Im Winter frisches Gemüse, Salate und Kräuter ernten? Wer einen Garten hat, der kann in der kalten Jahreszeit durchaus Wintersalate, Rosenkohl, Lauch oder auch Schwarzwurzeln ernten. Naturgemäß hält sich das Ernteangebot aber in Grenzen. Wer regelmäßig Tomaten, Gurken, Karotten oder Radieschen auf den Tisch bringen will, der muss wohl auf den Supermarkt oder den Wochenmarkt zurückgreifen oder hat ein eigenes Gewächshaus. Doch es geht auch ganz einfach auf der Fensterbank. Wie, das verraten wir Ihnen hier.
Gemüse auf der Fensterbank – die Grundvoraussetzungen
Bevor Sie loslegen, sollten Sie klären, ob Sie auch die Grundvoraussetzungen dafür haben, im Winter Gemüse auf der Fensterbank anzubauen.
- Licht, Licht, Licht. Das ist eine der wichtigsten Kriterien, die Gemüse, Kräuter und Salate auf der Fensterbank brauchen. Da die Lichtverhältnisse im Winter aber selbst am Fenster oft recht mager aussehen, kann man mit einer Pflanzleuchte nachhelfen. Diese imitieren das Sonnenlicht und die Pflanzen bekommen ausreichend Helligkeit. Diese ist wichtig, da bei zu dunklen Standorten die Pflanzen vergeilen. Das bedeutet, dass sie lange, dünne und vor allem schwache Triebe bildet, die nach Licht suchen. In der Folge verkümmern diese Triebe.
- Mäßige Wärme. Das bedeutet: nicht zu kalt und nicht zu warm. Sprich: Ein Raum, in dem im Winter nicht geheizt wird, ist definitiv zu kalt, ein Standort direkt an einer Heizung, die man im Winter auch gerne mal voll aufdreht, ist dagegen zu warm. Passend sind Temperaturen zwischen 18 und 23 Grad.
- Ausreichend Platz. Kräuter werden in der Regel nicht allzu groß und brauchen auch keine überdimensionalen Blumentöpfe. Sie passen meist problemlos aufs Fensterbrett. Mit so manchen Gemüsesorten sieht das anders aus, wie etwa bei Tomaten, Bohnen oder Salaten. Hier ist entsprechender Platz vor dem Fenster auf dem Boden oder auf einem größeren Tisch zu empfehlen. Aber immer an geeignete Lichtverhältnisse denken!
Gemüse im Winter anbauen – das alles ist möglich
Wir haben für Sie eine umfangreiche Liste von Gemüse, Kräuter und Salaten mit einigen wichtigen Dingen, die zu beachten sind, erstellt.
Tomaten, Paprika, Chili, Peperoni
Sowohl Tomaten, als auch Paprika inkl. Verwandtschaft, brauchen besonders viel Licht. Kann dies nicht gewährleistet werden, sollten Sie mit Pflanzenleuchten arbeiten. Die Temperaturen dürfen gerne etwas höher liegen, denn Wärme mögen die Nachtschattengewächse sehr gerne. Vor kalten Luftzügen sollten Sie die Pflanzen schützen.
Bei Tomaten empfehlen wir kleinwüchsige Sorten, wie etwa die Topftomate Heartbreaker Vita, die nur maximal 40 Zentimeter groß wird. Bei Paprika & Co. ist es in der Regel so, dass diese recht hoch wachsen und um die 80 bis 100 Zentimeter groß werden. Anders die Rote Topfpaprika Kobold, die gut für drinnen geeignet ist. Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu gießen und auch düngen sollten Sie weiterhin. Sofern Sie Tomaten- und Paprikapflanzen im Garten haben, können Sie diese vor dem ersten Frost in einen großen Topf umsetzen und nach drinnen holen.
Gurken, Zucchini
Gurken und Zucchini benötigen viel Platz, denn sie breiten sich stark aus, wachsen also nicht allzu sehr in die Höhe, stattdessen mehr in die Breite. Sie können mit einem Klettergerüst oder Stützhilfen die Triebe aber auch leiten. Gerade bei kleineren Gurkensorten können Sie den Anbau in einem Hängetopf versuchen.
Sowohl Gurken, als auch Zucchini können Sie problemlos drinnen vorziehen. Ab einer Größe von ca. 20 Zentimetern werden die Jungpflanzen vereinzelt, die kräftigste Pflanze darf bleiben. Gießen und düngen Sie regelmäßig und achten Sie auch hier auf viel Licht und Wärme, gerne um die 24 Grad.
Zwiebeln, Knoblauch, Frühlingszwiebeln
Bei diesen drei Gemüsesorten haben Sie den Vorteil, dass sich die Pflanzen in der Erde befinden und lediglich das Grün relativ dünn nach oben wächst. Sie benötigen hier also nicht allzu viel Platz, lediglich der Topf muss eine ausreichend Größe haben, bei Zwiebeln sollte die Tiefe mindestens 15 Zentimeter betragen. Stecken Sie die Zwiebelpflanzen im Oktober in die Erde, so können Sie ab März bereits ernten. Mäßig gießen, hell stellen, mehr ist nicht zu tun. Düngen ist nicht zwingend nötig.
