Maulwurfsgrillen stehen in enger Verwandtschaft zu den Heuschrecken. Dabei können die kleinen ungeliebten Tierchen bis zu sieben Zentimeter lang werden und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erdoberfläche. Daher auch der Name, da sie wie Maulwürfe lieber im Erdreich leben. Da sie aber auch lockere und kultivierte Böden lieben, sind sie häufig im Gemüsebeet oder im Komposthaufen zu finden. Damit aber kein Schaden im Gemüsebeet entsteht, bekämpfen viele die Maulwurfsgrillen. Wie auch Sie Ihr Gemüsebeet schützen können, erfahren Sie hier.
Informatives zu Maulwurfsgrille
Die Maulwurfsgrillen lieben Maden, Würmer und andere Lebewesen im Boden. Liegt jedoch ein Nahrungsmangel vor, gehen Sie auch gerne an die Wurzeln im Gemüsebeet. Wobei dies eigentlich das kleinste Problem wäre. Das wirkliche Problem ist nicht der Fraß der Wurzeln, sondern dass sie das Gemüsebeet regelmäßig verwüsten. Haben Sie also ein Gemüsebeet frisch angelegt, kann es schnell vorkommen, dass die Maulwurfsgrillen das Beet wieder verwüsten. Dies liegt daran, dass sie beim Graben ihrer Gänge die Keimling einfach wieder nach draußen schieben und so das Gemüse nicht wachsen kann.
Dabei können die Tunnelsysteme der Maulwurfsgrillen stattlich sein, da die nachtaktiven Tiere täglich neue Tunnelsysteme mit einer Gesamtlänge von bis zu 30 Metern anlegen. In der Regel verlaufen die Tunnel sehr dicht unter der Erdoberfläche, können aber auch streckenweise nahezu senkrecht verlaufen. Diese senkrechten Gänge führen dann zu den Bruthöhlen oder Vorratskammern der Tiere.
Auch unter dem Rasen können Maulwurfsgrillen auftreten. Finden Sie abgestorbene Flecken, die tennis- bis handballgroß sind, kann dies darauf hindeuten, dass sich die Maulwurfsgrillen unter der Erde breitgemacht haben. Unter diesen Flecken finden sich die Bruthöhlen und sie entstehen, da die Tiere beim Anlegen der Bruthöhlen alle Wurzeln durchbeißen. Somit vertrocknen die Gräser an dieser Stelle und es kommt zur Fleckenbildung. Zudem können die Maulwurfsgrillen auch schnell zur Plage werden. Es soll schon vorgekommen sein, dass auf 600 qm Parkrasen rund 7.000 Tiere gefangen wurden. Auch wenn Sie Schneckeneier, Engerlinge und mehr fressen, sind sie dennoch ungeliebte Gäste.
Bevor Sie jedoch mit schweren Mitteln die Maulwurfsgrille bekämpfen möchten, wägen Sie besser ab. In der Regel sind die Tiere keine große Plage und helfen sogar dabei, den Garten vor Schädlingen zu schützen. In kleiner Anzahl müssen Sie somit gar nicht gegen die Tierchen vorgehen. Erst, wenn Sie in Massen auftreten, ist es ratsam, gegen die Maulwurfsgrille vorzugehen. Denn wie bereits erwähnt, lieben die Tiere Schneckeneier, Engerlinge oder Drahtwürmer und helfen so den Garten vor Schädlingen zu bewahren. Leider sind die Maulwurfsgrillen nicht geschützt und stehen laut NABU auf der bundesweit Roten Liste als stark gefährdet. Deshalb sollten Sie die Tiere nur dann bekämpfen, wenn sie in Massen auftreten und zur Plage werden.
