Der Landhaus-Lifestyle liegt im Trend. Romantische Gärten, ganz im romantischen Landhausstil, gehören heute zu den beliebtesten Gartenformen. Und das nicht ohne Grund. Der „wilde“ Garten grünt und blüht in vielen Farben. Er ist insektenfreundlich, pflegeleicht und wunderbar idyllisch. Die Gartenform entspricht der heutigen Idealvorstellung vom Leben auf dem Land. Bei der Gestaltung wird sich immer noch an den klassischen Strukturen der englischen Gartentradition orientiert: ein gut strukturierter Garten mit Wegen und Hecken, bunten Staudenbeeten und versteckten Sitzecken, gemütlichen Pavillons und kleinen Naturteichen.
Landhausgarten – was ist das?
Landhausgarten – das ist ein üppiger Blumenzauber in einer sanft gebändigten Wildnis. Den Ursprung haben die Gärten in englischen Landhäusern. Die Gärtner Gertrude Jekyll und William Robinson sind die „Erfinder“ dieser Gartenform. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kombinierten sie Wildstauden und Blumen aus den typischen Bauerngärten und schufen damit einen Gartenstil, der heute weltweit kopiert wird.
Der Landhausgarten ist nicht mit dem typischen Bauerngarten zu verwechseln. Im Gegensatz zum Bauerngarten ist der Landhausgarten strukturiert und will vor dem Anlegen gut geplant sein. Er vereint streng geometrische Grundstrukturen der englischen Gärten mit den verspielten und natürlichen Anordnungen des Bauerngartens.
Landhausgarten gestalten – so funktioniert es
Für die Gestaltung Ihres Landhausgartens ist die Größe ein entscheidender Faktor. Auf einem großen Grundstück können Sie sich für eine verspielte Variante entscheiden, die der Natur nachempfunden ist. In kleinen Gärten sollten Sie eher klare Linien bevorzugen. Die Grundstruktur bestimmt die Gestaltung. Planen Sie Wege und Beete, Sitzgelegenheiten und Naturteiche und vielleicht auch einen kleinen Bachlauf ein. Je mehr Fläche Sie zur Verfügung haben, desto mehr Elemente können Sie unterbringen. Die hohe Kunst der Gartengestaltung im Landhausstil besteht darin, Gemüse, Blumen und Obst in einem strukturierten Rahmen wild zusammenzustellen. Typisch sind exakt mit Hecken eingefasste Flächen, auf denen es scheinbar wild blüht und grünt.
Die Wege – zwischen Trampelpfad und Natursteinplatten
Die Wege geben dem Landhausgarten die Struktur. Sie leiten durch die wilde Pflanzenwelt. In kleinen Gärten reichen dafür Trampelpfade im Rasen. Haben Sie mehr Platz, sind Wege mit Naturmaterialien wie Holz, Kies, Schotter, Rindenmulch, Ziegelsteinen oder Natursteinplatten eine gute Wahl. Dabei dürfen in den Fugen von Steinen Moos, Gräser und kleine Blumen ruhig gedeihen. Höhenunterschiede werden mit kleinen Stufen ausgeglichen. Je verschlungener die Wege sind, desto romantischer wird der Garten.
Beeteinfassungen geben dem Landhausgarten Struktur
Die Einfassung der Beete spielt im Landhausgarten eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur ein Rahmen für Beete, sondern auch ein Spiegel der kultivierten Natur. Außerdem erleichtern sie das Mähen und die Gartenarbeit.
Als Beeteinfassung sollten Sie natürliche Materialien und Pflanzen verwenden. Niedrige Holzzäune, Weidengeflecht aber auch Ziegelsteine und Klinker sind ideal als Einfassung. Als Pflanzen dienen Eibe und Buchsbaum als Abgrenzung zwischen Weg und Beet. Diese müssen regelmäßig in Form geschnitten werden, damit sie nicht Überhand nehmen.
Der Platz zum Relaxen
In einen Landhausgarten gehören Sitzplätze zum Verweilen und Relaxen. Hier können Sie den Duft des Gartens genießen und sich an den vielen Farben erfreuen. An heißen Sommertagen ist ein Platz unterm schattigen Baum ideal. Möchten Sie die ersten Sonnenstrahlen genießen, ist ein sonniger Platz versteckt hinter Blumen und Büschen eine gute Wahl. Ideal sind Tische und Stühle, die schon etwas in die Jahre gekommen sind und aus natürlichen Materialien bestehen. Haben Sie ausreichend Platz, müssen Sie sich nicht auf einen Sitzplatz beschränken. Viele kleine versteckte Ecken lassen Sie Ihren Garten immer wieder neu erleben. An kräftigen Bäumen können Sie den Nachmittag auch in einer Hängematte verbringen. Am Teich kann eine kleine Terrasse entstehen, auf der Sie sich zurückziehen können. Bei Regen müssen Sie auf den Platz im Garten nicht verzichten, wenn Sie ein Gartenhäuschen oder Pavillons aufstellen.
