Wenn´s draußen hochsommerlich heiß ist, dann ist eine Erfrischung das beste Mittel, die Hitze zu ertragen. Kommt diese Erfrischung aus dem eigenen Garten, umso besser! Melonen, die in unseren Breitengraden angebaut werden, können ab August geerntet werden – es ist also noch ein bisschen Sommer übrig. Damit Sie auch erfrischend süße Melonen genießen können, hier einige Tipps für den idealen Anbau.
Melonen – ein Überblick
Weltweit gibt es rund 750 unterschiedliche Melonensorten. Die bekanntesten und wichtigsten Arten sind die Zuckermelonen und die Wassermelonen. Sie gehören zur Familie der Kürbisgewächse und sind mit den Gurken und den Zucchini verwandt. Botanisch sind sie also kein Obst, wie es irrtümlich immer wieder heißt, sondern ein Gemüse. Heute werden Melonen beinahe weltweit angebaut, ursprünglich liegt ihre Heimat in West- und Zentralafrika.
Ein kleiner Überblick über die beliebtesten Sorten, die Sie auch im Garten anbauen können:
Melonensorte | Aussehen | Größe Ø | Gewicht Ø |
Wassermelone |
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20 bis 50 cm | 2 bis 6 kg |
Honigmelone |
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15 bis 30 cm | 1 bis 3 kg |
Cantaloupe-Melone |
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10 bis 20 cm | 0,5 bis 1 kg |
Galiamelone |
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10 bis 20 cm | 0,5 bis 1 kg |
Futuro-Melone |
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15 bis 30 cm | 1 bis 3 kg |
So, kommen wir aber nun zum Anpflanzen von Melonen. Für welche Sie sich entscheiden, ist Geschmackssache, beim Standort und der Pflege haben alle Melonen im Grund dieselben Ansprüche. Beim Standort sind zwei Dinge essenziell für ein gutes Gelingen:
- Der beste Ort ist in der vollen Sonne. Melonen sind sonnenhungrig und gedeihen im Halbschatten oder gar im Schatten nicht. Mit der Sonne kommt auch die Wärme, denn das ist ebenfalls wichtig für eine reiche Ernte.
- Sie brauchen Platz, viel Platz. Melonen sind rankende Pflanzen und können meterlange Triebe bilden. Es ist immer wieder zu lesen, dass man mindestens 1 Quadratmeter dafür veranschlagen sollte. Wir sind der Meinung: das ist viel zu wenig! Auch wenn Sie Melonen im Topf kultivieren möchten, was durchaus möglich ist, muss der Platz entsprechend groß sein.
Ein guter Platz, um Melonen zu pflanzen, ist übrigens auch der Komposthaufen.
Boden vorbereiten
Damit Melonen gut wachsen und reichlich Früchte tragen, ist es wichtig, den Boden gut vorzubereiten. Ideal ist es, wenn Sie eine Gründüngung mit Hülsenfrüchten wie Erbsen oder Bohnen durchführen. Dadurch erhält der Boden viele Nährstoffe, die von den Starkzehrern benötigt werden. Ist eine Gründüngung nicht möglich, wird das Gemüsebeet ab Anfang April umgegraben und mit Kompost oder verrottetem Stallmist vermischt. Danach sollte die Erde mindestens 4 Wochen ruhen. Wenn Sie keine Gelegenheit haben, den Boden entsprechend vorzubereiten, müssten Sie nach dem Auspflanzen regelmäßig Dünger geben.
Achten Sie schon jetzt darauf, dass der Boden locker und humos ist, ein sandiger Boden ist ideal. Wenn die Erde nicht durchlässig genug ist, kann dies das Wurzelwachstum negativ beeinflussen und zu Staunässe führen, was wiederum die Wurzeln faulen lässt.
