Ist Ihr Garten nur klein, müssen Sie nicht auf eine gute Ernte verzichten. Mit einigen Tricks können Sie den Platz sinnvoll ausnutzen und möglichst viel Ertrag aus Ihrer kleinen Fläche herausholen. Von einer Mischkultur profitieren Ihre Pflanzen und belohnen Sie mit einer guten Ernte. Einige Gemüsesorten kommen mit wenig Platz aus und sind dennoch äußerst ertragreich.
Alles beginnt mit dem Anbauplan
Bevor Sie daran gehen, Ihren Garten zu bestellen, sollten Sie einen Anbauplan erarbeiten. Zeichnen Sie maßstabgerecht den Grundriss Ihres Gartens möglichst auf ein Blatt im Format DIN A3. So wird Ihr Anbauplan schön übersichtlich. Tragen Sie die Maße in den Grundriss ein. Sie sollten überlegen, welche Gemüsesorten Sie anbauen möchten. Dabei kommt es auf den Standort und die Sonneneinstrahlung an.
Einige Objekte, etwa ein Hochbeet, ein Frühbeet oder ein Gewächshaus, bleiben über längere Zeit in Ihrem Garten bestehen. Dafür wählen Sie den geeigneten Standort aus. Wissen Sie, in welchen Abmessungen Sie Ihr Hochbeet oder ein Gewächshaus errichten wollen, zeichnen Sie diese Objekte im entsprechenden Maßstab in den Gartenplan ein und beschriften Sie sie. Schreiben Sie auch immer die Abmessungen dazu. Auch ein Gerätehaus sollten Sie mit den entsprechenden Abmessungen in den Grundriss einzeichnen.
Tipp: Kopieren Sie diesen Grundriss Ihres Gartens gleich mehrfach. Er dient Ihnen auch für die folgenden Jahre als Anbauplan.
Steht der Grundriss, überlegen Sie, was Sie anbauen möchten und wie die Beete eingeteilt werden sollen. Denken Sie dabei an die Hauptwege, Zugänge und Arbeitswege. In den Gartenplan zeichnen Sie die Beete mit den entsprechenden Abmessungen ein. Tragen Sie ein, was Sie anbauen möchten.
Bewahren Sie Ihren Gartenplan mindestens fünf Jahre lang auf. Bei verschiedenen Pflanzen müssen Sie immer wieder den Standort wechseln, beispielsweise bei Bohnen, die nur alle vier Jahre im selben Beet angebaut werden sollten.
Die Wahl der richtigen Pflanzen
Möchten Sie mit der Selbstversorgung im Garten erst beginnen, wählen Sie am besten Pflanzen aus, die keine hohen Ansprüche an die Pflege stellen und trotzdem ertragreich sind. Entscheiden Sie sich für:
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resistente und alte Sorten, die oft robuster und weniger anfällig für Krankheiten sind
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ertragreiche Sorten wie Zucchini, Grünkohl, größere Zwiebelsorten wie Stuttgarter Riesen, Tomatensorten wie Harzfeuer sowie Stangenbohnen
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Pflanzen, die wenig Platz benötigen, beispielsweise Lauch, Stangenbohnen, Erbsen
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schnell wachsende Pflanzen, etwa Spinat oder Mangold
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platzsparende Pflanzen (z. B. Stangenbohnen statt Buschbohnen)
Platz sparen können Sie auch, wenn Sie den Pflanzen geeignete Rankhilfen bieten. Was in die Höhe wächst, braucht meist nicht viel Platz in der Breite.
Mit Mischkultur zu guten Erträgen
Ihr Anbauplan hilft Ihnen, die Mischkultur zu pflegen. Anhand von Anbauplänen aus dem Vorjahr können Sie sehen, was Sie vorher auf den verschiedenen Beeten angebaut haben, und das bei der Fruchtfolge beachten. Die richtige Vorfrucht erspart Ihnen das Düngen, da sie die geeigneten Nährstoffe für die Nachfrucht bereits im Boden angereichert hat.
Abhängig davon, was Sie anbauen möchten, sollten Sie die geeigneten Pflanzen vergesellschaften, damit die Pflanzen als gute Nachbarn voneinander profitieren. Sie halten Schädlinge voneinander fern und beeinflussen sich positiv im Wachstum. Gute Nachbarn für Zwiebeln sind beispielsweise Erdbeeren und Möhren. Kohlsorten kommen miteinander überhaupt nicht aus, doch sind sie beispielsweise gute Nachbarn für Bohnen. Zwiebeln und Lauch sind schlechte Nachbarn, genau wie Bohnen und Erbsen nicht miteinander auskommen.
Haben Sie sich entschieden, welche Pflanzen Sie in Ihrem Garten anbauen möchten? Dann informieren Sie sich am besten zunächst darüber, welche Gemüsesorten Sie gut miteinander vergesellschaften können.
