Mauerspinnen – ein Steckbrief
Name: Dunkle Mauerspinne
Wissenschaftlicher Name: Brigittea civica
Familie: Kräuselspinnen
Vorkommen: Europa, Zentralasien, Nordafrika, Nordamerika
Größe: bis zu 3,5 Millimeter
Farbe: Weiß-grau mit dunkler Zeichnung auf dem Rücken
Lebensraum: an hellen Hausfassaden, vor allem an Sandsteinfassaden, in Putzvertiefungen
Mauerspinnen auf dem Vormarsch
Früher waren Mauerspinnen, auch Fassadenspinnen genannt, vor allem in den wärmeren Regionen Südeuropas zu finden. Im Zuge des Klimawandels sind die Spinnen mittlerweile auch bei uns heimisch. Während sie in Norddeutschland noch eher selten zu finden sind, kann der Süden der Republik nicht über Mangel klagen. Die Mauerspinnen fühlen sich durch die immer wärmer werdenden Temperaturen also auch bei uns sehr wohl.
Warum Mauerspinnen an Hauswänden leben
Bevorzugte Lebensräume der Mauerspinne sind vor allem Hauswände mit rauem Außenputz, denn dort finden die Spinnen zahlreiche Vertiefungen, in denen sie sicher und ungestört nisten können. Besonders gerne mag es die Spinne, wenn die Wand hell ist und von Wind und Regen nicht beansprucht wird. Hier spinnt sie ihre Netze, die handtellergroß werden können und wartet auf Insekten, die sie dann genüsslich verspeisen kann. In der Regel sieht man weder von der Spinne etwas, noch von den Netzen, denn beide sind hell und somit unauffällig. Tritt die Mauerspinne allerdings in Massen auf, dann kann das ganz schnell mal ins Auge fallen.
Schwarze Flecken an den Hauswänden – hier ist die Mauerspinne aktiv
Eigentlich würde man die Mauerspinne in den Wänden gar nicht wahrnehmen, doch die Luftverschmutzung macht sie sichtbar. Der Schmutz und der Feinstaub bleiben nämlich in den Netzen hängen. Das Übrige tun die gefangenen Insekten. So kann es passieren, dass eine helle Hauswand über und über mit schmutzigen Flecken übersät ist. Sobald ein Spinnennetz durch den Schmutz verunreinigt wurde, wird es für die Spinne unbrauchbar, sodass sie einfach ein Stück weiter ein neues Netz spinnt.
Mauerspinnen sind ungefährlich
Die befleckte Hauswand mag vielen ein Dorn im Auge sein, Schaden nimmt sie durch die Spinnenbewohner aber nicht. Vielmehr sorgen die Spinnen sogar dafür, dass weniger Insekten ins Haus oder durch geöffnete Fenster gelangen können. Für den Menschen oder für Haustiere sind die Mauerspinnen auch nicht gefährlich – Angst vor den Spinnentierchen braucht also niemand zu haben.
So verbreiten sich Mauerspinnen immer weiter
Sofern in Ihrer Nachbarschaft Häuser zu finden sind, an denen Sie besagte dunkle Flecken finden, ist die Mauerspinne nicht weit und kann auch Ihr Haus aufsuchen. Die Spinnen legen ihre Eier direkt im Mauerputz. Von dort aus seilen sich die jungen Spinnentiere nach dem Schlüpfen mit Spinnfäden ab und lassen sich mit dem Wind über große Entfernungen tragen, sodass kein Haus sicher ist. Aber wie schon gesagt: Keine Panik, die Mauerspinnen sind ungefährlich.
Mauerspinnen vorbeugen
Möchten Sie vermeiden, dass sich Mauerspinnen bei Ihnen breit machen, haben Sie schlicht und einfach Pech gehabt. Denn eine Vorbeugung gegen die Spinnen gibt es nicht. Zwar bevorzugen sie raue und helle Oberflächen, machen aber auch vor glatten und dunkler gestrichenen Hauswänden nicht Halt. Daher gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen, um Spinnen von der eigenen Hauswand fernzuhalten.
Sofern Ihre Fassade von Lichtquellen angestrahlt wird, sollten Sie diese nachts möglichst ausschalten. Denn die Mauerspinnen werden auch durch Helligkeit angelockt und nisten sich gerne in der Nähe von Lichtquellen an.
Mauerspinnen bekämpfen
Spinnen sind unglaublich nützliche Tiere, weswegen Sie von einer Bekämpfung absehen sollten. Nur wenn es wirklich überhandnimmt, sollten Sie aktiv werden.
- Chemie ist keine Option, da so auch andere Tiere Schaden nehmen und die Insektizide auch die Hauswand angreifen könnten.
- Sofern die verschmutzten Stellen an der Hauswand gut erreichbar sind, können diese mit einem Besen entfernt werden.
- Effektiv ist das Abspritzen der Hauswand, idealerweise mit warmem Wasser. So werden nicht nur die Netze und die Spinnen entfernt, auch die Eigelege werden dadurch aus den Wänden gespült. Sofern Sie mit Hochdruck arbeiten, achten Sie auf die richtigen Abstände, um den Putz nicht zu beschädigen.
Da man bei solchen Bekämpfungsmaßnahmen sicherlich nie alle Tiere erwischt und sich auch in der Folge wieder neue ansiedeln können, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder vermehrt auftreten. Aber – wie oben schon erwähnt – keine Panik: Sie kommen nicht ins Haus, tun Ihnen nichts und schaden auch nicht der Hauswand.