Ein Gartenteich im Garten ist ein kleines Biotop, in dem sich viele Lebewesen wohlfühlen. Aber auch spezielle Pflanzen mögen die feuchte Senke. Wichtig ist, dass Sie sich für heimische Pflanzen entscheiden, denn nur diese bieten den Insekten und Kleintieren den richtigen Lebensraum. Wie wird aber ein Biotop angelegt und worauf sollten Sie achten? Erfahren Sie mehr in diesem Blogbeitrag.
Ein Biotop ist ein Blickfang im Garten
Die Bezeichnung „Biotop“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Ort des Lebens“. Und genau das ist ein Biotop auch. Nirgendwo halten sich mehr Tiere auf als in einem Biotop. Im Garten wird es meist künstlich angelegt, denn nur wenige haben den Vorteil, eine feuchte Senke oder gar einen kleinen Teich ihr Eigen zu nennen. Tiere und Pflanzen gehen hier eine Lebensgemeinschaft ein.
So legen Sie das Biotop an
Vor dem ersten Spatenstich steht die Planung. Bevor Sie im Garten loslegen, sollten Sie das Biotop auf dem Papier planen. Legen Sie Sichtachse, Größe und Tiefe fest und entscheiden Sie sich für eine Form. Planen Sie auch schon, was Sie an Material benötigen. Übrigens wird es ein gutes ökologisches Gleichgewicht erst mit einer größeren Wassermenge erreicht. Bei kleineren Biotopen ist der Pflegeaufwand etwas größer.
Wählen Sie einen geeigneten Platz. Optimal ist die tiefste Stelle im Garten und eine Ost-West-Lage. Sie können aber auch auf der Terrasse oder dem Balkon ein Biotop anlegen. Heben Sie eine Grube aus und belegen Sie den Boden mit Vlies. Das wird an der Oberkante mit einem Holzpfahl fixiert. Darauf kommt Teichfolie sowie Kies und Steine.
Sie können auch vorgefertigte Becken verwenden. Dabei sollten Sie auf UV-beständiges Material achten. Becken mit geringer Größe benötigen alle fünf Jahre einen Wasserwechsel.
Darauf sollten Sie noch achten
Legen Sie Ihr Biotop nicht zu dicht an Bäume und Sträucher. Das herabfallende Laub würde das Wasser verunreinigen und die Wasserqualität beeinflussen. Auch Pflanzen mit Rhizome wie Bambus sollte nicht in Wassernähe stehen. Die Rhizome können die Folie beschädigen.
Welche Pflanzen sollen ins Biotop?
Spannend wird es bei der Pflanzenauswahl. Es gibt unzählige Wasserpflanzen, die Sie pflanzen können. Das Angebot reicht von der Seerose bis zu Igelkolben und Froschbiss. Sie merken schon – das Thema ist sehr komplex. Wählen Sie die Pflanzen überlegt aus und platzieren Sie an geeigneter Stelle. Dabei sollten Sie zwischen Sumpfwasserzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone die Pflanzen auswählen. Jeder Bereich hat eine wichtige Funktion im Biotop. Beachten Sie auch, dass die Pflanzen sehr unterschiedlich wachsen.
Diese Punkte sollten Sie bei der Gestaltung Ihres Biotops beachten:
- Zu den wichtigsten Auswahlkriterien bei der Zusammenstellung der Pflanzen gehören die Blütenfarbe und die Blütezeit, die Wuchsstärke, die Wuchshöhe und die Blattform. Viele Wasserpflanzen haben ihre Blätter dem Wasser angepasst. Der Kontrast zwischen großen Blättern und senkrechten, schmalen Blättern kann sehr reizvoll sein.
- Sie sollen die Wasserfläche von vorm betrachten können. Deshalb kommen hohe Pflanzen in den Hintergrund, Pflanzen, die kleinwüchsig sind, kommen nach vorn.
- Eine abwechslungsreiche Bepflanzung von niedrigen und hohen Pflanzen, die Sie zusammen in Horsten pflanzen, wirkt natürlicher als aufgereihte Bepflanzungen.
- Sehr wirkungsvoll wirken Gruppierungen aus zwei bis drei Pflanzenarten. Schauen Sie sich die Pflanzen an einem natürlichen Biotop an. Dort können Sie sehen, dass Sie die größte Wirkung erzielen, wenn kleine Tuffs von Pflanzen mit großen Flächen anderer Pflanzen zusammenstehen und von klaren Wasserflächen unterbrochen werden.
- Wenn Sie Ihre Pflanzen in Pflanzkörbe setzen, können Sie verhindern, dass diese wuchern. Besonders sehr schnell wachsende Wasserpflanzen sollten Sie so pflanzen.
- Wichtig ist, dass Sie eine Seite des Biotops einen Zugang erhält. So können Sie Pflegemaßnahmen leichter durchführen. Ein schmaler, befestigter Weg, der entlang eines Uferstücks führt, ist genau richtig dafür.
- Möchten Sie Ihr Biotop auch beobachten, ist ein kleiner Steg oder eine kleine Brücke sehr gut dafür geeignet. Sie können auch am Ufer einen befestigten Platz dafür schaffen.
Die Sumpfzone
Klassiker in der Sumpfzone sind Blutweiderich, Zwergrohrkolben, Sumpfdotterblume und Gauklerblume. Es gibt aber noch viele andere Gräser und Blumen, die den feuchten Boden mögen. Sie sollten Sie sich nicht nur für blühende Pflanzen entscheiden. Grünpflanzen und Gräser sorgen für das Gleichgewicht.
Die Flachwasserzone
Schwanenblume, Rohrkolben und Hahnenfuß fühlen sich im Flachwasser wohl. Im Übergang zum Land fühlen sich Binsen und Gräser wohl. Beachten Sie aber, dass einige Pflanzen sich sehr schnell vermehren. Setzen Sie lieber weniger Pflanzen, mit der Zeit füllen diese den Bereich.
Die Tiefwasserzone
Der Klassiker ist hier die Seerose, die es in vielen Farben gibt. Die Schwimmblattpflanzen beschatten die Wasseroberfläche und verhindern das Wachstum von Algen und die Wassererwärmung. Aber auch Wasserpest und Wasserhahnenfuß sind für diesen Bereich geeignet. Diese Pflanzen ziehen die Nährstoffe aus dem Wasser und geben Sauerstoff ab.
Gestalten Sie Ihr Biotop
Vergessen Sie die Gestaltung nicht. Findlinge, Wurzeln und Steine verwandeln das Biotop nicht nur in eine Miniaturlandschaft, sondern bieten auch Verstecke für viele Teichbewohner. Ob Sie in Ihrem Biotop Fische unterbringen möchten, liegt bei Ihnen. Beachten Sie aber, dass diese zusätzliche Pflege benötigen und eine Wassertiefe von mindestens einem Meter erforderlich ist. Außerdem tragen Fische zusätzliche Nährstoffe ins Wasser. Ein Reinigungsfilter wird dann erforderlich.
Diese Tiere sind bald im Biotop zu finden
Die meisten Tiere siedeln sich selbst im Biotop an. Schon nach kurzer Zeit stellen sich Wasserläufer und Co ein. Aber auch Libellen, Frösche, Molche, Ringelnattern und Wasserflöhe sind schon nach kurzer Zeit zu beobachten. Posthornschnecken und Teichmuscheln können Sie selbst einsetzen.