Ein Pflänzchen im Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch, eines im Wohnzimmer auf dem Fensterbrett und eines in der Schlafzimmerecke – wenn sich das für Sie etwas zu mickrig anhört, dann wäre ein Indoorgarten das Richtige für Sie! Holen Sie sich den Garten doch einfach ins Haus, damit es hier wunderbar grünt und blüht. Ja, sogar der Anbau von Kräutern und Gemüse ist möglich.
Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen
Während im Garten Pflanzen von der Sonne verwöhnt werden, ist dies in Räumen nicht immer der Fall – zumindest nicht in diesem Ausmaß. Stehen die Pflanzen direkt am Fenster, können sie natürlich am meisten von Sonnenstrahlen profitieren. Doch je weiter es in den Raum hineingeht, nimmt die Helligkeit immer mehr ab. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Pflanzen, die es hell mögen, aber keine direkte Sonne. Zimmerpflanzen sind somit genauso anspruchsvoll, wie Gartenpflanzen.
Hinzu kommt, dass die Luftfeuchtigkeit – besonders im Winter – in Räumen weitaus niedriger ist, als im Freien. Auch hier muss man gegensteuern, vor allem deshalb, um Schädlingsbefall zu verhindern. Ein weiterer wichtiger Punkt: Pflanzen in Blumentöpfen haben nur begrenzten Platz und benötigen zusätzliche Düngergaben. Somit sind Pflanzen für den Indoorgarten nicht selten sehr pflegeaufwendig. Es gibt aber auch zahlreiche Zimmerpflanzen, die mit wenig Pflege zurechtkommen. Dazu gehören zum Beispiel
- Monstera
- Elefantenfuß
- Yucca
- Glücksfeder
- Einblatt
- Aloe Vera
- Bogenhanf
- Efeutute
- Drachenbaum
- Zimmerazalee
- Geldbaum
- Weihnachtskaktus
- Flamingoblume
- Echeveria
Pflanzen für Sonne, Halbschatten und Schatten
Es gibt Zimmerpflanzen, die direkt am Fenster stehen sollten, anderen genügt eine dunkle Ecke. Welche Pflanzen für welchen Standort im Indoorgarten geeignet sind, möchten wir uns mal etwas genauer ansehen.
(Direkte) Sonne |
Halbschatten |
Schatten |
Elefantenohr |
Einblatt |
Fensterblatt |
Bogenhanf |
Drachenbaum |
Zimmerefeu |
Gummibaum |
Pfeilwurze |
Goldfruchtpalme |
Philodendron |
Bogenhanf |
|
Aloe Vera |
Kolbenfaden |
Kolbenfaden |
Elefantenfuß |
Drachenbaum |
Grünlilie |
Glücksfeder |
Steckenpalme |
Drachenbaum |
Blattkaktus |
Schwertfarn |
Palmlilie |
Orchideen |
Dieffenbachie |
Steckenpalme |
Christusdorn |
Wunderstrauch |
Korallenkaktus |
Echeveria |
Orchideen |
Efeutute |
Feigenkaktus |
Birkenfeige |
Binsenkaktus |
Grünlilie |
Korbmarante |
|
Wüstenrose |
Bromelie |
Fensterblatt |
Schwiegermuttersitz |
Kentiapalme |
Sie sehen, man kann die eigenen vier Wände durchaus grün und abwechslungsreich gestalten.
Indoorgarten – begrenzten Platz optimal nutzen
Dass man sich in Räumen nicht so austoben kann, wie im Garten ist aufgrund des begrenzten Platzes klar. Dennoch lässt sich vieles verwirklichen. Gerade wenn es auf engstem Raum grün werden soll, bieten sich unterschiedliche Ebenen an.
- Am Boden in einem großen Kübel stehen ausladend und hoch wachsende Pflanzen ideal.
- Egal, ob Tisch, Regal, Schrank, Schemel, Pflanzleiter, Weinkisten etc. – durch unterschiedliche Höhen können Sie nicht nur optisch Highlights schaffen, sondern den Pflanzen auch den richtigen Standort bieten. Weiter oben sind Pflanzen mit mehr Lichtbedarf gut aufgehoben, während in den unteren Ebenen Pflanzen mit weniger Lichtbedarf stehen.
