Es gibt zahlreiche Heilpflanzen und Kräuter, die in einem Garten nicht fehlen dürfen. Dazu zählt auch Kümmel, da dieser perfekt ist, um zahlreiche Gerichte zu würzen und sie auf besondere Weise aufzuwerten. Das aromatische Gewürz verfeinert aber nicht nur Ihre Speisen, sondern hat auch Vorteile auf die Gesundheit. Wie Kümmel angebaut, gepflegt und geerntet wird, erfahren Sie in diesem Bericht. Außerdem gibt es auch noch Informationen zu den gesundheitlichen Vorteilen und was Sie mit Kümmel alles machen können.
Wissenswertes zu Kümmel
Echter Kümmel ist eines der ältesten Gewürze und hat ein sehr charakteristische Aroma, das würzig, süßlich mit einer Note Anis hervorsticht. Der typische Kümmel-Geruch kommt von dem Inhaltsstoff Carvon. Dieser Stoff macht etwa 50 Prozent des ätherischen Öls in den Samen aus. Dabei zählt der Echte Kümmel (Carum carvi), der auch als Wiesen-Kümmel bekannt ist, zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und kommt ist im Mittelmeerraum beheimatet. Doch auch im Nahen Osten sowie in Nordafrika ist die zweijährige Pflanze zu Hause. Die Pflanze ist äußerst pflegeleicht und wächst auf sonnigen Wiesen oder an Ackerrändern. Selbst in einer Höhe von bis zu 2.000 Metern kann der Kümmel hervorragend gedeihen.
Schon vor rund 5.000 Jahren wurde die Pflanze kultiviert und das zu Recht. Als Gewürz zum Kochen wurde der Echte Kümmel zum ersten Mal im dritten Jahrhundert n. Chr. erwähnt. Bis heute ist Kümmel eines der wichtigsten Gewürze in der Küche und wird für zahlreiche Speisen verwendet. Dabei sind aber die gesundheitlichen Vorteile nicht zu vergessen. Kümmel ist ein fantastischer Helfer bei Verdauungsbeschwerden und ist in vielen Bauchwehtees für Babys und Kinder enthalten.
Anbau und Pflege von Kümmel
Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, die in der Regel bis zu 60 Zentimeter hoch wächst. Bei optimalen Bedingungen kann das Kraut aber auch bis zu 120 Zentimetern hoch wachsen. Die krautige Pflanze ist zwar pflegeleicht, benötigt aber doch einiges an Platz, damit sie sich optimal entfalten kann. Der Echte Kümmel kann ganz einfach aus den Samen gezogen werden.
Standort und Boden
Kümmel liebt einen sonnigen Standort, gedeiht aber auch einem halbschattigen Standort. Zudem mag das Kraut einen geschützten Platz. Der Boden sollte schwer sein, leicht lehmig aber nährstoffreich. Mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7,5 sollte der Boden im neutralen bis alkalischen Bereich liegen, damit der Kümmel optimal gedeihen kann. Bevor Sie die Samen aussäen sollte der Boden aufgelockert und das Unkraut entfernt werden.
Achten Sie außerdem darauf, dass der Kümmel nicht in Nachbarschaft mit anderen Doldenblütlern gepflanzt wird, da diese sich eher weniger gut vertragen. Zudem sollten Sie darauf achten, die Samen dort auszubringen, wo seit mindestens 5 Jahren keine Doldenblütler mehr angebaut wurden. Die Anbaupause ist wichtig, damit die Pflanzen optimal wachsen und gut gedeihen können.
Aussaat im Freiland
Die Aussaat der Kümmelsamen erfolgt ab Ende April. Die Samen können dann direkt ins Freiland gesät werden. Zwischen den Kümmelsamen sollten Sie mindestens 30 Zentimeter Platz lassen, damit sich die Pflanzen ausbreiten können. Da Kümmelsamen Lichtkeimer sind, benötigen Sie das Sonnenlicht, um zu keimen. Daher sollten Sie die Samen nur leicht mit Erde bedecken. Zum Schluss müssen Sie die Samen nur noch angießen und darauf achten den Boden feucht zu halten, damit die Samen keimen. In der Regel keimen die Kümmelsamen nach 3 Wochen, wenn eine Temperatur zwischen 18 und 20 °C gegeben sind.
