Koriander wird immer beliebter, um es auch im eigenen Garten anzubauen. Zu Recht. Denn zum einen ist es ein hervorragendes Würzkraut und zum anderen hat es auch gesundheitliche Vorteile. Dabei können nicht nur die Blätter vom Koriander genutzt werden, sondern auch die Samen, die äußerst würzig sind. Insbesondere, wer asiatische Gerichte liebt, sollte nicht darauf verzichten, das leckere Kraut im heimischen Garten anzubauen, um immer die perfekten Gewürze für die asiatische Küche vorrätig zu haben.
Wissenswertes zu Koriander
Koriander (Coriandrum sativum) ist eine einjährige und krautige Pflanze, die bis zu 100 cm hoch wachsen kann. Das Kraut zählt zu der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die Blüten zeigen sich von Juni bis August und haben eine rötlich-weiße Farbe. Nach der Blüte bilden sich dann die Samen. Beim Koriander gibt es zwei Sorten Menschen. Die, die das Kraut liebe und die, die das Kraut hassen. Dies liegt vor allem an dem Aroma von Koriander, welches herb, aber dennoch süßlich ist. Häufig wird der Geruch mit dem Geruch von Wanzen verglichen, was dann dazu führt, dass es gemieden wird.
Schaut man sich den Namen einmal genauer an, dann bedeutet das Griechische „Koris“ tatsächlich Wanze, weshalb es auch gerne als Wanzenkraut bezeichnet wird. Unter Asiatischer Petersilie oder Schwindelkraut ist Koriander ebenfalls bekannt.
Ursprünglich stammt Koriander aus dem Mittleren Osten und dem Mittelmeerraum. Dort wurde es von schon weit über 2.000 Jahren angebaut. Sogar im Grab von Tutanchamun wurden Koriandersamen gefunden.
Anbau und Pflege von Koriander
Die einjährige Pflanze bildet zwischen August und September kugelige, gerillte Samen aus, die sehr würzig sind. Sie enthalten eine große Menge ätherisches Öl, weshalb sie sehr aromatisch sind und leicht nach Orangenschalen duften. Der Anbau von Koriander ist eigentlich gar nicht so schwer, da das Kraut relativ anspruchslos ist. Allerdings müssen Sie entscheiden, welche Sorte Sie anbauen möchten, da jedes Kraut seine Eigenart hat. Worauf Sie beim Anbau achten müssen, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
Koriander Sorten
Koriander gibt es in verschiedenen Sorten. Man unterscheidet zwischen Blattkoriander und Gewürzkoriander. Insbesondere der Gewürzkoriander ist für die Gewinnung der Samen von großer Bedeutung. Der Blattkoriander hingegen wird für den Verzehr der grünen Pflanzenteile angebaut.
Blattkoriander Sorten
- Marino – intensives Aroma
- Calibe – die breiten Blätter haben ein sehr würziges Aroma – schnelles Wachstum
- Calypso – diese Sorte wächst hervorragend in Töpfen und wächst sehr schnell
- Santo – hat ein starkes Aroma und sehr viele Blätter
Gewürzkoriander
- Confetti – mildes Aroma mit hübschen, dekorativen Blättern
- Thüringer – ideal für unsere Breiten, da es eine lokale Sorte ist
Standort und Boden
Koriander liebt einen warmen und sonnigen Platz, der zudem geschützt ist. Bei Blattkoriander hingegen sollten Sie auf einen halbschattigen bis schattigen Platz achten. Des Weiteren müssen Sie darauf achten, dass Koriander nur alle vier Jahre am selben Standort angebaut werden sollte.
Hauptsächlich für Mischkulturen ist das Kraut empfehlenswert und sollte deshalb zwischen Salat und Kohl angebaut werden. Dies liegt daran, dass der Korianderduft zum einen Schädlinge vertreibt und Nützlinge anzieht. So bleibt die Kohlblattlaus und der Kohlweißling fern und dem Kohl kann fast nichts passieren. Haben Sie keinen geschützten Platz in Garten, können Sie die Korianderpflanzen einfach zwischen hohe Gemüsepflanzen setzen, um ihn zu schützen.
