Kartoffeln werden zumeist im April oder Mai gelegt. Viele Hobbygärtner haben bei der Ernte im Herbst schon Kartoffeln im Beet vergessen, die dann irgendwann keimen. Eine frühe Ernte ist auch der Vorteil, wenn Sie Kartoffeln im Herbst legen und im Beet überwintern lassen.
Kartoffeln im Herbst ins Beet: Restfeuchte im Boden nutzen
Haben Sie im Herbst bei der Ernte Kartoffeln im Beet vergessen, werden Sie vielleicht im darauf folgenden Frühjahr festgestellt haben, dass diese Kartoffeln den Winter überstanden und gekeimt haben. Solche vergessenen Knollen bringen im Folgejahr gute Kartoffeln hervor. Die Iren haben schon seit Jahrhunderten erkannt, dass diese Methode eine reiche Ernte bringen kann. Die Ernte kann sogar noch üppiger ausfallen als beim Legen von Kartoffeln im Frühjahr.
Sie fragen sich vielleicht, wie die Kartoffeln in der Erde tiefe Minusgrade überstehen, denn bei einer falschen Lagerung in einer Erdmiete erfrieren die Kartoffeln. Damit die Kartoffeln im Beet den Winter gut überstehen, kommt es auf eine gute Vorbereitung an. Die Iren nutzen die Methode, indem sie ihre Kartoffeln etwas tiefer in die Erde bringen als im Frühjahr. Im Folgejahr profitieren Sie von einer frühen Ernte, doch kommt es auf die richtige Vorbereitung des Bodens und die Wahl der geeigneten Kartoffeln an.
Vorteile der Pflanzung im Herbst: größere Resistenz und frühe Ernte
Legen Sie Ihre Kartoffeln anstatt im Frühjahr bereits im Herbst, genießen Sie einige Vorteile:
- da die Kartoffeln die im Boden enthaltene Restfeuchte ausnutzen, treiben sie bereits Wurzeln und bringen im Frühjahr, sobald sich die Erde erwärmt, Kraut hervor.
- Da der Boden im Herbst meistens wesentlich feuchter als im Frühjahr ist, werden die Kartoffeln weniger von der Larve des Schnellkäfers, dem Drahtwurm, befallen, der im Frühjahr in den Trockenphasen nach Feuchtigkeit sucht.
- Die Ernte kann üppiger als bei der Pflanzung im Frühjahr ausfallen.
- Die Ernte ist noch früher möglich als bei Frühkartoffeln.
Geeignete Kartoffeln für die Pflanzung im Herbst: auf die Größe kommt es an
Möchten Sie bereits im Herst Kartoffeln in die Erde bringen, kommt es auf die richtige Auswahl an. Frühkartoffeln sind für den Anbau im Herbst am besten geeignet, da sie eine kurze Entwicklungszeit haben. Solche frühen Sorten sind:
- Solist
- Leyla
- Orla
- Princess
- Marabel
- Belena
- Cilena
- Roter Erstling
- Annabelle
- Finka
- Belle de Fontaney
Da die Kartoffeln tiefer in die Erde gelegt werden als im Frühjahr, müssen sie die richtige Größe haben, damit genügend Energie zum Keimen vorhanden ist. Anders als im Frühjahr müssen die Keime im Herbst aufgrund der tieferen Lage im Boden eine weitere Strecke bis ans Tageslicht überwinden. Die Kartoffeln sollten daher eine Länge von sechs bis acht Zentimetern haben.
Beet gut vorbereiten: sonnigen Standort wählen
Damit Sie mit den im Herbst gelegten Kartoffeln Erfolg haben, müssen Sie das Beet gut vorbereiten. Wählen Sie einen Platz in Ihrem Garten aus, an dem mindestens vier Jahre vorher keine Kartoffeln gestanden haben. So reduzieren Sie das Risiko von Krankheits- oder Schädlingsbefall. Gut geeignet für den Anbau von Kartoffeln im Herbst sind Beete, auf denen zuvor Spinat, Bohnen oder Erbsen gestanden haben. Wählen Sie für Ihre Kartoffeln unbedingt einen vollsonnigen Standort aus, damit sich der Boden erwärmt und die Kartoffeln einen Anreiz zum Treiben bekommen. Bereits im Vorjahr sollte das Beet gut mit Nährstoffen versorgt worden sein. Alternativ dazu verbessern Sie den Boden vier Wochen vor dem Legen der Kartoffeln mit reifem Kompost. Rechnen Sie pro Quadratmeter Boden mit 2 bis 2,5 Litern Kompost. Trockenes Laub können Sie ebenfalls ins Beet bringen, da es sich zersetzt und den Boden mit Nährstoffen anreichert. Lockern Sie den Boden tiefgründig, um den Kartoffeln gute Startbedingungen zu geben.
Kartoffeln richtig legen: auf die Pflanztiefe achten
Legen Sie Kartoffeln im Herbst, sollte die Bodentemperatur 7 Grad nicht unterschreiten, wenn die Kartoffeln bereits vorgekeimt sind. Bei nicht vorgekeimten Kartoffeln sollte die Bodentemperatur mindestens 10 Grad betragen. Der Boden sollte bereits abgetrocknet sein, da Verdichtungen durch zu schweren Boden den Kartoffeln nicht gut bekommen.
Ziehen Sie ins Beet etwa 20 Zentimeter tiefe Furchen. Der Reihenabstand sollte ungefähr 50 Zentimeter betragen, damit Sie die Kartoffeln anhäufeln und mulchen können. Zwischen den einzelnen Kartoffeln wählen Sie einen Abstand von 30 Zentimetern. Nachdem Sie die Kartoffeln in den Boden gebracht haben, füllen Sie die Furchen wieder mit Erde.
Schutz der Kartoffeln vor Frost: Mulch und Schutzvlies
Nachdem Sie Ihre Kartoffeln mit Erde bedeckt haben, bringen Sie eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Holzhäckseln als Schutz vor starken Frösten auf. Die Mulchschicht hält auch die Feuchtigkeit im Boden. Zusätzlich können Sie ein Schutzvlies auflegen. Im Frühjahr entfernen Sie die Mulchschicht rechtzeitig, damit sich der Boden erwärmen kann. Kommt es zu Frostperioden, legen Sie Zeitungspapier als Isolation sowie ein Wärmevlies auf das Beet.