Viele Kakteen eignen sich als Zimmerpflanzen und gedeihen in der Wohnung gut, solange sie die richtige Pflege erhalten. Ein Kaktus kann rund vier Wochen ohne Wasser auskommen. Es ist somit eine pflegeleichte Pflanze, die sich im Winter zurückziehen möchte. Dennoch sind einige Faktoren zu beachten, damit Kakteen zufrieden sind.
Wissenswertes über Kakteen
Cactaceae – so lautet der botanische Namen von Kakteengewächsen. Kakteen gehören zur Ordnung der Nelkenartigen und stammen ursprünglich aus Amerika. Sie wachsen in Ländern wie Bolivien, Mexiko und Argentinien und gedeihen dort in Trockenwüsten, Regenwäldern und in Hochgebirgen. Das markante Merkmal sind die Stacheln. Dabei handelt es sich um Blätter, die zu Dornen verwachsen sind. Es gibt weltweit über 2.000 Kakteen-Arten. Daneben bestehen vielzählige Hybriden und Sorten.
Kakteen gehören zu den Sukkulenten
Die meisten Arten sind sogenannte Stammsukkulenten. Sukkulenten können Wasser speichern. Man unterscheidet zwischen Stamm-, Blatt- und Wurzelsukkulenten. Stammsukkulenten speichern die Feuchtigkeit im Hauptspross, der zylinder-, säulen- oder kugelförmig sein kann. Blattsukkulenten speichern Wasser in ihren Blättern, die dickfleischig sind. Blattkakteen sind häufig in mittel- und südamerikanischen tropischen Regenwäldern beheimatet. Wurzelsukkulenten verfügen über eine verdickte, knollenförmige Wurzeln, in denen sie Wasser sammeln.
Wuchsform von Kakteen
Kakteen werden aufgrund ihrer Wuchsform in Unterfamilien unterteilt:
- Pereskioideae: Diese Kakteen sehen Bäumen ähnlich. Es sind strauchige, dornige Pflanzen, die oftmals klettern. Zur Unterfamilie Pereskioideae zählt nur eine Gattung, die sich Pereskia nennt. Es sind ursprüngliche Kakteen mit fleischigen, echten Blättern.
- Opuntioideae: Zu dieser Unterfamilie gehören rund 300 Arten, die zwar ebenfalls echte Blätter an der Sprossachse aufweisen, aber die Kakteen werfen die Blätter schnell ab. Es sind meistens scheibenförmige Blätter und Kakteen dieser Familie bilden schalenförmige Blüten aus. Kakteen dieser Unterfamilie haben steinharte, helle Samen.
- Cactoideae: Die Unterfamilie ist die artenreichste. Die Kakteengewächse unterscheiden sich bezüglich Aussehen und Form stark voneinander. Alle Kakteen der Familie der Cactoideae haben keine Blätter.
- Maihueniodeae: Zu dieser Familie zählt ausschließlich die Gattung Maihuenia. Die Kakteen ähneln den Gewächsen der Unterfamilie der Opuntioideae. Allerdings halten ihre Blätter länger und sie haben schwarze Samen.
Die Sämlinge der Kakteen sind stets mit Filz oder Borsten überzogen, die sich im Laufe der Zeit verlieren. Manche Arten sind kleine Kugeln, die nur wenige Millimeter groß sind und andere Arten erreichen eine Höhe bis 15 Meter. Auch die Wuchsgeschwindigkeit und die Lebenserwartung sind je nach Art unterschiedlich. Die Alterspanne beläuft sich auf 10 bis 200 Jahre.
Pflegetipps für Kakteen
Kakteen mögen einen gut belüfteten, sehr hellen Standort ohne Zugluft. Wie zuvor beschrieben, speichern Kakteen an ihren natürlichen Standorten während Regenphasen genügend Wasser, um Trockenzeiten problemlos zu überstehen. Das müssen Sie beim Gießen der Zimmerpflanzen beachten. Lassen Sie das Substrat fast austrocknen und geben Sie dem Kaktus erst dann Wasser. Sollten Sie zu lange mit dem Gießen gewartet haben, schrumpft der Kaktus. Sein Wasservorrat ist aufgebraucht und Sie können versuchen die Pflanze zu retten, indem sie den Kaktus vorsichtig bewässern. Kakteen können hartes, kalkreiches Wasser nicht vertragen. Gießen Sie deshalb mit Regenwasser oder weichem, kalkfreiem Leitungswasser. Bei Blattkakteen sollte das Substrat nicht so stark austrocknen, wie es bei Wüstenkakteen notwendig ist. Sprühen Sie Ihre Blattkakteen jeden zweiten Tag ein.
