Wer Kaninchen, Meerschweinchen oder andere Kleintiere sein Eigen nennen kann, möchte natürlich auch einen schönen Auslauf im Garten schaffen. Mit einem Kleintierrasen ist dies optimal, da die Kleintierwiese eine sehr abwechslungsreiche und gesunde Nahrung für die unterschiedlichsten Haus- und Nutztiere bietet. Gänse, Meerschweinchen, Hasen, Hühner oder auch Kaninchen und Schildkröten werden diese Wiese lieben und mit nährstoffreicher Nahrung versorgt. Allerdings ist bei der Neuanlage und bei der Pflege einiges zu beachten, damit die Wiese auch lange eine Nahrungsquelle für die Kleintiere ist.
Weshalb ein Kleintierrasen eine gute Entscheidung ist
Normale Rasenmischungen sind dafür da, dass eine saftige Grünfläche entsteht, die zudem noch als Spiel- und Sportrasen oder als Liegefläche genutzt werden kann. Bei einem Kleintierrasen ist jedoch die Zusammensetzung der Gräser und Pflanzen vollkommen unterschiedlich, da es hier um andere Kriterien geht. Der Rasen für Kleintiere zeichnet sich durch die Vielfältigkeit und Schmackhaftigkeit aus. Sie besteht in der Regel aus proteinreichen Futtergräsern und säurearmem Klee, damit die Wiese eine Nahrungsquelle für das ganze Jahr ist. Während die Kleintiere im Sommer die frischen Gräser genießen, kann das gemähte Schnittgut im Winter als nährstoffreiches Heu dienen und so die Haut- und Nutztiere mit gesunden und abwechslungsreichen Gräsern versorgen.
Welche Pflanzen sind in der Kleintierrasen-Mischung enthalten?
In der Regel sind etwa ein Drittel der Mischungen Kleearten wie Bockshorn-, Weiß-, Inkarnat-, Schweden-, Perser-, Horn- und Rotklee. Auch Luzerne und Esparsette sind in der Mischung zu finden. Weiterhin befinden sich rund 10 Prozent Gräser wie Goldhafer, Lieschgras, Rot- und Wiesenschwingel sowie Weidelgras darin. Zudem sind Blattstammkohl und Winterraps in geringen Mengen enthalten.
Was ist bei der Neuanlage einer Kleintierwiese zu beachten?
Bei der Neuanlage eines Kleintierrasens sind ein paar Dinge zu beachten. Insbesondere, wenn es sich bei den Kleintieren um Kaninchen oder Hasen handelt. Sie lieben es zu buddeln und unterirdische Unterschlüpfe einzurichten. Da kann der Kleintierrasen schon stark leiden.
Zuerst sollte natürlich der Boden vorbereitet werden, um die Wiese für Kleintier anzulegen. Dies ist in der Regel im Frühling der Fall. Ein lockerer Boden ist wichtig, damit die Gräser gut keimen und wurzeln können. Zudem sollte die richtige Kleintiermischung erworben werden, damit der Rasen für die Tiere auch das ganze Jahr saftig grün ist und eine Nahrungsquelle bietet. Eine Magerwiese mit wenigen Nährstoffen ist perfekt, für das Ausbringen des Kleintierrasens. Wie nährstoffreich der Boden ist, kann anhand von Bodenanalysen herausgefunden werden.
Nach dem Ausbringen des Saatguts sollte der Wiese Ruhe gegönnt werden, damit sie sich voll entfalten kann. Der Kleintierrasen sollte stets feucht gehalten werden, damit das Wachstum gewährleistet ist. Aus diesem Grund sollte in den nächsten Wochen selbstverständlich keine Kleintiere auf der Fläche einziehen. Die wenigen Keime, die bis dahin vorhanden sind, währen in kürzester Zeit abgefressen. Die Kleintiere sollten daher erst dann in den Außenbereich ziehen, wenn sich die Kleintierwiese voll entfaltet hat.
Der große Vorteil der Kleintierwiese ist, dass die Gräser recht zügig wieder nachwachsen, da beispielsweise Meerschweinchen, Schildkröten oder Kaninchen die Gräser abfuttern und die Gräser nicht abreißen. Dies bedeutet, dass der Wachstumspunkt erhalten bleibt und die Gräser wieder erneut austreiben. Ist der Wachstumspunkt jedoch abgefressen, kommt es zu Verzögerungen beim Nachwachsen. Bei einer hochwertigen Mischung für eine Kleintierwiese, wie sie bei uns im Samenhaus erhältlich ist, liegt der Wachstumspunkt aber sehr tief am Boden, um zu gewährleisten, dass die Gräser und Pflanzen schnell wieder nachwachsen.
