Grillen ist in Deutschland und auch in vielen anderen Ländern weiterhin schwer angesagt. Gegrillt wird in Deutschland vor allem in den wärmeren Monaten, aber es gibt auch viele Leute, die beispielsweise genauso im Winter grillen. Wenn Sie beim Grillen mal etwas Neues ausprobieren wollen, dann kochen oder grillen Sie doch mal in einem Erdloch. Die Zubereitung in erster Linie von Fleisch und Gemüse in einem Erdloch liegt voll im Trend und ist nicht besonders kompliziert. Bei uns erfahren Sie in diesem Artikel im Detail, was Sie beim Grillen in einem Erdloch beachten sollten.
Grillen und Kochen in einem Erdloch – wo liegen die Ursprünge?
Ein Erdofen, der häufig auch als Erdgrill bezeichnet wird, funktioniert eigentlich ähnlich wie ein elektrischer Ofen, der mit Oberhitze und Unterhitze arbeitet. Ein Erdloch funktioniert jedoch ohne Strom und der Grill- oder Kochvorgang findet bei dieser Zubereitungsweise unter der Erde statt. Aktuell liegt das Kochen in einem Erdloch voll im Trend und ist für viele Outdoorfans und begeisterte Hobbyköche ein besonderes Highlight.
Auf der anderen Seite handelt es sich beim Kochen in einem Erdloch eigentlich um eine der ältesten Möglichkeiten, um Essen perfekt zu garen. Die ersten Hinweise auf einen solchen Erdofen gab es tatsächlich bereits im Jahr 29.000 vor Christus. In vielen Ländern auf der ganzen Welt sind das Kochen und Grillen in einem Erdloch heute noch weit verbreitete Zubereitungsmöglichkeiten für ein leckeres Essen. Wenn Sie selbst mal in einem Erdloch grillen wollen, dann unternehmen Sie eine Reise in längst vergangene Zeiten. Wenn Sie über einen Garten verfügen, dann können Sie ein solches Erdloch in Ihrem Garten anlegen und die Essenszubereitung auf diese besondere Weise ausprobieren.
Welches Prinzip steckt hinter einem Erdgrill?
Das Prinzip bei einem Erdofen oder einem Erdgrill ist denkbar einfach. Man benötigt hierfür ein Erdloch, das mit Steinen ausgelegt wird. Hierbei sollte es sich um Steine handeln, die in der Lage sind, Wärme gut zu speichern. Auf den Steinen im Erdloch entfacht man zunächst ein Feuer und lässt dieses Feuer in aller Ruhe niederbrennen. Durch diesen Vorgang speichern die in das Erdloch eingebrachten Steine die Wärme des Feuers. Anschließend muss man eine dickere Schicht Grünzeug auf die Steine legen. Hierfür bietet sich im Garten zum Beispiel auch der Rasenschnitt an. Durch diesen Grünschnitt werden die Lebensmittel vor zu großer Hitze geschützt und die entstehende Feuchtigkeit schützt unter anderem das Fleisch oder andere Lebensmittel vor einem Austrocknen. Auf die Lebensmittel kommt dann noch eine ordentliche Schicht Grünschnitt oder Blätter und zum Schluss wird das Erdloch dann noch mit Erde verschlossen.
Welche Lebensmittel können Sie in einem Erdofen zubereiten?
Wenn Sie in einem Erdloch grillen wollen, dann gibt es kaum Grenzen, wenn Sie Fleisch, Fisch oder Gemüse im Erdloch zubereiten wollen. Am besten geeignet für die Zubereitung in einem Erdgrill ist Fleisch, das sich auch bei der Zubereitung in der Küche gut schmoren lässt. Beabsichtigen Sie Rindfleisch in einem Erdofen zuzubereiten, dann bieten sich Teile der Keule oder auch Rinderbraten an. Wenn Sie gerne Schweinefleisch im Erdgrill garen wollen, dann sollten Sie auf Teile aus der Unter- und Oberschale sowie Nackenfleisch zurückgreifen. Gleichermaßen können Sie auch problemlos Lammkeulen oder Keulen von anderen Wildtieren grillen. Bevorzugen Sie Geflügel, dann können Sie beispielsweise auch ein ganzes Hähnchen im Erdofen garen.
