Knoblauch ist in vielen Küche neben der Zwiebel das wichtigste Gewürz. Und das mit gutem Grund, denn die Knollen sind nicht nur super lecker sondern auch sehr gesund. Wenn Sie sicher sein möchten, dass wirklich nur Knoblauch und keine Pestizide in Ihre Gerichte kommen, ist der eigene Anbau eine gute Möglichkeit. Der Anbau ist nicht schwierig, wenn Sie gute Bedingungen den Pflanzen bieten.
Knoblauch ist mehr als ein Gewürz
Knoblauch ist nicht nur eine tolle Gewürzpflanze, sondern auch eine Heilpflanze. Die aus dem nordöstlichen Iran stammende Pflanze ist inzwischen als Kulturform weltweit verbreitet. In der Küche ist der Knoblauch vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. Dort ist er ein unbedingtes Muss. Aber auch in unseren Regionen hat er sich inzwischen einen festen Platz erobert. In vielen Ländern werden nicht nur die Knoblauchzehen verwendet, sondern auch die Sprossen und Keime.
Als Heilpflanze wirkt Knoblauch antibakteriell und soll der Bildung von Thromben entgegen wirken. Studien zeigen auch, dass die Blutfettwerte gesenkt werden können. In Tierversuche konnte nachgewiesen werden, dass eine vorbeugende Ernährung mit Knoblauch lindern auf Darmkrebs wirkt. Im Jahr 1989 war der Knoblauch die Arzneipflanze des Jahres.
Der beste Standort für Knoblauch
Knoblauch ist ein Sonnenanbeter. Deshalb gehört das Lauch-Gewächs unbedingt auf einen vollsonnigen Platz. Die Knollen lieben die Sonne und die Wärme. Optimal gedeiht der Knoblauch auf einem warmen, lockeren Boden. Dabei darf die Lage auch ruhig leicht windig sein, denn dort ist der Knoblauch gut gegen die Knoblauchfliege geschützt. Sehr nasse und schwere Böden mag der Knoblauch eher nicht. Diese sollten Sie mit Sand aufwerten. Aber auch sehr sandige Böden sind für den Knoblauch eher nicht geeignet, da diese zum Austrocknen neigen. Solche Böden sollten Sie mit Humus verbessern.
Winterknoblauch oder Frühlingsknoblauch?
Für den Knoblauch gibt es zwei Pflanztermine: den Herbst und das Frühjahr. Der Winterknoblauch kommt im Herbst ins Beet. Dieser bringt sehr große und aromatische Knollen hervor. Der Aufwand für den Schutz der Pflanzen ist aber etwas größer, da die Knoblauchfliege viel mehr Zeit hat, die Pflanzen zu schädigen. Durch die längere Kulturdauer nimmt auch die Pflege der Pflanzen mehr Zeit in Anspruch. Gepflanzt wird der Winterknoblauch im Oktober. Geerntet werden kann der Winterknoblauch schon im Juli.
Gerade als Anfänger sollten Sie deshalb eher zum Frühlingsknoblauch greifen.
Der Frühlingsknoblauch kommt zwischen Ende Februar und Mitte April ins Beet. Die Knollen sind im Herbst reif zum Ernten. Sie sind kleiner als der Winterknoblauch und auch nicht ganz so aromatisch.
Zehen oder Bulbillen – was soll`s sein?
Für den Knoblauch-Anbau gibt es zwei Varianten: Setzen Sie entweder die Zehen oder die Bulbillen. Bulbillen sind die Brutzwiebeln des Knoblauchs, die an der Spitze vom Lauch ausgebildet werden. Bulbillen benötigen länger, bis sie zur Knoblauchknolle werden. Im ersten Jahr werden aus den Brutzwiebeln erst einmal Rundlinge. Erst im zweiten Jahr entstehen die Knollen, die Sie dann ernten können. Auch wenn der aus Bulbillen gezogene Knoblauch länger benötigt, bis er erntereif ist, er hat auch viele Vorteile. Dieser Knoblauch bildet größere Zehen aus und ist weitaus robuster.
Knoblauchzehen benötigen nicht solange bis zur Ernte. Die im Herbst oder Frühjahr gesetzten Zehen können im nächsten Juli bzw. im Herbst geerntet werden.
So pflanzen Sie Bulbillen
Brutzwiebeln werden im Frühjahr gesteckt. Die kleinen Bulbillen kommen nur ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Der richtige Abstand beträgt zehn Zentimeter. Sie können die Brutzwiebeln zu Beginn aber auch im Drei-Zentimeter-Abstand stecken und später vereinzeln. Gegen Ende Juli haben die inzwischen entstandenen Rundlinge die Blätter eingezogen. Nehmen Sie die Rundlinge aus der Erde und lagern Sie diese trocken. Im Herbst kommen die Knoblauch Rundlinge wieder in die Erde. Sie werden mit einem Abstand von zehn bis 15 Zentimetern gesteckt. Der Reihenabstand sollte zwischen 25 und 30 Zentimetern betragen.
So pflanzen Sie Knoblauchzehen
Mitte Februar bis Mitte März oder Mitte September bis Mitte Oktober können Sie Zehen stecken. Die Knoblauchzehen werden mit dem Boden nach unten in die Erde gebracht. Die Zehen sollten einen Abstand von mindestens 15 bis 20 Zentimetern haben. Der Reihenabstand beträgt 30 Zentimeter. Knoblauchzehen kommen drei bis vier Zentimeter tief in die Erde. Setzen Sie die Zehen etwas schräg in das Pflanzloch. So können Sie die Wurzelfäulnis reduzieren. Sie können Knoblauchzehen auch im Zimmer auf Küchenpapier vortreiben lassen und dann einsetzen. So können Sie den Erntetermin vorverlegen.
