Zu den schönsten Blumen und Büschen im Garten gehören die Malvengewächse. Sie gehören zu den Stars der Sommerzeit und sind die Königinnen des Gartens. Stockrosen und Malven sind vor allem in Bauerngärten zu finden. Mit ihren üppigen Blüten und ihrer grandiosen Farbenvielfalt erregen sie Aufmerksamkeit. Je heißer der Sommer ist, desto feudaler blühen die Pflanzen. Dabei sind sie relativ pflegeleicht und versamen sich oft selbst. In Naturgärten sind sie als Bienenmagnet beliebt.
Was gehört zu den Malvengewächsen?
Zu den Malvengewächsen gehören die Malven, der Eibisch und die Stockrosen. Die Malvengewächse umfassen neun Unterfamilien und 243 Gattungen mit etwa 4300 Arten. Das sind nicht alles nur Blumen, denn auch der Gemüse-Eibisch, die Baumwolle und der Kakaobaum gehören dazu.
Neben den einjährigen Pflanzen gibt es auch ausdauernde und verholzende Pflanzen wie Sträucher, Bäume und selten Lianen. Die Welt der Malvengewächse ist also viel größer und umfasst nicht nur die Malven, die wir aus dem Garten kennen. Wenn wir aber von den Blumen im Garten reden, sind vor allem Stockrosen, Eibisch oder Hibiskus und die wilden Malven gemeint.
Malven: Ein Blütenmeer im Sommer
Wenn es ans Blühen geht, sind Malven unermüdlich. Doch genau das ist meist das Problem der Malven und Stockrosen, denn sie verausgaben sich beim Blühen völlig. Meist sind nach etwa zwei bis drei Jahren kaum noch Blüten an den Malven und Stockrosen. Das heißt aber nicht, dass Sie neu aussäen müssen. Die Blumen säen sich selbst aus.
Anders sieht es bei mehrjährigen Pflanzen aus. Dort haben Sie auch nach vielen Jahren ein Meer von Blüten im Sommer, an denen nicht nur Sie, sondern auch Bienen und andere Insekten sich erfreuen.
Der richtige Standort für Malven und Stockrosen
Malven und Stockrosen sind Sonnenanbeter. Sie benötigen deshalb einen sehr sonnigen Platz. Mit Trockenheit haben sie eher kein Problem, denn die Wurzeln gehen tief in den Boden. Eigentlich fühlen sie sich gerade in heißen und trockenen Sommern so richtig wohl. Das geht dem Hibiskus übrigens nicht anders.
Schwere Böden mögen Malven so gar nicht. Besser ist ein nährstoffreicher, humoser und kalkhaltiger, lockerer und gut durchlässiger Boden, der eher zum Trocken sein als zu Staunässe neigt.
Ideal ist eine windgeschützter Standort, auf dem sich auch die Riesen unter den Malvengewächsen, die Stockrosen, gelassen entwickeln können. Eventuell benötigen Stockrosen einen kleinen Halt.
Stockrosen, Malven und Hibiskus pflegen ist leicht
Im Prinzip sind Malvengewächse pflegeleicht. Viel Pflege benötigen sie neben der Wahl des passenden Standorts nicht. Bei großer Trockenheit sollten Sie regelmäßig gießen. Zusätzlich benötigen Stockrosen, Malven und Hibiskus eine Düngergabe im Monat.
Damit Malven, Stockrosen und Hibiskus lange blühen, sollten Sie verwelkte Blüten entfernen. Dadurch entwickeln sich neue Blütenkelche.
Ein leichter Winterschutz kann von Vorteil sein, denn die unermüdlichen Blüher sind nicht ganz winterhart. In Wintern mit sehr niedrigen Temperaturen können sie erfrieren.
Was tun gegen Malvenrost?
Malvenrost kann die Freude an den bunt blühenden Malven und Stockrosen zunichte machen. Die Krankheit ist relativ leicht zu erkennen, denn die Blätter bekommen orange Flecken an der Oberseite und rostfarbene Pusteln an der Unterseite. Bei Malvenrost sollten Sie alle befallenen Teile sofort entfernen und über den Hausmüll entsorgen. Die Pflanzenteile dürfen nicht auf den Kompost, denn von dort verbreitet sich die Pilzkrankheit weiter. Eventuell ist ein Pilzmittel angeraten. Wenn Sie nicht konventionell gärtnern und sich auf natürliche Mittel verlassen möchten, können Sie einen Sud aus Farn oder Ackerschachtelhalm ansetzen und die Pflanzen damit einsprühen. Auch Milch oder Natron kann gegen den Pilzbefall helfen.
Eine Stockrose kommt selten allein
Ob Stockrosen, Malven oder Hibiskus, am schönsten wirken die Pflanzen, wenn Sie mehrere nebeneinander setzen. Bei Stockrosen und Malven sollten Sie aber einen Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimeter einhalten. Hibiskus braucht etwa einen Meter Platz. Dazwischen können Sie natürlich andere Blumen und Bodendecker pflanzen, die mit Stockrose, Hibiskus und Malve harmonieren.
Die Malve
Malven sind kurzlebige Schönheiten, die nach zwei oder drei Jahren wieder verschwinden. In der Zeit haben sie aber meist schön ausgesamt und die nächste Generation wächst heran. Bis dahin machen Malven aber mächtig was her und blühen unermüdlich. Beliebt ist vor allem die Mauretanische Malve im dunklen Violett. Auch die Wilde Malve im zarten Lila sieht wunderschön aus. In Weiß und Rosa blühen Bechermalve, in Orange gibt es Schönmalven.
Die Wilde Malve wurde schon von Hildegard von Bingen als Heilpflanze angepriesen. Sie war auch als Käsepappel bekannt. Da die Malve schleimlösend ist, wurde sie vor allem bei Husten und anderen Erkrankungen der Schleimhäute eingesetzt.
Die Stockrose
Stockrosen setzen mit ihren hohen Blütenähren besondere Akzente im Garten. Im Blumenbeet sind sie die Königin. Auch Stockrosen schaffen es nur auf zwei bis drei Jahre. Da sie sich aber selbst aussamen, haben dann schon die neuen Pflanzen ausgetrieben und sind zum Blühen bereit. Stockrosen gibt es in unzähligen Farben. Besonders attraktiv wirkt eine Kombination aus dunkel blühenden Stockrosen mit pastellfarbenen Varianten. Stockrosen sollten Sie in Gruppen pflanzen oder an Hauswände, Mauern oder Zäunen, wo sie eine Stütze haben. Da Stockrosen in jedem Bauerngarten einst zu finden waren, tragen die Blumen auch den Namen Bauernrose.
Stockrosen gehörten schon immer zu den Heilpflanzen. Außerdem wurden Stockrosen auch als Färberpflanze verwendet.
Der Hibiskus
Ebenfalls zu den Malvengewächsen gehört der Hibiskus oder Eibisch. Den Roseneibisch ist eine asiatische Zuchtform für Innen. Andere Arten wachsen als Halbsträucher im Garten. Die Sträucher sind winterhart und werden bis zu drei Meter hoch. Hibiskus wächst relativ langsam und kann sehr alt werden. Farblich sind vor allem die blauen, weißen und violetten Sorten bekannt. Oft sind die Blüten auch bicolor. Die auffälligen Blüten sind ein Blickfang in jedem Garten.
Ebenso wie die Stockrosen und Malven wirkt auch der Hibiskus schleimlösend. Die Blüten enthalten sehr viel Vitamin C und werden in vielen Ländern als Tee angesetzt.