Als Vegetarier können Sie aber selbstverständlich genauso in einem Erdofen im eigenen Garten Gemüse garen. Gut geeignet sind zum Beispiel Kartoffeln, Möhren, Kürbis oder Sellerie. Wobei auch nichts gegen die Zubereitung eines leckeren Gemüsemixes im Erdloch spricht.
Wie können Sie selbst einen Erdgrill bauen?
Sie können ganz einfach im Garten einen Erdgrill anlegen. Hierfür brauchen Sie nicht viele Dinge und auch ohne großes handwerkliches Geschick werden Sie keine Probleme haben, die anfallenden Arbeiten zu erledigen und auch die Zubereitung von Speisen im Erdofen ist definitiv kein Hexenwerk.
Was brauchen Sie für das Ausheben eines Erdlochs?
Logischerweise brauchen Sie für das Ausgraben eines Erdlochs zunächst einmal einen Spaten. Zusätzlich sollten Sie für das Ausgraben auch ein Paar Gartenhandschuhe parat haben, um Verletzungen oder Schwielen an den Händen zu vermeiden. Die Größe des benötigten Erdlochs ist abhängig von den Speisen, die Sie später im Erdofen zubereiten wollen. Grundsätzlich sollten Sie das Erdloch lieber ein wenig größer ausheben, um auch gut für die Zukunft gerüstet zu sein. Schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass Sie Gefallen am Grillen in einem Erdloch finden und zu einem späteren Zeitpunkt dann mehr Platz im Erdofen benötigen. Hilfreich ist beim Ausheben des Erdlochs außerdem, wenn Sie eine Schubkarre zur Verfügung haben, um das ausgehobene Erdreich abzutransportieren.
Wie legen Sie einen Erdofen an?
Das Erdloch sollte unbedingt groß genug ausgehoben werden. Schließlich sollen später Fleisch und Gemüse ausreichend Platz im neuen Erdofen finden. Wählen Sie daher zunächst einen ausreichend großen Bereich im Garten aus und heben Sie dann ein Erdloch mit einer Länge, Breite und Tiefe von mindestens jeweils 50 Zentimetern aus. Möchten Sie in dem Erdgrill ein leckeres Essen für viele Leute zubereiten, dann bietet sich vielleicht sogar ein noch größerer Erdofen an.
Nachdem Sie mit dem Ausheben fertig sind und die Erde abtransportiert haben, müssen Sie im nächsten Schritt den Boden des Erdlochs mit einer dickeren Schicht von Granitsteinen auslegen. Die Steine sollen später beim Grillen im Erdloch die durch das Feuer entstehende Hitze speichern und dann dosiert an das Fleisch und Gemüse abgeben.
Den Erdofen für das Grillen vorbereiten
Nach dem Ausheben des Erdgrills haben Sie bereits im letzten Schritt den Boden im Erdofen mit Steinen bedeckt. Jetzt müssen Sie ein größeres Feuer im Erdloch entfachen und für ein langanhaltendes Feuer brauchen Sie rund 30 Kilogramm Feuerholz. Wichtig ist an dieser Stelle, dass es sich um ein größeres Feuer handelt und eine Brenndauer von mindestens einer Stunde erreicht wird. Schließlich müssen die Steine ausreichend Zeit haben, um die beim Feuer herrschenden hohen Temperaturen zu speichern und danach beim Grillen wieder an die Lebensmittel abzugeben.
Das Fleisch und Gemüse für das Garen im Erdofen einpacken
Während das Feuer im Erdloch brennt und die Steine die entstehende Hitze speichern, können Sie die Zeit nutzen, um die Lebensmittel für den Erdofen vorzubereiten. Alle Lebensmittel, die im Erdgrill gegart werden sollen, müssen Sie einpacken. Hierfür eignen sich beispielsweise große Zucchiniblätter oder Bananenblätter. Alternativ können Sie beim Einpacken von Fleisch und Gemüse auch auf Alufolie zurückgreifen.
