Kartoffeln sind nahrhaft, gesund, vitaminreich, schnell zubereitet, seit Jahrhunderten beliebt und aus keiner Küche wegzudenken. Für Gartenbesitzer ist es ein Leichtes, Kartoffeln selber anzubauen und selbst auf dem Balkon gelingt die Kartoffelzucht. Nun ist beim Setzen von Kartoffeln immer wieder die Rede von Pflanzkartoffeln oder Saatkartoffeln. Auf der anderen Seite sind die Speisekartoffeln zu finden, die wir in der Küche verwenden.
Pflanzkartoffeln vs. Speisekartoffeln – der Unterschied
Im Grunde gibt es keinen Unterschied zwischen den Kartoffeln, die man zum Anpflanzen nimmt und denen, die man isst. Essbar sind sie alle und auch geschmacklich sind sie gleich. Zudem kann man zum Anpflanzen prinzipiell jede Kartoffel hernehmen, wenngleich die mittleren Größen die besten Erträge bieten. Worin also liegt der Unterschied?
Der wichtigste Unterschied ist, dass ausschließlich Pflanzkartoffeln auch als solche in den Verkauf gehen dürfen, Speisekartoffeln als Saatkartoffeln anzubieten ist nicht zulässig. Für den Hobbygärtner ist das erst einmal nicht relevant, denn sie dürfen natürlich auch Speisekartoffeln anpflanzen. Betrachtet man sich allerdings die weiteren Punkte, dann wird klar, warum im Verkauf durchaus ein Unterschied gemacht wird bzw. gemacht werden muss.
- Die Pflanzdichte ist bei Saatkartoffeln enger, als bei Speisekartoffeln. Dies liegt daran, dass Pflanzkartoffeln weniger groß werden und somit auch weniger Platz benötigen.
- Während Speisekartoffeln nicht selten behandelt werden, um die Lagerfähigkeit zu erhöhen und das Keimen zu verhindern, ist das bei Pflanzkartoffeln verboten, denn diese sollen ja keimen.
- Pflanzkartoffeln sind immer sortenrein. Kaufen Sie beispielsweise Linda Kartoffeln, werden sie auch Linda ernten.
- Damit aus Saatkartoffeln gesunde neue Pflanzen entstehen und eine reiche Ernte möglich ist, werden sie auf Krankheiten und Schädlinge untersucht.
Die Lagerung von Pflanzkartoffeln
Egal, ob Sie Pflanzkartoffeln bei uns im Onlineshop kaufen oder sie aus Ihrem Vorrat aussuchen, die richtige Lagerung ist für den Erfolg entscheidend. Und darauf sollten Sie achten:
- Eingelagert werden immer nur gesunde und unverletzte Knollen.
- Sofern Sie selbst welche angepflanzt haben, werden diese nach der Ernte gewaschen und für 3 bis 5 Tage bei Raumtemperatur gelagert. Dies sorgt dafür, dass die Schale leicht trocknet, was die Kartoffel robuster macht.
- Nun geht es ab in die Dunkelheit. Helligkeit ist nicht gut, denn dann keimen die Kartoffeln, was wir ja nicht wollen. Legen Sie die Pflanzkartoffeln für zwei Wochen an einen dunklen Ort, der aber noch nicht allzu kühl sein sollte. Herkömmliche Zimmertemperatur (nicht beheizt) ist ideal. Der Grund ist, dass sich so Verletzungen schließen können, die womöglich bei der Ernte entstanden sind.
- Danach wird auch die Temperatur gesenkt. Sie sollte zwischen 3 und 6 Grad liegen. Am besten ist ein Keller, der eine konstante Temperatur aufweist. Haben Sie keinen dunklen Raum, dann geben Sie die Pflanzkartoffeln in eine Kiste und decken Sie diese mit einem Jutesack ab.
- So eingelagert überdauern die Kartoffeln den Winter, bis sie zwei bis drei Wochen vor dem Auspflanzen hell und wärmer gelagert werden. So beginnen sie zu keimen und können dann ab Mitte Mai ausgepflanzt werden.
Die Lagerung von Pflanzkartoffeln unterscheidet sich im Grunde kaum von der der Speisekartoffeln. Auch sie werden dunkel, kühl, trocken und bei Temperaturen von maximal 10 Grad gelagert. Im Kühlschrank sollten Kartoffeln nicht aufbewahrt werden, da es hier an Luftzirkulation fehlt. Außerdem kann es dort zu kühl sein, was dazu führt, dass die Kartoffelstärke in Zucker umgewandelt wird und den Geschmack der Kartoffeln verändert.
Pflanzkartoffeln – ab ins Beet
Wenn die Nachtfröste vorbei sind, dann dürfen die Pflanzkartoffeln endlich ins Beet. Ideal ist der Zeitpunkt nach den Eisheiligen Mitte Mai. Die ideale Bodentemperatur liegt bei rund 7 Grad. Handelt es sich um frühe Sorten, ist ein Auspflanzen ab Anfang März möglich. Eine Fleeceabdeckung schützt die Pflanzen vor besonderen klimatischen Kapriolen.
Pflanzkartoffeln kommen mindestens 10, besser 15 Zentimeter tief in die Erde. Dazu wird diese im Vorfeld aufgelockert, am besten mit einer Grabegabel. Einmal gesetzt – alle 30 Zentimeter eine Kartoffel – werden sie mit lockerer Erde bedeckt und angegossen. Hat das Kartoffelkraut eine Größe von 10 Zentimetern erreicht, wird die Erde angehäufelt, also ein Erdwall rund um die Pflanze aufgeschichtet. Dies macht man, damit kein Licht an die Knollen kommt. Zudem wird der Boden gelockert und der Unkrautwuchs verhindert. Nach der Ernte der Kartoffeln können Sie dann einige, wieder wie oben beschrieben, einlagern und für das kommende Jahr als Pflanzkartoffeln verwenden.