Entfernen Sie alte Erde aus den Pflanzgefäßen, befinden sich darin häufig Larven. Es gibt verschiedene Arten davon, die es zu unterscheiden gilt. Davon abhängig ist auch ob sie schädlich sind und ob und wie Sie dagegen vorgehen müssen.
Larven in der Erde: Was entwickelt sich daraus?
Engerlinge sind bei der Gartenarbeit in naturbelassenen Regionen und Naturgärten häufiger anzutreffen. Diese Larven treten mitunter auch im Rasen oder im Kompost auf. Es handelt sich um Larven des Blatthornkäfers, zu dessen Familie mehr als 27.000 Arten zählen. Die bekanntesten Arten sind Maikäfer, Junikäfer und Rosenkäfer. Die ausgewachsenen Käfer fressen Blätter und richten nur geringe Schäden an. Größere Schäden können durch den Wurzelfraß der Engerlinge entstehen, doch sind nicht alle Engerlinge schädlich. Sie können bis zu sechs Zentimeter lang werden. Sie haben ausgeprägte Köpfe mit kräftigen Mundwerkzeugen. An ihrer Färbung und am Körperbau lassen sich die verschiedenen Engerlinge voneinander unterscheiden.
Maikäfer: gelbliche Färbung und gleichmäßiger Körperbau
Sind die Larven über ihre gesamte Körperlänge hin ungefähr gleich dick und haben sie eine leicht gelbliche Färbung, handelt es sich um Maikäferlarven. Sie können bis zu vier Jahre lang in der Erde bleiben. Die Engerlinge sind mindestens drei Zentimeter lang und haben stark ausgeprägte Beine mit deutlich sichtbaren Gelenk-Knicken. Auffällig sind auch die kräftigen Beißwerkzeuge, mit denen der Käfer große Schäden anrichten kann. Die Engerlinge ziehen sich meistens im dritten Jahr bis zu 60 Zentimeter tief in den Boden zurück, um sich dort zu verpuppen. Noch im Jahr der Verpuppung schlüpft der Käfer unter der Erde, doch kommt er erst im folgenden Mai ans Tageslicht.
Junikäferlarven: von Maikäferlarven kaum zu unterscheiden
Der Junikäfer wird auch als Brachkäfer bezeichnet und ist deutlich kleiner als der Maikäfer. Seine Larven sind jedoch von denen des Maikäfers kaum zu unterscheiden, da auch sie am gesamten Körper ungefähr gleichmäßig dick sind und eine gelbliche Färbung aufweisen. Auch in der Größe unterscheiden sich Maikäfer- und Junikäferlarven kaum voneinander.
Die Larve des Junikäfers ernährt sich hauptsächlich von Gräserwurzeln und lebt nur ungefähr zwei Jahre lang in der Erde. Sind diese Larven unter dem Rasen stark verbreitet, macht sich das mit gelben Flecken im Rasen bemerkbar. Der Rasen kann an den entsprechenden Stellen absterben.
Gartenlaubkäfer: kleine Engerlinge mit kurzem Stadium
Zu den Blatthornkäfern gehören auch die Gartenlaubkäfer, die nicht viel länger als ein Zentimeter sind und den Maikäfern ähneln. Entsprechend klein sind die Larven dieser Käfer, denn auch sie werden nur etwa einen Zentimeter lang. Das Larvenstadium dauert nur ungefähr ein Jahr. Auch die Larven des Gartenlaubkäfers ernähren sich von Rasenwurzeln und können den Rasen empfindlich schädigen.
Tipp: Versuchen Sie nicht, der Ansiedlung von Engerlingen mit häufigem Rasenmähen oder Vertikutieren entgegenzuwirken. Sie fördern sogar noch die Bedingungen für die Larven, wenn der Rasen aufgelockert wird. Besser ist eine dichte Rasendecke gegen die Engerlinge.
Rosenkäferlarven: nützlich bei der Kompostierung
Nicht alle Larven richten Schäden an. Die Larven des Rosenkäfers haben einen weißen Körper, mitunter mit grauschwarzen Schattierungen. Der Vorderkörper ist schlanker als der Hinterkörper, die Beine sind nur klein und schwach. Die Rosenkäferlarven sind wertvolle Nützlinge, da sie sich von abgestorbenen Pflanzenteilen im Gemüsebeet oder im Kompost ernähren.
Sie leben zwei bis drei Jahre in der Erde, bevor sie sich im Herbst verpuppen. Die Käfer schlüpfen dann nach zwei bis drei Wochen und bleiben bis zum Frühjahr noch in der Erde. Die erwachsenen Käfer mit schimmernd grünen Flügeldecken ernähren sich von Rosenblättern, richten aber keine großen Schäden an.
Nashornkäfer: größter Vertreter der Blatthornkäfer unter Naturschutz
Der größte Vertreter der Blatthornkäfer ist der seltene Nashornkäfer, der bis zu vier Zentimeter lang wird und an seinem charakteristischen Horn über den Beißwerkzeugen gut erkennbar ist. Die Larven werden bis zu zehn Zentimeter lang und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen. Sie sind allerdings außerordentlich selten und dürfen nicht vernichtet werden. Sie sind nützlich und wichtig für den Erhalt der Art. Die Larve des Nashornkäfers hat im vorderen Bereich drei Beinpaare. Ihr Hinterteil ist verdickt.
Fortbewegungs-Test: Erkennen, um welche Art es sich handelt
Sind Sie im Zweifel, um welche Art von Larven es sich handelt, machen Sie den Fortbewegungstest. Legen Sie die Larve auf eine flache Unterlage und warten Sie, bis sie sich bewegt. Rosenkäferlarven bewegen sich wie eine Raupe fort, indem sie auf dem Rücken liegen. Maikäferlarven bewegen sich gekrümmt fort, indem sie auf der Seite liegen. Junikäferlarven strecken sich und krabbeln dann weg.
Was tun mit den Larven: auf keinen Fall vernichten
Auch wenn Sie wissen, um welche Art es sich bei den Larven handelt, sollten Sie Engerlinge von Mai- und Junikäfern nicht vernichten. Die Käfer sind selten geworden und richten daher auch im Larvenstadium kaum größere Schäden an. Möchten Sie Schäden an Ihren Pflanzen verhindern, legen Sie im Garten eine Ecke an, in der die Käfer keinen Schaden anrichten können.
Nur dann, wenn eine Rasenfläche stärker mit Gartenlaubkäfern befallen ist, sammeln Sie die Larven ab oder stellen Engerlingfallen auf, die Sie mit Kompost oder Mist füllen. So können Sie die Engerlinge in den Kompost umsiedeln. Schädliche Engerlinge, die in großer Anzahl auftreten, können Sie mit Nematoden bekämpfen.
Tipp: Setzen Sie Knoblauch in die Beete, denn er hat für die Käfer und Larven oft eine abschreckende Wirkung.
Hallo,
ich habe in meiner Blumenerde auf dem Balkon ein gerollte Blätter gefunden.
Welches Insekt macht so etwas?
Es ist ein Blatt zusammengerollt wie eine Zigarre in deren Mitte wohl die Larven sind, welche ich nicht identifizieren konnte.
Die Pakete waren wie gesagt unter der Erde vergraben. Ca 5cm tief.
Mit freundlichen Grüßen