Da Koriander ein Schwachzehrer ist, müssen Sie nur auf wenig achten, wenn Sie ihn im Freiland anpflanzen möchten. Wichtig ist, dass der Boden durchlässig ist. Überdies freut sich Koriander über einen kalkreichen und lockeren Boden. Achten Sie darauf, dass das Beet nicht frisch gedüngt ist, da insbesondere Pferdemist die Anfälligkeit für Pilzerkrankungen und Blattlausbefall erhöht.
Aussaat im Freiland
Koriander kann gesät und angepflanzt werden. Im Gewächshaus kann das Kraut von Februar bis März problemlos vorgezogen werden. Möchten Sie jedoch nur Blattkoriander ernten, können Sie die Samen zwischen Mitte April und Mitte August aussäen. Wer hingegen Gewürzkoriander ernten möchte, sollte die Samen im Gewächshaus vorziehen oder ab April ins Freiland aussäen. Säen Sie nach Mai aus, reifen die Körner nicht mehr richtig aus.
Das Aussäen im Freiland erfolgt ab April, sobald der Boden um die zehn Grad Celsius aufweist. Dann können Sie die Samen in den Boden bringen. Eine gute Möglichkeit ist es, dass Sie alle 14 Tagen Folgesätze säen, damit Sie mehr frische Blätter ernten können. Schon rund sechs Wochen nach der Aussaat können Sie die frischen und würzigen Blätter ernten.
Um Koriander auszusäen, werden die Samen alle 10 bis 15 Zentimeter in Reihen ausgebracht. Zwischen den Reihen sollte der Abstand etwa 30 Zentimeter betragen. Überdies ist es auch möglich, den Koriander in Tuffs mit vier oder fünf Samen zu säen und am Ende nur die stärkste Pflanze stehenzulassen. Am Ende werden die Samen mit Erde bedeckt und angegossen.
Gewürzkoriander sollte immer vorgezogen werden, damit sich dich Samen auch richtig ausbilden können. Denn gerade der Gewürzkoriander benötigt eine deutlich längere Zeit. Von der Aussaat bis zur Ernte der Samen vergehen in der Regel vier bis fünf Monate. Bedenken Sie aber, dass Sie die beiden Sorten nicht mischen sollten, sonst kommen Sie schnell durcheinander. Für jede Sorte sollten Sie sich einen extra Platz in Garten aussuchen.
Anbau im Topf
Koriander kann auch sehr gut im Topf kultiviert werden. So haben Sie unter anderem auch die Möglichkeit, den Gewürzkoriander im Garten zu pflanzen und den Blattkoriander im Topf, damit es keine Verwechslung gibt.
Um das Kraut im Topf zu kultivieren, befüllen Sie das Pflanzgefäß mit feuchter Aussaaterde. Wichtig ist, dass das Substrat gut durchlässig ist. Nun drücken Sie alle fünf bis zehn Zentimeter ein Samenkorn etwa fünf Millimeter tief in die Erde. Da Koriander Dunkelkeimer sind, sollten Sie die Samen mit Erde bedecken. Jetzt müssen die Samen nur noch bewässert werden. Im Topf kann ein Pflanzsprüher optimal sein, um ein Abschwemmen zu verhindern.
Auch, wenn Koriander Trockenheit ganz gut aushält, sollten Sie im Topf immer auf ausreichend Feuchtigkeit achten. Im Freiland kann das Kraut deutlich tiefer wurzeln und ist somit auch bei kurzer Trockenheit immer mit genügend Wasser versorgt. Im Topf hingegen müssen Sie darauf achten, dass der Koriander feucht aber nicht nass ist.
Pflege von Koriander
Das Kraut benötigt kaum Pflege. Lediglich in der Anzuchtzeit ist es wichtig, dass Sie richtig gießen. Zudem sollte der Boden immer locker sein und das Unkraut entfernt werden. Nach der Ernte können Sie das Beet umgraben und darauf achten, dass Sie an dieser Stelle keinen Koriander mehr säen.