- Was im Garten oft nur schwer umzusetzen ist, ist in Räumen ideal: Hängende Pflanzen! Sie werden an Zimmerdecken in Blumenampeln gehängt oder auf hohe Schränke gestellt – so haben sie viel Freiraum.
- Vergessen Sie Ihr Fensterbrett nicht, denn das ist prädestiniert für tolle Blumen im Haus. Achten Sie darauf, dass die Heizung im Winter nicht auf höchster Stufe läuft und die Pflanzen somit nicht zu warm stehen.
So manche Pflanze bevorzugt in der Ruhephase einen kühleren Standort. Denken Sie daran, im Winter entsprechenden Platz bereitzustellen.
Kräuter für den Indoorgarten
Selbst wenn Sie nicht zu den Kochakrobaten gehören, sind Kräuter im Haus nicht nur toll anzusehen, sie verströmen auch einen intensiven und aromatischen Duft. Noch mehr von Kräutern haben Sie natürlich, wenn Sie sie beim Kochen verwenden. Immer frisch und immer griffbereit! Daher sind sie bestens in der Küche aufgehoben. Hier eine Auswahl an Kräutern für den Indoorgarten inkl. der Ansprüche:
Mag keine direkte Sonne, steht lieber halbschattig am Ost- oder Nordfenster, gut gießen, bei Bedarf besprühen. Der Zimmerbasilikum ist in der Regel einjährig. |
|
Mag einen hellen Standort, gerne mit direkter Sonne an der Süd- oder Westseite, regelmäßig gießen und für Wärme sorgen. Der Koriander ist einjährig. |
|
Kresse wächst sowohl in der Sonne wie auch im Halbschatten. Je dunkler sie steht, umso heller werden die Blätter. Sie muss nur wenig gegossen werden und ist bereits wenige Tage nach Aussaat erntereif. Im Winter braucht sie keine gesonderte Behandlung. Die Kresse ist einjährig. |
|
Mag einen Platz im Halbschatten, steht also am Ost- oder Nordfenster ideal, gut gießen, im Winter besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Der Liebstöckel ist mehrjährig. |
|
Direkte Sonne ist bei Minze nicht ideal, sie sollte im Halbschatten an einem Ost- oder Nordfenster stehen. Gut feucht halten und im Winter gerne kühler stellen. Die Minze ist mehrjährig. |
|
Sonne ist für den Oregano essenziell, ein Süd- oder Westfenster damit ideal. Die Erde sollte immer feucht sein, im Winter darf das Kraut besprüht werden. Der Oregano ist mehrjährig. |
|
Mag Licht und ist auch Sonne nicht abgeneigt, gedeiht aber auch im Halbschatten. Ein Standort auf der Süd- oder Westseite ist perfekt. Halten Sie das Kraut gut feucht. Die Petersilie ist zweijährig und beginnt im zweiten Jahr zu blühen – die Blüten sind im Übrigen ebenfalls essbar. |
|
Rosmarin steht am besten am Süd- oder Westfenster, denn das Kraut mag viel Sonne und liebt die Wärme. Beim Gießen kann man etwas genügsamer sein, denn Rosmarin kommt auch mit etwas Trockenheit klar. Im Winter sollte das mediterrane Kraut nicht besprüht werden. Der Rosmarin ist mehrjährig. |
|
Viel Sonne ist beim Salbei wichtig, damit er gut gedeiht, daher sind Süd- oder Westfenster ideal. Mäßig gießen und im Winter nicht mit Wasser besprühen, denn das Kraut mag die Trockenheit. Der Salbei ist mehrjährig. |
|
Schnittlauch steht am liebsten im Halbschatten ohne direkte Sonneneinstrahlung, an einem Ost- oder Nordfenster. Gut gießen und im Winter auch mal mit Wasser bestäuben. Der Schnittlauch ist mehrjährig. |
|
Mag die Sonne und sollte daher an einem Süd- oder Westfenster platziert werden. Nur mäßig gießen und im Winter nicht besprühen, da er besser mit Trockenheit zurechtkommt. Der Thymian ist mehrjährig. |
Kräuter mögen keine warme Heizungsluft. Während des Winters sollten Sie daher alle Kräuter – Ausnahme ist das Basilikum – an einen kühlen Standort stellen. Oftmals ist die Küche da schon der beste Platz, da hier kaum geheizt wird.