Bohnen, Erbsen
Relativ pflegeleicht sind auch Bohnen und Erbsen. Beide wachsen deutlich in die Höhe, sodass Sie ein Rankgitter, einen Rankstab oder gespannte Querschnüre benötigen, um sich festhalten zu können. Hell und mäßig warm, so lieben es die beiden Gemüsesorten. Düngen ist bei einer nährstoffreichen Erde nicht unbedingt nötig. Besonders gut geeignet sind Buschbohnen für die Fensterbank.
Karotten, Radieschen
Karotten brauchen wenig Pflege. Sie bevorzugen einen hellen Platz und einen Blumentopf oder Blumenkasten mit einer Mindesttiefe von 20 Zentimetern. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, Staunässe ist aber zu vermeiden. Pastinaken und Wurzelpetersilie können Sie im Übrigen genauso kultivieren.
Bei Radieschen geht der Anbau ruck zuck. 4 bis 6 Wochen dauert es, bis Sie die ersten Radieschen auf dem Fensterbrett ernten können. Da sie kaum Platz benötigen, sind kleine Töpfe ausreichend. Auch beim Licht braucht es nicht allzu viel, mit 4 Stunden kommt die Pflanze bereits aus. Ebenso können Sie Radieschen gerne etwas kühler stellen. Wenn Sie regelmäßig gießen, dann war das schon alles, was Sie beachten müssen.
Spinat, Grünkohl, Mangold
Spinat begnügt sich mit relativ wenig Licht, 4 Stunden Sonne genügen ihm schon. Auch an Wärme stellt er keine Ansprüche, sodass er am besten in einem kühlen Raum ohne direkte Heizungsluft gedeiht. Nach der Ernte wächst die Pflanze immer wieder nach, Sie können also dauerhaft davon profitieren. Regelmäßiges Gießen ist wichtig und ab und zu eine Düngergabe, damit ist der Spinat zufrieden. Ähnliche Bedingungen braucht auch der Grünkohl, hier können Sie aber meist auf das Düngen verzichten.
Die Randbedingungen für den Mangold sind dem von Spinat und Grünkohl ähnlich. 4 Stunden Sonne, ein kühler Standort, ausreichend gießen, ab und an etwas düngen, das war es auch schon. Bei der Topftiefe sollten Sie mindestens 10 Zentimeter wählen. Je tiefer der Topf, umso größer werden auch die Blätter, die Sie ernten können – diese wachsen im Übrigen immer wieder nach.
Kopfsalat, Rucola
Relativ schnell wachsen Kopfsalat und Rucola – schon nach 4 bis 5 Wochen können Sie das erste Mal ernten. Als Standort bevorzugen beide Salatpflanzen einen hellen Platz mit mindestens 10 Stunden Sonne, sodass Sie im Winter mit einer Pflanzleuchte arbeiten müssen. Die Temperatur sollte zwischen 18 und 21 Grad liegen. Gegossen wird regelmäßig, drei Wochen nach der Aussaat sollten Sie einen Dünger verabreichen. Wenn Sie bei der Ernte von Rucola die Herzen stehen lassen, dann wächst dieser nach und Sie können bis zu dreimal ernten.
Kräuter
Sie können zahlreiche Kräuter auch im Winter auf dem Fensterbrett anbauen. Dazu gehören unter anderem Schnittlauch, Oregano, Minze, Thymian, Rosmarin, Petersilie, Basilikum und Bohnenkraut. Von den Bedingungen haben alle Kräuter ähnliche Bedürfnisse. Sie wollen einen hellen, nicht allzu warmen Standort, brauchen regelmäßig Wasser ohne Staunässe und sollten, sofern der Topf zu klein wird, zeitnah in einen größeren umziehen. Die Kräuter wachsen nach der Ernte immer wieder nach. Sofern die Blätter gelb werden, steht die Pflanze entweder zu dunkel oder zu trocken.
Ingwer
Eine sehr dankbare Pflanze ist der Ingwer, den Sie an einem dunklen Ort stellen können, da dieser unter der Erde wächst. Das Grün, das sich darüber bildet, ist für die Ernte nicht relevant. Ein Stück Ingwerknolle wird mit der Schnittstelle nach unten in den Blumentopf gegeben, regelmäßig gegossen und nicht allzu kühl gestellt. Sobald das Grün gelb wird, kann die Knolle geerntet werden.
Pilze
Sie lieben Champignons oder Austernpilze? Warum machen Sie dann nicht Ihre eigene Pilzzucht? Wir bieten dazu Pilzbrut in praktischen Pilzzuchtsets an. Die Box hat bereits alles, was Sie benötigen. Sie stellen diese bei Temperaturen über 10 Grad auf und gießen regelmäßig. Schon nach rund 2 Wochen zeigen sich die ersten Pilze, die Ernte kann nach 3 Wochen erfolgen. Eine mehrmalige Ernte ist möglich.