Selbstversorgung verspricht, Kosten zu sparen. Möchten Sie mit der Selbstversorgung starten, müssen Sie jedoch zuerst investieren. Es gibt trotzdem viele Möglichkeiten zur Kostensenkung, damit sich das Selbstversorgerdasein auch finanziell lohnt.
Kosten für Selbstversorgung: Nichts geht ohne Investition
Selbstversorgung geht nicht ohne Kosten. Sie müssen zuerst investieren, bevor Sie sich selbst mit frischem Gemüse und Obst aus dem Garten versorgen und eventuell Tiere halten können. Sie benötigen beispielsweise:
- Saatgut
- Jungpflanzen
- Gartengeräte
- Gewächshaus
- Komposter
- Tiefkühltruhe
- Einkochautomaten
- weiteres Zubehör
Vieles davon richtig ins Geld. Es gibt jedoch die Möglichkeit, sie günstig anzuschaffen und auf Angebote zu achten. Halten Sie Tiere, müssen Sie auch an Zäune, Ställe, Futter und Tierarztkosten denken.
Bei der Selbstversorgung müssen Sie zwischen einmal auftretenden Investitionskosten und laufenden Kosten unterscheiden. Eine pauschale Aussage, was die Selbstversorgung kostet und was Sie investieren müssen, kann nicht getroffen werden. Dies hängt von der Größe Ihres Haushalts, vom Umfang, in dem Sie sich selbst versorgen wollen, und von den Anbietern, bei denen Sie kaufen, ab, was Sie tatsächlich investieren möchten.
Anfängliche Investitionen
An Investitionskosten sollten Sie mindestens einplanen:
- Motorhacke: mindestens 500 Euro
- Gartengeräte wie Hacken, Grubber, Harken, Spaten: ca. 200 Euro
- Bewässerung und Bewässerungscomputer: ca. 200 Euro
- Kompost und Gartenerde (abhängig von der Größe Ihres Gartens): ca. 150 Euro
- Komposter: ca. 50 Euro
- Tiefkühltruhe: ca. 1.000 Euro
- Einkochautomat: ca. 100 Euro
- Gärtöpfe und andere Ausrüstung: ca. 100 Euro
Darüber hinaus können noch weitere Investitionskosten anfallen, beispielsweise für ein Gewächshaus, bei dem Sie mit 700 Euro aufwärts rechnen sollten.
Zusätzlich dürfen Sie die laufenden Kosten nicht vergessen.
Tipp: Nicht alles müssen Sie selbst kaufen. Sie können Gartengeräte auch erst einmal von Freunden oder Nachbarn ausleihen.
Günstig investieren: Angebote finden und vergleichen
Ohne Investitionen können Sie nicht in die Selbstversorgung starten, doch kommt es darauf an, wo Sie kaufen. Suchen Sie etwa eine Tiefkühltruhe, können Ihnen Preissuchmaschinen im Internet helfen. Dort vergleichen Sie die Preise bei den verschiedenen Onlineshops und bestellen dort, wo Sie den günstigsten Preis bekommen. Achten Sie auch auf Sonderangebote in Baumärkten. Mitunter lassen sich auf diese Weise mehrere hundert Euro sparen.
Nicht alles muss neu sein. Gebrauchte Gartengeräte können noch eine gute Qualität haben und noch über viele Jahre ihren Zweck erfüllen. Schauen Sie bei Kleinanzeigenportalen nach, was dort angeboten wird. Hier finden Sie gute gebrauchte Gartengeräte, Tiefkühltruhen oder Einkochautomaten. Auch der Flohmarkt ist eine gute Anlaufstelle für gebrauchte Werkzeuge in gutem Zustand.
Tipp: Überlegen Sie, ob Sie alle Kleidungsstücke, aber auch andere Dinge, die Sie zu Hause haben, tatsächlich brauchen. Sortieren Sie aus, was Sie nicht mehr brauchen, und bieten Sie es im Internet oder in Second-Hand-Läden zum Kauf an. So bekommen Sie etwas Geld, das Sie in Gartengeräte für die Selbstversorgung investieren können.
So minimieren Sie die laufenden Kosten
Bei der Selbstversorgung entstehen laufende Kosten, deren Höhe von verschiedenen Faktoren abhängt:
- Grad, bis zu dem Sie sich selbst versorgen möchten
- Größe Ihres Gartens
- Witterungsverhältnissen, da Sie beispielsweise in einem trockenen Sommer häufiger bewässern müssen.