Tipp: Sofern Sie sich bereits gezogene Kräuter im Topf kaufen, sollten Sie diese zuhause direkt in einen größeren Topf umsetzen. Der Grund: So können sie sich besser entwickeln, denn in gekauften Töpfen sind die Pflanzen viel zu eng gesetzt. Am besten ist es natürlich, wenn Sie selbst aussäen – Samen gibt es bei uns ja genug!
Gemüse für den Indoorgarten
Lust auf Gemüse aus der Wohnung? Dann sehen wir uns jetzt mal ein paar Gemüsesorten an, die auch im Zimmer angebaut werden können. Hier ist besonders zu beachten, dass große und ausladende Pflanzen wie etwa Kürbis oder Zucchini drinnen eher ungeeignet sind.
Ob Busch- oder Stangenbohnen, das Gemüse braucht einen großen Kübel. Buschbohnen wachsen eher – daher der Name – buschartig und erreichen einen Durchmesser von ca. 50 cm, Stangenbohnen wachsen in die Höhe und brauchen eine Rankhilfe. Ein sonniger Standort und viel Wasser, so geht es den Bohnen gut. |
|
Ein warmer Standort und viel Sonne ist, was die Chili bevorzugt. Sie wächst nach oben und sollte mit einer Rankhilfe unterstützt werden. Ausreichend gießen ist ebenfalls wichtig. |
|
Hell und kühl steht der Grünkohl am liebsten. Wenn Sie ihn noch regelmäßig gießen, können Sie schon bald ernten. Da Grünkohl nicht allzu groß wird, kann er durchaus auf breiten Fensterbrettern gedeihen. |
|
Ingwer |
Ingwer kommt aus den Subtropen und Tropen und braucht es deshalb warm und feucht. Ein Platz auf der Fensterbank – im Winter gerne über der Heizung – ist ideal. Wenn er dann noch regelmäßig gegossen wird, ist alles gut. |
Auch wenn sich Knoblauch unter der Erde bildet, braucht er einen sonnigen Standort. Das Zwiebelgewächs liebt außerdem die Wärme. Gegossen wird mäßig, damit es nicht zu Wurzelfäule kommt. Er steht – auch weil er wenig Platz braucht – auf der Fensterbank. |
|
Sehr pflegeleicht sind Lauch- oder Frühlingszwiebeln. Sie lieben es sonnig und warm und müssen nur ab und zu mit Wasser versorgt werden. |
|
Ein heller Standort, kühle Temperaturen und ausreichend Wassergaben – so fühlt sich Mangold wohl. Im Topf bleibt er relativ klein, sodass vor allem die kleinen, aromatischen Blätter geerntet werden können. Auch optisch überzeugt der Mangold aufgrund seiner farbigen Stängel und jungen Blätter. |
|
Die Paprika mag es warm und sonnig. Obwohl die Pflanze nach oben wächst und eine Rankhilfe braucht, sind manche Sorten etwas ausladender als andere. Ein guter Platz ist in einem großen Kübel an einem hellen Standort. Die Paprika braucht ausreichend Wassergaben. |
|
Besonders gut für drinnen geeignet sind Pflücksalate. Zum einen, weil sie wenig Platz brauchen, zum anderen, weil sie immer wieder geerntet werden können. Dazu werden nur die äußeren Blätter abgeschnitten, damit das Herz in der Mitte weiterhin Blätter produzieren kann. Pflücksalat steht am liebsten sonnig und etwas kühler, außerdem muss er regelmäßig gegossen werden. |
|
Pilze lassen sich in Kulturen prima zuhause ziehen – auch wir bieten in unserem Shop zahlreiche Pilzzuchtsets an. Sie brauchen wenig Platz und einen warmen aber dunklen Standort. Regelmäßig gießen ist wichtig, damit sich das Myzel verbreiten kann. |
|
Wenig Platzbedarf, heller und eher kühler Standort – ideal auf einem Fensterbrett ohne Heizung darunter, Radieschen sind gerade für Anfänger ideal. Sie wachsen schnell, müssen nur mäßig gegossen werden und sind schon vier Wochen nach Aussaat erntereif. |
