Kompost ist ohne Zweifel ein guter Dünger und ein Mittel zur Bodenverbesserung, doch ist er kein Allheilmittel. Nicht alle Pflanzen in Ihrem Garten vertragen ihn, da sie keinen alkalischen Dünger mögen. Erfahren Sie, um welche Pflanzen es sich handelt, und welche Ansprüche diese Pflanzen an den Boden stellen.
Warum Kompost nicht immer gut vertragen wird
Kompost hat viele Vorteile, denn er ist preiswert, lässt sich einfach aus Küchen- und Gartenabfällen herstellen und ist ein guter Dünger. Als natürliches Material wird Kompost von den meisten Pflanzen gut vertragen und trägt zum Kreislauf der Natur bei. Er ist reich an verschiedenen wertvollen Nährstoffen:
- Stickstoff
- Kalium
- Kalk
- Phosphor
Durch den hohen Gehalt an Kalium ist Kompost alkalisch und hat daher einen hohen pH-Wert. Die hohe Nährstoffkonzentration, aber auch der hohe pH-Wert werden von einigen Pflanzen nicht gut vertragen, da sie sauren Boden bevorzugen. Neben einer hohen Konzentration an Kalk hat Kompost auch einen hohen Salzgehalt. Auf Dauer führt Kalk zu einem Abbau von Humus und laugt den Boden aus. Salz kann für einige Pflanzen wie Gift wirken, da es in hoher Konzentration die Photosynthese behindert.
Alkalischer pH-Wert: nicht gut für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen
Aufgrund des hohen Kalkgehalts ist Kompost alkalisch und hat einen hohen pH-Wert. Einige Pflanzen, vor allem solche, die in der Natur auf Moor- oder Waldböden wachsen, vertragen keinen alkalischen Dünger. Sie bevorzugen sauren Boden, der durch Kompost neutralisiert werden würde. Diese Pflanzen brauchen Boden mit einem niedrigen pH-Wert. Steigt der Gehalt an Salz und Kalk im Boden, wird der pH-Wert stark erhöht. Zu diesen Pflanzen gehören
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Lavendel
- Rhododendron
- Hornveilchen
- Primeln
- Sommerheide
Rhododendron ist ein typisches Beispiel für Pflanzen, die mit Kompost nicht auskommen. Er bevorzugt sauren Boden mit einem hohen Humusgehalt. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein. Je höher der Humusgehalt, desto besser wird die Feuchtigkeit gespeichert. Der Humusgehalt sinkt, wenn der Boden mit Kompost angereichert wird. Irgendwann ist kein Humus mehr vorhanden, was zum Absterben von Rhododendron führt.
Ähnlich wie Rhododendron verhalten sich Heidelbeeren, da sie ebenfalls keinen Kompost vertragen und humosen Boden mit einem niedrigen pH-Wert benötigen. Auch sie brauchen viel Wasser und gleichmäßig feuchte Erde, weshalb Humus für sie eine wichtige Bedeutung hat.
Auf Kompost verzichten: Hornspäne als Alternative
Auch Pflanzen, die keinen Kompost vertragen, benötigen Dünger, um besser zu wachsen. Hornspäne sind eine gute Alternative zu Kompost und können schon bei der Pflanzung in die obere Erdschicht eingearbeitet werden. Hornspäne oder Hornmehl versorgen diese Pflanzen gut mit Stickstoff. Auch reiner Laubkompost aus Herbstlaub ist für diese Pflanzen geeignet. Damit die Feuchtigkeit besser gespeichert wird, versorgen Sie die Pflanzen im Frühjahr mit einer drei bis fünf Zentimeter dicken Mulchschicht.
Laubhumus herstellen: Laub mit Rasenschnitt und Häckselgut mischen
Für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen, können Sie Laubhumus aus Herbstlaub herstellen, indem Sie das Laub in einen Drahtkorb geben. Die Verrottung muss nicht durch Kompostbeschleuniger vorangetrieben werden. Durch das Gewicht sackt das Laub im Drahtkorb nach unten und macht Platz für neues Laub. Mikroorganismen verarbeiten das Laub zu Erde und sorgen für eine langsame Verrottung. Der Laubhumus ist nach ungefähr zwei Jahren verwendbar. Möchten Sie die Verrottung ankurbeln, mischen Sie etwas Rasenschnitt oder Häckselgut unter das Herbstlaub. Der Laubhumus wird dann mit Stickstoff angereichert, der für die Vermehrung der Mikroorganismen sorgt.
Was tun, wenn schon mehrmal kompost unter den alten rhododendren fälschlicherweise auf gebracht wurde?
Ist jedes Laub für Laubkompost geeignet? Besonders Laub der Walnuss fällt bei mir an, ist das unproblematisch?
Tatsächlich eignet sich nicht jedes Laub für die Kompostierung und das Laub von Walnussbäumen gehört dazu. Das Laub enthält Juglone. Eine Substanz, die toxisch für viele Pflanzen ist und das Wachstum beeinträchtigt. Die Juglone-Verbindungen können auch im Kompost weiter bestehen und später die Pflanzen im Garten beeinträchtigen. Das Laub von Walnussbäumen sollte also nicht für den Kompost verwendet werden. Möchte man trotzdem das Laub kompostieren, sollte das in einem extra Kompostbereich passieren. Der Kompost kann dann auf nicht empfindliche Flächen verwendet werden.
Hallo,
Ich habe vor mir ein kleines Hochbeet mit Erdbeeren und dazwischen Knoblauch oder Zwiebeln anzulegen. Ich habe jetzt öfter gelesen, dass man bei Erdbeeren keinen normalen Gartenkompost benutzen soll, wie sie ja auch beschrieben haben. Daher stelle ich mir jetzt die Frage was ich dann im Hochbeet verwenden soll. Ich würde machen 1. Schicht mit Äste, Holzspähne , Grasschnitt. Aber was soll ich dann als 2. Schicht nehmen? Kann man da trotzdem Grünkompost nehmen ausm Baumarkt oder was kann ich sonst nehmen. Weil ich weiß auch nicht wie ich auf die Schnelle an laubkompost kommen soll.
Ich bedanke mich schonmal
Hallo Marco, von den Vermehrern wird ein Hochmoortorf empfohlen. Wir wissen, dass Torf sehr umstritten ist, aber manche Pflanzen benötigen das nun mal. Ganz ohne geht es eben nicht.