Vielleicht kennen Sie noch Torf-Quelltabletten zur Anzucht von Jungpflanzen. Doch zum Schutz der Moore als wertvolle Biotope gelangt Torf beim Gärtnern mehr und mehr in den Hintergrund. Eine Alternative stellen Kokos-Quelltabletten dar, die aus Kokosfasern bestehen und ebenfalls für die Anzucht von Jungpflanzen geeignet sind. Erfahren Sie, wie die Quelltabletten funktionieren und wie Sie sie verwenden können.
Was sind Kokosquelltabletten? Anzuchtsystem aus Kokosfasern
Quelltabletten als Anzuchtsystem sind nicht neu, denn es gibt bereits seit einiger Zeit Torftabletten, die auf ähnliche Weise funktionieren. Um die Moore zu schützen, wird Torf immer seltener für den Garten verwendet. Kokos-Quelltabletten bestehen aus Kokosfasern, die gepresst und getrocknet wurden. Damit die Kokos-Quelltabletten beim Aufquellen nicht auseinanderfallen, sind sie mit einer biologisch abbaubaren Schicht aus Zellulosefasern umschlossen. Zumeist sind die Quelltabletten leicht vorgedüngt.
Kokosfasern bieten gute Wachstumseigenschaften und verfügen über ein gutes Wasser- und Luftporenverhältnis. Die Quelltabletten haben nur ein geringes Volumen und sind leicht. Beim Kauf sind sie flach. Legen Sie sie in Wasser, nehmen sie deutlich an Volumen zu und ermöglichen die Ansaat von Jungpflanzen. Kokos-Quelltabletten sind in verschiedenen Größen verfügbar, abhängig davon, wofür Sie sie verwenden möchten.
Vor- und Nachteile von Kokos-Quelltabletten: umweltfreundlich, aber schwer durchwurzelbar
Kokos-Quelltabletten gelten als umweltfreundlich, da kein Torf aus den Mooren entnommen wird. Sie müssen nichts entsorgen, da die Quelltabletten komplett biologisch abbaubar sind. Die Pflanzenfasern entstehen als Abfallprodukt bei der Herstellung einiger Kokosprodukte. Die Tabs sind eine Alternative zu Anzuchterde. Kaufen Sie qualitativ hochwertige Quelltabletten, können Sie darauf vertrauen, dass sie unter strengen Zertifizierungsvorgaben produziert wurden. Kokos-Quelltabletten haben einige Vorteile, aber auch Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
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Anwendung von Kokos-Quelltabletten: zuerst wässern und quellen lassen
Die Funktionsweise von Kokos-Quelltabletten ist einfach und vergleichbar mit der von Torf-Tabletten:
- Bevor Sie Kokos-Quelltabletten anwenden können, müssen Sie sie in eine Aussaatschale legen und darauf achten, dass sich die ausgestanzte Pflanzmulde oben befindet. Es gibt spezielle Aussaatschalen mit Vertiefungen im Boden, in die Sie die Quelltabletten legen können.
- Übergießen Sie die Quelltabletten mit lauwarmem Wasser und achten Sie darauf, dass sie vollständig bedeckt sind, damit sie sich gut vollsaugen können.
- Warten Sie 10 bis 15 Minuten, bis die Quelltabletten vollständig mit Wasser vollgesogen sind. Ist das Wasser aus der Schale aufgesaugt, müssen Sie mitunter noch etwas nachfüllen, damit die Tabletten vollständig aufquellen.
- Die Kokostabletten müssen Sie mit den Fingern meistens noch in Form bringen, da sie sonst zu schief stehen.
Alternativ dazu können Sie die Quelltabletten auch erst 10 bis 15 Minuten in Wasser einlegen und dann, wenn sie vollständig aufgequollen sind, in die Anzuchtbox setzen.
Tipp: Verwenden Sie zum Aufquellen der Kokos-Tabletten Regenwasser, da es weicher ist und weniger Kalk enthält als Leitungswasser.
Aussaat in Kokos-Quelltabletten: vorgestanztes Loch vertiefen
Kokos-Quelltabletten sind nicht zum Pikieren und Einpflanzen, sondern lediglich für die Aussaat geeignet. Haben Sie die Quelltabletten vorbereitet, müssen Sie abhängig von der erforderlichen Saattiefe und der Größe der Samen zumeist das vorgestanzte Pflanzloch mit einem Bleistift oder Pikierstab vertiefen. So ist gewährleistet, dass die Keimlinge richtig in das Substrat hineinwachsen.
Den Samen legen Sie in die Vertiefung und streichen die Kokosfasern darüber, sodass er bedeckt ist. Abhängig von der Größe der Samen können Sie in eine Quelltablette ein bis drei Samen legen. Damit die Samen schneller keimen und vor dem Austrocknen geschützt sind, decken Sie eine transparente Kunststoffhaube auf das Anzuchtgefäß.
Jungpflanzen in den Quelltabletten pflegen: an die Düngung denken
Haben Sie in eine Quelltablette mehrere Samen gelegt und sind die Samen gekeimt, entfernen Sie die schwächeren Pflänzchen und lassen nur die kräftigste Jungpflanze stehen. Da die Stickstoffbindung bereits nach kurzer Zeit einsetzt, werden den Jungpflanzen Nährstoffe entzogen. Mikroorganismen entziehen dem Substrat Stickstoff.
Düngen Sie die Jungpflanzen, sobald sich das zweite Blattpaar zeigt, mit einem organischen Flüssigdünger. Gut geeignet ist auch eine Brennnesselbrühe, die Sie stark verdünnen, damit die Pflanzen nicht überdüngt oder geschädigt werden. Düngen Sie alle 10 bis 14 Tage. Da die Quelltabletten schnell austrocknen, müssen Sie regelmäßig gießen, um das zu verhindern.
Tipp: Gießen Sie auf den Boden des Anzuchtgefäßes, damit das Wasser besser aufgesogen wird. Die Quelltabletten müssen es komplett aufsaugen.
Auspflanzen oder Umtopfen der Jungpflanzen: Zellulosehülle aufschneiden
Die Kokos-Quelltabletten lassen sich einfach verpflanzen und müssen nicht erst zerbröselt werden. Die äußere Zelluloseschicht ist biologisch abbaubar und verrottet mit der Zeit. Um die Wurzelbildung der Jungpflanzen und das Anwachsen in der Erde zu fördern, schneiden Sie die Zellulosehülle trotzdem vorsichtig mit einem Messer auf. Setzen Sie die Jungpflanzen mit den Quelltabletten in die vorbereiteten Pflanzlöcher im Beet oder in größere Töpfe. Bedecken Sie die Kokostabs mit Erde und gießen Sie die Pflanzen an.
Pflanzen, für die sich Kokos-Quelltabletten eignen: kleinsamige Gemüse- und Blumenpflanzen
Kokos-Quelltabletten eignen sich am besten für kleinsamige Gemüse- und Blumenpflanzen, da sich die kleinen Samen besser einbringen lassen. Die Pflanzen sollten eine möglichst kurze Vorkulturzeit haben. Gut geeignet sind beispielsweise:
- Kohlpflanzen
- Salat
- Spinat
- Mangold
- Tomaten
- Chili
- Petunien
- Löwenmäulchen
Gemüsepflanzen mit größeren Samen wie Zucchini, Kürbis, Erbsen, Bohnen oder Sonnenblumen sind nicht geeignet, da die Samen zu viel Platz benötigen. Solche Samen säen Sie besser in kleine Töpfe mit Anzuchterde.