Melonen säen – im März geht´s los
Gleich vorweg: Melonen, die Sie im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen können, sind in der Regel Hybride. Das hat Folgen für die Samen, denn diese sind dann nicht mehr keimfähig. Wenn Sie also von gekauften Melonen Samen für die Aussaat verwenden, werden Sie wohl keinen Erfolg haben. Dafür finden Sie bei uns im Shop eine große Auswahl an Melonensamen, darunter auch einige ausgefallene Sorten, die Sie unbedingt mal probieren sollten.
OK, Melonensamen sind also gesichert, dann kann es ja losgehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten müssen Melonen vorgezogen werden. Ab Mitte März können Sie damit beginnen. Und so geht´s:
- Füllen Sie Anzuchttöpfchen mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern mit Anzuchterde.
- Geben Sie in jeden Topf einen Melonensamen, drücken Sie diesen etwa 2 Zentimeter in die Erde.
- Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen hellen und warmen Ort. Die Samen keimen bei Temperaturen um die 25 Grad, ein Gewächshaus wäre also ideal.
- Gießen Sie gut an und halten Sie die Erde stets feucht.
Bereits nach 1 bis 2 Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Nach draußen dürfen die Jungpflanzen aber erst nach den Eisheiligen Mitte Mai. Die Temperatur sollte tagsüber nicht mehr unter 10 Grad fallen, da sonst das Wachstum stockt. Fröste wären das Todesurteil.
Die Pflege von Melonen
Neben dem richtigen Standort werden Melonen nur mit der richtigen Pflege reichlich Früchte tragen. Was alles zu tun ist, verraten wir Ihnen hier:
- Gießen: Melonen bestehen zu über 90 % aus Wasser. Das bedeutet, dass sie auch regelmäßig gegossen werden müssen. An heißen Sommertagen durchaus morgens und abends, ansonsten so oft, dass die Erde nicht austrocknet. Achtung: Staunässe unbedingt vermeiden! Sofern Sie die Möglichkeit haben, nutzen Sie kalkarmes Wasser.
- Düngen: Melonen gehören zu den Starkzehrern. Das heißt, dass Sie viele Nährstoffe benötigen. Wenn der Boden – wie oben beschrieben – gut vorbereitet wurde, genügt es, das Gemüse zweimal zu düngen. Einmal kurz vor der Blüte, ein zweites Mal nach der Blüte. Dann bilden sich kleine Fruchtknoten, aus denen sich die Melonen entwickeln. Herkömmlicher Gemüsedünger ist ebenso möglich, wie die selbstgemachte Brennnesseljauche. Sollten Sie den Boden nicht vorbereitet haben, dann wird die Pflanze alle 1 bis 2 Wochen gedüngt.
- Schnitt: Wenn man während des Wachstums nicht zur Gartenschere greift, dann beginnen Melonen zu wuchern. Selbst wenn sie ausreichend Platz finden, sollte man das nicht tun, denn dadurch entwickeln sich kleinere Früchte, die nicht besonders aromatisch sind. Viel ist also nicht immer gut. Stattdessen setzen wir das Messer an und kappen die Triebe, damit nur noch rund 5 Blätter übrig bleiben. So kann sich die Pflanze neu verzweigen.
- Blüten: Auch beim Thema Blüten gilt: weniger ist mehr. An einem Seitentrieb sollten maximal 6 Blüten stehen, der Rest wird abgezwickt.
- Unkraut: Durch die Düngung des Bodens kann sich viel Unkraut entwickeln, das regelmäßig gejätet werden muss. Dabei hilft es, die Erde gut aufzulockern, was zudem das Versickern von Gießwasser fördert.
- Rankhilfe: Wenn der Platz vorhanden ist, kann die Melone durchaus entlang des Bodens wachsen. Bei Pflanzen, die kleinere Melonen hervorbringen, ist es aber auch möglich, diese nach oben zu leiten, etwa an einem Zaun entlang oder an einer Rankhilfe. Bei großen und schweren Wassermelonen sollten Sie dies nicht tun.
