Mit einer Insektenwiese tragen Sie zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Sie haben die Möglichkeiten, eine große Fläche anzulegen oder einen Teil Ihres Gartens den Insekten zur Verfügung zu stellen. Mit jedem Quadratmeter helfen Sie den Insekten und damit gleichzeitig dem Gleichgewicht der Ökosysteme.
Wissenswertes über Insekten
Es gibt auf unserem Planeten bereits seit 400 Millionen Jahren Insekten. Es existieren über eine Millionen Arten, wovon in Deutschland rund 30.000 leben. Wildbienen, Wespen und andere Hautflügler, Mücken, Fliegen und weitere Zweiflügler sowie Schmetterlinge und Käfer gehören zu den häufigsten Insekten. Ohne diese Tiere könnten die Ökosysteme nicht funktionieren. Die Natur und ebenso der Mensch als Teil der Natur sind von ihnen abhängig.
- Insekten sammeln Pollen und Nektar und tragen damit zur Bestäubung und zum Fortbestand der Pflanzen bei. Indem sie die Aufgaben erfüllen, stellen sie den größten Teil der tierischen und menschlichen Nahrung sicher.
- Insekten sind eine Nahrungsquelle für viele Vögel, Reptilien, Amphibien, Säugetiere und weitere Tierarten.
- Sie remineralisieren Tierkadaver, pflanzliche Reste und andere organische Stoffe im Boden und im Totholz.
- Zahlreiche Insekten gehören im Garten, in der Landwirtschaft und Fortwirtschaft zu den Nützlingen, denn sie dämmen die Ausbreitung von Milben, Blattläusen und anderen schädlichen Insekten ein.
Obwohl bekannt ist, wie wichtig Insekten sind, geht die Anzahl der Insekten stark zurück. Der Naturschutzbund berichtet darüber, dass es über 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten gibt. Wissenschaftler untersuchten 27 Schutzgebiete in Deutschland und konnten den Insektenschwund bestätigen. Die Daten sammelten Entomologen an über 60 Standorten zwischen den Jahren 1989 und 2015.
Von den Insektenarten, die in der Roten Liste stehen, sind über die Hälfte entweder bestandsgefährdet oder ausgestorben. Bei den Wildbienen sieht es nicht besser aus. Von ihnen sind ebenfalls mehr als die Hälfte bestandsgefährdet. 17 Prozent der Schmetterlinge, 87 Prozent der Wasserkäfer und 35 Prozent der Heuschrecken sind in ihrem Bestand gefährdet oder ausgestorben.
Der Insektenschwund zeigt sich auch mit einem Rückgang der Vögel. Viele Vogelarten ziehen ihre Brut mit Insekten groß. Innerhalb der letzten 25 Jahre ist der Bestand um rund 20 Prozent zurückgegangen. Für das Insektensterben sind mehrere Faktoren verantwortlich, wie intensive Landwirtschaft inklusive Verwendung von Pestiziden und Monokultur, Zerstörung des Lebensraumes durch den Bau von Wohnsiedlungen, Industriegebieten und Infrastruktur und der Klimawandel.
Insektenwiesen gegen das Insektensterben
Jeder Einzelne kann gegen das Insektensterben etwas tun und vor allem Gartenbesitzer können den nützlichen Tieren einen Lebensraum bieten. In einer Blumenwiese halten sich viele Insekten wie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge sowie Vögel auf. Sie bekommen im Handel verschiedenes Saatgut mit unterschiedlichen Pflanzen. Alle Insekten- und Blumenwiesen müssen Sie maximal zwei Mal jährlich schneiden. Dafür genießen Sie fast ganzjährig eine Wiese voller bunter Blüten. Sie bietet Insekten Nahrung und Schutz.
Das Anlegen einer Insektenwiese ist relativ einfach. Bereiten Sie vor der Aussaat den Boden vor. Wächst auf der Fläche bereits Gras, müssen Sie die Grasnarbe entfernen. Dazu schälen Sie die Narbe mittels Spaten ab. Im Anschluss graben Sie den Boden um. Zum Auflockern können Sie auch eine Motorhacke verwenden. Zerkleinern Sie größere Erdklumpen und ebnen Sie anschließend die Fläche mittels Rechen.
Sie können die Aussaat im Frühling von März bis Mai oder im Herbst im September oder Oktober vornehmen. Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf dem Boden, harken Sie die Aussaat leicht ein und verdichten Sie die Fläche mit einer Walze. Halten Sie den Bereich in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht, sodass die Saat keimen und anwachsen kann. Achten Sie darauf, dass kein Wasser als Pfütze stehenbleibt.
Um ältere Unkräuter zu beseitigen ist es ratsam, die Wiese rund zehn Wochen nach dem Aussäen zu mähen. Die gekürzten Gräser und Blumen treiben erneut aus und bilden einen dichten Teppich. Haben Sie die Aussaat im Frühling vorgenommen, sollten Sie bis zum Herbst noch mindestens zwei Mal mähen. Damit fördern Sie das Wachstum der Pflanzen. Ab dem zweiten Jahr müssen Sie Ihre Insektenwiese lediglich im Juni und im September mähen.
5 verschiedenes Saatgut für Insekten- und Blumenwiesen
Folgend geben wir Empfehlungen für Saatgut, das sich für eine Insektenwiese eignet. Die Samen können Sie bei uns im Samenhaus online bestellen.
Mit der Saat „Insektentreff“ erzielen Sie eine äußerst ergiebige Wiese, die Insekten magisch anzieht. Durch die enthaltenen Blumen bietet die Wiese den nützlichen Tieren von Frühsommer bis zum Herbst Nektar und Pollen. Die Insektenwiese ist für sonnige Flächen geeignet. Sie erreicht eine Höhe zwischen 40 und 80 Zentimeter. In der Saatmischung befinden sich unter anderem Adonisröschen, Kornrade, Ringelblume, Kokardenblume, Sonnenhut, Tagetes, Phlox und Wilde Malve.
Mit der Schmetterlingswiese bieten Sie vor allem Schmetterlingen, aber auch vielen Insekten und deren Raupen eine Nahrungsquelle. Es ist eine Mischung aus ein- und mehrjährigen Sommerblumen, an denen sich Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten gerne laben. Die Wiese wird zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch.
Die Bienenweide ist von Experten entwickelt und stellt ein Nahrungshabitat für Wildbienen, Bienen und weitere Insekten dar. Die Mischung enthält einen hohen Anteil an Wildkräutern. Die Wiese erreicht eine Höhe von etwa 130 Zentimetern.
Das Insektenparadies eignet sich für den Garten und für Pflanzgefäße. In der Saatmischung sind 19 Sorten enthalten, beispielsweise Dill, Echter Koriander, Alpen-Gänsekresse, Felsen-Steinkraut und einjähriger Sonnenhut. Sie locken mit den Pflanzen Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen an, die wiederum Schädlinge wie Blattläuse eindämmen.
Es muss nicht immer eine großflächige Wiese sein, um Insekten einen Lebensraum zu bieten. Sie können einen Wegrand mit einer Blütenpracht bestücken und auf diese Weise den Tieren eine Nahrungsquelle zur Verfügung stellen.