Das Gartenjahr hat bereits begonnen und es ist an der Zeit Hecken und Bäume zu stutzen. Doch natürlich stellt sich hier wieder einmal die Frage: Wohin mit dem Schnittgut? Kein Problem, denn Sie müssen das Schnittgut nicht entsorgen. Nutzen Sie es für Ihren Garten, damit die wertvollen Rohstoffe erhalten bleiben. Hier finden Sie einige Tipps, was Sie mit dem Schnittgut alles machen können.
Schneiden, häckseln und Co. – für viele Gärtner der Ruhepol
Viele Gärtner lieben es, den Garten nach dem Winter wieder auf Vordermann zu bringen und den Sträuchern und auch Bäumen Luft zu verschaffen, indem sie sie auslichten. Dabei werden lagen Ruten knapp über dem Boden gekürzt oder die Zweige nah am nächsten dicken Ast abgeschnitten. Schnell kommt so eine stattliche Menge sperriges Schnittgut zustande.
Die meisten Gärtner schwören darauf, den Baumschnitt zu häckseln und so Schnitzel, Chips und Scheibchen selbst zu verwerten. Es gibt aber auch die, die das Schnittgut den Wertstoffhöfen zum Fraß vorwerfen. Das muss aber nicht sein, da es gibt noch deutlich mehr gibt, was Sie mit dem Schnittgut machen können. Anstatt das tolle Naturmaterial zu schreddern und es im Kompost oder als Mulchschicht zu nutzen, sollten Sie sich diese Ideen einmal genauer anschauen, um das Schnittgut kreativ zu nutzen.
Dekorativ platzieren
Dekorieren mit Naturmaterial lieg im Trend. Wie wäre es, wenn Sie einen Arm voller Reiser mit einer hübschen Schnur bündeln und ihn neben die Eingangstür stellen? Dabei ist es gleich, ob es sich um Haselruten, Zweige des Apfelbaums oder sonstigen Baumschnitt handelt. Mit hübschen Schnüren können Sie so einen dekorativen Eingangsbereich zaubern. Je nach Größe haben Sie außerdem die Möglichkeit, die Reiser in eine Vase zustellen und sie noch zu schmücken.
Zäune aus Holzstecken selbst gestalten
Die einzelnen Zweige eignen sich aber auch dazu, Zaunelemente selbst herzustellen. Dabei müssen die Stecken nicht gerade und perfekt sein. Je unterschiedlicher sie sind, desto rustikaler wirkt das Zaunelement. Des Weiteren haben schöne und gerade Stecken eine vielseitige Verwendung im Garten. Sie können nicht nur Tomaten und Hochstämmchen den notwendigen Halt geben, sondern können auch als Zaunelement als Ränder für Blumenbeete dienen.
Haben Sie viele dickere Zweige, können Sie diese nutzen, um ein Hochbeet zu bauen. Auch hölzerne Begrenzungen lassen sich mit dicken Zweigen sehr gut gestalten. So können Sie sich das Geld für Pflöcke sparen und haben einen naturnahen und umweltbewussten Garten.
Wer kreativ ist und Basteln mag, kann sogar geflochtene Rahmen für Beete gestalten. Hier eignen sich natürlich eher die dünnen Äste, die noch biegsam sind und so gut verarbeitet werden können. Diese eignen sich außerdem hervorragend, um Herzen oder andere Motive zu gestalten und dann an der Terrasse aufzuhängen.
Flechtwände, um den Kompost zu verstecken
Aus den noch frischen und dünnen Ästen können des Weiteren tolle Flechtwände hergestellt werden. Dies sind perfekt, wenn Sie Regentonne oder unschöne Gartenutensilien verstecken möchten. Die Flechtwände können Sie zudem noch mit hübschen Dekoartikeln aufwerten und so nicht ansehnliche Dinge im Garten einfach verstecken.
Gleichzeitig bieten sich die Zweige auch als Rankhilfe an. Dabei haben Sie die Möglichkeit ein lockeres Flechtwerk als Rankhilfe herzustellen oder die einzelnen Äste mit Schnüren so zu binden, dass sie den Pflanzen als Kletterhilfe dienen. Je nachdem wie viel Aufwand Sie möchten, stehen Ihnen dabei eine große Menge an Möglichkeiten zur Verfügung.