- Schutz: Zum Schutz der Früchte vor Fäulnis und Schimmel sollten die Melonen nicht direkt auf der Erde liegen. Wenn möglich, legen Sie etwas Stroh unter oder auch kleine Holzbretter.
- Nachbarn: Melonen vertragen sich gut mit Radieschen, Gurken, Karotten und Kohl. Nicht in direkter Nachbarschaft sollten Rote Bete, Fenchel und Erbsen gepflanzt werden.
Endlich: die Melonenernte
Die Erntezeit von Melonen liegt hierzulande in den Monaten August und September. Doch wie erkennt man reife Melonen? Hier gibt es mehrere Anzeichen:
- Wenn sich bei Wassermelonen die Auflagefläche gelb verfärbt, ist die Frucht reif.
- Ebenfalls reif ist die Melone, wenn das erste Blatt hinter der Frucht verwelkt.
- Bei Wassermelonen können Sie auch die Klopfprobe machen. Klingt das Klopfgeräusch dumpf und hohl, kann geerntet werden.
- Bei Zuckermelonen ist der richtige Erntezeitpunkt, wenn die Melonen einen süßlichen Duft verströmen.
Ernten Sie Melonen, indem Sie sie kurz über dem Stiel abschneiden. So ist gewährleistet, dass die Melone nicht verletzt wird und schneller verdirbt.
Auch wenn Melonen zu den Kürbisgewächsen gehören und Kürbisse mehrere Monate gelagert werden können, ist das bei Melonen nicht der Fall. Werden die Früchte kühl gelagert, können sie bis zu 3 Wochen halten, angeschnittene Melonen sollten Sie innerhalb weniger Tage verbrauchen.
Krankheiten und Schädlinge
Melonen sind recht unanfällig für Krankheiten und Schädlinge. Vor allem dann, wenn Sie die Fruchtfolge beachten. Das bedeutet, dass Sie Melonen niemals direkt hintereinander an dieselbe Stelle pflanzen sollten. Auch wenn im Vorjahr dort Kürbisse, Gurken oder Zucchini gepflanzt wurden, brauchen Sie einen anderen Standort.
Krankheiten an Melonen
- Echter Mehltau: Der Schönwetterpilz tritt vor allem dann auf, wenn es längere Zeit keine Niederschläge gibt. Er befindet sich allerdings schon vorher an der Pflanze und kann sich bei Temperaturen um 15 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit schnell verbreiten. Der weiße Belag auf den Blättern ist den Trieben ist das typische Zeichen des Pilzes. Zwar kann durch eine befallene Pflanze die Qualität der Melonen leiden, essbar bleiben sie aber trotzdem, da der Pilz nicht die Früchte befällt. Bekämpfen können Sie Echten Mehltau mit einem Wasser-Milch-Gemisch.
- Fusariumwelke: Werden die Blätter gelb und sterben ab und verfärben sich die Triebe braun, dann handelt es sich um die Fusariumwelke. Der Pilz kann viele Jahre im Boden überdauern. Einmal befallen, kann die Melone nur noch im Restmüll entsorgt werden. Auch die umliegende Erde sollte großflächig abgetragen und ersetzt werden.
Schädlinge an Melonen
- Blattläuse: Die kleinen Sauger können auch Melonen zu schaffen machen. Wenn Sie durch regelmäßige Kontrolle Läuse entdecken, entfernen Sie diese mit einem Wasserstrahl oder mit der Hand. Alternativ können Sie einen Brennnessel- oder Knoblauchsud gegen die Schädlinge einsetzen.
- Wühlmäuse: Die Nager stehen auf Melonen und setzen den Pflanzen kräftig zu, da sie sich über die Wurzeln hermachen. Wenn Sie Wühlmäuse im Garten haben, dann sollten Sie vor dem Auspflanzen der Melonen eine Wühlmaussperre errichten.