Melonen sind äußerst beliebte Kürbisse, auch wenn sie meist als Früchte bezeichnet werden. Sie haben kaum Kalorien, sind doch voller Nährstoffe und sind perfekte Durstlöscher im Sommer. Außerdem können Sie hervorragend pur verzehrt werden, sind in Wasser ein toller Geschmacksgeber und peppen fast jeden Salat auf besondere Weise auf. Wie auch Sie Melonen in unseren Breiten anbauen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wissenswertes zu Melonen
Melonen zählen wie Gurken, Zucchini und auch Kürbisse zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae). Dabei wurden Melonen bereits im dritten Jahrhundert vor Christus genutzt, wie bei archäologischen Funden im Iran und in Ägypten herausgefunden wurde. Den Ursprung haben die Kürbisgewächse jedoch in Süd- und Zentralafrika. Asien, vor allem China ist jedoch führend, was den Anbau von Melonen angeht. Doch auch in Spanien, Marokko, und vielen weiteren Ländern werden Melonen für den weltweiten Markt angebaut. Hobbygärtner aus Deutschland sind mittlerweile auch auf den Geschmack gekommen und vor allem im südlichen Rheintal, in der Pfalz oder im Kraichgau können Melonen hervorragend kultiviert werden, da hier ein besonders mildes Klima herrscht.
Diese Sorten sind besonders beliebt
Es gibt rund 150 verschiedene Melonen. Dabei werden im Handel aber meist die F1-Hybriden angeboten, dessen Samen Sie leider nicht als Saatgut nutzen können. Wenn Sie selbst Melonen anbauen möchten, müssen Sie sich im Fachhandel die entsprechenden Samen oder Pflanzen kaufen. Damit Sie aber den Überblick nicht verlieren, listen wir Ihnen hier die beliebtesten Melonensorten auf:
Cantaloupe-Melonen
Cantaloupe-Melonen haben ein oranges Fruchtfleisch, welches fest und sehr aromatisch ist. Bedauerlicherweise sind sie nicht lange haltbar und müssen schnell aufgebraucht werden. Diese Melonen gedeihen aber am besten und bilden auch sehr gute Früchte aus. Eine besonders frühe Sorte ist Streits Freiland Grüngenetzt, die sehr aromatische und kleine Früchte ausbildet. Wer ein Gewächshaus sein Eigen nennen kann, sollte die Köstliche aus Pilnitz anbauen, da sie es vor allem warm mag.
Netzmelonen
Des Weiteren finden sich Netzmelonen, die ein netzartiges Muster auf der Schale zeigen. Hier sind die Sorten Benarys Zuckerkugel und Kochosniza beliebt, da sie ein mildes und süßes Fruchtfleisch aufweisen.
Honigmelonen
Wenn Sie lieber die süßen Honigmelonen anbauen möchten, sollten Sie auf die Sorte Petit Gris de Rennes zurückgreifen, die auch in weniger warmen Gebieten reift. Bei dieser Sorte bildet sich eine kleine Frucht mit einer grau-grünen Schale aus, die aber ein sehr süßes und aromatisches Fruchtfleisch aufweist, welches orange ist. Auch die Sorte Blenheim Orange ist beliebt und duftet außerdem sehr stark. Die Frucht ist oval, genetzt und kann bis zu einem Kilogramm schwer werden. Das Fruchtfleisch ist aromatisch und süß.
Wassermelonen
Wassermelonen sind die Durstlöscher der Extraklasse und eignen sich obendrein auch ausgezeichnet für Salate, Cocktails, als Zusatz in Getränken und vieles mehr. Daher wird die Wassermelone sehr gerne in unseren Breiten angebaut. Wer eine frühe Sorte sein Eigen nennen möchte, sollte auf die Sorte Sugar Baby setzen. Die Frucht wird bis zu drei Kilogramm schwer, hat eine dunkelgrüne, dicke Schale und ein lachsfarbenes Fruchtfleisch. Das Aroma ist sehr fruchtig. Zudem finden sich die altbewährte russische Sorte Small Shining Light, die ebenfalls eine frühe Sorte ist. Moon & Stars hingegen ist eher fürs Gewächshaus geeignet, da sie Wärme benötigt.