Platz sinnvoll ausnutzen
Haben Sie nur wenig Platz im Garten, sollten Sie den verfügbaren Platz sinnvoll nutzen. Ihr Anbauplan kann Ihnen dabei helfen. Zeichnen Sie in den Anbauplan ein, was Sie anbauen möchten und wie Sie die verschiedenen Pflanzen anordnen, um den Platz zu nutzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um auf engem Raum zu gärtnern:
Hochbeete
Hochbeete sparen Platz und schonen gleichzeitig den Rücken. Sie sind außerdem nährstoffreich und fördern das Wachstum, da sie mit Kompost und Pflanzenabfällen gefüllt werden. Die Erde im Hochbeet erwärmt sich schneller. In einem Hochbeet können Sie verschiedene Pflanzen vergesellschaften, die miteinander harmonieren und wenig Platz benötigen. Gut geeignet sind Kräuter wie
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Rosmarin
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Basilikum
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Salbei
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Schnittlauch
Einige dieser Kräuter sind auch mehrjährig. Ein weiterer Vorteil: Ein Hochbeet erschwert den Schnecken den Zugang zu den leckeren Pflanzen. Ins Hochbeet pflanzen Sie außerdem schnellwachsende Sorten wie Salat, Mangold, Spinat oder Radieschen. Ist eine Gemüsesorte abgeerntet, säen Sie direkt eine passende Nachfrucht aus, etwa Spinat, der auf geerntete Radieschen folgt.
Hügelbeete
Ähnlich vorteilhaft wie Hochbeete sind Hügelbeete. Auch sie ermöglichen frühe Erträge, da sich die darin befindliche Erde schnell erwärmen kann. Auf Kompost als gute Starthilfe für Ihre Pflanzen sollten Sie nicht verzichten. Die Anbaufläche wird bei einem Hügelbeet im Vergleich zu einem flachen Beet ungefähr um ein Drittel vergrößert.
Mit einem Hügelbeet können Sie die Lichtverhältnisse optimal ausnutzen. Höher wachsende Pflanzen wie Bohnen, Lauch oder Grünkohl kommen ganz nach oben. In die unteren Etagen ordnen Sie flacher wachsende Pflanzen wie Spinat, Salat, Möhren oder Radieschen an.
Squarefoot-Gardening
Die Idee für das Squarefoot-Gardening stammt aus den USA. Die verfügbare Fläche wird schachbrettartig in Quadrate unterteilt. Jedes Quadrat sollte eine Abmessung von 50 x 50 oder 60 x 60 Zentimetern haben. Auch dabei hilft Ihnen Ihr Anbauplan. Mit stabilen Brettern teilen Sie Ihr kleines Paradies ein. Sie sollten nur einjährige Pflanzen verwenden und auf die entsprechenden Nachbarn für die Mischkultur achten.
Bodenverbesserung für höhere Erträge
Auf Kompost sollten Sie nicht verzichten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Komposter. Der Komposter bietet den Vorteil, dass Sie pflanzliche Küchenabfälle, aber auch Eierschalen und Kaffeesatz noch sinnvoll für die Bodenverbesserung nutzen können. Der Kompost sollte gut ausgereift sein, bevor Sie ihn in die Beete bringen.
Tipp: Bevor Sie Ihre Beete bepflanzen, sollten Sie Kompost einarbeiten. Rechnen Sie für einen Quadratmeter ungefähr mit zwei Litern Kompost. Dies genaue Menge ist jedoch abhängig von den geplanten Pflanzen (Schwach-, Mittel- oder Starkzehrer).
Verzichten Sie nicht auf die Bodenpflege
Möchten Sie auf engem Raum gute Erträge erzielen, sollten Sie den Boden regelmäßig pflegen. Lockern Sie den Boden auf, damit sich die Wurzeln besser ausbreiten können und Wasser gut zu den Wurzeln vordringen kann. Die Auflockerung des Bodens können Sie mit dem Jäten von Unkraut verbinden.
Im Einklang mit der Natur
Um gute Erträge zu erzielen, sollten Sie im Einklang mit der Natur leben und sich das, was die Natur bietet, zunutze machen:
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Brennnesseln sind zwar für die meisten Gartenfreunde ein Ärgernis, doch sind sie noch gut geeignet, um als Brennnesseljauche verarbeitet zu werden. Die Brennnesseljauche ist ein wertvoller Dünger für zahlreiche Pflanzen und wird verdünnt verwendet.
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Sie können verschiedene Blütenpflanzen anbauen und dafür den vorhandenen Platz ausnutzen, um Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten anzulocken. Solche Pflanzen sind anspruchslos und können auch als Gründünger für andere Pflanzen dienen.
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Bauen Sie Unterschlüpfe aus Reisig oder Steinen. Sie dienen als Brutstätten für verschiedene nützliche Insekten, aber auch als Versteck für Igel, Eidechsen und andere Nützlinge.