Der Körper von Frauen verändert sich ständig. Von der Menstruation, über die Schwangerschaft bis hin zur Menopause tanzen die Hormone. Kein Wunder also, dass dies zu Unwohlsein führen kann. Dabei wünschen sich aber viele Frauen sanfte und natürliche Hilfen, bevor Sie zu Medikamenten greifen. Um die innere Balance wieder herzustellen und bei Beschwerden zu lindern, gibt es eine große Menge an Heilkräutern, die schon seit vielen Jahrtausenden zum Einsatz kommen. Welche Kräuter Sie als Frau immer zu Hause haben sollten, erfahren Sie hier.
10 Heilkräuter für Frauen
Frauen durchleben während des Zyklus‘ ständige Veränderungen und die Hormone tanzen Samba. Dabei ist es vollkommen gleich, ob ein neuer Zyklus beginnt oder ein alter endet oder ob eine Schwangerschaft vorliegt oder gar die Wechseljahre anstehen. Die Hormone spielen verrückt und die Beschwerden und Symptome könnten unterschiedlicher nicht sein. Dabei spielen vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron eine große Rolle und übernehmen abwechselnd die Führung im Körper. Sie entscheiden auch darüber, ob Sie gerade eine fruchtbare oder nicht fruchtbare Phase durchleben. Um die Beschwerden des Hormonchaos zu lindern, gibt es viele verschiedenen Kräuter, die in keinem Frauenhaushalt fehlen sollten.
Salbei – nicht nur für Erkältungen
Salbei ist die Erkältungspflanze schlechthin. Sie hat aber auch den Vorteil, dass sie positiv auf den Hormonhaushalt wirken kann. Insbesondere, wenn Sie einen Salbeitee während der ersten Zyklushälfte trinken, können die Hormone positiv unterstützt werden. Des Weiteren hat das Kraut auch krampflösende Eigenschaften, wenn die Menstruation eintritt. Während der Wechseljahre hingegen hilft Salbei dabei, übermäßiges Schwitzen zu hemmen. Während des Stillens sollten Sie Salbei jedoch meiden und auf keinen Fall nutzen, da es die Milchbildung hemmt. Daher wird Salbei auch gerne zum Abstillen eingesetzt.
Frauenmantel – krampflösend und positiv für den Zyklus
Wie der Name schon sagt, ist die Pflanze ein Muss für Frauen. Der Frauenmantel ist das bekannteste Frauenkraut und in jeder Lebensphase von Vorteil. Die Heilpflanze kann nicht nur den Zyklus positiv beeinflussen, wenn er unregelmäßig ist. Sie kann auch leichte Unruhe lindern und bei Menstruationskrämpfen hilfreich eingesetzt werden. Frauenmanteltee sollten Sie in der zweiten Zyklushälfte trinken.
Himbeerblätter – bereiten den Körper auf die Geburt vor
Himbeerblätter sind vor allem während der Schwangerschaft interessant. Wenn Sie kurz vor der Geburt stehen, kann ein Himbeerblättertee den Körper auf die Geburt vorbereiten und ihn dabei unterstützen. Natürlich sollten Sie dies immer mit Ihrer Hebamme abklären. In der ersten Zyklushälfte ist es außerdem empfehlenswert, Himbeerblättertee zu trinken.
Kamille – löst Krämpfe
Die Kamille gilt auch als Kraut, welches Geborgenheit vermittelt. Oftmals erinnert es an die Kindheit und löst ein gutes Gefühl bei den betroffenen Frauen aus. Wenn Sie Krämpfe während der Menstruation haben, gönnen Sie sich einen Nachmittag auf der Couch mit Decke, Wärmeflasche und Kamillentee. Sie werden sehen, dass die Krämpfe schnell nachlassen und Sie sich schnell besser fühlen werden. Sollten Sie bereits mitten in den Wechseljahren stecken, treten häufig Krämpfe auf. Kamillentee kann hier wahre Wunder vollbringen, wenn Sie sich auch sonst etwas schonen.
Zitronenmelisse – linder Kopfschmerzen während der Menstruation und der Wechseljahre
Die Zitronenmelisse ist dafür bekannt, dass sie eine krampflösende Eigenschaft aufweist. Sie ist aber auch ein hervorragendes Kraut gegen einen unruhigen Geist und sorgt für Entspannung. Gleichzeitig kräftigt die Heilpflanze den Kreislauf und ist ein wichtiger Helfer bei Menstruations-Kopfschmerzen.
Schafgarbe – reguliert den unregelmäßigen Zyklus
Haben Sie einen unregelmäßige Zyklus, kann Schafgarbe vielleicht hilfreich sein, da dem Kraut nachgesagt wird, dass es bei kurzem, langem oder unregelmäßigem Zyklus helfen soll. Deshalb sollten Sie einen Schafgarbentee in der zweiten Zyklushälfte trinken. Gleichzeitig hat die Heilpflanze auch krampflösende Eigenschaften.