Bereiten Sie das Beet gut vor
Knoblauch mag einen lockeren Boden. Lockern Sie deshalb den Boden sehr tiefgründig auf und befreien Sie das Beet von Unkraut. Etwas Dünger macht dem Knoblauch den Start leicht. Zwei Liter Kompost pro Quadratmeter reicht aus. Diesen sollten Sie gut einharken. Mit einer Pflanzleine bleiben die Zehen in Reih und Glied.
Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn
Knoblauch mag seinesgleichen nicht. Pflanzen Sie deshalb den Knoblauch weit entfernt von anderen Zwiebelgewächsen wie Zwiebeln, Schnittlauch oder Lauch. Gerade an diesen Pflanzen kann sich die Lauchminierfliege breit machen und die Zwiebelgewächse in der Nähe mit befallen.
Knoblauch lässt sich aber hervorragend in Mischkultur anbauen. So ist er perfekt zwischen Erdbeeren. Er verträgt sich aber auch mit Himbeeren, Kartoffeln, Gurken, Möhren, Tomaten, Sellerie und Rote Beete. Schlechte Nachbarn für den Knoblauch sind Bohnen, Kohl, Erbsen und Stangenbohnen. Beim Anbau sollten Sie darauf achten.
Knoblauch pflegen – so einfach geht das
Knoblauch benötigt nicht viel Pflege. Wenn Sie schon vor dem Stecken ausreichend Kompost eingearbeitet haben, brauchen Sie während der Wachstumsphase lediglich noch ein- bis zweimal mit Brennnesseljauche düngen. Gießen Sie den Knoblauch nicht zu viel, denn Staunässe mag er gar nicht. Während der Wachstumsphase sollten Sie ab und zu den Boden auflockern. Knoblauch mag aber auch einen gemulchten Boden. Das reduziert den Unkrautwuchs, hält Feuchtigkeit im Boden und sorgt für eine lockere Bodenstruktur.
Wann ist Erntezeit?
Je nach dem, ob Sie Winterknoblauch oder Frühlingsknoblauch gepflanzt haben, fällt der Erntezeitpunkt unterschiedlich aus. Wenn sich die Stängel und das Laub des Knoblauchs gelb färben, ist es ein Zeichen, dass es nicht mehr weit bis zur Ernte ist. Sobald der größte Teil der Pflanze gelb ist, können Sie ernten. Sorgen Sie dafür, dass sich die Knolle bei der Ernte nicht öffnet. Die Knollen fallen sonst auseinander. Die freiliegenden Zehen halten nicht lange. Hängen Sie die Knollen samt Kraut an einen trockenen aber schattigen Ort zum trocknen auf. Später lagern Sie den Knoblauch trocken und kühl. Er hält sich etwa sechs bis acht Monate.
Krankheiten und Schädlinge beim Knoblauch
Knoblauch ist relativ robust. Durch seinen Geruch werden viele Schädlinge vertrieben und sogar Nachbarn profitieren davon. Trotzdem gibt es einige Schädlinge, die sich an der Pflanze gütlich tun und diese schädigen. Ab und zu kann Knoblauch von der Zwiebelfliege befallen werden. Die Larven schädigen verschiedene Zwiebelgewächse. Die Zwiebelfliege legt ihre Eier im Mai in die Pflanze. Die Larven fressen sich dann während der Wachstumsphase durch die Pflanze. Ein guter Schutz sind engmaschige Kulturschutznetze.
Dem Knoblauch können aber auch Staunässe und Sommer mit viel Regen schaden. Durch zu viel Wasser können die Wurzeln und die Knollen faulen und Pilzinfektionen entstehen.
Verwendung von Knoblauch
Die Verwendung von Knoblauch ist sehr vielfältig. Er ist als Gewürz in zahlreichen Gerichten und gehört vor allem zur mediterranen Küche. Knoblauch lässt sich aber auch fermentieren und einlegen. Als Marinade oder Dip ist Knoblauch ein Hochgenuss.
Knoblauch ist aber auch als Heilkraut bekannt. Er soll bei hohem Blutdruck, Erkältungen und Verdauungsstörungen helfen. Der hohe Gehalt an Vitamin B6, C und A sowie Zink und Mangan stärkt das Bindegewebe. Und selbst bei Haarausfall griffen unsere Großeltern auf Knoblauch zurück.
Trotz Knoblauch salonfähig
So gut Knoblauch auch schmeckt, der Geruch ist nicht überall beliebt. Besonders dann, wenn Sie nach dem Genuss von Knoblauch noch ausgehen möchten, ist guter Rat teuer. An den Fingern lässt sich Knoblauch-Geruch relativ leicht beseitigen. Sie brauchen lediglich die Hände mit Salz oder Kaffeesatz abreiben. Auch Essig kann den unangenehmen Duft vertreiben.
Um Knoblauch-Geschmack zu vertreiben, helfen Petersilie, Minze oder Salbei. Kauen Sie die Blätter eine Weile. Der Mundgeruch verschwindet. Auch Kardamom und Kaffeebohnen können helfen.
Es riecht nach Knoblauch und ist doch kein Knoblauch
Wenn Sie in verschiedenen Situationen auf Knoblauch verzichten möchten, ist Bärlauch ein sehr guter Ersatz. Bärlauch verfügt auch über den typischen Knoblauch-Geschmack, der Mundgeruch bleibt Ihnen aber erspart. Außerdem gibt es einen kleinen Pilz, den Knoblauchschwindling, der einen Knoblauch-Geschmack zaubert ohne das Sie Mundgeruch bekommen. Allerdings gibt es den Pilz nur sehr selten im Handel.