Landhausgärten sind Gärten für Deko-Fans
Nostalgische Gefäße, Rankengerüste aus Weidenruten, ein alter Klappstuhl aus Eisen, der Terrakotta-Topf mit bunten Blumen – Dekoideen für den Landhausgarten gibt es ohne Ende. Selbst der alte Spaten, denn Sie eigentlich entsorgen wollten, kann im Beet ein Hingucker sein. Dezente Accessoires schaffen im Landhausgarten eine tolle Atmosphäre und sorgen für Gemütlichkeit. Auch hier gilt: Je natürlicher, desto besser. Plastik-Deko gehört nicht in einen Landhausgarten. Die beste Deko finden Sie auf dem Trödelmarkt. Heugabeln, alte Milchkannen, Wagenräder und Zinkbadewanne sind sehr häufig in einem Landhausgarten anzutreffen. Ideal sind auch alte Leitern als Rankenhilfe. Lassen Sie einfach Ihrer Fantasie freien Lauf.
Diese Pflanzen gehören unbedingt in einen Landhausgarten
Alles, was heimisch ist, darf auch in einen Landhausgarten. Von Exoten sollten Sie absehen oder lediglich einige wenige Pflanzen in Hausnähe unterbringen. Bestimmt wird der Landhausgarten vor allem von Stauden und Hecken, aber auch von Bäumen und Gemüse.
Ein unbedingtes Muss im Landhausgarten sind Rosen in allen Farben. Die Rose ist wichtiger Bestandteil des traditionellen Gartens im Landhausstil. Besonders alte, historische Sorten sind ein Highlight im Garten. Aber auch moderne Rosensorten lassen sich gut unterbringen.
Reich blühende Stauden zaubern ein Meer von Blüten in den Garten. Dabei sind sie pflegeleicht und decken schnell große Fläche zu. Bei den Stauden sollten Sie bei heimischen Pflanzen bleiben. Rittersporn, Malven, Pfingstrosen, Mohn aber auch Margeriten oder Gräser gestalten Ihr Beet bunt und ansprechend.
Wichtig sind auch Kräuter wie Katzenminze, Salbei und wilder Majoran. Diese Kräuter blühen und sind so nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine Bienenweide und eine Bereicherung für die Küche. An Hauswänden dürfen Weinreben und Clematis empor klettern. Ringelblumen und Wicken schließen die Lücken.
Ein reines Gemüsebeet ist zwar erlaubt, sollte aber nicht zu bestimmend in den Vordergrund treten. Möchten Sie darauf verzichten, können Sie Gemüse auch ins Blumenbeet pflanzen und so die großen Gemüsebeete umgehen.
Alte Obstbäume, Sträucher und Gehölze runden das Bild ab. Weide und Haselnuss, Sommerflieder und Robinie ergänzen Apfel, Pflaume und Kirsche. Natürlich sind auch Quitten und Birnen nicht zu verachten. Bei den Bäumen sollten Sie aber unbedingt die Grundstücksgröße berücksichtigen, denn einmal groß geworden, können sie schnell das Grundstück in großen Teilen überschatten und den Blumenstauden die Sonne nehmen.
Ein kleiner Landhausgarten mit symmetrischen Linien
Der Landhausstil lässt sich in jedem Garten umsetzen. Bei kleinen Gärten sollten Sie klare Linien bevorzugen. Eine symmetrische Gestaltung mit Gehölzen, die in Form geschnitten sind, bunten Blumenbeeten, einer Sitzecke und einer kleinen Rasenfläche, die von Beeten eingerahmt ist, lässt den Garten viel größer erscheinen, als er ist. Fertigen Sie vor dem Anlegen des Gartens eine Zeichnung an. Viele Stauden finden Sie im Samenangebot in unserem Onlineshop. Am besten ziehen Sie den Samen vor, bevor die Pflanzen ins Beet kommen. Berücksichtigen Sie dabei unbedingt Farbe und vor allem die Zeit der Blüte. Schließlich soll Ihr Landhausgarten übers ganze Jahr in bunten Farben leuchten.
Ein großzügiger Landhausgarten in strukturierter Wildheit
Ein großer Garten bietet Ihnen natürlich viel Platz zum Gestalten. Hier ist eine Planung um so wichtiger, da der Garten oft auch nicht sofort, sondern Stück für Stück entsteht. Planen Sie zuerst Terrassen, Sitzplätze, Pavillons und den Naturteich. Verbinden Sie nun alles mit geschwungenen Wegen und füllen Sie die verbleibenden Flächen mit Blumen, Bäumen und Hecken. Erst zum Schluss kommen die Dekorationen.
Perfekte Nachlässigkeit liegt im Trend
Arrangieren Sie Beete mit Wildblumenwiesen und, Obstbäume mit versteckten Sitzplätzen. Zu penibel sollten Sie bei einem Landhausgarten nicht sein. Überlassen Sie Stauden und Gemüse ruhig sich selbst und kombinieren Sie beides miteinander. Kletterpflanzen teilen den Garten in Zonen und machen viele Areale möglich. Der Landhausgarten ist ein Potpourri aus Pflanzen, Accessoires und Sitzgelegenheiten und lädt zum Träumen und Verweilen ein.