Wenn es daran geht, Balkon oder Terrasse für die kommende Saison herzurichten, stellt sich nicht nur die Frage, welche Pflanzen in diesem Jahr den Freisitz schmücken sollen, auch das Drumherum ist wichtig. Allen voran die Wahl von Blumenkästen, Blumenkübeln und Blumentöpfen. Hierbei geht es nicht nur um die Größe, sondern vor allem um das Material, das unterschiedliche Eigenschaften haben kann und zudem optisch die Richtung vorgibt. Lassen Sie uns deshalb die verschiedenen Pflanzgefäße mal etwas genauer betrachten.
Welcher Typ sind Sie?
Blumengefäße hören bei Kunststoff oder Ton noch lange nicht auf. Die Materialien sind vielfältig, sodass jeder seine Vorlieben entwickeln kann. Und, welcher Typ sind Sie?
Kunststoff-Typ | Bestehen Blumengefäße aus Kunststoff, kommt meist Polyethylen oder Polypropylen zum Einsatz. Sie sind meist in Brauntönen gehalten und sind optisch den Tontöpfen nachempfunden. Gießwasser wird nicht vom Material aufgenommen und steht somit komplett der Pflanze zur Verfügung. Die Wurzeln können allerdings nur über die Oberfläche Sauerstoff aufnehmen. Die Reinigung von Kunststoff-Gefäßen ist sehr einfach möglich. |
Ton-Typ | Tongefäße sind allgegenwärtig und wohl die ältesten Blumengefäße überhaupt. Da es Ton nur in rotbraunen Farbtönen gibt, ist die Vielfalt eingeschränkt. Durch Ton können Wurzeln leichter an Sauerstoff gelangen, dafür geht ein gewisser Anteil an Gießwasser verloren, da dieses vom Ton aufgesaugt wird. Im Gegensatz zu Kunststoff sind Tongefäße schwerer. Auch die Reinigung ist aufwändiger, da sich Schmutz und Kalk leichter absetzen. |
Terrakotta-Typ | Terrakottagefäße sind ähnlich wie Tongefäße, werden allerdings modelliert und gebrannt. Somit ist die Vielfalt bei diesen Behältnissen größer als bei herkömmlichem Ton. Auch optisch macht Terrakotta mehr her und wird gerne für die mediterrane Gestaltung von Balkonen genutzt. In Sachen Gießwasser und Sauerstoff verhält sich Terrakotta wie Ton. Terrakotta kann zudem Wärme speichern, was Pflanzen zugutekommen kann. |
Keramik-Typ | Die Vielfalt bei Keramikgefäßen ist enorm – es gibt sie in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen, sowohl für die Balkonbrüstung, für Tische und Regale aber auch als Kübel für den Boden. Achten Sie darauf, dass Ablauflöcher vorhanden sind, damit keine Staunässe entsteht. Da Keramik in der Regel glasiert ist, lässt sie keinen Sauerstoff durch, speichert dafür das Gießwasser. Die Reinigung ist relativ einfach möglich. |
Holz-Typ | Der Vorteil von Holzgefäßen ist, dass Sie diese mit etwas handwerklichem Geschick selbst herstellen und so nach den eigenen Vorstellungen kreieren können. Damit das Holz auf der Innenseite nicht leidet, sollte dort immer eine Kunststofffolie angebracht werden, idealerweise mit Löchern versehen, damit keine Staunässe und somit kein Schimmel entstehen können. Durch den Kunststoff wird Wasser gut gehalten, Sauerstoff kann hier aber nicht durchdringen. Wärme kann vom Holz dagegen gut gespeichert werden. Holzgefäße sollten in regelmäßigen Abständen entsprechend behandelt werden, damit sie lange schön bleiben und keinen Schaden nehmen. |
Metall-Typ | Beim Thema Metall kommen in Sachen Blumengefäße Materialien wie Gusseisen, Aluminium, Zink oder Stahl zum Einsatz. Die Vielfalt ist groß, die Möglichkeiten ebenfalls. Metall ist allerdings sehr schwer und erwärmt sich bei direkter Sonneneinstrahlung schnell, was den Pflanzen schaden kann. Ein regelrechtes Highlight auf Balkon oder Terrasse sind Zinkgefäße wie etwa Wannen, Gießkannen oder Eimer, die sich hervorragend und vielfältig bepflanzen lassen. |
Eternit-Typ | Eternit ist sogenannter Faserzement und wird vor allem zu Blumenkästen verarbeitet. Es ist robust, langlebig, pflegeleicht, allerdings optisch nicht der Bringer. In meist grauen Farbtönen sind Eternitgefäße zweckmäßig aber nicht sehr ansehnlich. |
Und dann gibt es natürlich noch diejenigen, die einen bunten Mix bevorzugen und so Abwechslung hineinbringen. Ja, warum denn auch nicht?
