Die Kohlfliege ist ein Schädling, der Ihre Pflanzen in der warmen Jahreszeit komplett vernichten kann. Daher ist es wichtig, dass Sie bereits im Winter und Frühling dagegen vorgehen, um größeren Schaden zu vermeiden und die Kohlfliege auszurotten. Was Sie vorbeugend gegen die unerwünschten Schädlinge und was Sie bei einem Befall tun können, lesen Sie hier.
Die Kohlfliege – der Schädling der Kohlpflanzen
Wie der Name schon sagt, liebt die Kohlfliege Kohlpflanzen. Blumenkohl ist dabei der Favorit. Doch auch Radieschen und Rettich sowie andere Pflanzen, die dicht über der Erde wachsen, zählen zu ihrem Speiseplan. Allerdings muss zwischen der Kleinen und Großen Kohlfliege unterschieden werden. Während die Große Kohlfliege die Pflanzen über den gesamten Sommer über gefährdet, ist die Kleine Kohlfliege nur im Frühling und Spätsommer eine Gefahr für Kohl und andere Pflanzen.
Zudem unterscheiden sich die beiden auch in der Vermehrung. Die Große Kohlfliege entwickelt nur eine Generation pro Jahr. Die Kleine Kohlfliege hingegen kann bis zu vier Generationen pro Jahr entwickeln. Beide Arten ähneln dabei der Stubenfliege, sind aber deutlich kleiner als diese. Eine Kohlfliege ist etwa neun Millimeter groß und überwintert im Boden. Dabei legen Sie die Eier zwischen den jungen Pflanzen ab und die Larven ernähren sich von Kohl und Co. Das heißt aber auch, dass die Larven eine komplette Ernte zerstören können.
Nicht selten kommt es vor, dass Sie Ihren Kohl ernten, sich auf das leckere Essen freuen und sobald Sie in aufgeschnitten haben, sehen Sie den Schaden. Die Larven haben sich im Blumenkohl und anderen Pflanzen eingenistet und der Kohl ist nicht mehr zu gebrauchen. Häufig sehen Sie aber auch, dass sich die Kohlfliegen eingenistet haben, da sich die Larven unter den Pflanzen befinden.
Um den Kohlfliegen Herr zu werden, ist es daher wichtig, sie schon vor Beginn der Saat oder der Bepflanzung zu bekämpfen. So können Sie die bis zu 1 cm großen und sehr gefräßigen Maden gleich zu Beginn vernichtet werden.
Kurzübersicht zur Kohlfliege:
Winter | Puppe der Kohlfliege überwintert bis zum späten Frühjahr im Boden |
April bis Mai | In dieser Zeit schlüpft die erste Generation innerhalb von kürzester Zeit. Zudem erfolgt die Eiablage der nächsten Generation. |
Ende April bis Juni | Nach rund 4 bis 10 Tagen der Eiablage schlüpfen die gefräßigen Maden, die sich nun zwei bis drei Wochen durch Ihre Ernte fressen. Danach erfolgt die Verpuppung. |
Juli | Im Juli schlüpft die zweite Generation der Kohlfliegen und die Eiablage der nächsten Generation erfolgt ebenfalls. |
Mitte Juli bis August | In dieser Zeit schlüpfen wieder Maden und der Madenfraß findet wieder zwei bis drei Wochen statt. Insbesondere am Blumenkohl ist der Schaden sehr groß. Anschließend verpuppt sich die diese Generation auch. |
Ende August bis September | Jetzt schlüpft die dritte Generation der Kohlfliegen und es erfolgt wieder eine Eiablage. |
Mitte September bis Oktober | Die Maden schlüpfen und fressen sich in den nächsten zwei bis drei Wochen mit Genuss durch Kohlrüben und Rosenkohl. Anschließend erfolgt die Verpuppung. |
Tipp: Damit Sie nicht jede einzelne Ernte verlieren, ist es sinnvoll, dass Sie die verschiedenen Kohlarten wie Rosenkohl, Blumenkohl oder auch Kohlrüben etc. in weiterem Abstand pflanzen oder eventuell auch in unterschiedlichen Beeten. Zudem ist eine Mischkultur anzuraten, da so der Befallsdruck minimiert wird. Insbesondere Sellerie und Tomaten strömen einen so starken Duft aus, den Kohlfliegen gar nicht mögen. Mit diesen können Sie den Befall ebenfalls minimieren.
