Lavendel ist eine der mediterranen Pflanzen, die in keinem Garten fehlen dürfen. Nicht nur der angenehme Duft betören, sondern auch die hübschen lila Blüten, die eine Augenweide sind. Zudem sind sie ein Insektenmagnet. Wer Lavendel rund um die Terrasse pflanzt, hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Mücken fern bleiben und so einem gemütlichen Sommerabend nichts im Wege steht. Was beim Pflanzen von Lavendel beachtet werden muss und welche Pflege die Pflanzen benötigen, erfahren Sie hier.
Wissenswertes rund um Lavendel
Lavendel wurde schon von den Römern genutzt, da aus ihnen Bade-Essenzen gewonnen werden. Dies zeigt sich auch schon im Name der Pflanze, der von lavare (waschen) kommt. Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) wie auch die rund 50 verschiedenen Lavendelarten zählen zu den Lippenblütlern, wie Salbei und Minze.
Besonders beliebt in den Gärten ist der Lavendel Munstead, ein Halbstrauch, der in fast jedem Garten zu finden ist. Dieser, wie auch viele andere Arten, haben ihren Ursprung in den Küstenregionen des Mittelmeers. Dort wachsen sie an trockenen und warmen Hängen. Auch wenn es immer heißt, dass Lavendel winterhart ist, muss die Pflanze bei sehr niedrigen Temperaturen geschützt werden.
Beliebte Lavendel Sorten
Es gibt rund 50 verschiedene Lavendel Sorten, die sich in vielerlei Merkmalen unterscheiden. Sie blühen violett, blau oder weiß und haben verschiedene Blütenformen. Für welchen Lavendel Sie sich am Ende entscheiden, kommt natürlich immer auf den Geschmack an.
Lavandula angustifolia: Der echte Lavendel blüht ab Juni dunkelviolett. Zudem ist er „winterhart“ und kann bis zu 70 cm hoch werden. Er wächst auch auf nährstoffarmen Böden, bevorzugt aber einen vollsonnigen Platz.
Lavandula angustifolia Hidcote Blue: Diese Sorte kommt aus England und hat ebenfalls dunkelviolette Blüten. Die kompakt wachsende Sorte kann bis zu 70 cm hoch wachsen und ist eine besonders schöne Lavendel Sorte.
Lavandula angustifolia Blue Rider: Die Blue Rider besticht vor allem mit ihren blauen Blüten. Die Sorte wächst zwar nur bis zu 40 cm hoch, ist aber eine Augenweide in jedem Garten. Zudem ist die Pflanze sehr anspruchslos, wächst kompakt und die schönen Blüten zeigen sich schon recht früh im Jahr.
Lavandula angustifolia Ellagance Snow: Diese Sorte blüht, wie der Name schon sagt, weiß. Trotz, dass die Ellagance Snow ein so besondere Pflanze ist, ist sie nur selten in den heimischen Gärten anzutreffen.
Lavandula latifolia: Lavandula latifolia ist auch unter den Namen Gewürzlavendel oder Speiklavendel bekannt. Diese breitblättrige und sehr aromatische Sorte hat graublaue Blüten und kann bis zu 80 cm hoch wachsen.
Lavandula intermedia: Der Hybrid aus echtem Lavendel und Gewürzlavendel kennen die meisten Hobbygärtner unter dem Namen Provence Lavendel. Diese Sorte ist bedingt winterhart und ist sehr aromatisch. Das helle Violettblau ist im Garten definitiv ein Blickfang der Extraklasse.
Lavandula stoechas: Der Schopflavendel ist ebenfalls sehr aromatisch und kann bis zu 100 cm hoch werden. Die violetten Blüten wachsen an einem Schopf und werden mit Hochblättern gekrönt. Der Schopflavendel ist nicht winterhart und ist vor allem für eine Kultivierung im Topf interessant. Zu den weiteren Schopflavendel Sorten zählen die dunkelrosa blühende Sorte Lavandula stoechas Boysberry Ruffles, der purpurfarbene Regal Splendour sowie der dunkel violettblaue Blue Star.