Außergewöhnliche Pflanzgefäße
Neben den gängigen Töpfen, Blumen und Kübeln gibt es noch weitere tolle Möglichkeiten, wie Sie Pflanzen ein Zuhause geben können. Wir haben ein paar interessante Ideen zusammengetragen, die Balkon und Terrasse optisch hervorheben.
- Schuhe: Jeder von uns hat mit Sicherheit alte, ausrangierte Schuhe zuhause. Bevor diese im Müll landen, können Sie sie als Blumengefäße zweckentfremden. Ob Gummistiefel, Wanderschuhe oder Kinderschuhe, sie sind echte Hingucker! Erde rein, Pflanze rein, fertig.
- Schubkarre: Ein großer und fahrbarer Blumenkübel – auf einem großen Balkon oder einer Terrasse verwandelt sich eine ausrangierte Schubkarre in ein Blütenmeer. Gestalten Sie nach Lust und Laune!
- Sieb: Vielleicht haben Sie im Keller oder auf dem Dachboden noch ein altes Metallsieb oder ein emailliertes Sieb aus der Küche, das nicht mehr genutzt wird. Dann ist dies ebenfalls ein tolles Blumengefäß – bereits mit Löchern, durch das Gießwasser abfließen kann. Diese Siebe können Sie nicht nur hinstellen, sondern auch als „hanging basket“ aufhängen.
- Kronleuchter: Einst der Hingucker im Wohnzimmer, ab sofort auf Balkon oder Terrasse. Wenn sie eine Möglichkeit haben, etwas aufzuhängen und einen alten Kronleuchter übrig haben, dann wäre das doch eine tolle Idee. Dort, wo einst die Glühbirnen waren, kommen nun Blumen zur Geltung – auch Kletterpflanzen fühlen sich hier wohl.
- Muscheln und Schnecken: Diese kleinen, selbstgesammelten Mitbringsel aus dem Urlaub können ebenfalls mit kleinen Pflanzen bestückt werden. Am besten geeignet für Pflanzen, die wenig Wasser brauchen, wie etwa Steinwurze oder Kakteen.
- Pfanne: Eine alte, nicht mehr funktionale Bratpfanne kann mit Pflanzen eine neue Aufgabe bekommen. Hier bieten sich Flachwurzler an, da die Pfanne in der Regel nicht sehr tief ist.
- Vogelkäfig: Haben Sie einen alten Vogelkäfig, den Sie nicht mehr benötigen? Womöglich ist dieser sogar schon etwas angerostet? Kein Problem, mit Pflanzen bekommt er eine neue Aufgabe. Zum Hinstellen oder Aufhängen geeignet.
Vielleicht haben Sie ja noch ganz andere Ideen, um diverse Gegenstände als Pflanzgefäße zu nutzen – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Tipps zum Umgang mit Blumengefäßen
Zum Schluss noch ein paar Ratschläge, wie der Umgang mit Pflanzgefäßen besonders einfach zu gestalten ist.
- Gerade große Ton- oder Keramikkübel haben ein hohes Eigengewicht. Kommt dann noch Erde dazu, sind sie oftmals zu schwer. Hier können Sie gegenwirken, wenn Sie rund ein Drittel mit Styropor auslegen, das reduziert das Gewicht deutlich. Besonders wichtig dann, wenn Pflanzen in der kalten Jahreszeit in ein Winterquartier umziehen. Oder Sie nutzen sogenannte Rollenuntersetzer für Pflanzen.
- Wenn möglich sollten Kübel, Töpfe und Kästen Ablauflöcher für das Gießwasser besitzen, damit keine Staunässe entstehen kann. Besitzen die Gefäße keine Löcher, wie etwa bei Metall, sollten Sie die Pflanzen nicht im Regen stehen lassen und mit Bedacht gießen. Alternativ ist eine Drainageschicht, beispielsweise aus Sand oder Kies, möglich.
- Für diejenigen, die selten zuhause sind, bieten sich Blumenkästen mit Wasserspeicher an, sodass Sie nicht regelmäßig gießen müssen.
- Während Materialien wie Metall, Holz und Kunststoff kalte Temperaturen nichts ausmachen, sollten Sie bei Ton, Terrakotta und Keramik vorsichtig sein. Denn Frost kann dazu führen, dass das Material Risse bekommt oder sogar platzt. Diese Gefäße sollten Sie entweder im Winter nach drinnen holen oder beispielsweise mit Jutesäcken verkleiden und nahe an Hauswände stellen.
- Kontrollieren Sie vor allem nach dem Winter Blumengefäße auf Beschädigungen, tauschen Sie diese notfalls aus.