Wer in seinem Garten eine wahre Farbenvielfalt haben möchte, der kommt an Löwenmäulchen nicht vorbei. Die Sommerblume blüht – an richtigen Standorten – von Juni bis in den September hinein in vielen unterschiedlichen Farben. Mittlerweile werden sogar mehrfarbige Löwenmäulchen angeboten. Dabei sind die Blumen sehr pflegeleicht und säen sich sogar selbst aus.
Bekannt ist das Löwenmäulchen bereits seit mindestens 500 Jahren, denn seit dem 15. Jahrhundert wird es nicht nur als Gartenblume, sondern auch als Schnittblume gezüchtet. Ursprünglich kommt es aus Südwesteuropa. In der Umgangssprache werden Löwenmäulchen auch als Hundskopf, Froschgoscherl oder Kalbsmaul bezeichnet.
Das Löwenmäulchen – ein Steckbrief
Botanischer Name: Antirrhinum
Familie: Wegerichgewächse
Arten: 22 im westlichen Mittelmeerraum, 15 in Nordamerika
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarben: Orange, Rot, Rosa, Weiß, Gelb
Wuchshöhe: 20 bis 100 Zentimeter
Löwenmäulchen sind besonders hummelfreundliche Blumen.
Der Name stammt übrigens daher, weil die einzelnen Blüten wie kleine Mäuler aussehen. Die oberen Blütenblätter erinnern an eine Oberlippe, die unteren an eine Unterlippe. Drückt man seitlich vorsichtig auf die Blüte, öffnet sie sich.
Löwenmäulchen im Garten
Löwenmäulchen sind besonders imposant, wenn Sie in kleinen Gruppen in den Beeten stehen. Wichtig dabei ist, dass der Standort immer sonnig sein sollte, wobei auch Halbschatten möglich ist. Die Sommerblume kommt in der Regel mit gewöhnlicher Gartenerde gut zurecht, mag aber auch gerne einen leicht sauren Boden, wie ihn etwa die Rhododendronerde bietet.
Gießen sollten Sie das Löwenmäulchen zwar regelmäßig, Staunässe ist aber unbedingt zu vermeiden. Auch sind trockene Böden leichter verträglich als zu feuchte. Kalk mag das Löwenmäulchen nicht, wenn möglich sammeln Sie Regenwasser und gießen Sie damit die Blumen. Alle zwei bis drei Wochen freut sich das Löwenmäulchen über Dünger, dann kann es ausdauernd blühen. Schneiden Sie Verblühtes immer bodennah zurück, damit die Pflanze immer wieder neu austreiben kann.
Da Löwenmäulchen recht stattliche Höhen erreichen können, durch die Schwere der Blüten aber vom Umfallen bedroht sind, sollten Sie für entsprechende Stütze sorgen.
Löwenmäulchen – im Januar geht´s los
Löwenmäulchen sind einjährig und werden ausgesät bzw. säen sich selbst aus. Möchten Sie einen zeitigen Blütenflor im Garten, dann können Sie bereits im Januar mit der Vorkultur beginnen. Zuerst müssen die Samen allerdings in den Kühlschrank, denn Löwenmäulchen sind Kaltkeimer. Geben Sie die Samen in eine Schale mit Sand, alternativ können Sie sie in eine Plastiktüte einwickeln und für rund 3 Wochen ab in die Kälte. Erst durch den Kältereiz wird die Keimung angeregt. Nun gehen Sie wie folgt vor:
- Anzuchterde in Schalen füllen und festdrücken.
- Die Samen auf die Erde legen, aber nicht bedecken.
- Anfeuchten, darauf achten, dass die Samen nicht weggeschwemmt werden.
- Stellen Sie die Anzuchtschalen nun an einen hellen Standort bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Ein sonniges Fensterbrett oder ein beheizter Wintergarten sind ideal. Zusätzlich können Sie eine durchsichtige Plastiktüte über die Anzuchtschale stülpen.
- Halten Sie die Erde dauerhaft feucht.
Nach ein bis drei Wochen müssten sich die ersten Keimlinge zeigen. In den Garten dürfen die Löwenmäulchen dann ab Anfang Mai. Leichte Nachtfröste, die nicht mehr tief in den Boden eindringen, machen der Pflanze in der Regel nichts aus. Um sicher zu gehen können Sie die Blumen auch erst nach den Eisheiligen auspflanzen.
Möchten Sie direkt ins Beet aussäen, können Sie dies ab April tun. Dabei ist zu beachten, dass sich die Blütezeit nach hinten verlagert und vermutlich noch nicht ab Juni mit einem Blütenreichtum zu rechnen ist.
Da sich Löwenmäulchen selbst aussäen, sofern die Samenkapseln nicht entfernt werden, ist für dauerhaften Nachwuchs im Beet gesorgt. Hier sollten Sie zu eng aneinander liegende Blumen im Frühjahr umsetzen.
Krankheiten und Schädlinge am Löwenmäulchen
Löwenmäulchen sind eigentlich recht robust, können aber dennoch krank oder von Schädlingen befallen werden.
Krankheiten
- Echter Mehltau: Der sogenannte Schönwetterpilz tritt vor allem bei schönem Wetter mit einem weißen Belag auf der Blattoberseite auf. Gegen diesen Pilz kann ein Milch-Wasser-Gemisch helfen, zu stark befalle Pflanzenteile sollten entfernt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
- Falscher Mehltau: Er tritt auf, wenn das Wetter feucht ist. Dabei bildet sich ein grauer Pilzbelag auf der Blattunterseite. Auch hier werden zu stark befallene Pflanzteile entfernt, der Rest mit einem Sud aus Ackerschachtelhalmen eingesprüht.
- Löwenmaulrost: Ebenfalls bei feuchtem Wetter verbreitet sich dieser Pilz. Er zeigt sich durch gelbe Flecken auf der Blattoberseite, an der Unterseite sind es dunkelbraune Pusteln. Befallene Blätter sollten sofort entfernt werden. Die Behandlung mit Knoblauchsud hat sich bewährt.
Schädlinge
- Blattläuse: Sie alleine sind oftmals nicht das Problem, sondern die Ameisen, die die Läuse melken und so den Rußtaupilz fördern. Gegen die Läuse hilft ein Sud aus Brennnesseln oder eine Schmierseifenlösung. Damit werden die Pflanzen eingesprüht.
- Trauermücken: Diese sind im Garten in der Regel kein Problem. Die Mücken selbst richten auch keinen Schaden an, sondern die Larven, die sich in der Erde befinden. Sie können Wurzeln schädigen. Bei einem starken Befall können Sie Gelbsticker aufstellen oder Nützlinge wie Nematoden ausbringen.