Aussaat und Pflege von Lavendel
Lavendel ist im Grunde sehr anspruchslos und kommt auch mit Trockenheit gut zurecht. Daher ist er auch hervorragend als Anfängerpflanze nutzbar. Zudem kann Lavendel im Freiland wie auch im Topf kultiviert werden und ist gleichzeitig auch eine exzellente Heilpflanze. Lavendel werden beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften nachgesagt.
Standort und Boden
Lavendel benötigt einen sonnigen und warmen Standort und liebt somit vollsonnige Plätze. Der Boden hingegen sollte nährstoffarm und durchlässig sein. Besonders wichtig ist es, dass auch im Winter das Wasser gut abfließen kann und dass er auch bei langen Regenperioden nicht zu sehr vernässt, da die Pflanze nur bedingt winterhart ist.
Gießen von Lavendel
Lavendel muss kaum gegossen werden. Lediglich in sehr trockenen Perioden ist es wichtig, die Pflanze zu bewässern. Ansonsten kommt die mediterrane Pflanze sehr gut mit Trockenheit aus. Selbstverständlich müssen Sie im Topf deutlich mehr gießen wie im Freiland.
Düngen von Lavendel
Lavendel benötigt keinen Dünger, da die Pflanze einen nährstoffarmen und mineralischen Boden vorzieht. Ist der Boden nährstoffreich, wird das Wachstum der Triebe negativ beeinflusst. Dabei kommt es vor, dass der Lavendel mastig wird und dann natürlich an Standfestigkeit verliert und umfällt.
Schneiden von Lavendel
Lavendel muss regelmäßig geschnitten werden, da die Pflanze sonst blühfaul wir und vergreist. Direkt nach der ersten Blüte ist es an der Zeit, die Pflanze zu schneiden. Im Frühling wird dann ein weiterer Schnitt nötig, damit die verholzten Teile entfernt werden können. So kann sich der Lavendel an den Schnittstellen verzweigen und bleibt dann entsprechend buschig und kompakt.
Vermehrung von Lavendel
Lavendel kann sehr gut durch Stecklinge vermehrt werden. Insbesondere im Frühling, wenn der Schnitt ansteht, haben Sie die Möglichkeit Stecklinge zu schneiden. Diese sollten Sie dann unter Folie bewurzeln, damit sie prächtig wachsen und gedeihen. Die Stecklinge setzen Sie dann in eine Anzuchtschale und geben eine Folie darüber, damit der Boden nicht austrocknet. Dabei sollten Sie täglich lüften, dass sich kein Schimmel bildet.
Winterschutz für Lavendel
Ein warmer Standort, der vor Ostwind geschützt ist und ein durchlässiger Boden sind von großer Bedeutung, dass der Lavendel gut durch den Winter kommt. Ist der Winter streng, müssen Sie die Pflanze schützen, indem Sie sie mulchen und mit Tannenreisig abdecken.
Kultivieren Sie Lavendel im Topf, kann die Pflanze ganzjährig draußen stehen, wenn Sie einen geeigneten, geschützten Standort haben, der vor Regen und Wind sicher ist. Dazu stellen Sie den Topf in eine Holzkiste und füllen diese mit Rindenmulch auf. Die isolierende Wirkung des Rindenmulchs sorgt so dafür, dass die Pflanze gut über den Winter kommt. Gegossen wird nur an frostfreien Tagen, wobei Sie darauf achten müssen, dass Sie nur so viel gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
Schädlinge und Krankheiten
Schädlingen kommen so gut wie keine am Lavendel vor, was vor allem an den ätherischen Ölen der Pflanze liegt. Weder Blattläuse noch Schnecken mögen den Duft, und somit ist der Lavendel nahezu frei von Schädlingen. Es kann jedoch vorkommen, dass es zur Stängelrundfäule kommt, wenn die Pflanze zu feucht steht.