Das Schadbild der Kohlfliege
Die Kohlfliegen legen Ihre Eier am Rand der Pflanzen an. Wenn die Maden geschlüpft sind, fressen Sie unter anderem auch an den Wurzeln, sodass sich die Pflanzen sehr leicht aus dem Boden ziehen lassen. Dabei verfärben sich die Blätter braun bis grau und sterben ab. Schon Anfang Mai können Sie sehen, dass die Pflanzen welken und beim Herausziehen der Pflanzen sehen Sie den Schaden, den die Maden angerichtet haben. Die Wurzeln sind meist komplett abgefressen und auch die einzelnen Pflanzenteile sind ausgehöhlt. Zudem finden Sie an Radieschen und Rettich kleine braune Miniergänge, die ebenfalls typisch für den Befall der Kohlfliege sind.
Sind die Setzlinge befallen ist das Wachstum stark eingeschränkt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie bei einer Neuanpflanzung die Keimlinge mit Schutznetzen bedecken. Insbesondere in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen von Kohl sind entscheidend. Vor allem Rettich und Radieschen sind in den ersten Wochen besonders gefährdet. Haben sich die Pflanzen erst einmal etabliert, sinkt die Gefahr eines Befalls deutlich.
So beugen Sie der Kohlfliege vor
Bevor Sie Ihre Pflanzen setzen, sollten Sie einen Schädlingsschutz nutzen. Das Schutznetz sollte schon ab dem Pflanzzeitpunkt ausgebracht werden. Spätestens jedoch zehn Tage vor der Ernte ist es wichtig, dass das Netz angebracht wird, dass Sie die Eiablage der Kohlfliege verhindern können.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Mischkultur anzulegen. Sellerie und Tomaten vertreiben die Kohlfliege hervorragend, da die Schädlinge den Geruch überhaupt nicht mögen. Zudem können Sie Ihre Pflanzen stärken. Dies geschieht zum einen mit einer ausreichenden und gleichmäßigen Wasserversorgung und natürlich mit Dünger. Stärkungen mit Powerdünger hilft ebenfalls die Pflanzen vital zu halten und so den Befall der Kohlfliege deutlich minimieren zu können.
Als gutes Hausmittel, um die Kohlfliege mit Ihren Larven zu bekämpfen, gilt auch Asche. Dabei wird die Asche in die Pflanzlöcher gegeben und soll so die Pflanzen vor den Larven schützen. Auch wenn Sie die Kohlpflanzen anhäufeln soll dies vor dem Befall schützen. Bedecken Sie den Wurzelhals mit Erde und streuen sie stark duftende Kräuter als Mulchschicht auf die Erde. Auch so können Sie den Befall minimieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen sogenannten Kohl-Kragen um die Pflanzen zu legen. Die Kohlfliegen legen Ihre Eier auf den Rand des Kragens und die Sonne hilft dabei, dass die Eier vertrocknen.
So gehen Sie bei einem Befall vor
Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen und Sie haben Kohlfliegen an und in Ihren Kohlsorten entdeckt, müssen Sie schnell handeln, um die Eiablage der nächsten Generationen zu unterbinden. Die Pflanzen müssen Sie sofort vernichten. Gleiches gilt aber auch für die Erde rund um die Pflanzen, da sich hier in der Regel weitere Eier und Larven befinden können. Aus ihnen schlüpfen dann neue Schädlinge und vernichten den Rest der Ernte auch noch. Im Grunde können Sie bei einem Befall nicht mehr viel tun. Meist hat es keinen Sinn, die Schädlinge zu bekämpfen. Hier hilft nur noch das Entsorgen der Pflanzen samt Wurzel und der Erde. Hüten Sie sich jedoch davor, die Pflanzen auf dem Kompost zu entsorgen. Denn hier finden die Schädlinge die perfekten Bedingungen und können sich weiter verbreiten. Entsorgen Sie die Pflanzen und die Erde besser in der Mülltonne.
Haben Sie noch bewährte Tipps, um der Kohlfliege an den Kragen zu gehen? Dann freuen wir uns natürlich über Ihre Kommentare.