Lavendel ist ein Heilkraut, das extrem vielseitig zum Einsatz kommen kann. Es ist eigentlich recht gut verträglich und hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Allerdings ist Lavendel nicht gleich Lavendel. Durch die unterschiedlichsten Sorten ist der Geschmack auch sehr verschieden. Es gibt Sorten, die perfekt für Süßspeisen geeignet ist und dann gibt es Sorten, die eher für die deftigen Speisen geeignet sind. Zudem ist Lavendel eine tolle Heilpflanze um einen leckere Marmelade zu kochen, sie als Geburtshelfer zu nutzen oder auch um sich zu entspannen und zu relaxen. Was Sie alles mit Lavendel manchen können, erfahren Sie in diesem Blogpost.
Woher kommt Lavendel?
Seinen Ursprung hat der Lavendel in Frankreich, Spanien, Marokko und Argentinien. Dabei wächst hauptsächlich der wilde Lavendel im gesamten Mittelmeerraum. Doch auch in unseren Breiten ist er mittlerweile in vielen Gärten zu finden. Kein Wunder, bereichern die wunderschönen violetten Blüten doch jeden Garten und setzen tolle Highlights. Gleichzeitig verströmt Lavendel einen betörenden und intensiven frischen Duft, wenn ein Windhauch durch die Büsche streicht.
Lavendel wird schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet und so verbrannten etwa die Römer Lavendelzweige, um Krankheiten abzuwehren. Des Weiteren zählt Lavendelöl schon seit jeher zu den Geburtshelfern der besonderen Art. Nicht selten verabreichen Hebammen Tampons mit Lavendelöl, um die Geburt einzuleiten, wenn das Kind über dem Termin ist. Hier sollte natürlich keine Eigenbehandlung erfolgen!
Verwendung von Lavendel im Garten und auf dem Balkon
Lavendel ist nicht nur eine Heilpflanze, die bei Beschwerden zum Einsatz kommen kann. Lavendel hat auch im Garten oder auf dem Balkon seine Vorteile. Die Pflanze genauer gesagt die ätherischen Öle sorgen unter anderem dafür, dass Mücken, Ameisen oder Läuse vertrieben werden. Diese mögen den Geruch von Lavendel gar nicht, weshalb sie als Pflanze vor der Terrasse vor Mücken schützen. Auch, wer Lavendel im Topf kultiviert, kann die Pflanze nutzen, um Mücken und Ameisen zu vertreiben. Vor jedem Fenster ohne Mückenschutz sollte ein Lavendeltopf gestellt werden, um die lästigen Mücken einfach draußen zu halten.
Gleichzeitig ist Lavendel auch als hilfreiche Pflanze gegen Ameisen und Läuse nutzbar. Hierzu wird der Lavendel einfach ins Gemüsebeet oder Blumenbeet gesetzt, um die Plagegeister fernzuhalten.
Verwendung von Lavendel in Küche, bei Kosmetikprodukten und als Heilpflanzen
Lavendel hat viele Vorteile und kann äußerst vielfältig eingesetzte werden. Dabei wird Lavendel vorwiegend getrocknet eingesetzt. Dabei werden die violetten Blüten getrocknet und als Tees, Kräutermischungen, Duftsäckchen oder auch in kosmetischen Produkten eingesetzt. Selbst in Putzmittel oder Waschpulver kommt Lavendel häufig zum Einsatz, um so einen angenehmen Duft zu zaubern. Allerdings muss auch gesagt werden, dass industrielle gefertigtes Wasch- oder Putzmittel mit Lavendel, immer synthetisches Duftöl enthält.
Lavendel in kosmetischen Produkten
Lavendel ist häufig in Kosmetik und Pflegeprodukten enthalten. Allerdings sind auch hier nur synthetische Duftöle im Produkt. Daher sollten Sie sich Ihre Kosmetik und Pflegeprodukte einfach selbst herstellen, um von den ätherischen Ölen im Lavendel auch profitieren zu können.
- Vollbad mit Lavendel: Um ein entspannendes Vollbad mit Lavendel zu nehmen, kochen Sie 50 g Lavendelblüten in einem Liter Wasser auf und lassen ihn zugedeckt für rund 10 Minuten ziehen. Im Anschluss wird der Sud abgesiebt und ins 36 °C warme Badewasser gegeben. Die Badedauer sollte zwischen 20 und 30 Minuten liegen, um richtig entspannen zu können. Wer am Abend nicht die entsprechende Bettschwere hat, sollte ein Lavendelbad nehmen, um zur Ruhe zu kommen und besser einschlafen zu können. Auch Badepralinen mit ätherischem Lavendelöl können schnell und problemlos selbst hergestellt werden. Sie eignen sich zum einen, um sie selbst zu nutzen oder zu verschenken.
