Sie bei der Deutschland macht sich in diesen Tagen auf, den Rasen wieder ansehnlich zu gestalten und pflegt und hegt ihn. Dabei dient die Pflege des Rasens aber nicht nur der Gesundheit der Gräser, sondern natürlich auch der Optik. Leider halten sich einige Irrtümer so hartnäckig, dass noch immer viele Gärtner diese Fehler machen. Denn wer möchte nicht einen gleichmäßig kurzen und saftig grünen Rasen ohne Unkraut? Vor allem dann, wenn der Nachbar einen Traumrasen hat, wird der Ehrgeiz bei vielen Hobbygärtnern geschürt. Damit Sie nichts falsch machen bei der Rasenpflege, klären wir die wichtigsten Irrtümer auf.
Rollrasen ist einfach und spart Zeit
Im Grunde ist dies natürlich richtig. Ein Rollrasen ist in wenigen Stunden verlegt und innerhalb kürzester Zeit haben Sie einen schönen, sattgrünen und dichten Rasen. Doch viele Gärtner vergessen dabei, dass der Boden vorher besonders gründlich vorbereitet werden muss. Dabei ist es gleich, ob Sie Rasen säen oder Rollrasen nutzen. Die Vorbereitung ist das A und O. Allerdings ist das Säen eines neuen Rasens deutlich schneller erledigt. Der Nachteil dabei ist, dass der Rollrasen schneller betreten werden kann. Das Wässern nach der Neuanlage dauert bei beiden etwa gleich. Die Saat muss zwar eine Woche länger bewässert werden als der Rollrasen, doch mit Rasensprenger ist dieser Zeitaufwand eher gering. Auch die spätere Pflege des Rasens ist nicht unterschiedlich. Maulwürfe fühlen sich unter Rollrasen außerdem ebenso wohl, wie unter einer Rasenaussaat.
Weshalb teure Rasensamen verwenden? Rasen ist doch gleich Rasen!
Beim Discounter gibt es die Rasensamen deutlich günstiger als in Gartenfachmärkten. Das Problem dabei ist, dass sie hier definitiv am falschen Ende sparen. Der Spruch „Wer billig kauft, kauft doppelt“ kann hier perfekt angewendet werden. Das vermeintliche Schnäppchen wird Ihnen schnell die Nerven rauben und Sie werden deutlich mehr Pflegeaufwand aufbringen müssen. Die sehr beliebte Rasenmischung „Berliner Tiergarten“ hört sich zwar toll an, enthält aber jede Menge billiger Futtergräser. Ein Vorteil von diesen ist, dass sie rasant keimen und wachsen. Der Nachteil der günstigen Rasensaatmischung ist jedoch, dass sie viel Zeit für das Mähen aufbringen müssen. Und trotz dieses hohen Pflegeaufwands bilden die Gräser keinen strapazierfähigen Grasteppich. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Sie werden ständig ausbessern und nachsäen müssen.
Im späten Herbst keinen Rasen aussäen
Auch dies ist ein Ammenmärchen, dem Sie keinen Glauben schenken sollten. Dabei heißt es immer, dass ein keimender Rasen bei Frost erfriert. Dem ist aber nicht so. Zum einen sind Grassamen wie auch die daraus wachsenden Pflanzen frosthart. Zum anderen keimen Grassamen nicht, wenn es zu kalt ist. Erst bei einer Temperatur von etwa 10 Grad keimen die Gräser, weshalb auch im späten Herbst problemlos nachgesät werden kann.
Allerdings sollten Sie sich im Klaren sein, dass Staunässe oder Trockenheit dem keimenden Rasen deutlich mehr Schaden zufügen kann als Frost.
Ständiges Bewässern im Sommer
Der Irrglaube, dass der Rasen im Sommer ständig bewässert werden muss, geistert in vielen Köpfen der Hobbygärtner herum. Dies ist so nicht ganz richtig. Auch in heißen Phasen muss der Rasen nur ein bis zweimal die Woche gewässert werden. Allerdings ist hierbei einiges zu beachten. Das Bewässern sollte so lange dauern, bis der Boden etwa 15 cm tief durchfeuchtet ist. Dies heißt, dass Sie rund 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter benötigen.
Wird der Rasen hingegen täglich nur mit geringen Mengen Wasser versorgt, gewöhnt er sich schnell daran. Die Wurzeln dringen dann nicht tiefer in den Boden ein, sondern wurzeln an der Oberfläche, was bedeutet, dass der Rasen bei Trockenheit deutlich schneller gelb wird. Zudem spart man durch das richtige Bewässern Geld.
