Wussten Sie, dass aus Kamelien Tee gemacht wird? Nun, sicherlich nicht aus den Sorten, die bei uns als Zierpflanzen zu finden sind. Aber aus der Teepflanze, der sogenannten Camellia sinensis. Aus ihr werden der Grüne und der Schwarze Tee gewonnen. Tee wird aus der Camellia japonica dagegen nicht gemacht, dafür ist sie ein hübscher Zierstrauch, der vor allem im Kübel gehalten werden kann. Bezeichnet wird sie, ohne weiteren Beinamen, als Kamelie, auch wenn es von dieser Pflanzenart zahlreiche weitere Sorten gibt.
Kamelien – ein Steckbrief
Name: Kamelie
Botanischer Name: Camellia japonica
Familie: Teestrauchgewächse
Herkunft: Ostasien, vor allem Südchina, Südjapan, Korea, Nepal und Vietnam
Blütezeit: Je nach Sorte von September bis Mai
Frostempfindlich
Immergrün
Kamelien sind ziemlich anspruchsvoll
Wer sich Kamelien holt, der muss wissen, dass es hier nicht damit getan ist, ab und zu mal zur Gießkanne zu greifen. Kamelien benötigen einiges an Pflege. Hinzu kommt, dass sie nicht winterhart sind und somit nur dann im Garten ausgepflanzt werden sollten, wenn man sie ausreichend schützen kann. Besser ist es, sie im Kübel zu halten und bei Frost in ein Winterquartier zu bringen. Übrigens: Kamelien sind als Kübelpflanze in der Wohnung nicht geeignet, da diese keine trockene und warme Heizungsluft vertragen.
Substrat und Standort
Kamelien bevorzugen einen leicht sauren Boden, der optimale pH-Wert liegt bei 5,5, zudem kalkarme Erde. Am besten ist hierfür spezielle Kamelienerde oder Rhododendronerde geeignet. Beim Standort möchten Kamelien windgeschützt stehen. Sie mögen Sonne, allerdings keine pralle Mittagssonne. Ein Standort im Halbschatten ist somit ideal.
Gießen und Düngen
Gegossen wird reichlich, aber immer nur so, dass keine Staunässe entsteht. Hier empfiehlt es sich, einen Kübel zu wählen, der ein Abflussloch besitzt oder Sie fügen eine Drainage ein. Gießen Sie immer mit Regenwasser oder kalkarmen Leitungswasser und lassen Sie das Substrat nie austrocknen. Da Kamelien eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, ist das Besprühen der Blätter mit Wasser möglich, idealerweise abends oder früh morgens, damit die Sonne die Blätter nicht schädigen kann.
Die Düngezeit der Kamelien beginnt dann, wenn die Blütezeit vorbei ist und die Pflanze frisch austreibt. Ganz besonders wichtig ist ein stickstoffhaltiger und phosphatarmer Dünger. Hier empfiehlt sich beispielsweise Rhododendrondünger. Übrigens ist es auch möglich, Kamelien mit Kaffeesatz zu düngen. Dieser muss getrocknet werden und kann dann entweder direkt auf die Erde oder über das Gießwasser gegeben werden. Gedüngt werden sollte alle 2 Wochen bis etwa Ende Juli. Den richtigen Zeitpunkt können Sie auch daran erkennen, wann die Kamelie die ersten neuen Knospen ansetzt.
Schneiden
Kamelien müssen in der Regel nicht geschnitten werden. Sie können aber gerade bei jungen Pflanzen durchaus Äste entfernen, um das Ziergehölz in Form zu bringen. Auch ein kräftigerer Rückschnitt ist möglich. Wenn Sie schneiden, dann sollten Sie diese im Frühjahr tun, bevor der neue Austrieb beginnt.
Kamelien überwintern
Wie schon erwähnt, sind Kamelien frostempfindlich. Das bedeutet nicht, dass man sie nicht im Garten anpflanzen kann. Wenn Sie das tun, sollten Sie aber in einer Gegend mit mildem Wetter leben, wie im Westen Deutschlands. Auch ist es wichtig, dass Sie für einen speziellen Winterschutz sorgen. Beim Auspflanzen ins Beet ist eine dicke Mulchschicht auszubringen. Ebenso sollten Sie die Pflanze mit einem lockeren Vlies versehen, um die Blätter vor starken Sonnenstrahlen bei Frost zu schützen.
Sofern Sie Ihre Kamelie im Kübel halten, ist es am sinnvollsten, die Pflanze in ein Winterquartier zu bringen. Leichte Fröste machen ihr zwar noch nicht viel aus, aber wir wollen ja nichts riskieren. Stellen Sie die Kamelie hell und bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad auf. Während dieser Zeit wird weniger gegossen und erst dann, wenn die Erde abgetrocknet ist.
