitieren. Achten Sie auf Fruchtfolge und Fruchtwechsel und verwenden Sie frühe und späte Sorten, um die Ernte zu verlängern.
Planung des Gartens: rechtzeitig vor dem Saisonstart
Rechtzeitig, bevor die neue Gartensaison beginnt, nehmen Sie die Planung Ihres Gartens vor. Berücksichtigen Sie die Ansprüche der verschiedenen Gemüsepflanzen an Boden, Sonneneinstrahlung und Mischkultur. Legen Sie abhängig vom vorhandenen Platz die Lage und Größe der Beete fest. Fertigen Sie eine maßstabgetreue Skizze von Ihrem Garten mit den Beeten und Wegen an.
Damit der Boden nicht ausgelaugt wird und sich keine Krankheiten sowie Schädlinge im Gemüsebeet verbreiten, berücksichtigen Sie die Fruchtfolge. Achten Sie darauf, welche Pflanzen Sie in der letzten Saison angebaut haben, und berücksichtigen Sie den nötigen Fruchtwechsel vor. Planen Sie, welche Sorten Sie in der kommenden Saison anbauen möchten, und tragen Sie die Sorten in Ihre Skizze ein. Nach dieser Skizze nehmen Sie den Kauf von Saatgut und Jungpflanzen vor, teilen Ihre Beete ein und bepflanzen die Beete.
Tipp: Bewahren Sie die Skizze über mehrere Jahre auf. Sie dient der Festlegung der Fruchtfolge und der Planung in den kommenden Jahren. So laufen Sie nicht die Gefahr, dieselbe Gemüsesorte mehrmals am selben Standort anzubauen.
Garten optimal nutzen: Fruchtfolge und Fruchtwechsel
Um den Garten optimal auszunutzen, die Ernteperiode zu verlängern und den verschiedenen Gemüsesorten ideale Bedingungen zu bieten, kombinieren Sie die Hauptfrucht je nach Kulturdauer mit einer Vor- und Nachfrucht. Im Idealfall kann die Vorfrucht gute Bedingungen für die Hauptfrucht schaffen und zu deren besseren Wachstum beitragen. Die Hauptfrucht bietet wiederum eine gute Starthilfe für die Nachfrucht. Bei Fruchtfolge und Fruchtwechsel können Sie entweder zuerst die Gemüsesorte mit einer kurzen Kulturzeit anbauen, beispielsweise Radieschen, und dann die Hauptkultur mit der längeren Kulturzeit ins Beet bringen. Auch die umgekehrte Vorgehensweise ist möglich, indem Sie erst das Gemüse mit der langen Kulturzeit und anschließend eine Sorte mit einer kurzen Kulturzeit anbauen.
Beispiele für die Fruchtfolge: unterschiedlich lange Kulturzeiten kombinieren
Die Fruchtfolge innerhalb einer Saison könnte beispielsweise mit Radieschen oder einem schnell wachsenden Salat starten. Ende April oder Anfang Mai sind diese Sorten abgeerntet und machen Platz für Kartoffeln. Haben Sie Ihre Kartoffeln schon im Juli geerntet, ist noch Zeit, um Buschbohnen anzubauen. Feldsalat ist kälteunempfindlich und kann noch angesät werden, wenn die Hauptkultur abgeerntet ist.
Zwiebeln können schon im zeitigen Frühjahr gesteckt werden, doch dauert die Kulturzeit bis in den Spätsommer oder Herbst. Anschließend können Sie Feldsalat ansäen. Umgekehrt können Zwiebeln jedoch schon im Herbst gesteckt werden, beispielsweise nach der Ernte von Kohl. So ist das Beet auch noch im Winter ausgenutzt, sodass Sie die Zwiebeln im Frühjahr schon ernten können. Achten Sie bei der Fruchtfolge und beim Fruchtwechsel immer darauf, dass die Pflanzen gut miteinander harmonieren.
Fruchtwechsel: Anbaufläche jährlich wechseln
Es gibt nur wenige mehrjährige Obst- und Gemüsesorten, zu denen Erdbeeren und Rhabarber zählen. Diese Sorten bleiben mindestens zwei Jahre lang im Beet. Andere Gemüsesorten sind nur einjährig und erlauben einen jährlichen Wechsel des Standorts. So vermeiden Sie Pflanzenkrankheiten wie Kohlhernie und Schädlinge wie Nematoden. Dem Boden werden nicht einseitig Nährstoffe entzogen.