Viel Düngen bedeutet viel Mähen
Das Mähen hängt vom Dünger wie auch von den Gräsern ab. Wer etwa einen schnelllöslichen Mineraldünger wie Blaukorn verwendet, muss selbstverständlich mehr mähen, da das Gras in kürzester Zeit nach oben schießt. Allerdings sind die Nährstoffe so schnell verbraucht, dass das Wachstum auch schnell wieder abflacht.
Wer den richtigen Dünger mit Langzeitwirkung einsetzt, sorgt dafür, dass die Gräser über einen längeren Zeitraum gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Somit sprießt der Rasen nicht so stark und Sie müssen nicht so oft mähen.
Klee durch Kalken vertreiben
Dieser Irrglaube ist eindeutig falsch. Denn vor allem bei Weißklee ist die Kalkgabe sogar kontraproduktiv. Weißklee gedeiht hervorragend bei einem pH-Wert, der höher ist. Wer den Klee dann effektiv zurückdrängen möchte, sollte einen Rasenlangzeit-Dünger nutzen. Dieser enthält eine Menge Stickstoff und stärkt so die Gräser, was dazu führt, dass der Klee zurückgedrängt wird.
Klee ist nämlich nicht auf den Stickstoff-Vorrat im Boden angewiesen, sondern fängt diesen durch die Luft ein. Neben einem Langzeitdünger ist außerdem das Vertikutieren ein großer Vorteil. Denn diese Vorgehensweise mag der Klee überhaupt nicht.
Wer vertikutiert, lockert den Boden
Das ist so nicht ganz richtig. Der Boden wird beim Vertikutieren nicht gelockert, da das Gerät kein Bodenbearbeitungsgerät ist. Ein Vertikutierer ritzt den Boden nur etwa 5 mm tief an, da sonst die Wurzeln der Gräser verletzt werden. Das Vertikutieren ist dafür gedacht, dass Unkraut und Moos aus dem Rasen gekämmt wird. Auch der Filz aus Schnittresten wird dabei entfernt. So bekommen die Gräser wieder Luft und Licht und können deutlich besser wachsen.
Eine Alternative wäre beispielsweise im Frühling oder im Herbst, mit einer Harke den Rasen auszukämmen. Allerdings reicht dies nur bei einem regelmäßig gemähten und gut gedüngten Rasen. Wer seinen Rasen nicht ausreichend pflegt, wird mit der Harke nicht weit kommen.
Nur Rentner mulchen
Es geht noch immer der Irrglaube umher, dass Mulchen nur etwas für Hobbygärtner mit viel Zeit ist. Jein. Auch wenn Sie etwas mehr Zeit aufbringen müssen, können Sie diese beim Düngen wieder einsparen. Während beim Mähen die abgeschnittenen Gräser im Fangsack landen, werden beim Mulchmäher die Halme gut zerkleinert wieder auf dem Rasen verteilt. Dort verrotten sie, geben die enthaltenen Nährstoffe wieder frei und sorgen so dafür, dass Sie deutlich weniger düngen müssen.
Im Frühsommer sollte daher zweimal die Woche gemäht werden. Da der Fangkorb nicht permanent geleert werden muss und auch nicht mehr so viel gedüngt werden muss, sparen Sie tatsächlich Zeit ein.
Wer nicht düngt, bekommt eine Blumenwiese
Leider klappt das nicht so, wie es sich viele vorstellen. Warum? Ganz einfach. Die Gartenböden sind häufig recht nährstoffreich. Bunte Blumen lieben aber magere Böden. Lediglich Gänseblümchen, Margeriten oder Löwenzahn können mit den nährstoffreichen Böden umgehen. Wer einen Blumenrasen möchte, sollte die im Handel erhältlichen Saatmischungen mit niedrig wachsenden Gräsern erwerben. Damit sich die Gräser nicht schnell wieder durchsetzen, sollten Sie den Boden vorher aufwendig bearbeiten und eine große Menge an Sand und Kies einarbeiten, damit Sie lange Freude an einer Blumenwiese haben.
Rasen muss vor dem Urlaub sehr kurz geschnitten werden
Die ist einer der größten Fehler, die Sie dem Rasen antun können. Ist der Rasen zu tief geschnitten, wird er geschwächt und deutlich anfälliger bei zu starker Sonneneinstrahlung. Mähen Sie den Rasen vor dem Urlaub normal. Je nachdem, wie lange Sie in Urlaub waren, wird der Rasen dann in mehreren Etappen gemäht. Dabei beginnen Sie mit der höchsten Stufe und arbeiten sich so langsam auf die normale Stufe vor.
Wie Sie sehen, gibt es zahlreiche Irrtümer, was die Rasenpflege anbelangt. Wer einen dichten und sattgrünen Rasen sein Eigen nennen möchte, sollte oben genannte Irrtümer definitiv vermeiden, um die Gräser nicht zu schwächen und so den ganzen Sommer eine schöne Grünfläche im Garten zu haben.