Benjeshecke anlegen – so wird’s gemacht
Beim Baum- und Heckenschnitt haben Sie ja nicht nur dünne Äste, sondern auch dicke und knorrige Aststücke. Diese können sie besonders gut für niedrige Begrenzungen nutzen. Doch auch eine Benjeshecke ist sehr beliebt und wird gerne genutzt, um Tieren ein Zuhause zu geben.
Um eine solche Benjeshecke zu bauen, werden zwei Reihen mit stabilen Ästen oder auch robusten Pfählen in die Erde geschlagen. Der Abstand der Pfosten sollte zwischen einem bis zwei Metern liegen. Zwischen den Holzpfählen werden dann Äste und Zweige in sehr unterschiedlichen Dicken vertikal aufgeschichtet.
Wichtig bei der Benjeshecke ist aber, dass die dünnen und dicken Äste gut gemischt werden, damit es nicht zu dicht aufgebaut wird und die tierischen Gartenbewohner genügend Platz haben. Wind, Wetter und Vögel sorgen dann außerdem dafür, dass sich die Hecke zunehmend begrünt und verdichtet.
Gestecke und mehr aus Baumschnitt
Insbesondere die kreativen Gärtner haben viele Möglichkeiten, um aus den Ästen schöne Gestecke, Kränze, Ruten oder mehr herzustellen. Während die Ruten das Grundgerüst für Gestecke aller Art sind, lassen sich auch Kränze oder Gestecke sehr gut mit den Ästen herstellen. Für Kränze können dann unter anderem Buchs-Büschel, Beerenzweige oder Tannengrün angebracht werden, um dann weitere dekorative Accessoires anzubringen.
Können Sie die Kränze und Gestecke zu einem anderen Zeitpunkt nicht mehr sehen, müssen Sie diese nicht in den Müll werfen, sondern können sie einfach in den Häcksler geben, um sie als Kompost zurück in den Garten zu bringen. Mit diesem natürlichen Kreislauf tun Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern haben auch keinen Abfall mehr aus dem Garten.
Staudenhalter – eine weitere Möglichkeit, um Grünschnitt zu nutzen
Sie benötigen noch Blumenstützen? Dann haben Sie mit den Ästen und fingerdicken Ruten eine perfekte Möglichkeit, eine solche Blumenstütze zu zaubern. Dieses Gerüst sollten Sie allerdings schon im Frühling anbringen, da es zu diesem Zeitpunkt viel einfacher ist und die Triebe locker in die Stütze wachsen können.
Benötigen Sie einen Ruten-Ring, eignen sich Apfel-, Haselnuss-, Flieder- oder Forsythientriebe sehr gut. Sie lassen sich leicht biegen und somit als Ruten-Ring verarbeiten. Dabei stecken Sie einfach die Enden in die Erde, um einen Ring über die Pflanze zu ziehen. In der Regel reichen drei Bögen vollkommen aus, damit der Ring stabil ist. Jetzt müssen die Bögen nur noch mit Draht oder einer Schnur befestigt werden. Gleiches können Sie auch mit Mini-Tipis machen, wenn Sie hauptsächlich starres und verholztes Schnittgut haben. Mit den Mini-Tipis können Sie so Kletterpflanzen Halt schenken.
Es gibt noch so viele Möglichkeiten, die Sie mit dem Grünschnitt machen können. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf oder stöbern Sie im Netz. Die kreativen Gärtner haben sicher noch viel mehr Ideen, was Sie mit dem Baumschnitt alles anstellen können.
Wir wollen uns der Gartenpflege widmen. Gut zu erfahren, dass man sogar die Zäune selbst stecken kann. Aber zuerst kommt der Baumschnitt dran.
Ich hatte dieses Jahr eine Menge Baumschnitt über. Damit habe ich mir dann eine Benjeshecke angelegt. Jedes Jahr werde ich sie noch etwas erweitern können.