Vor dem Einpacken sollten Sie Fleisch und Gemüse ganz nach den eigenen Vorstellungen würzen, um später auch aromatische Lebensmittel genießen zu können. Beim Einwickeln der Speisen müssen Sie sehr pingelig vorgehen und alle Lebensmittel perfekt verpacken. Schließlich wollen Sie später keine Erde an den zubereiteten Speisen haben.
Das Fleisch und Gemüse im Erdofen grillen
Wenn das Holz im Erdloch abgebrannt ist, dann dauert es nicht mehr lange und Sie können endlich mit dem Grillen loslegen. Zunächst müssen Sie aber noch die übriggebliebenen Reste des Brennholzes mit einem Spaten oder einer Schaufel aus dem Erdloch entfernen.
Anschließend legen Sie eine Schicht aus Rasenschnitt, Blättern und grünen Zweigen auf die heißen Steine. Diese grüne Schicht sorgt dafür, dass die Speisen nicht zu großer Hitze ausgesetzt sind und eine ausreichende Feuchtigkeit im Erdloch vorhanden ist.
Auf das Grünzeug können Sie jetzt das vorbereitete und eingewickelte Fleisch und Gemüse legen. Hierbei positionieren Sie zunächst das Fleisch und den Fisch. Weiter oben sollte das Gemüse liegen, weil die Temperaturen im oberen Bereich für das empfindlichere Gemüse nicht ganz so hoch sind. Darauf kommt zur Abrundung noch eine zusätzliche Schicht Grünzeug, bevor das Erdloch dann mit Erde zugeschüttet wird. Vor dem Zuschütten empfiehlt es sich noch ein feuchtes Tuch in den Erdofen zu legen. Auf diese Weise können Sie nach dem Garen die Erde deutlich leichter entfernen.
Nach dem Verschließen des Erdofens müssen Sie Geduld haben, denn es kann je nach ausgewählten Speisen zwischen drei und sechs Stunden dauern, bis das Essen komplett gar ist. Dann können Sie die obere Erdschicht vorsichtig entfernen und mit feuerfesten Handschuhen die einzelnen Lebensmittelpäckchen aus dem Erdgrill herausholen. Die Päckchen sind noch sehr heiß und daher sollten Sie auf keinen Fall versuchen, ohne schützende Handschuhe auf die Suche nach den eingepackten Speisen gehen.
Wie lange müssen die Speisen im Erdofen garen?
Beim Grillen in einem Erdloch müssen Sie auf die perfekte Garzeit achten. Das ist wahrscheinlich der schwierigste Punkt bei dieser angesagten Zubereitungsart in einem Erdloch. Schließlich haben die unterschiedlichen Produkte verschiedene Garzeiten.
Wollen Sie größere Keulen, einen Braten oder auch ein ganzes Huhn im Erdgrill zubereiten, dann sollten Sie rund fünf Stunden für eine perfekte Garung einplanen. Planen Sie Fisch zuzubereiten, dann geht es deutlich schneller, weil Fisch in einem Erdofen bereits nach rund 45 Minuten perfekt durchgegart ist. Bei der Zubereitung von Gemüse hängt die Garzeit entscheidend von Größe und Art des Gemüses ab.
Genießen Sie die leckeren Speisen auf der Gartenterrasse
Wenn Sie die Speisen aus dem Erdofen herausgeholt haben, dann genießen Sie das leckere Essen an einem schönen Tag am besten auf der eigenen Terrasse oder an einem Tisch im heimischen Garten. Zum Essen können Sie wahlweise einen leckeren Wein, ein Bier oder natürlich auch alkoholfreie Getränke genießen. Sie werden wahrscheinlich so begeistert von den schonend gegarten Speisen sein, dass Sie den Erdgrill im Garten häufiger nutzen werden.