Grüner Hafer – so wird der Körper mit Eisen und Mineralstoffen versorgt
Während der Menstruation kommt es häufig dazu, dass ein Eisenmangel vorliegt. Dieser äußert sich in Müdigkeit, Schwindel, Blässe und einem allgemeinen Schwächegefühl. Grüner Hafer hingegen versorgt den Körper mit Eisen und Mineralstoffen und enthält unter anderem auch Kalzium, Kieselsäure und Zink. Für einen Tee aus Grünem Hafer benötigen Sie einen Esslöffel getrocknetes Kraut, welches Sie mit 500 Milliliter kaltem Wasser übergießen. Langsam zum Kochen bringen und etwa 15 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Danach nochmals bis zu zehn Minuten ziehen lassen, bevor Sie ihn trinken können. Für etwa zwei Wochen sollten Sie dann zwei Tassen täglich trinken, um die Mineralstoffreserven aufzufüllen. Gleiches gilt auch für Hanfsamentee oder Hanfblätter. Diese können zudem noch einen guten Schlaf unterstützen, die Reizbarkeit reduzieren und entspannend wirken.
Mönchspfeffer – ein Multitalent bei PMS
Mönchspfeffer ist der Allrounder rund um PMS. Das Heilkraut lindert nicht nur Schmerzen, sondern auch das Spannungsgefühl in den Brüsten oder das Ziehen im Unterleib. Gleichzeitig hilft es bei Gereiztheit und sorgt für Entspannung. Doch auch die regulierende Wirkung von Mönchspfeffer ist nicht von der Hand zu weisen. Leiden Sie an einem unregelmäßigen Zyklus oder an starken und schmerzhaften Blutungen, ist Mönchspfeffer das Kraut der Superlative. Angeblich soll die Heilpflanze auch bei unerfülltem Kinderwunsch ein wichtiger Helfer sein. Auch während er Wechseljahre kann Mönchspfeffer helfen, die Beschwerden zu lindern.
Traubensilberkerze – Reizbarkeit ade
Die Traubensilberkerze ist ein wichtiger Helfer bei Hitzewallungen während des Zyklus‘ oder während der Wechseljahre. Die Heilpflanze kann dabei helfen, übermäßig starkes Schwitzen einzudämmen. Doch auch bei Schlafstörungen und Reizbarkeit kann eine Kombination aus Traubensilberkerze und Johanniskraut hilfreich eingesetzt werden.
Brennnesseltee – Blasenentzündungen in den Wechseljahren lindern
Auch wenn Blasenentzündungen keine typische Frauenkrankheit sind, können Sie in den Wechseljahren verstärkt auftreten. Sogar hierfür ist ein Kraut gewachsen – die Brennnessel. Die Brennnessel wirkt harntreibend, hat aber gleichzeitig den Vorteil, dass sie voller Mineralstoffe ist. Somit werden die ausgeschwemmten Mineralien dem Körper direkt wieder zugeführt.
Stellen Sie sich Ihre Frauenkräuter-Tinktur einfach selbst her
In der Regel helfen Tees, die Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen, wie etwa bei der Traubensilberkerze ist es empfehlenswert, Kapseln oder Tabletten einzunehmen. Damit Sie aber immer ein Nothelfer für Ihre Beschwerden zur Hand haben, stellen Sie sich doch einfach eine Frauenkräuter-Tinktur her. Diese ist zudem für unterwegs perfekt, damit Sie immer auf der sicheren Seite sind, sollten Sie Beschwerden bekommen.
Für die Tinktur benötigen Sie:
- 1 EL Schafgarbe
- 1 EL Salbei
- 1 EL Kamille
- 1 EL Himbeerblätter
- Alkohol (mind. 40 %)
- Apfelessig für eine alkoholfreie Tinktur
Herstellung:
- Waschen Sie die Heilkräuter und trocknen Sie sie gut ab.
- Geben Sie die Kräuter in ein Schraubglas und übergießen Sie die Kräuter mit Alkohol oder Apfelessig, bis das Glas voll ist. Die Kräuter müssen komplett bedeckt sein.
- Das Glas nun verschließen und auf die Fensterbank stellen.
- Die Kräutermischung einmal täglich gut durchschütteln, damit sich die Inhaltsstoffe der Kräuter mit dem Alkohol oder dem Apfelessig verbinden können.
- Nach rund zwei Wochen die Mischung absieben und in dunkle Tropfflaschen füllen.
- Je nach Beschwerden können Sie dann ein- bis dreimal täglich 20 bis 30 Tropfen einnehmen.
Selbstverständlich sollten Sie die Einnahme immer mit Ihrem behandelnden Arzt abklären, da es immer zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen kann oder Sie allergisch reagieren. Bevor Sie die volle Dosis einnehmen, sollten Sie natürlich testen, ob Sie darauf reagieren. Nehmen Sie hierfür zwei bis drei Tropfen ein und beobachten Sie Ihren Körper genau. Bei Beschwerden, die Sie nicht zuordnen können, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.