Bei den laufenden Kosten müssen Sie an Wasser, aber auch Strom zum Betrieb der Gefriertruhe oder des Einkochautomaten denken. Sie müssen auch Saatgut kaufen, da Sie nicht von allen Gemüsepflanzen selbst den Samen nehmen können. Hin und wieder benötigen Sie neue Erde, wenn der Boden ausgelaugt ist. In Kompostieranlagen können Sie die Erde mitunter günstig kaufen und sich gleich eine größere Menge anliefern lassen. Je nach Boden brauchen Sie auch zusätzlichen Dünger. Achten Sie auf Bio-Qualität und nutzen Sie möglichst organischen Dünger.
Rechnen Sie damit, dass Sie infolge von Ausfällen bei der Aussaat auch einmal Jungpflanzen kaufen müssen, die im Verhältnis deutlich teurer sind als die Samen. Mitunter können Sie den Pflanzen nach der Aussaat nicht die erforderlichen Bedingungen bieten. Beispiele dafür sind auch junge Obstbäume oder Beerensträucher wie Himbeeren oder Brombeeren.
Tipp: Nicht alle Samen oder Jungpflanzen müssen Sie selbst kaufen. Kosten sparen Sie, indem Sie mit anderen Gartenfreunden tauschen. Im Internet erfahren Sie, wo Sie Tauschbörsen in Ihrer Nähe finden.
Kosten sparen durch Selbermachen: Pflanzenjauche und Kompost
Sie müssen keinen oder nur wenig Dünger kaufen, wenn Sie Pflanzenjauche nutzen. Fast alle Gemüsepflanzen vertragen die Düngung mit Pflanzenjauche, doch müssen Sie sie verdünnen, damit sie für Ihre Pflanzen nicht zu stark ist. Am bekanntesten ist Brennnesseljauche, doch eignen sich auch andere Pflanzen, beispielsweise Schachtelhalm, zur Herstellung von Pflanzenjauche. Sie benötigen dafür ein Fass, in dem Sie die zerkleinerten Pflanzen mit Wasser ansetzen.
Kompost zur Bodenverbesserung können Sie ebenfalls selbst herstellen. Sie benötigen einen Komposter, in den Sie Garten- und Küchenabfälle geben. Auch Eierschalen und Kaffeegrund können in den Komposter. Nicht geeignet sind Fleisch- und Fischabfälle, da sie nur schwer verrotten und Ratten anziehen können.
Kosten im Verhältnis zum Ertrag: Was Sie erwarten können
Auf dem Weg zum Selbstversorger müssen Sie investieren. Denken Sie auch an die Kosten, wenn Sie Ihren Garten bewirtschaften. Allerdings werden Sie dafür mit Erträgen belohnt. Sie müssen kein Gemüse oder deutlich weniger Gemüse kaufen, wenn Sie es selbst anbauen. Auf Dauer sparen Sie Geld. Was Sie durch Ihr eigenes Obst und Gemüse sparen, ist deutlich mehr als das, was Sie bezahlen.
Der Vorteil besteht darin, dass Sie von regionalen und saisonalen Sorten profitieren. Sie schonen nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt und das Klima, da das Gemüse aus dem eigenen Garten eine bessere Ökobilanz als verschiedene Gemüsesorten aus dem Supermarkt hat.
Die Selbstversorgung hat weitere Vorteile. Da Sie genügend Obst und Gemüse ernten, können Sie Vorräte für die kalte Jahreszeit anlegen, indem Sie es einkochen, einfrieren oder fermentieren. Haben Sie genug Obst und Gemüse, können Sie es auch mit Nachbarn oder Freunden tauschen. Im Internet finden Sie auch verschiedene Portale, über die Sie Ihr erzeugtes Obst und Gemüse regional vermarkten können. Haben Sie viel Obst und Gemüse, sind auch Kleinanzeigen im Internet oder in Tageszeitungen eine Möglichkeit, es loszuwerden.
Grundsätzlich lohnt sich ein Gemüsegarten finanziell, da Sie auf Dauer Kosten sparen und Obst sowie Gemüse nicht kaufen müssen.