Wenn Sie kein Winterquartier haben, dann können Sie das Ziergehölz auch in einer geschützten Ecke auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern. Stellen Sie den Kübel direkt an die Wand und am besten etwas erhöht, damit die Wurzeln von unten nicht erfrieren. Wickeln Sie den Kübel in warmes Vlies ein, bedecken Sie die Erde mit Mulch oder Tannenreisig und geben Sie ein schützendes Vlies um die Blätter, damit die Sonne keinen Schaden anrichten kann.
Kamelien vermehren
Auch wenn manche Kamelienarten durch Samen vermehrt werden können, ist die beste Methode die Vermehrung durch Stecklinge. Diese werden in der Ruhephase ab Ende Juli geschnitten. Und so gehen Sie vor:
- Der Steckling sollte rund 10 Zentimeter lang sein. Entfernen Sie diesen mit einem scharfen Messer und nehmen Sie junge Triebe, die noch nicht verholzt sind.
- Entfernen Sie die Blätter, sodass am Ende noch drei übrig bleiben.
- Füllen Sie nun einen kleinen Blumentopf mit steriler Erde. Diese sollte aus Sand, Torf und etwas Kalk bestehen. Für eine bessere Bewurzelung sollten Sie den Steckling an der Schnittstelle mit Bewurzelungspulver versehen.
- Geben Sie den Steckling in die Erde und befeuchten Sie das Substrat gut.
- Wichtig bei der weiteren Pflege ist, dass die Erde immer feucht ist, aber keine Staunässe bildet, dass der Steckling bei Temperaturen von etwa 25 Grad hell gestellt wird, und dass die Luftfeuchtigkeit bei etwa 75 bis 80 Prozent liegt. Dies erreichen Sie durch eine durchsichtige Folie, die Sie über den Topf stülpen. Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bildet. Nach rund acht Wochen müssten die Stecklinge erste Wurzeln gebildet haben und können dann in einen größeren Topf umziehen.
Übrigens: Beim Umtopfen sollte der neue Topf nur rund 5 Zentimeter größer sein, als der alte. Der Grund: So kann die Erde besser abtrocknen und es entsteht keine Staunässe.
Krankheiten und Schädlinge an Kamelien
Auch wenn die Kamelie recht pflegeaufwändig ist, ist sie dennoch eine sehr robuste Pflanze. Sollte es zu Krankheiten oder einem Schädlingsbefall kommen, ist dies auf Pflegefehler zurückzuführen. Folgendes könnte bei der Camellia japonica auftreten:
- Kamelienpest
Für die Kamelienpest ist ein Pilz verantwortlich, der sich in den Blüten niederlässt, diese beginnen von innen her zu faulen. Bei einem Befall genügt es, die betroffenen Blüten zu entfernen, die Pilzsporen können sich auf der Kamelie nicht selbstständig ausbreiten.
- Blüten- und Blätterfäule
Wenn Blüten und Blätter zu faulen beginnen, ist entweder die Luftfeuchtigkeit zu hoch oder die Erde zu nass. Staunässe ist in diesem Fall das größte Problem. Topfen Sie die Kamelie um sorgen Sie dafür, dass eine Drainage Staunässe vermeidet.
- Wollläuse, Schildläuse
Zu viel Stickstoff, zu warmer Standort im Winter, zu dunkler Standort, schwache Pflanzen – wenn Wollläuse oder Schildläuse auftreten, hängt es zumeist mit diesen genannten Pflegefehlern zusammen. Wollläuse gehören zu den Schildläusen, sodass beide dasselbe Schadbild verursachen. Sie sitzen an den Blattunterseiten und sagen dort den Pflanzensaft. Erkennen können Sie einen Befall vor allem dann, wenn klebriger Honigtau auftritt. Bei leichtem Befall lassen sich die Läuse absammeln, bei einem stärkeren Befall sollten Sie Hausmittel einsetzen. Dazu zählt eine Mischung aus Wasser und Spiritus um Verhältnis 3:1 oder eine Mischung aus Wasser, Essig und Spülmittel. Damit die Blätter regelmäßig einsprühen.
- Thripse
Steht die Kamelie im Winter zu warm, dann können Thripse auftreten, die an den Blättern, Trieben und Knospen schwarz-braune Läsionen hinterlassen. Sprühen Sie in diesem Fall die befallene Pflanze mit Seifenlauge ein, das macht Thripse unschädlich.
- Dickmaulrüssler
Wenn Sie Blattfraß erkennen, handelt es sich um den Dickmaulrüssler. Dieser lässt sich nicht nur die Blätter schmecken, er legt auch seine Eier in der Erde ab, woraus dann die Larven schlüpfen und die Wurzeln schädigen. Der Käfer ist schwarz-braun und kann abgesammelt werden, wenn man ihn entdeckt. Zur Bekämpfung können Nematoden eingesetzt werden, aber auch Kaffeesatz, der gleichzeitig als Dünger fungiert, ist ein gutes Hausmittel.