Kapuzinerkresse ist eine dicht wachsende Pflanze, mit der Sie große Flächen schnell bedecken können. Oder Sie lassen die Kresse klettern und gestalten mir ihr einen hübschen Sichtschutz. Darüber hinaus können Sie Kapuzinerkresse essen. Erfahren Sie Wissenswertes über die Pflanze und Aussaat und wie Sie die Kresse verwenden können.
Kapuzinerkresse – Steckbrief
Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) stammt aus Süd- und Mittelamerika. In Bolivien, Brasilien, Peru und Chile gilt sie als Heilpflanze. Sie gehört zur Familie der Kapuzinerkressegewächse und ist in ihrer Heimat mehrjährig. Die bei uns verwendete Gartenform wird einjährig kultiviert. Die Kapuzinerkresse wächst sehr schnell. Innerhalb einer Saison können ihre Ranken eine Länge bis 3 Meter erreichen. Die Kresse wächst kriechend über den Boden und wird gerne als Bodendecker für große Flächen genutzt. Wenn Sie Ihr eine Rankhilfe bieten, ist mit ihr ein Sichtschutz zu erzielen.
Blüten und Blätter
Die Stängel sind rund und dünn. An ihnen entwickeln sich Blüten und Blätter. Die hell- bis dunkelgrünen Blätter sind schildförmig und wasserabweisend. Sie sind essbar und weisen einen würzig-scharfen Geschmack auf. Die Blütenform erinnert an die früheren Kapuzen von Mönchen. Daher der Name Kapuzinerkresse. Die großen Blüten sind gemustert oder einfarbig orangefarben, rot oder gelb. Sie erscheinen von Juli bis Oktober als Einzelblüten an den Ranken. Nach der Blütezeit entwickeln sich Spaltfrüchte.
Die Kapuzinerkresse – eine Sonnenanbeterin
Die Kapuzinerkresse möchte einen sonnigen, geschützten Standort genießen. Sie bildet umso mehr Blüten aus, je mehr Licht sie abbekommt. Wächst sie an einem halbschattigen oder schattigen Platz, bilden sich kaum Blüten, aber viele Blätter aus. Obwohl die Pflanze reichlich blüht, benötigt sie lediglich einen mäßig humosen Boden mit nicht zu vielen Nährstoffen. Der Boden kann mit Sand oder Lehm gemischt sein. Ist der Boden zu nährstoffreich, entwickeln sich ebenfalls mehr Blätter als Blüten.
Kapuzinerkresse Aussaat
Da die Gartenform nur einjährig ist, müssen Sie die Pflanze jedes Jahr erneut aussäen. Die Aussaat sollte zwischen Februar und April in Anzuchttöpfen erfolgen. Legen Sie die erbsengroßen Kapuzinerkresse-Samen für einige Stunden in Wasser, damit sie aufquellen können. Befüllen Sie die Töpfe mit Anzuchterde und drücken Sie jeweils zwei Samen pro Topf etwa 2 Zentimeter tief in die Erde. Bei Raumtemperatur beträgt die Keimzeit 2 bis 3 Wochen.
Sobald kein Nachtfrost mehr zu befürchten ist, können Sie die jungen Pflanzen ins Gartenbeet umsetzen. Die vorgezogene Kresse entwickelt früher Blüten. Möchten Sie direkt ins Beet aussäen, sollten Sie bis Mai warten. In der Regel sät sich die Kresse selbst aus, sodass sie jedes Frühjahr erneut erscheint.
Die Pflege der Kapuzinerkresse
Mit der Kapuzinerkresse haben Sie nicht viel Arbeit. Sie ist eine pflegeleichte Pflanze, die selbstständig rankt, falls Sie die Kresse nicht als Bodendecker verwenden möchten. Düngen Sie nur spärlich und achten Sie darauf, dass der Stickstoffgehalt des Düngers gering ist. Zu viel Stickstoff würde die Bildung der Blätter anregen, sodass sich weniger Blüten entwickeln. Möchten Sie die Blütezeit verlängern, können Sie die Samenansätze regelmäßig entfernen.
Da die Kresse viel Laub bildet, benötigt sie viel Wasser. Sollten Sie Ihre Kapuzinerkresse im Topf halten, müssen Sie die Pflanze im Sommer bei hohen Temperaturen morgens und abends gießen. Werden die Ranken zu lang, können Sie sie einfach kürzen.