Ernte und Lagerung von Koriander
Etwa vier bis sechs Wochen nach der Aussaat kann schon das erste Blattgrün geerntet werden. Dabei können Sie die Korianderblätter nach Bedarf pflücken. Dass die Pflanze auch neu austreiben kann, sollten nur die unteren Blätter geerntet werden, um sie frisch zu verarbeiten. Zudem sollten Sie die Blätter vor der Blüte ernten, da sie sonst bitter und herb schmecken. Die Blätter können Sie als Salatbeigabe oder zu orientalischen und asiatischen Gerichten verwenden. Selbst in Eintöpfen sind Korianderblätter eine Bereicherung für die Sinne. Wenn Sie die Blätter haltbar machen möchten, können Sie diese einfrieren.
Die Samen hingegen können Sie erst nach vier bis fünf Monaten ernten. Die Ernte erfolgt kurz bevor die Samen vollreif sind. Sind die Samen richtig reif, fallen sie aus der Dolde ins Beet. Ideal ist es, wenn Sie die Samen frühmorgens ernten, da der Tau dann die Samen noch „festhält“ und diese nicht so schnell aus den Samenständen wegrollen. Dann können Sie die geernteten Stängel zum Trocknen aufhängen und im Anschluss einfach die reifen Körner aus der Pflanze herausschütteln.
Die im Mörser zerstoßenen Koriandersamen sind perfekt, um Fisch und Gemüse zu würzen. Durch die leichte Orangennote können sie auch Marinaden, Soßen und Liköre auf besondere Weise aufwerten. Zudem ist Koriander ein wichtiger Bestandteil in zahlreichen Currymischungen.
Schädlinge und Krankheiten
Trotz des starken Duftes kommen beim Koriander Schädlinge vor. Hauptsächlich, wenn vor der Aussaat mit Pferdemist gedüngt wurde, ist das Kraut anfällig für Blattläuse und Pilzerkrankungen. Insbesondere der Echte Mehltau macht dem Koriander zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, dass der Abstand ausreichend ist, sodass die Luft optimal zwischen den Pflanzen zirkulieren kann.
Zudem tritt bei feuchtem Wetter auch die bakterielle Infektion „Doldenbrand/Doldenwelke“ auf. Erkennen ist diese an den blaugrünen Flecken an den Blättern und daran, dass die Stängel gelbbraune Flecken aufweisen. Daher sollten bei Erkennen sofort alle betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Besser wäre es, die gesamte Pflanze mit Wurzel zu entsorgen.
Gesundheitliche Vorteile von Koriander
Koriander ist aber nicht nur ein hervorragendes Würzkraut. Samen wie auch Blätter haben eine appetitanregende Wirkung und fördern darüber hinaus die Verdauung, weshalb Koriander auch in vielen Tees gegen Blähungen enthalten ist. Das ätherische Öl in den Koriandersamen hat eine fungizide und antibakterielle Eigenschaft und kann so bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt werden. Wie in Studien belegt wurde, soll Koriander auch bei psychischen Störungen sehr hilfreich zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll Koriander auch krampflösend, harntreibend und cholesterinsenkend wirken, wie in dieser Studie belegt wurde.
Koriander in der Küche
Wie bereits erwähnt können Korianderblätter sehr vielseitig verwendet werden. Die Blätter können unter anderem zu Kartoffeln hinzugegeben werden, um statt den bekannten Rosmarin-Kartoffeln die neuartigen Koriander-Kartoffeln zu kreieren. Zudem eignen sich Korianderblätter auch im Pesto oder in einem sehr schmackhaften Limetten-Koriander-Reis. Im Grund können die Blätter jedem Gemüse und jedem Salat beigemischt werden.
Die Samen hingegen sind für Fleisch- und Fischgerichte wie auch für Eintöpfe nutzbar. Selbst in Süßspeisen sind zerstoßene Koriandersamen sehr schmackhaft, da sie eine leichte Orangennote aufweisen.