Kartoffeln sind ziemlich robust, pflegeleicht und stellen keine hohen Ansprüche an den Boden. Lagern Sie Speisekartoffeln lange und weisen sie bereits lange Keime auf, sollten Sie sie nicht mehr essen. Sie eignen sich aber noch sehr gut als Saatkartoffeln.
Kartoffeln mit langen Keimen: hoher Solaningehalt
Bei der Lagerung von Kartoffeln kann es passieren, dass sie keimen. Ihre Kartoffeln können Sie noch bedenkenlos essen, wenn sie nicht schrumpelig sind, keine grünen Stellen aufweisen und die Keime nicht länger als einen Zentimeter sind. Bei längeren Keimen und grünen Stellen enthalten die Kartoffeln bereits so viel giftiges Solanin, dass der Verzehr gesundheitlich bedenklich ist. Das heißt nicht, dass Sie die Kartoffeln entsorgen müssen. Die Kartoffeln sind noch gut zum Pflanzen geeignet. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Kartoffeln aus dem Supermarkt oder die eigene Ernte handelt.
Tipp: Keimen Kartoffeln aus dem Supermarkt nicht und weisen sie aber grüne Stellen auf oder sind sie schrumpelig, wurden sie vermutlich mit Keimstopp behandelt. Sie keimen dann im Beet nicht und können nur noch entsorgt werden.
Kann man Pflanzkartoffeln mit langen Trieben noch setzen?
Wurden sie ungünstig gelagert, können Kartoffeln über den Winter schnell sehr lange Triebe von 20 Zentimetern Länge und mehr entwickeln. Vor dem Setzen sollten Sie prüfen, ob es sich um sogenannte Dunkelkeime handelt – diese sind eher weiß und brechen leicht ab. Diese sollten Sie entfernen, weil sie keine robusten Pflanzen hervorbringen.
Handelt es sich jedoch um normale Triebe, können Sie die Kartoffeln ganz normal setzen. Häufeln Sie die Pflanzen dann gut an, damit die Triebe nicht abbrechen. Theoretisch können Sie die längeren Keime auch entfernen – es wachsen jederzeit neue nach. Erfahrungen zufolge bringen jedoch die ersten Triebe die stärksten Pflanzen hervor. Sinnvoller ist es deshalb, die langen Triebe zu belassen.
Was passiert, wenn die Triebe von Kartoffeln beschädigt sind?
Beim Entnehmen aus dem Kartoffelsack kann es passieren, dass die Spitze eines Triebes beschädigt wird oder gar der gesamte Trieb abbricht. Diese wachsen nicht mehr nach. Dennoch können Sie die Kartoffel setzen, wenn noch andere Keime vorhanden sind. Aus dem gebrochenen Trieb entsteht jedoch keine neue Kartoffelpflanze mehr.
Bodenvorbereitung für Kartoffeln: leichter bis mittelschwerer Boden
Die gekeimten Kartoffeln können Sie im April oder Mai ins Beet pflanzen. Haben Sie dort keinen Platz, ist auch ein Kübel geeignet, wenn er groß genug ist. Sie können auch einen Kartoffelturm im Garten errichten, indem Sie eine Art Hochbeet mit mehreren Etagen bauen. Empfehlenswert sind auch im Handel erhältliche Kartoffeltöpfe, bei denen Sie die reifen Kartoffeln portionsweise entnehmen können. Pflanzen Sie die Kartoffeln ins Beet, dürfen dort, wo zuvor Kartoffeln gestanden haben, mindestens vier Jahre lang keine Kartoffeln mehr angebaut werden. Die Gefahr eines Krankheitsbefalls ist zu groß. Pflanzen Sie Kartoffeln nicht in unmittelbare Nähe von Tomaten. Gute Vorfrüchte sind
Als Nachbarn im Beet für die Mischkultur eignen sich Mais, Dill, Pastinaken oder Bohnen.
Lockern Sie den Boden gut auf und arbeiten Sie gut verrotteten Stallmist oder reifen Kompost ein. Am besten bereiten Sie den Boden bereits im Herbst des Vorjahres vor. Auch eine Gründüngung im Herbst des Vorjahres oder im Frühjahr kann die Erträge verbessern.
Kartoffeln in Kübel pflanzen: Staunässe unbedingt vermeiden
Können Sie in Ihrem Garten keinen Kartoffelturm bauen oder haben Sie keinen Kartoffeltopf, können Sie einen Kübel verwenden, der ein Fassungsvermögen von 20 bis 30 Litern hat. Gut geeignet ist auch ein Maurerkübel. Um Staunässe zu vermeiden, sollten Sie unbedingt Drainagelöcher in den Boden bohren. Als Erde eignet sich Kübelerde, aber auch mit Kompost oder Stallmist vermischte Erde. Die Keime der Kartoffeln sollten mindestens 3 Zentimeter lang sein. Heben Sie etwa 15 Zentimeter tiefe Löcher aus und setzen Sie die Kartoffeln mit den Keimen nach oben in die Erde. Bedecken Sie die Kartoffeln mit Erde und wässern Sie sie gut. Verwenden Sie einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von 30 Litern, können Sie dort 8 bis 10 Knollen pflanzen.
Kartoffeln ins Beet pflanzen: Pflanztiefe und Reihenabstand
Der richtige Zeitpunkt, um Kartoffeln zu pflanzen, ist April oder Mai. Die Bodentemperatur sollte mindestens 7 Grad Celsius betragen. Ziehen Sie Furchen im Abstand von mindestens 40 Zentimetern zueinander. Die Pflanztiefe für Kartoffeln sollte 15 Zentimeter betragen, der Abstand der Kartoffeln zueinander 30 bis 40 Zentimeter. Setzen Sie die Kartoffeln mit den Keimen nach oben in die Erde, bedecken Sie sie mit Erde und gießen Sie sie an.
Tipp: Da Kartoffeln frostempfindlich sind, sollten Sie sie, wenn Nachtfröste drohen, mit Stroh oder Vlies abdecken.
Kartoffeln anhäufeln: Knollenbildung unterstützen
Haben Sie die Kartoffeln ins Beet oder in einen Kübel gepflanzt, häufeln Sie sie an, wenn das Kraut 10 bis 15 Zentimeter hoch ist. Mit dem Anhäufeln erfüllen Sie gleich mehrere Zwecke:
- Bildung von giftigem Solanin in freiliegenden Knollen verhindern
- Knollenbildung fördern
- besseren Stand der Pflanzen sichern, da die Triebe nicht so schnell umknicken
Um die Stängel ziehen Sie Erde bis zur Hälfte auf, indem Sie sie mit der Hacke an die Pflanze ziehen oder einen Häufelpflug verwenden. Wiederholen Sie das alle zwei bis drei Wochen. Ist das Kraut komplett braun, ist Zeit für die Kartoffelernte, denn dann wachsen sie nicht mehr weiter.
Tipp: Kartoffeln sind echte Keimwunder. Haben die Kartoffeln Keime, können Sie sie mit einem scharfen Messer teilen und die einzelnen Teile in die Erde setzen. Voraussetzung ist, dass jeder Teil Keime oder zumindest Keimansätze, Augen, hat.