Pflege der Kleintierwiese
Wie schon erwähnt, lieben Kaninchen das Buddeln und den Bau unterirdischer Behausungen. Hierfür sollte es natürlich eine Möglichkeit geben, damit die Kleintiere ihrem Trieb nachgehen können. Andere Flächen hingegen sollten schnellstmöglich wieder aufgefüllt und nachgesät werden, damit es nicht zu einem Flickenteppich kommt.
Von Mai bis Juni wachsen die Gräser sehr schnell und die Kleintiere sind kaum in der Lage, diesen riesigen Futterberg zu verschlingen. Zu dieser Zeit ist es sinnvoll, das Gehege abzutrennen und die Wiese zu mähen, sodass man im Winter immer ein nährstoffreiches Futter für Hase, Kaninchen und Co. hat. Je größer die Kleintierwiese ist, desto mehr Futter kann für den Winter gemäht werden.
Im Sommer hingegen ist das Wachstum des Kleintierrasens durch hohe Temperaturen und wenig Niederschläge eher gering. Hier sollte nur wenig gemäht werden, wenn überhaupt. Im Herbst jedoch erfolgt eine weitere Wachstumsperiode. Je nach Düngung, die natürlich kleintiergerecht ist, Pflanzenzusammensetzung wie auch Schnittzeitpunkt kann mit einem hohen Ertrag gerechnet werden. Pro Jahr und pro Quadratmeter kann im besten Fall ein halbes Kilo Winterfutter für die Kleintiere geschnitten werden.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass Kleintierwiesen in der Regel keine Düngung benötigen. Dies liegt daran, dass Magerwiesen ideal für gutes Gras und Dürrfutter sind. Insbesondere wenn Margeriten und viele Kräuter wachsen, kann man davon ausgehen, dass es hier um eine Magerwiese handelt, die nicht gedüngt wird. Ist der Nährstoffgehalt zu hoch, setzen sich die Gräser durch und Kräuter haben kaum noch eine Chance.
Auslauf oder Ganzjahresgehege?
Bei der Haltung kommt es auch darauf an, ob das Gehege nur für einen mehrstündigen Auslauf dienen soll oder ob es sich dabei um ein Ganzjahresgehege handelt. Vor allem bei einem Gehege, indem die Kleintiere ganzjährig gehalten werden, muss man wissen, dass sich der Pflanzenbestand mit der Zeit ändert. Es gibt verschiedene Gräserarten, die auch in den Halmen ihre Wachstumsreserven speichern. Durch ständiges Abfressen werden diese dann geschwächt und gegen mit der Zeit ein. Aus diesem Grund sollte dem Kleintierrasen alle sechs bis acht Wochen eine Ruhe von etwa einer Woche gegönnt werden, damit er sich wieder erholen kann.
Lücken schließen
Sobald eine Lücke auf dem Kleintierrasen auftritt, sollte diese schnellstmöglich geschlossen werden. Denn jede Lücke, die entsteht, wird von anderen Samen beansprucht, die durch die Luft in das Gehege geweht werden. Gefährlich wird es, wenn sich giftige Pflanzenarten in den Lücken niederlassen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Lücken direkt nachgesät werden, um diese Gefahr zu minimieren. Eine Abgrenzung der Weide ist natürlich empfehlenswert, bis die Lücke wieder geschlossen ist.
Regelmäßig mähen für das Winterfutter
Das Mähen ist wichtig, um auch im Winter ein abwechslungsreiches Futter bieten zu können. Dabei muss natürlich geschaut werden, ob sich Gräser mit der Zeit durchsetzen oder ob das Verhältnis noch ausgewogen ist. Ist der Boden zu nährstoffreich, setzen sich Gräser durch und Klee wird im Wachstum gehemmt. Doch gerade Klee ist eine wichtige eiweißreiche Ernährung für die Kleintiere.
Nach der Neuanlage des Kleintierrasens wird zum ersten Mal gemäht, wenn die Wiese eine Höhe von etwa 10 cm aufweist. Danach sollte ein bis zweimal im Jahr gemäht werden, um das Wachstum der Gräser und Pflanzen anzuregen und Winterfutter für die Kleintiere einzulagern.