Löwenzahn wird von den Hobbygärtnern mit allen Mitteln bekämpft, da er als Unkraut angesehen wird. Dabei ist die Pflanze voller wichtiger Vitamine und Mineralstoffe und eine Heilpflanze der besonderen Art. Der heimische Löwenzahn erscheint im Frühling und Hasen, Schildkröten und auch andere Tiere wissen die Blüten zu schätzen. Sie sind nämlich äußerst schmackhaft und sind auch für uns verzehrbar. Aus Löwenzahn können Sie nicht nur einen leckeren Löwenzahnhonig zaubern, sondern er ist in vielen Speisen nutzbar und kann auf die unterschiedlichste Weise zubereitet werden. Zudem ist Löwenzahnhonig vegan und ist somit eine hervorragende Alternative zu herkömmlichem Honig.
Löwenzahnhonig – so wird er hergestellt
Löwenzahnhonig ist auch unter dem Name Löwenzahnsirup bekannt und wird zudem immer beliebter. Der Honig aus Löwenzahn hat einen fruchtigen aber dennoch herben Geschmack und ist eine tolle vegane Alternative zu herkömmlichem Honig. Beim Backen kann er ebenso verwendet werden, wie auch in Salatdressings oder um Getränke und Desserts zu süßen.
Wenn auch Sie den Löwenzahnhonig selbst herstellen möchten, benötigen Sie jede Menge frischer Löwenzahnblüten. Ein guter Zeitpunkt für die Ernte ist ein sonniger Tag, da dann die Blüten vollständig offen sind. In einem luftigen Beutel oder Korb sollten Sie die Blüten dann transportieren, damit die Luft zirkulieren kann. Denken Sie aber daran, dass Sie auch noch einige Blüten für die Insekten stehen lassen, damit auch diese Nahrung haben.
Für den Löwenzahnsirup benötigen Sie folgende Zutaten:
- 250 g Löwenzahnblüten
- Saft einer Zitrone (Bio)
- 1 Orange (Bio)
- 1 kg brauner Zucker, Haushaltszucker, Xylit etc.
- 1 l Wasser
Herstellung Löwenzahnhonig
- Waschen Sie die Blütenblätter sorgfältig und tupfen Sie sie vorsichtig trocken.
- Die Blütenblätter von den grünen Blütenkelchen trennen.
- Die Bio Orange waschen, in Scheiben schneiden und mit den Blütenblättern in einen Topf mit einem Liter Wasser geben.
- Das Wasser aufkochen und die Orangen und Blütenblätter zehn Minuten kochen.
- Den Herd ausschalten und den Sud für rund 24 Stunden abgedeckt ziehen lassen.
- Am nächsten Tag den Sud durch ein Mulltuch abseihen und gut ausdrücken.
- Die Flüssigkeit, die Sie dabei auffangen, wieder in den Topf geben, Zitronensaft sowie Zucker hinzugeben und aufkochen.
- Den Sud nun so lange bei geringer Hitze köcheln lassen, bis er sich halbiert hat.
- Den heißen Sirup dann in sterilisierte Schraubgläser füllen und gut verschließen.
Tipp 1: Anstatt des braunen Zuckers können Sie auch Zuckerersatzstoffe nutzen. Allerdings wird der Löwenzahnhonig dann milder. Zudem gibt der braune Zucker dem Honig die schöne braune Farbe. Mit Zuckerersatzstoffen wird der Sirup deutlich heller.
Tipp 2: Damit Sie auch die richtige Konsistenz haben, können Sie einen Test machen. Nachdem die Hälfte der Flüssigkeit eingekocht ist, geben Sie ein wenig des Honigs auf einen kalten Teller. So können Sie die Konsistenz testen, damit der Honig dickflüssig ist. Je nach Wunsch können Sie den Sirup dann so einkochen, dass er dickflüssig oder fest ist.
Der Löwenzahnhonig ist etwa ein Jahr haltbar. Hier kommt es natürlich auch darauf an, welchen Zucker Sie verwenden. Bei der Nutzung vor Rohrzucker ist der Honig länger haltbar wie bei der Verwendung von Zuckerersatzstoffen.
Die Verwendung von Löwenzahnhonig
Löwenzahnhonig kann sehr vielfältig genutzt werden. Als Brotaufstrich ist er ebenso lecker, wie auch als Süßungsmittel in Desserts. Zudem ist der Löwenzahnsirup eine regionale Alternative zu Ahornsirup und Agavendicksaft.
Durch die herbe aber fruchtige Note ist der Löwenzahnhonig in zahlreichen Getränken und Süßspeisen perfekt, um diesen ein besonderes Aroma zu verleihen. Auch als Topping bei Müsli, Joghurt oder Pancakes ist der Löwenzahnsirup absolut empfehlenswert. Selbst in Soßen und Dips ist dieser leckere Sirup eine aromatische Alternative.
Wenn Sie den Honig beim Backen nutzen möchten, können Sie ihn 1:1 mit flüssigem Süßungsmittel ersetzen. Achten Sie aber darauf, dass die Flüssigkeitsmenge im Rezept gegebenenfalls reduziert werden sollte, damit der Teig nicht zu flüssig wird.
Löwenzahnpesto
Aus Löwenzahn können Sie aber noch viele weiterer leckere Speisen zubereiten. Wie wäre es mit einem etwas anderem Pesto?