So erkennen Sie Maulwurfsgrillen
Maulwurfsgrillen sind nachtaktiv und sind in den ersten zwei Jahren in verschiedenen Stadien. Erkennen können Sie ungünstigerweise nur die erwachsenen Tiere an ihren Grabschaufeln. Die Körperlänge der Tiere beträgt bis zu 10 cm, je nach Alter. Der Körper ist rotbraun bis schwarz und hat viele kleine samtige Härchen. Die Vorderbeine der Maulwurfsgrillen sind besonders stark ausgeprägt und sie können kleine Grabschaufeln erkennen. Da sie mit den Heuschrecken verwandt sind, können sie auch entsprechende Laute ausstoßen. Zudem können die Maulwurfsgrillen sogar fliegen, wenn sie ausgewachsen sind. Allerdings sehr unbeholfen und wer ein solches Tier fliegen sieht, wird mit Sicherheit ein Lächeln auf den Lippen haben.
Die natürlichen Feinde der Maulwurfsgrillen
Das unter der Erde lebende Insekt hat auch natürliche Fressfeinde. Insbesondere der Maulwurf kann den Tieren gefährlich werden. Doch wer möchte schon Maulwürfe in seinem Garten. Aber auch über der Erde haben die Maulwurfsgrillen Feinde. Igel und Krähen lieben die Insekten, aber allein auf deren Hilfe können Sie nicht vertrauen. Zumindest nicht, wenn Sie eine Plage im Garten haben.
So können Sie eine Maulwurfsgrillen-Plage verhindern
Da die unterirdisch lebenden Insekten eigentlich nützlich sind, sollten Sie nur tätig werden, wenn Sie eine Plage im Garten haben. Hierfür können Sie einfach Fallen aufstellen. Dabei graben Sie ebenerdig einige große Dosen oder Einmachgläser in die Erde ein, damit die Tiere in die Gläser oder Dosen fallen. Durch die glatten Wände können sie sich nicht mehr selbst befreien und sind in den Behältern gefangen. Da sich die Tiere gerne an Hindernissen entlanghangeln, können Sie zusätzlich noch kleine Brettchen über die Öffnungen der Behälter legen, damit die Maulwurfsgrillen direkt in die Lebendfalle geleitet werden. Anschließend setzten Sie die Tierchen einfach auf einer entfernten Wiese wieder aus.
Bei einer Plage können Sie jedoch auch mit Nematoden vorgehen, was allerdings nicht empfehlenswert ist, da es tödlich für die Maulwurfsgrillen ist. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Sie in Fachhandel erhalten. Diese sollten Sie vor der Eiablage der Maulwurfsgrillen, von April bis Juni, in die Erde bringen. Dabei werden die Nematoden mit lauwarmem, abgestandenen Wasser gemischt und die Stelle, die betroffen ist, wird morgens oder abends mit der Mischung gegossen. Für einen Quadratmeter Boden reichen etwa ein Liter dieser Mischung. Die Nematoden dringen dann in die Atemöffnungen der Maulwurfsgrillen ein und die Tiere verenden.
Diese Behandlung sollten Sie nicht in Erwägung ziehen
Im Netz ist immer wieder zu lesen, dass die Larven und Eier der Maulwurfsgrille mit Speiseölen behandelt werden können, in dem das Öl in die Gänge der Tiere gegossen wird. Davon sollten Sie unbedingt Abstand nehmen, da sich das Öl nicht abbauen kann und im schlimmsten Fall ins Grundwasser gelangt. Zudem ist es für den Boden ebenfalls nicht gut und es dauert sehr lange, bis er sich von einer solchen Öl-Kur wieder erholt hat. Mit viel Pech können Sie hier für einige Jahre nichts mehr anbauen.
Wie bereist mehrmals erwähnt, sind die Maulwurfsgrillen eigentlich Nützlinge im Garten und sollten nicht bekämpft werden. Lediglich dann, wenn Sie der Plage nicht mehr Herr werden, ist es an der Zeit etwas gegen die Insekten zu tun. Haben Sie jedoch Igel im Garten, werden die Tiere in Schach gehalten und breiten sich nicht schnell aus.