Versorgen Sie Ihren Zimmer-Kaktus von März bis September alle zwei bis vier Wochen mit Dünger. Dazu fügen Sie dem Gießwasser Kaktusdünger hinzu. Im Winter zwischen November und März benötigen Kakteen ihre Winterruhe. Während dieser Zeit sollten Sie Ihre Kakteen nicht gießen und in einen kühlen Raum mit Temperaturen zwischen acht und 12 Grad Celsius stellen. Im Winter benötigt ein Kaktus auch keinen Dünger. Nach der Winterpause Anfang März stellen Sie die Kakteen wieder auf eine warme, sonnige Fensterbank. Signalisieren Sie den Pflanzen, dass die Winterruhe beendet ist, indem Sie die Kakteen mit einem kalkfreien, weichen Wasser besprühen. Nach einer Woche können Sie die Kakteen das erste Mal wieder düngen und gießen.
Beliebte Kakteen als Zimmerpflanzen
Unter den zahlreichen Kakteen-Arten haben wir für Sie beliebte Kakteen herausgesucht, die oftmals als Zimmerpflanzen gehalten werden.
Bischofsmütze – Astrophytum myriostigma
Astrophytum myriostigma ist unter den Handelsnamen Pfaffenkappe, Bischofsmütze, Bockshorn-Kaktus und Sternkaktus bekannt. Der Kaktus wird bis zu 12 Zentimeter breit und 25 Zentimeter hoch. Die Kakteen wachsen in trockenen Regionen Mexikos. Die Bischofsmütze ist zunächst kugelförmig. Nach rund zwei Jahren weist sie eine zylindrische Form auf. Der grüne, stachellose Stamm ist mit silbrigen, winzigen Wollflocken bestückt. Falls der Kaktus blüht, erscheinen leuchtend gelbe, bis zu fünf Zentimeter breite Blüten mit einer rötlichen Mitte.
Greisenhaupt – Cephalocereus senilis
Dieser Kaktus wird als Topfpflanze selten höher als einen Meter. Er ist ein Wüstenkaktus, dessen säulenförmiger, blattloser Stamm mit langen, dünnen, silberweißen Haaren bedeckt ist. Greisenhaupt stammt aus Mexiko und wird dort bis 200 Jahre alt und 13 Meter hoch. Er wächst langsam und benötigt als Zimmerpflanze einen kleinen Topf mit einem Durchmesser zwischen 12 und 15 Zentimetern. Die Haare schützen den Kaktus vor Sonneneinstrahlung. Je intensiver die Sonnenbestrahlung ist, desto dicker wird das Haarkleid. Deshalb sollten Sie den Kaktus an einen sonnigen Platz stellen.
Schwiegermuttersessel – Echinocactus
Der Kugelkaktus oder auch als Schwiegermuttersessel bezeichnete Kaktus ist pflegeleicht und benötigt ganzjährig einen sehr hellen Standort mit direkter Sonneneinstrahlung. Im Frühjahr darf er jedoch keinem prallen Sonnenlicht ausgesetzt sein, weil dadurch die Pflanze verbrennen kann. Dies erkennen Sie an unregelmäßigen, braunen Flecken. Bekommt er zu wenig Sonnenlicht ab, können sich die schön gefärbten, langen Dornen nicht ausreichend ausbilden. Sollte der Standort zu dunkel sein, können Sie mit einer zusätzlichen Pflanzenbeleuchtung nachhelfen. Der Kaktus hat eine kugelige oder zylindrische Form und harte Dornen. In der Natur kann er eine Höhe bis zu 5 Metern und einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Er wächst sehr langsam und bis er diese Höhe erreicht hat, sind einige Jahrhunderte vergangen. Dieser Kaktus benötigt Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad Celsius.
Sägeblattkaktus – Epiphyllum anguliger
Dieser Kaktus wächst herabhängend und hat längliche, gewellte Blätter. Er wird auch als Fischgrätenkaktus oder Krokodilschwanzkaktus bezeichnet. Die Pflanze stammt aus den süd- und mittelamerikanischen Regenwäldern. Er besitzt keine Stacheln und bildet zwischen Mai und August gelb-weiße Blüten aus. Der Sägeblattkaktus mag es warm und hell, möchte aber vor der prallen Sonne geschützt stehen. Sie können den Kaktus während der Sommerzeit ins Freie stellen. Fallen im Herbst die Temperaturen unter zehn Grad Celsius, sollten Sie ihn wieder ins Haus holen. Zwischen November und März benötigt er eine Ruhepause bei einer Umgebungstemperatur zwischen zehn und 18 Grad Celsius. Die Blätter werden bis zu einem Meter lang. Deshalb macht sich der Kaktus gut in einer Blumenampel.