Da Kümmel eine zweijährige Pflanze ist, wächst sie im Aussaatjahr eigentlich nur. Geerntet wird sie erst im Folgejahr. Im Herbst hingegen stirbt das Laub ab und treibt im Frühling wieder aus. Im zweiten Jahr blüht der Kümmel von Mai bis Juli und bringt weiße bis zartrosafarbene Blüten hervor. Nach der Samenreife stirbt die Pflanze dann ab.
Bei der Aussaat sollten Sie auf Samen aus dem Supermarkt verzichten, da diese meist nicht sehr keimfähig sind. Im Fachhandel hingegen werden Sie hochwertiges Saatgut erhalten, welches in der Regel gut keimt. Selbstverständlich können Sie auch die Samen von den Vorjahrespflanzen nutzen und diese aussäen.
Anbau in Töpfen
Kümmel kann grundsätzlich auch in Töpfen angebaut werden. Wichtig ist hier jedoch, dass das Gefäß groß genug ist, da die Pflanze eine Pfahlwurzel von rund 15 Zentimetern ausbildet. Daher sollte der Topf hoch genug sein, dass die Wurzel genügend Platz hat. Ideal ist es, wenn der Topf mindestens 10 l Fassungsvermögen hat.
Bevor Sie das Substrat einfüllen, sollten eine Schicht von rund 5 Zentimeter Blähton oder Kies in den Kübel, damit das Wasser optimal ablaufen kann. Perfekt wäre es, wenn Sie noch ein Stück Gartenvlies auf die Drainageschicht legen, um die Ausschwemmung der Erde zu verhindern.
Pflege von Kümmel
Kümmel benötigt kaum Pflege. Wichtig ist, dass Sie die Pflanzen regelmäßig gießen, da er Trockenperioden eher nicht übersteht. Zudem sollte das Unkraut immer entfernt werden, sodass keine Konkurrenz entsteht und die Pflanze optimale Bedingungen hat. Stehen die Pflanze zu eng, sollten sie ausgedünnt werden, damit sie besser wachsen und gedeihen können. Wenn die Blätter im Aussaatjahr im Herbst abfallen, ist es an der Zeit, etwas Kompost in die Erde einzuarbeiten, dass die Pflanzen den Winter gut überstehen. Überdies sollte auch im Winter regelmäßig gegossen werden, damit die Kümmelernte üppig ausfällt.
Ernte und Lagerung von Kümmel
Die Blätter des Echten Kümmels können immer bis zur Blüte im zweiten Jahr erfolgen. Während der Blüte sollten Sie die Pflanze ruhen lassen, damit die Pflanze genügend Energie hat. Außerdem schmecken die Blätter während der Blüte nicht mehr so aromatisch, wie davor. Sie sind würzig, etwas scharf und eine Mischung aus Petersilienwurzel und Möhre. Die Blätter können Sie frisch oder getrocknet verwenden und in Suppen, Salaten und Eintöpfen nutzen. Sogar die Pfahlwurzel ist in der Küche nutzbar – selbstverständlich erst, wenn die Ernte der Samen erfolgte.
Die Ernte des Echten Kümmels erfolgt im zweiten Jahr, wenn die kleinen Kümmelblüten braun werden. Das ist meist etwa 40 Tage nach der Blüte der Fall. Geerntet werden kann dann im Juni und Juli. Die Samen ernten Sie am besten frühmorgens, wenn sie durch den Tau nicht ausgetrocknet sind und somit aus den Pflanzen fallen. Dabei wird die Pflanze großzügig abgeschnitten, da die Pflanze nach der Ernte abstirbt.
Bevor Sie die Samen ernten, müssen Sie die Samenstände noch trocknen. Dabei binden Sie die Stängel zu einem Strauß und hängen diesen kopfüber an einen trockenen Ort oder in die Sonne. Nach 1 bis 3 Wochen können Sie die Samen dann ganz einfach aus den Sträußen herausschütteln oder abstreifen.
