Zwiebeln gehören in jede Küche, denn ohne kommt man kaum aus. Wer einen Garten hat, der kann seine eigenen Zwiebeln anpflanzen. Da Zwiebeln wenig Platz benötigen, ist eine Anpflanzung sogar auf dem Balkon möglich. Um das Gemüse anzubauen, sind zwei Schritte nötig. Im ersten werden Samen gesät, aus denen dann Steckzwiebeln werden. Diese wiederum wachsen in der Folge zu herkömmlichen Zwiebeln heran. Eine weitere Möglichkeit ist es, auf Samen ganz zu verzichten und sich fertige Steckzwiebeln zu holen. Entscheiden Sie sich für die Zucht aus Samen, müssen Sie zwei Vegetationsperioden einplanen.
So werden aus Samen Steckzwiebeln
Wenn Sie bereits Zwiebelanbau betreiben, dann können Sie selbst Samen ernten, indem Sie einige Zwiebeln so lange in der Erde lassen, bis diese zu blühen beginnen. Der Fachmann spricht dann auch davon, dass Zwiebeln schießen. Hat sich ein Blütenstand gebildet, wird dieser im Herbst abgeschnitten und am besten kopfüber aufgehängt und zwar an einem kühlen und dunklen Ort. So trocknen die Samen am besten. Damit diese sich nach dem Lösen nicht einfach verteilen, sollten Sie eine Schale unterstellen oder die Blütenstände in eine Papiertüte wickeln. So können die Samen gut aufgefangen werden. Im Frühjahr geht es dann an die Aussaat, vorher sollten die Samen noch bei warmen Temperaturen um die 25 Grad für rund vier Wochen gelagert werden.
Nun geht es daran, die Samen in die Erde zu bringen. Dazu werden sie direkt ins Freiland dicht an dicht ausgesät. Dicht ist in diesem Fall wichtig, damit sich die Zwiebeln nur bis zu einer Haselnussgröße (ca. 2 cm) entwickeln können. Diese kleinen Zwiebelchen nennt man auch Steckzwiebeln. Haben sie die entsprechende Größe erreicht, werden sie ausgegraben und gelagert. Übrigens müssen Sie nicht ständig Zwiebeln ausgraben, um nach der Größe zu sehen. Die Steckzwiebeln können geerntet werden, wenn das Laub vertrocknet ist. Geerntet wird an einem trockenen Tag.
Die richtige Lagerung der Steckzwiebeln
So, jetzt haben wir die Steckzwiebeln aus der Erde geholt – und nun?
- Zuerst müssen die Steckzwiebeln trocknen. Dies tut man am besten, indem man sie auf dem Beet mehrere Wochen liegen lässt und dabei immer wieder umdreht. Alternativ, damit die Steckzwiebeln durch Regen nicht ständig Nässe ausgesetzt sind, können Sie sie auch unter einem Dachvorsprung lagern. Wichtig ist, dass sie nach dem Trocknen sehr fest sind, nur so halten sie sich längere Zeit.
- Kontrollieren Sie die Zwiebeln vor der Lagerung auf Schadstellen, Schimmel oder Fäulnis. Diese Steckzwiebeln werden entsorgt.
- Nun wird das Laub gekürzt. Lassen Sie dabei immer rund 5 Zentimeter stehen, so vermeiden Sie, dass sich die sogenannte Kopffäule breitmachen kann.
- Steckzwiebeln beginnen bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad auszutreiben. Am idealsten ist es, wenn Sie Steckzwiebeln in einem geheizten Raum bei Temperaturen über 20 Grad trocken und relativ dunkel in einer Kiste lagern. Möglich ist auch die Lagerung in einem Netz oder einem Korb.
- Alternativ können Steckzwiebeln auch kühl gelagert werden. Dann sollten die Temperaturen bei ca. 1 bis 5 Grad liegen.
Tipps zur Lagerung von Steckzwiebeln
Damit Sie am Ende ein einwandfreies Ergebnis erhalten, gibt es noch den einen oder anderen Tipp, der zu einer idealen Lagerung von Steckzwiebeln beitragen kann:
- Werden Steckzwiebeln warm gelagert, sollten die Temperaturen nie über 30 Grad liegen.
- Der Lagerort muss nicht nur trocken sein, Sie sollten auch auf eine gute Durchlüftung achten.
- Eine warme Lagerung ist besser als eine kalte.
- Liegen die Steckzwiebeln zu hell, treiben sie schneller aus. Die Aromen gehen in den Trieb über, die Zwiebel fällt in sich zusammen.
- Steckzwiebeln immer wieder kontrollieren und kranke Zwiebeln aussortieren.
- Lagerung in einer Tüte vermeiden. Dort schwitzen die Zwiebeln und faulen.
- Belassen Sie die Steckzwiebeln während der Lagerung an einem Ort und lagern Sie diese nicht um.
Übrigens: Die Lagerung von Steckzwiebeln ist immer gleich und erstreckt sich von Bundzwiebeln über Küchenzwiebeln und Schalotten bis hin zu Lauchzwiebeln.
Wie geht es mit den Steckzwiebeln weiter?
Sommersteckzwiebeln werden den Winter über eingelagert und kommen dann ab Ende März in die Erde, handelt es sich um Wintersteckzwiebeln, dann liegt die Lagerung in den Sommermonaten. Sie werden ab August gesetzt. Bis zur fertigen Zwiebel dauert es dann einige Wochen. Wird das Laub gelb und beginnt zu welken, können Sie die Zwiebeln ernten. Dazu lockern Sie die Erde mit einer Grabegabel auf und ziehen die Zwiebeln einfach heraus.
Die fertigen Zwiebeln können bis zu sechs Monate gelagert werden. Voraussetzung ist, dass die Lagerung kühl, trocken und dunkel erfolgt. Der beste Ort ist ein Keller, in der Küche ist es der Vorratsschrank oder ein gesonderter Behälter, wie etwa ein Zwiebeltopf. Sonnenlicht ist zu meiden, da sie sonst wieder austreiben. Auch die Lagerung in einer Plastiktüte ist nicht sinnvoll, da sie hier schwitzen und in der Folge faulen.
Blumenzwiebeln sind keine Steckzwiebeln
Falls Sie sich hierher verirrt haben, weil Sie etwas über die Lagerung von Blumenzwiebeln wissen wollten, sei gesagt, dass Blumenzwiebeln und Steckzwiebeln nicht dasselbe sind. Trotzdem werden Blumenzwiebeln wie Tulpen, Hyazinthen oder Narzissen immer wieder als Steckzwiebeln bezeichnet. Das ist so nicht richtig, dennoch möchten wir kurz auf die Lagerung von Blumenzwiebeln eingehen.
Blumenzwiebeln können, einmal gesetzt, dauerhaft in der Erde bleiben. Sie bilden dadurch Tochterzwiebeln und vermehren sich selbstständig weiter. Alternativ ist es auch möglich – vor allem im Blumenkübel – die Zwiebeln nach der Blüte auszugraben. Dann sollten die Blumenzwiebeln an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert werden, idealerweise in einer Obstkiste, die mit Sand gefüllt ist. Ab Ende September können die Zwiebeln dann wieder in die Erde gesteckt werden.