Viele Gartenbesitzer geraten in Panik, wenn sie Maulwurfshügel im Garten sehen. Doch Vorsicht, die kleinen, fast blinden Tiere stehen seit dem Jahr 1988 unter Tierschutz. Das bedeutet, dass sie weder gefangen, verletzt noch getötet werden dürfen, sonst müssen Sie mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro rechnen. Dabei sollten Sie eigentlich froh darüber sein, wenn Sie Maulwürfe in Ihrem Garten haben, denn die putzigen Tierchen sind tatsächlich Nützlinge. Wo Maulwürfe im Garten sind, ist die Erde gut! Was Sie noch über die Nützlichkeit von Maulwürfen wissen sollten, erfahren Sie in diesem Blogpost.
Maulwürfe sind wahre Tunnelgräber
Die Hügel des Maulwurfs sind nicht nur unschön anzuschauen, sondern sie können auch zur Stolperfalle werden. Daher sind viele Gartenbesitzer nicht erfreut, wenn sie einen Hügel im Garten entdecken. Dabei hat ein Maulwurf durchaus seine Vorteile, da er ein wahrer Tunnelgräber ist. Im Erdreich können die fast blinden Tiere Labyrinthe graben, die nicht selten rund 2.000 qm groß sind. Neben den Lauftunneln werden auch Schlaf-, Nest- und Vorratskammern angelegt. Das bedeutet aber auch, dass die Erde im Boden locker ist und somit die Pflanzen deutlich besser wurzeln können.
Daher sollten Sie den Maulwurf nicht aus dem Garten vertreiben. Denn er ist kein Schädling, sondern ein Nützling.
Maulwürfe stehen unter Artenschutz
Der kleine, fast blinde Nützling im Garten steht unter Artenschutz. Wer ihn also fängt, verletzt oder tötet, kann dafür belangt werden. Laut dem Bundesnaturschutzgesetz zählen Maulwürfe zu den geschützten Tierarten und dürfen nicht mit Ködern gefangen, gejagt, ausgeräuchert oder gar getötet werden. Je nach Bundesland können hierbei Bußgelder zwischen 10.000 und 50.000 Euro anfallen. Gleiches gilt jedoch auch für das Beschädigen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Somit dürfen sie den Maulwurf eigentlich gar nicht aus ihrem Garten vertreiben oder den Bau zerstören.
Maulwürfe lockern die Erde im Garten
Maulwürfe sind tatsächlich Nützlinge im Garten, auch wenn die meisten Gartenbesitzer sie als Schädling ansehen. Dort, wo ein Maulwurf ist, ist der Gartenboden gut. Denn zum einen lieben Maulwürfe gute Erde und zum anderen lockern sie den Boden erstaunlich gut auf. Dies bedeutet, dass Ihre Pflanzen gut anwachsen können, da sie einen durchlässigen Boden vorfinden.
Maulwürfe interessieren sich nicht für Ihre Pflanzen
Keine Angst, die putzigen Tierchen haben kein Interesse an Ihren Pflanzen im Garten. Auch Wurzeln oder Zwiebeln rühren die Maulwürfe nicht an. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Die Tiere ernähren sich vor allem von Würmern, Schnecken und Insekten. Sie sind aber auch hervorragende Schädlingsbekämpfer, da sie Engerlinge, kleine Mäuse oder andere Schädlinge sehr gerne verspeisen. Somit sind Maulwürfe eher ein Schutz für Ihr Gemüse und Obst und helfen Ihnen dabei eine großartige Ernte zu haben.
Keine Panik vor einer Massenansammlung
Auch Maulwürfe haben Fressfeinde, damit sie im Garten nicht überhandnehmen. Neben der Schleiereule oder dem Waldkauz zählt auch der Mäusebussard zu den Feinden des Maulwurfs. Daher ist es kein Problem, wenn Sie einen Maulwurf im Garten haben. Die kleinen Nützlinge werden nicht überhandnehmen.
Setzten Sie auf einen tierfreundlichen Garten
Immer mehr Tierarten sind gefährdet. Daher wäre es besser, wenn Sie auf einen tierfreundlichen Garten setzen. Maulwürfe wiegen gerade einmal 100 Gramm und richten keinen Schaden an. Im Gegenteil, sie halten Ihnen Schädlinge für Ihre Pflanzen vom Hals. Deshalb sollten Sie sie auch akzeptieren.