Tipp: Die Kapuzinerkresse macht sich gut als Nachbarpflanze von Kohl. Der Duft der Kresse wirkt auf viele Schnecken- und Ameisenarten abstoßend. Blattläuse hingegen fühlen sich davon angezogen, sodass die Kresse und nicht das Gemüse befallen wird.
Ist Kapuzinerkresse essbar?
Sie können die Blätter der Kapuzinerkresse essen. Mit ihnen lassen sich Salate, Kräuterbutter und Quark würzen. Das Aroma ist umso schärfer, je dunkler und älter die Blätter sind. Allerdings sollten Sie dennoch möglichst junge Blätter ernten, da alte Blätter holzig werden.
Zudem können Sie die Blätter wie Spinat zubereiten. Gut schmecken sie angebraten in Olivenöl und mit Zwiebeln. Auch die Blüten sind essbar und erinnern geschmacklich an milden Senf. Oft dienen sie als Dekoration für Salate.
Des Weiteren können Sie die jungen Knospen der Spaltfrüchte wie Kapern in Öl, Salz und Essig einlegen. Außerdem sind die getrockneten Samen als Würzmittel wie Pfeffer verwendbar. Dazu müssen die trockenen Samen mahlen.
Kapuzinerkresse als Heilpflanze
Die Kapuzinerkresse wird als natürliches Antibiotikum bezeichnet. In den Blättern stecken Senföle. Sie sollen gegen Pilze, Bakterien und Viren bei Erkältungskrankheiten wirken. Die Blüten verfügen ebenfalls über einen antibiotischen Effekt. Der Pflanze wird eine blutreinigende und harntreibende Wirkung nachgesagt. Der Gehalt an Vitamin A und Vitamin C ist höher als der von Johannisbeeren.
Zehn Sorten von Kapuzinerkresse
Mit der Kresse können Sie ein wahres Blütenmeer gestalten. Die Pflanze gibt es in unterschiedlichen Blütenfarben. Wir stellen Ihnen 10 dekorative Sorten vor.
- Scharlachglanz (Tropaeolum majus) erreicht eine Höhe bis 3 Meter. Sie hat halbgefüllte, rote Blüten.
- Black Velvet (Tropaeolum minus) wird 25 bis 30 Zentimeter hoch und blüht in tiefroter, fast schwarzer Farbe. Ihre Blütenblätter wirken samtartig.
- Diamant des Abendlandes (Tropaeolum majus nanum) ist eine nicht rankende Mischung, die niedrig wächst. Sie erreicht eine Höhe von rund 25 Zentimetern und ist sehr blühfreudig.
- Night & Day (Tropaeolum majus) wird etwa 35 Zentimeter hoch. Es ist eine nicht rankende, blühfreudige Sorte mit weißen und dunkelroten Blüten.
- Cherry Rose Jewel (Nasturtium majus) hat große, kirschrote Blüten und eignet sich gut als Bodendecker, aber auch für Blumenkästen. Sie wird 30 bis 45 Zentimeter hoch.
- Die Blüten der Kanarischen Kresse „Goldranke“ (Tropaeolum peregrinum) haben eine exotische Form. An der schnellwachsenden, bis 2 Meter hohen Kletterpflanze erscheinen unzählige kleine gelbe Blüten.
- Erdbeeren mit Schlagsahne (Tropaeolum majus „Strawberries & Cream“) hat goldgelbe Blüten, die scharlachrot gesprenkelt sind. Die Sorte erreicht eine Wuchshöhe von 20 Zentimetern.
- Orientzauber (Tropaeolum minus) wächst buschig und kompakt bei einer Höhe von 20 bis 25 Zentimetern. Ihre Blüten sind tiefrot gefärbt und ihre Blätter sind bronzefarben.
- Milkmaid (Tropaeolum majus „Milk Maid“) ist eine neue Züchtung mit zart-weißen Blüten. Die zirka 30 Zentimeter hohe Kresse bildet einen dekorativen Kontrast in Kübeln, Rabatten und Beeten.
- Salmon Baby ist eine lachsfarbene Sorte mit runden Blättern.