Zutaten für das Löwenzahnpesto
- 80 g junge Löwenzahnblätter
- 40 g Pinienkerne
- 30 g Parmesan
- ½ Bund Basilikum
- 1 Knoblauchzehe
- gut 50 ml hochwertiges Olivenöl
- Salz und Pfeffer zum Würzen
Zubereitung des Pestos aus Löwenzahnblättern
- Pflücken Sie etwa 100 g Löwenzahnblätter, aber achten Sie darauf, dass Sie nur die jungen und frischen Blätter pflücken.
- Um den bitteren Geschmack etwas abzumildern, weichen Sie die Blätter gut 20 Minuten in kaltem Wasser ein.
- Danach schleudern Sie die Blätter in der Salatschleuder trocken.
- In der Zwischenzeit zupfen Sie die Basilikumblätter von den Stielen, reiben den Parmesan und schälen und hacken den Knoblauch.
- Basilikum, Löwenzahn, Knoblauch, Nüsse, etwas Öl, Pfeffer und Salz in einem Mörser zerkleinern und in anschließend mit dem Parmesankäse in ein Schraubglas füllen. Mit Olivenöl auffüllen, damit das Pesto komplett mit Öl abgedeckt ist.
- Das Glas fest verschließen und kühl und dunkel lagern.
Tipp: Zu Pasta ist das Löwenzahnpesto, ein Gaumenschmaus. Doch auch als Dip zum Grillen, als Marinade für Lamm oder als Butterersatz können Sie das Pesto nutzen.
Löwenzahnsalat
Salat ist für viele eine wichtige Beilage. Wie wäre es beispielsweise mit einem Löwenzahnsalat mit Kartoffeln? Der Salat ist schnell gemacht und bringt definitiv Abwechslung auf den Tisch.
Zutaten für den Löwenzahnsalat
- 250 g Löwenzahnblätter
- 250 g gekochte noch warme Kartoffeln
- 1 kl. Zwiebel
- 3 hart gekochte Eier
- 3 EL Essig
- 6 EL hochwertiges Pflanzenöl
- 1 TL Senf
- Salz, Pfeffer, Zucker
Zubereitung des Löwenzahnsalats
- Sammeln Sie die jungen und frischen Löwenzahnblätter und weichen Sie sie etwa 30 Minuten in kaltes Wasser ein.
- In der Zwischenzeit schälen Sie die Eier und hacken das Eiweiß. Das Eiweiß stellen Sie als Topping beiseite.
- Den Dotter mit Senf, Essig und Öl vermischen und mit einer Prise Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Zwiebel schälen und hacken und zu der Dotter-Senf-Marinade geben.
- Nun schleudern Sie die Löwenzahnblätter mit der Salatschleuder trocken und schneiden Sie in feine Streifen.
- Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Zum Schluss vermischen Sie alles und geben das gehackte Eiweiß als Topping über den Löwenzahnsalat.
Tipp: Wenn Sie den Salat als Hauptspeise verzehren möchten, können Sie auch Putenstreifen anbraten und mit dem Eiweiß über den Salat geben.
Zitronensorbet mit Löwenzahn
Wenn Sie Gäste haben und ein etwas anderes Dessert anbieten möchten, ist das Zitronensorbet mit Löwenzahn eine hervorragende Möglichkeit, die garantiert gut ankommt.
Zutaten für das Zitronensorbet mit Löwenzahn
- 6 Löwenzahnblüten
- 250 ml Zitronensaft von Bio-Zitronen
- 200 ml Wasser
- 150 g Zucker
- 50 g Crème fraîche
- 1 Eiweiß
Zubereitung des Sorbets mit Löwenzahn
- Die Löwenzahnblüten waschen und von den grünen Kelchblättern entfernen.
- Zitronen auspressen, dass es 250 ml Zitronensaft ergibt.
- Kochen Sie inzwischen das Wasser mit dem Zucker unter Rühren auf und lassen Sie die Flüssigkeit dann so einkochen lassen, dass sie dickflüssig ist. Das dauert etwa 5 Minuten.
- Die Flüssigkeit anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Geben Sie den Zitronensaft, Crème fraîche und Löwenzahnblüten in die Flüssigkeit und stellen Sie sie dann für rund 30 Minuten in den Kühlschrank.
- In der Zwischenzeit können Sie das Eiweiß steif schlagen.
- Nach der halben Stunden die Zitronenmischung aus dem Kühlschrank durch ein Haarsieb abgießen.
- Das Eiweiß unter die Zitronenmischung geben, in die laufende Eismaschine geben und nach 30 Minuten mit Löwenzahnblüten und Zitronenzesten servieren.
Tipp: Wenn Sie keine Eismaschine haben, ist das natürlich kein Problem. Geben Sie Zitronenmischung in eine flache Schüssel und stellen Sie für etwa 3 Stunden in den Gefrierschrank. Allerdings sollten Sie das Sorbet alle 20 Minuten gut durchrühren, damit das Eis cremiger wird, da es keine großen Kristalle bilden kann.
Es gibt noch viele weiterer Löwenzahnrezepte, die Sie für sich nutzen können. Sehr beliebt ist auch der Löwenzahntee, der gleich einige Vorzüge auf den Körper hat. Löwenzahntee hat nicht nur eine harntreibende Wirkung und ist bei Blasenentzündungen oder Wassereinlagerungen von Vorteil. Auch bei Oberbauchbeschwerden oder zur Verdauungsförderung ist der Tee aus Löwenzahn ein wichtiger Helfer.
Haben Sie auch schon mit Löwenzahn gekocht oder gar eine Marmelade oder Gelee aus Löwenzahn hergestellt? Wir würden uns natürlich über Ihre Erfahrungsberichte freuen und wenn Sie diese mit uns und den anderen Lesern teilen.