Wenn Sie noch mehr Nützlinge im Garten haben möchten, bieten Sie den Tieren Platz. Lassen Sie für Igel das Laub liegen und bereiten Sie Futterstellen für Eichhörnchen vor. So geben Sie den gefährdeten Tiere nicht nur eine Chance zu überleben, sondern können sich auch an ihnen erfreuen, wenn Sie Ihnen vom Wohnzimmer aus zuschauen können.
Maulwürfe aus dem Garten vertreiben
Auch diese Möglichkeit müssen wir Ihnen aufzählen, wenn Sie nicht auf die Nützlinge im Garten setzten möchten. Wenn Sie die Maulwürfe vertreiben möchten, dann bitte auf die sanfte Art. Verwenden Sie auf keinen Fall Gift oder Fallen, sondern setzen Sie auf Gerüche und Lärm, sodass die kleinen Wühler von allein gehen.
Bewegung auf dem Rasen
Umhertollende Hunde, spielende Kinder und Leben auf dem Rasen ist in der Regel ein Garant, dass sich der Maulwurf in Ihrem Garte nicht wohlfühle. Da der Maulwurf ein scheuer Einzelgänger ist, reagiert er auch auf die Erschütterungen der Erde sehr empfindlich und sucht sich kurzerhand einen neuen Garten, in dem er nach Lust und Laune die Erde auflockern und Schädlinge bekämpfen kann.
Maulwürfe sind lärmempfindlich
Maulwürfe sind sehr lärmempfindlich und mögen es gar nicht, wenn es zu laut ist. Wer seinen Maulwurf unbedingt loswerden möchte, kann eine Metallstange in die Erde stecken und Dosen daran befestigen. Der Wind erledigt dann den Rest. Doch Vorsicht, auch die Nachbarn könnten sich durch den Lärm gestört fühlen. Eine leisere, aber dennoch effektive Methode ist, wenn Sie den Boden einer Plastikflasche abschneiden und den Flaschenhals in die Erde stecken. Kommt nun Wind auf, pfeift dieser in die Bodenöffnung der Flasche und erzeugt so Töne, die der Maulwurf nicht mag. Also packt er kurzerhand seine Familie und zieht um.
Maulwürfe sind empfindlich gegen Gerüche
Auch Gerüche mögen die kleinen Wühler nicht, da sie einen ausgeprägten Geruchssinn haben. Knoblauchzehen oder Zwiebeln können dabei helfen, dass sich der Maulwurf gestört fühlt. Verzichten Sie aber bitte darauf, tote Fischköpfe in den Garten zu legen. Es sei denn, Sie möchten eine Rattenzucht beginnen. Die Fischköpfe sorgen zwar dafür, dass sich der Maulwurf aus dem Staub macht, sorgen dann aber dafür, dass Sie im Garten eine Rattenplage haben.
Maulwurfsvlies – nur gegen Hügel effektiv
Möchten Sie keine Maulwurfshügel im Garten, könnt ein Maulwurfsvlies helfen. Dies hindert die Tiere aber nicht daran, weiter im Garten zu graben. Sie können nur keine Hügel an der Oberfläche machen. Allerdings lohnt sich dies nur, wenn Sie den Garten neu anlegen, da das Vlies oder die Gitter direkt unter der Erde verlegt werden. Zudem ist das Verlegen eine teure Angelegenheit.
Pflanzen Sie Kaiserkronen
Das Liliengewächs ist eine Bereicherung für jeden Garten. Der Maulwurf hingegen mag diese Pflanze überhaupt nicht, was ihn dann dazu veranlasst, den Garten zu verlassen. Allerdings hat die Kaiserkrone auch einen Nachteil. Sie ist für Menschen und Hunde giftig, weshalb sie nur in wenigen Gärten zu finden ist. Doch auch Lilien im Allgemeinen, Wermut oder Holunder sollten die putzigen Maulwürfe nicht so gerne mögen.
Dennoch sollten Sie sich lieber mit dem Maulwurf anfreunden, damit Sie zum einen, einen hervorragenden Schädlingsbekämpfer im Garten haben und zum anderen einen sehr guten und lockeren Boden, was Ihnen Ihre Pflanzen danken werden.