- Gesichtswasser aus Lavendel: Ein hervorragendes Gesichtswasser gegen fettige Haut oder Akne ist der Lavendelessig. Zudem hat der Lavendelessig den Vorteil, dass er das Wachstum der neuen Hautzellen stimuliert und auch die Talgproduktion reguliert. Um ein Gesichtswasser herzustellen, nutzen Sie eine Handvoll frische Lavendelblüten, die Sie mit hochwertigem Essig übergießen. Achten Sie darauf, dass die Blüten vollständig bedeckt sind. Der Lavendelessig sollte täglich mehrmals geschüttelt werden, dass sich die wichtigen Inhaltsstoffe mit dem Essig vermischen. Nach rund zwei Wochen sieben Sie die Blüten ab und füllen das Gesichtswasser in eine Sprühflasche ab. Das pflegende Gesichtswasser können Sie dann morgens und abends nutzen. Zudem kann der Lavendelessig auch als Würze für den Salat dienen. Allerdings sollte er sehr sparsam dosiert werden.
- Lavendelöl: Lavendelöl sollte jeder zu Hause haben, der Lavendel im Garten hat. Das Lavendelöl ist zum einen ein fantastisches Massageöl. Zum anderen kann es als Bade- oder Körperöl sowie zur Herstellung von Cremes, Salben oder Lippenpflegeprodukten genutzt werden. Insbesondere das Lavendelöl ist extrem vielfältig in der Anwendung. Um Lavendelöl herzustellen, geben Sie eine Handvoll Lavendelblüten, Blätter und Stängel in ein Glas und gießen es mit einem hochwertigen, kaltgepressten Bio-Pflanzenöl auf. Olivenöl oder Mandelöl sind hier optimal geeignet. Die Pflanzenteile sollten vollständig mit dem Öl bedeckt sein, um Schimmel vorzubeugen. Nun wird das Glas verschlossen und an einen warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt. Das Glas sollte jetzt für rund sechs Wochen täglich geschüttelt werden, damit sich die Inhaltsstoffe des Lavendels mit dem Öl verbinden. Nach sechs bis acht Wochen wird der Auszug durch ein sauberes Leintuch gefiltert und in einem geschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahrt. Dort ist es für rund sechs Monate haltbar. Wer unter Spannungskopfschmerzen leidet, kann zudem einige Tropfen des Lavendelöls auf die Schläfen auftragen.
- Tinktur aus Lavendel: Auch eine Tinktur ist sehr interessant und sie sollte ebenfalls in keinem Haushalt fehlen. Die Lavendeltinktur kann als Tonikum bei Haarausfall wie auch für selbst hergestellte Zahnpasta oder Handcreme verwendet werden. Für die Lavendeltinktur wird eine Handvoll frisches Lavendelkraut in ein Schraubglas gegeben und mit 250 ml hochwertigem Schnaps (mind. 40 % Vol.) übergossen. Die Tinktur sollte nun für zehn Tage an einem warmen Ort, der vor der Sonne geschützt ist, stehen und ab und zu geschüttelt werden. Nach zehn Tagen wird die Tinktur abgeseiht und in eine kleine Flasche umgefüllt.
- Lavendelkissen: Die Duftkissen aus Lavendelblüten sind perfekt, um Motten damit zu vertreiben. Im Kleiderschrank halten sie aber nicht nur die Motten fern, sie halten auch die Wäsche frisch und sorgen so für einen angenehmen Geruch, wenn sich die Kleiderschranktüren öffnen. Das Duftkissen mit Lavendel ist schnell und einfach herstellt. Zuerst werden Lavendelblüten, Blätter und Stängel gesammelt und getrocknet. In der Zwischenzeit können kleine Baumwollsäckchen genäht werden, die dann mit den Pflanzenteilen gefüllt werden. Alternativ können sogar Socken mit Lavendel befüllt werden, um sich ein Lavendelkissen ohne Nähen herzustellen. Sollte das Säckchen nach einigen Wochen nicht mehr duften, kneten Sie es einfach ein wenig durch und schon verströmt das Lavendelkissen den typischen Duft. Die Duftstoffe verlieren sich jedoch nach einiger Zeit. Doch das ist kein Problem, da das Lavendelkissen einfach neu befüllt werden kann. Das Duftkissen mit Lavendelblüten kann aber auch für einen gesunden und erholsamen Schlaf dienen, wenn es auf den Nachtisch gelegt wird.