Bauen Sie möglichst keine Gemüsesorten der gleichen Familie zwei Jahre hintereinander am selben Standort an. Bei einigen Sorten müssen Sie mit einem Wechsel eine längere Pause einhalten. Dort, wo Dill gestanden hat, sollten Sie in den folgenden vier Jahren keinen Dill mehr anbauen. Starkzehrer laugen den Boden schnell aus. Auch wenn es sich um unterschiedliche Sorten handelt, sollten Sie nicht zwei Jahre hintereinander Starkzehrer an einem Standort anbauen. Dort, wo Starkzehrer gestanden haben, bauen Sie im nächsten Jahr Schwach- oder Mittelzehrer an, damit sich der Boden wieder regenerieren kann.
Zeitplanung für den Gemüseanbau: den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen
Haben Sie festgelegt, welche Gemüsesorten Sie anbauen möchten und wo sie stehen sollen, kümmern Sie sich um die Aussaattermine. Anhand eines Gartenkalenders erfahren Sie, wann welche Gemüsesorten ausgesät oder gepflanzt werden, wann sie vorkultiviert werden und wann sie ins Freiland können. Aussaat- und Erntezeitpunkte können sich abhängig von der Witterung und der Lage Ihres Gartens um ein bis zwei Wochen verschieben. Der Zeitplan ist eine ungefähre Orientierung und hilft Ihnen auch bei der Festlegung der Fruchtfolge.
Was Sie im Frühjahr anbauen: widerstandsfähige und robuste Sorten
Das Frühjahr ist die richtige Zeit, um robuste und widerstandsfähige Sorten anzubauen. Schon im März bringen Sie diese ins Beet:
- Radieschen
- Dicke Bohnen
- Pastinaken
- Möhren
- Zwiebeln
- Schwarzwurzeln
- Spinat
- frostunempfindlichen Salat
Im April können empfindlichere Sorten, die mehr Wärme benötigen, ausgesät oder ins Beet gepflanzt werden, beispielsweise verschiedene Kohlsorten, Rote Bete, Erbsen oder Kartoffeln. Der Mai ist die Zeit für empfindliche, wärmeliebende Sorten wie Bohnen, Gurken, Kürbis oder Zucchini.
Das kann noch im Sommer ausgesät werden: gute Nachfrucht
Im Sommer können noch verschiedene Gemüsesorten als Nachfrucht, aber auch als Hauptfrucht in den Garten. Radieschen und verschiedene Salate, aber auch Spinat können aufgrund der kurzen Kulturdauer noch im Sommer ausgesät werden. Der späteste Zeitpunkt für die Aussaat von Bohnen ist der Juli. Auch einige Kräuter mit kurzer Kulturdauer, beispielsweise Dill, können Sie noch im Sommer aussäen. Grünkohl kann noch bis August ausgesät werden, um im nächsten Jahr geerntet zu werden.
Aussaat im Herbst: robuste, winterharte Sorten
Im Herbst säen Sie winterharte Salate wie Feldsalat aus. Auch verschiedene Kräuter wie Dill können noch im Herbst gesät werden. Um Zwiebeln schon im Frühjahr zu ernten, bringen Sie sie im Oktober noch in die Erde. Es gibt verschiedene Wintersteckzwiebeln, die sich für den Herbst eignen. Für die kommende Saison haben die Zwiebeln dann bereits eine gute Starthilfe.
Ernteperiode verlängern: Gewächshäuser, Hochbeet oder Frühbeet
Die Ernteperiode lässt sich mit einem Gewächshaus verlängern, das im Idealfall beheizt wird. Ein beheiztes Gewächshaus ermöglicht die frühe Aussaat von verschiedenen Gemüsesorten wie Tomaten oder Paprika, die Sie dann schon im Juni ernten können. Mit dem Gewächshaus verlängern Sie auch die Ernteperiode von Tomaten, Gurken oder Paprika.
Um Salat, Spinat oder Radieschen schon frühzeitig zu ernten, können sie bereits im Februar ins Frühbeet. Auch ein Hochbeet mit Frühbeetabdeckung ist zur Ernteverlängerung geeignet, da das Gemüse auch von unten Wärme bekommt. Ein Frühbeet ist auch für die Vorkultur von Kohlpflanzen geeignet, bevor sie ins Freiland kommen. Der Kohl kann dann schon zeitiger geerntet werden.
Tipp: Bei vielen Gemüsesorten wie Salat, Spinat oder Radieschen verlängern Sie die Ernteperiode, indem Sie sie zeitversetzt im Abstand von zwei bis vier Wochen aussäen.