|
Rucola |
Rucola mit seiner angenehmen Schärfe ist in der Küche sehr beliebt. An einem sonnigen Standort, der nicht allzu warm sein sollte und mit regelmäßigen Wassergaben kann Rucola schon vier Wochen nach Aussaat das erste Mal geschnitten werden. |
Einen kühlen Standort, der auch mal im Halbschatten liegen kann, bevorzugt der Spinat, der regelmäßig gegossen werden sollte. Der Vorteil ist, dass Spinat immer wieder geerntet werden kann, da er nachwachsend ist. |
|
Tomaten können sehr ausladend werden, weswegen Sie für die Wohnung kleine Sorten wählen sollten. Auch das Ausgeizen ist wichtig, damit die Pflanze nicht zu groß wird und aromatische Früchte hervorbringt. Ein sonniger Standort im Kübel ist ebenso wichtig, wie Wärme. Gießen Sie regelmäßig, dann können Sie auch regelmäßig ernten. |
|
Zwiebeln sind recht anspruchslos und pflegeleicht. Gerne stehen die Pflanzen sonnig und warm, gegossen wird mäßig. |
Tipp: Da Gemüsepflanzen, die viel Licht brauchen, im Winter durch die schlechteren Lichtverhältnisse womöglich zu wenig erhalten, können Sie diese mit Pflanzenleuchten unterstützen.
Wichtig für alle Pflanzen im Indoorgarten
Sehen wir uns zum Schluss noch mal die wichtigsten Punkte für Pflanzen – egal, ob Zimmerpflanzen, Gemüse oder Kräuter – im Indoorgarten an.
- Lichtverhältnisse: Wenn Pflanzen einen hohen Lichtbedarf haben, sind Sie an Fenstern, die zur Süd- oder Westseite zeigen, bestens aufgehoben. Pflanzen, die wenig Licht benötigen, können auch in dunklen Räumen gut gedeihen.
- Temperaturen: Auch hier sind die Bedürfnisse unterschiedlich, weswegen man den besten Standort nicht pauschalisieren kann. In der Regel kommen die Pflanzen mit Zimmertemperaturen zwischen 16 und 20 Grad gut zurecht. Im Winter stehen Pflanzen in der Regel nicht direkt an Heizungen – selbst mediterrane Kräuter lieben es dann etwas kühler. Zu warme und trockene Heizungsluft im Winter ist zudem für zahlreiche Schädlinge wie Woll-, Schmier- und Schildläuse verantwortlich.
- Wassergaben: Die meisten Pflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben, ohne dass die Erde nass ist. Staunässe sollten Sie durch Drainagen oder Abflusslöcher im Topf vermeiden. Stehen Pflanzen in der Sonne, benötigen Sie mehr Wasser. Pflanzen mit fleischigen, dicken Blättern müssen weniger gegossen werden.
- Düngergaben: Da Pflanzen in Töpfen nur über begrenzte Erde verfügen, sind die Nährstoffe hier schneller aufgebraucht, als im Gartenbeet. Daher sollten Sie gezielt mit organischen Düngern für ausreichend Nährstoffe sorgen. Ideal für Pflanzen im Indoorgarten sind Pflanzstäbchen oder Flüssigdünger. Übrigens können Sie auch selbst Kompost zuhause herstellen, etwa mit einer Wurmkiste, in die Sie Ihre Küchenabfälle entsorgen können.
- Frischluft: Auch wenn so manche Pflanze keine Zugluft möchte, ist Frischluft doch essenziell. Sie sollten daher regelmäßig lüften – auch im Winter! Hier aber auf kalte Luftzüge achten und Pflanzen nicht direkt vor die offenen Fenster stellen. Die Bewegung der Pflanzen durch die Luft macht sie im Übrigen widerstandsfähiger.
- Platzbedarf: Im Beet können sich Pflanzen problemlos ausbreiten, im Topf ist der Platz begrenzt. Daher ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren. Wenn die Wurzeln zum Abzugslos herauswachsen, ist es höchste Zeit für einen größeren Topf.