Im Anschluss werden die Samen in einem luftdichten Gefäß an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort gelagert. So sind die Samen etwa 1 bis 2 Jahre keimfähig und 3 bis 4 Jahre haltbar, um sie in der Küche als Würze zu verwenden.
Schädlinge und Krankheiten
Echter Kümmel ist sehr widerstandsfähig und hat nur selten unter einer bakteriellen Erkrankung oder einer Pilzkrankheit zu leiden. Deutlich häufiger hingegen kommt Schädlingsbefall vor. Neben Raupen der Kümmelmotte treten auch Raupen der Kümmelschabe auf. Zudem kann es zu einem Wanzenbefall kommen oder die Pflanze wird von Kümmel-Gallmilben heimgesucht. Da der Befall aber meist nur gering ist, muss nur in den seltensten Fällen ein Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
Tipp: Kümmel kann dafür aber abschreckend gegen den Kartoffelkäfer eingesetzt werden!
Gesundheitliche Vorteile des Kümmels
Kümmel soll besondere Vorteile auf die Gesundheit haben. So soll er unter anderem bei folgenden Beschwerden helfen:
- Asthma
- Blähung
- Magenbeschwerden
- Beschwerden mit Niere, Galle oder Leber
- Verdauungsstörungen
Zudem soll der Echte Kümmel auch einen antibakteriellen Effekt aufweisen, bei Pilzerkrankungen hilfreich sein kann und die Wundheilung verbessern.
Um von den Vorteilen zu profitieren, wird in der Regel ein Teeaufguss aus den Samen zubereitet. Dabei werden die Samen im Mörser zerstoßen und in ein Teesieb in eine Tasse gegeben. Die zerstoßenen Samen werden dann mit ¼ l heißem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen lassen. Täglich können 1 bis 2 Tassen Kümmeltee getrunken werden.
Überdies ist ein hochwertiges Kümmelöl verwendbar, vorrangig bei Bauchschmerzen. Um diese zu behandeln, können einige Tropfen Kümmelöl auf den Bauch massiert werden. Das Kümmelöl kann im Handel erworben werden oder Sie stellen es einfach selbst her.
Kümmelöl selbst herstellen
- 250 ml Olivenöl
- 4 TL Kümmel
- Verschließbares Gefäß
- Mörser
Zubereitung:
- Kümmel im Mörser gut zerstoßen.
- Die zerstoßenen Samen in ein verschließbares Gefäß geben und mit 250 ml Olivenöl auffüllen.
- Das Gefäß verschließen und für etwa 3 Wochen an einem warmen Ort (Fensterbank über der Heizung) reifen lassen.
- Die Mischung sollte täglich geschüttelt werden, dass sich die Inhaltsstoffe mit dem Olivenöl verbinden.
- Nach 3 Wochen die Kümmelsamen abseihen und das Öl in eine dunkle Flasche umfüllen und an einem kühlen Ort lagern.
Für eine Massage geben Sie bei Babys und Kinder etwa 2 Tropfen Kümmelöl auf den Bauch und massieren den Bauch. Überdies kann das Kümmelöl bei Menstruationsbeschwerden wie auch bei Verspannungen genutzt werden.
Kümmelsamen können jedoch auch im Brotgewürz verwendet werden. Gemahlen sind sie für Salate, Dressings oder auch im Kochsud von Krebsen und Hummer ein wichtiges und schmackhaftes Gewürz. Kombiniert werden können sie mit Anis, Ingwer, Fenchel, Pfeffer, Chili, Koriander und Paprika.
Kümmel ist ein hervorragendes Gewürz, um Speisen zu verfeinern. Doch auch in der Naturheilkunde sind die Samen ein wichtiger Helfer und könne bei den unterschiedlichsten Beschwerden zum Einsatz kommen. Bei welchen Beschwerden nutzen Sie Kümmel? Oder welche Rezepte verfeinern Sie mit den Samen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.