Maulbeerbäume kannten schon die alten Griechen. Nicht etwa, weil der Baum so schön gewesen wäre, sondern weil er Früchte hervorbringt, die als Nahrung dienten. Mehr noch: Die Maulbeere wurde sogar als Götterfrucht verehrt. Hierzulande sind Maulbeerbäume eher rar gesät und auch die Früchte sind in Supermärkten kaum zu finden. Schon eher die Pflanzen, die man sich getrost in den Garten holen kann, um schon bald eigene Maulbeeren zu ernten. Und natürlich Maulbeersamen, die wir Ihnen in unserem Onlineshop anbieten.
Maulbeerbaum – ein Steckbrief
Name: Maulbeerbaum
Alternative Namen: Maulbeere
Botanischer Name: Morus
Familie: Maulbeergewächse
Arten: 12
Herkunft: subtropische Regionen der Nordhalbkugel, Asien (Weiße und Schwarze Maulbeere), Nordamerika (Rote Maulbeere)
Höhe: bis zu 16 Meter
Blütezeit: Mai und Juni
Erntezeit: Juli bis September
Fruchtfarben: Schwarz, Rot, Weiß
Wissenswertes rund um die Maulbeere
Ein Maulbeerbaum, der sehr nah mit dem Feigenbaum verwandt ist, ist relativ pflegeleicht und nicht besonders anspruchsvoll – dazu gleich ausführlich noch mehr. Sein Wachstum pro Jahr beträgt zwischen 20 und 40 Zentimetern. Bis er zum ersten Mal Früchte trägt, dauert es in der Regel 5 bis 7 Jahre. Optisch sehen die Früchte wie zu lang geratene Brombeeren aus. Roh verspeist, schmecken Maulbeeren, sofern es sich um die roten oder schwarzen Exemplare handelt, relativ süß, die weißen hingegen sind eher fade im Geschmack.
Ab dem 17. Jahrhundert entstanden in Europa sehr viele Maulbeerplantagen. Das hatte den Grund, dass man dort Seide produzierte. Der Weiße Maulbeerbaum war die einzige Pflanze, die als Nahrung für den Seidenspinner in Betracht kam. Neben Plantagen wurden die Bäume auch im städtischen Bereich, vor allem in und rund um Berlin und Brandenburg angepflanzt. Sie waren in Parks und Alleen ebenso zu finden, wie in Schulhöfen und neben Kirchen. So können auch heute noch alte Maulbeerbäume entdeckt werden, denn die Pflanzen erreichen ein Alter von mehreren hundert Jahren.
Der Maulbeerbaum im eigenen Garten
Lassen Sie uns aber nun in den Garten gehen und sehen, was alles nötig ist, um einen gesunden Maulbeerbaum zu bekommen und leckere Maulbeeren zu ernten.
Standort und Substrat
Wichtig ist erst einmal, dass Sie genügend Platz im Garten haben. Auch wenn bei Ihnen der Maulbeerbaum vielleicht nicht unbedingt 16 Meter hoch wird, breitet er sich dennoch gut aus und wächst bis zu 4 Meter in alle Richtungen. Er ist also für einen solitären Standort mit viel Platz geeignet. Wählen Sie einen sonnigen Platz aus, denn der Maulbeerbaum mag es gerne warm. Wenn er geschützt vor Winden steht, ist es ideal.
An den Boden stellen Maulbeerbäume wenig Ansprüche. Zu sehr verdichtet sollte er allerdings nicht sein. Am besten ist ein lockerer, kalkhaltiger Boden, der mit vielen Nährstoffen versehen ist. Achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bilden kann. Ist der Boden zu schwer, sollten Sie Sand einarbeiten.
Maulbeerbaum pflanzen
Der ideale Zeitpunkt für das Pflanzen von Maulbäumen ist das zeitige Frühjahr. So haben die Pflanzen die gesamte Saison Zeit, sich gut einzuwurzeln. Wer zu spät auspflanzt, dem kann der Winter einen Strich durch die Rechnung machen. Auch wenn Maulbeerbäume winterhart sind, sind die Jungpflanzen noch recht anfällig.
- Das Pflanzloch sollte 1,5 bis 2-mal so groß sein, wie der Wurzelballen.
- Lockern Sie die Erde am Pflanzboden zusätzlich gut auf.
- Setzen Sie den Baum hinein und füllen Sie das Pflanzloch auf, danach wird die Erde leicht verdichtet.
- Da die Jungpflanze Zeit braucht, um sich gut einzuwurzeln, sollten Sie Ihr eine Stützhilfe geben.
- Formen Sie einen Gießrand um die Baumscheibe und gießen Sie gut an.
Übrigens: Maulbeerbäume können Sie auch im Kübel halten. Hier sind Zwergmaulbeerbäume anzuraten. Der Pflanzkübel sollte ein Volumen von mindestens 20 Litern haben. Auch hier ist es wichtig, dass keine Staunässe entsteht, arbeiten Sie daher am besten mit einer Drainageschicht.
Die Pflege des Maulbeerbaums
- Gießen
Gegossen werden muss im Grunde nur der junge Maulbeerbaum und zwar, bis er gut angewachsen ist. Ältere Bäume benötigen normalerweise keine zusätzlichen Wassergaben, sie vertragen auch längere Trockenperioden. Ein Maulbeerbaum, der im Topf gehalten wird, sollte über den Sommer allerdings regelmäßig gegossen werden.
- Düngen
Maulbeerbäume gehören zu den Mittelzehrern, sie benötigen also relativ wenig Düngung. Einmal zu Saisonbeginn mit einem Langzeitdünger versorgt, ist schon vollkommen ausreichend. Bei stark fruchtenden Bäumen ist eine Nachdüngung mit einem Dünger, der Kalium, Phosphor und Stickstoff bietet, im Juni sinnvoll.