Lavendel in der Küche verwenden
In der Küche kann Lavendel ebenfalls sehr vielseitig eingesetzt werden. Lavendelessig ist eine leckere Würze für Salate. Doch auch das Lavendelöl kann als Dressingzusatz den Salat auf besondere Weise verfeinern.
Lavendel-Gewürzsalz: Lavendel-Gewürzsalz ist sehr beliebt und würzt die Speisen mit einer feinen Lavendelnote. Um das Gewürzsalz herzustellen, mörsern Sie zuerst einige frische Pfefferkörner. Anschließend hacken Sie Lavendelblüten, Rosmarin und getrocknete Tomaten klein und mischen alle Gewürze mit grobem Salz. Das Lavendel-Gewürzsalz verfeinert Lammfleisch oder auch ein Butterbrot. Zudem kann es in Salaten oder Suppen hervorragend verwendet werden.
Lavendel-Gelee: Lavendel-Gelee gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Insbesondere Apfelsaft harmoniert sehr gut mit Lavendel. Um einen Lavendel-Gelee herzustellen, kochen Sie eine Tasse Lavendelblüten mit einem Liter Apfelsaft auf und lassen diesen über Nacht ziehen. Alternativ können Sie auch 500 ml Apfelsaft und 500 ml Weißwein nutzen. Am nächsten Morgen kochen Sie den Sud (abgesiebt oder mit Blüten) mit dem Saft einer Zitrone sowie mit einem Kilo Gelierzucker auf und lassen den Gelee für vier Minuten kochen. Den Gelee noch heiß abfüllen und sofort gut verschließen. Der Gelee eignet sich als süßer Brotaufstrich oder als besonderes Topping für Fisch und Fleisch.
Lavendelbutter: Lavendelbutter ist eine tolle Abwechslung und kann für das heimische Essen genutzt oder auch als Mitbringsel verschenkt werden. In der salzigen Variante harmoniert die Lavendelbutter hervorragend mit Brot. In der süßen Variante hingegen kann die Butter mit Lavendel zu Weißbrot, Muffins oder anderen Süßspeisen gereicht werden. Um eine salzige Lavendelbutter herzustellen, mischen Sie 125 g Butter mit 1 TL getrockneten Lavendelblüten sowie 1 TL Petersilie und Salz. Für die süße Variante hingegen werden 125 g Butter mit 1 TL getrockneten Lavendelblüten und 4 TL Honig gut gemischt.
Lavendeltee: Lavendeltee ist die häufigsten Anwendung der Blüten. Der Tee hat eine beruhigende Wirkung, hilft beim Entspannen, aber ohne, dass er müde macht. Zudem unterstützt er einen gesunden und erholsamen Schlaf. Lavendeltee vor Prüfungen, wichtigen Meetings oder vor dem Schlafengehen getrunken, kann wahre Wunder wirken. Gleichzeitig hat der Tee aus Lavendelblüten den Vorteil, dass er bei Bauchkrämpfen, Verdauungsproblemen, hohem Blutdruck, Fieber oder auch Wechseljahrbeschwerden hilfreich sein kann. Für den Lavendeltee wird ein TL getrocknete Lavendelblüten mit heißem Wasser übergossen und für 10 Minuten ziehen gelassen und dreimal täglich getrunken. Lavendeltee hat aber auch eine hervorragende Wirkung bei Schuppen und juckender Kopfhaut. Als Lavendelspülung kann der Tee somit ebenfalls wirksam eingesetzt werden. Des Weiteren hat Lavendeltee auch eine hilfreiche Wirkung gegen Unreinheiten, unterstützt die Wundheilung und hat einen antimikrobiellen Effekt.
Keine andere Pflanze ist so vielseitig einsetzbar wie Lavendel. Daher sollte dieses Heilkraut in keinem Garten und auf keinem Balkon fehlen. Insbesondere der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) sowie der Schopflavendel sind dabei sehr beliebt. Beide Sorten enthalten einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, wobei der Schopflavendel ein intensiveres Aroma hat als der Echte Lavendel. Für welchen Lavendel Sie sich jedoch entscheiden, kommt ganz auf Ihren Geschmack an.
Vergessen Sie aber nicht, dass die Dosis das Gift macht. Verschiedenen Lavendel-Sorten sind in höheren Dosen giftig. Bei einer Tasse Tee oder etwas Lavendelessig müssen Sie sich aber keine Gedanken über eine Überdosierung machen.