- Schneiden
Maulbeeren sind sehr gut schnittverträglich, sodass Sie dabei eigentlich nichts falsch machen können. Durch den Schnitt erreichen Sie zum einen, dass der Baum kleingehalten werden kann, zum anderen, dass er sich gut verzweigt und somit buschig wird. Er ist daher auch als Heckenpflanze gut geeignet. Der Schnitt geht allerdings zu Lasten der Früchte, je mehr Sie schneiden, umso weniger Früchte bilden sich.
Sollten nach dem Winter Äste durch niedrige Temperaturen abgestorben sein, werden diese einfach gekappt.
- Überwintern
Ältere Maulbeerbäume sind winterhart. Bei jüngeren könnten besonders kalte Temperaturen zum Problem werden. Daher sollten Sie Jungbäume mit Vlies und Mulch in den ersten Jahren schützen. Viel gewonnen ist hier bereits, wenn Sie von Beginn an einen geschützten Standort auswählen. Topfpflanzen kommen zum Überwintern in ein frostfreies, kühles und helles Winterquartier. Dort sollten sie von Zeit zu Zeit leicht gegossen werden.
Ernte und Verarbeitung der Maulbeeren
Von Juli bis September können die Maulbeeren geerntet werden. Die Früchte reifen nacheinander, daher die recht lange Erntezeit. Da Früchte, die bereits reif sind, nicht darauf warten, dass Sie sie pflücken, sondern einfach zu Boden fallen, sollten Sie ein feinmaschiges Netz unter dem Baum spannen. Die Haltbarkeit der Früchte im Kühlschrank liegt bei maximal 2 Tagen, abgefallene Früchte, die am Boden liegen, verrotten sehr schnell.
Maulbeeren können als Snack vom Baum in den Mund gegessen werden, Sie können daraus aber auch Marmelade, Sirup, Saft, Smoothies, Kompott machen, sie einwecken oder sogar Wein daraus herstellen. Getrocknete Maulbeeren ähneln im Geschmack Rosinen und sind eine ideale Zutat fürs Müsli.
Möglichkeiten der Vermehrung
- Vermehrung durch Samen
Die Samen, die sich in den Früchten befinden, können bedenkenlos mit verzehrt werden, Sie können sie aber auch zur Vermehrung nutzen. Alternativ bieten wir Ihnen in unserem Shop Maulbeerbaumsamen an.
Die trockenen Samen werden etwa zwei Zentimeter tief (Maulbeeren sind Dunkelkeimer) in Anzuchterde gesteckt. Gießen Sie gut an, halten Sie die Erde in den kommenden Wochen feucht und stellen sie den Anzuchttopf an einen hellen Platz. Bereits nach 2 bis 3 Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Der Maulbeerbaum sollte dann bei Bedarf in einen größeren Topf umziehen und so lange im Haus gepflegt werden, bis er ausreichend Wurzeln gebildet hat, um nach draußen umzuziehen.
- Vermehrung durch Stecklinge
Schneiden Sie vom Maulbeerbaum Stecklinge mit einer Länge von mindestens 15 Zentimeter ab. Bis auf das oberste Blattpaar werden alle Blätter entfernt. Geben Sie den Steckling nun in herkömmliche Gartenerde oder vermischen Sie Anzuchterde mit Sand. Halten Sie den Steckling feucht und stellen Sie ihn an einen hellen Platz, so können sich in kurzer Zeit die ersten Wurzeln bilden. Sobald junge Blätter zu sehen sind, ist der Steckling gut angewachsen. Alternativ können Sie ihn auch in ein Glas mit Wasser geben, wo Sie das Wurzelwachstum gut beobachten können.
Krankheiten und Schädlinge
Maulbeerbäume sind robust und werden nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen.
- Spinnmilben
Dieser Schädling tritt nur bei Kübelpflanzen im Winterquartier auf und zwar dann, wenn die Pflanze zu warm steht und nicht ausreichend Luft bekommt. Bei einem Befall können Sie die Spinnmilben mit kalkfreiem Wasser absprühen. Die Erde dabei unbedingt schützen!
- Raupen
Auch wenn der Maulbeerbaum ein Festessen für Seidenspinner ist, müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen, denn der Falter ist bei uns nicht heimisch. Dennoch können sich auch Raupen anderer Falter über den Baum hermachen. Hier sollten Sie regelmäßig kontrollieren und notfalls absammeln.
- Schnecken
Schnecken mögen die Blätter des Maulbeerbaums ebenfalls – gerade dann, wenn dieser noch jung ist. Sinnvoll ist es daher, Jungpflanzen mit einem Schneckenschutz und mit Leimringen zu versehen.
Hallo , können Sie mir sagen wie der Stammwuchs des Maulbeerbaums ist? Wieviel cm im Jahr vergrößert sich der Durchmesser?
Darauf können wir leider keine Antwort geben. Das hängt von vielen Faktoren ab.
Wir haben Maulbeer-Samen aus Kroatien 2023 direkt vom Baum mitgenommen und dieses Jahr in Anzuchtschalen gepflanzt. Nahezu alle Samen haben funktioniert, die Pflanzen wurden sehr schnell 30cm hoch. Der Aufzuchtsort war an einem Fenster im Badezimmer, wo bisher gut Sonne kam. Der Stengel hat auch eine Rinde und ist nicht mehr grün. Jetzt kommt der Winter und von drei Planzen werden die Blätter hellgelb, von unten nach oben. Was können wir tun, damit die Pflanzen den Winter gut überleben?
Die Pflanze sollte hell und kühl überwintern. Bitte nur wenig gießen. Dass sich die Blätter gelb färben, ist normal. Im Herbst werden die abgeworfen.