Anbau und Pflege von Melonen
Melonen können auch in unseren Breiten gedeihen, wenn sie den richtigen Standort und einen nährstoffreichen Boden vorfinden. Natürlich sollte es nicht zu kühl sein und ein geschützter Standort ist deshalb vorzuziehen.
Standort und Boden
Melonen lieben eine warmen, sonnigen und geschützten Standort. Da sie zu den Starkzehrern zählen, muss der Boden humus- und nährstoffreich sein, der auch in der Tiefe gelockert ist. Gleichzeitig muss der Boden das Wasser gut speichern und sich außerdem schnell erwärmen. Aus diesem Grund werden auch viele Melonen im Gewächshaus angebaut, damit sie optimale Bedingungen haben.
Wenn Sie Zuckermelonen im Freiland anbauen möchten, sollten Sie eine schwarze Mulchfolie nutzen, damit der Boden schneller warm wird. Möglich ist es auch, die Zuckermelonen im Topf anzubauen, wenn Sie keinen geschützten Platz haben. So können Sie die Töpfe immer hervorragend in die Sonne stellen. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Melonen alle 14 Tage mit einem entsprechenden Flüssigdünger düngen.
Wassermelonen sind eher in der Wüste heimisch und benötigen daher deutlich mehr Wärme. Auf kühle Nachttemperaturen reagieren sie besonders empfindlich und sollten daher besser im Gewächshaus angebaut werden. Leben Sie hingegen in milden Regionen ist es auch möglich, dass Sie die Wassermelone im Freiland anbauen. Auch hier ist ein sonniger und windgeschützter Standort besonders wichtig.
Aussaat der Samen
Melonen müssen Sie vorziehen, bevor Sie sie ins Freiland setzen. Dabei müssen Sie davon ausgehen, dass die Vorkultur rund vier Wochen dauert. Wassermelonen sind etwas langsamer und hier dauert die Vorkultur etwa sechs Wochen.
Für die Aussaat der Melonen-Samen benötigen Sie Töpfe mit einem Durchmesser von acht Zentimetern, die Sie mit humusreicher Erde locker auffüllen. Pro Topf wird dann ein Samen in die Erde gebracht. Als Standort eignet sich eine heller, warmer Platz, der gleichmäßig feucht sein sollte. Damit die Samen keimen, benötigen sie eine Keimtemperatur von 25 Grad Celsius.
Pflanzen der Setzlinge
Bevor Sie die Pflänzchen ins Freiland setzen, müssen Sie sie erst abhärten und tagsüber täglich nach draußen stellen. Erst, wenn die Temperatur nicht mehr unter zehn Grad Celsius fällt, können Sie die Melonen-Pflanzen dann ins Freiland setzen. Dies heißt, dass Sie die Setzlinge Mitte Mai bis Anfang Juni ins Freiland setzen können. Hierbei sollten Sie jedoch einen Folientunnel nutzen, damit sich der Boden optimal erwärmen kann.
Da Melonen viel Platz benötigen, sollten Sie einen Pflanzabstand von 100 Zentimeter einhalten. Zudem müssen Sie die Pflanzen mit nährstoffreichem Kompost versorgen, da sie Starkzehrer sind und viele Nährstoffe benötigen. Um Platz zu sparen, können Sie die Pflanzen außerdem an Rankgittern nach oben wachsen lassen.
Pflege der Melonenpflanzen
Melonen benötigen nicht nur viele Nährstoffe, sondern auch eine große Menge an Wasser. Achten Sie aber darauf, dass das Wasser lauwarm und nicht kalt ist, da die Temperaturschwankungen die Qualität der Früchte stark beeinträchtigen kann. Sobald sich die ersten Fruchtansätze zeigen, müssen Sie alle zwei bis drei Tage gießen. Achten Sie aber darauf, dass Sie so viel gießen müssen, dass die Erde bis mindestens 20 Zentimeter tief gut feucht ist.
Kultivieren Sie die Melonen im Gewächshaus, ist es empfehlenswert, dass Sie die Pflanzen nur morgens gießen, damit sie über den Tag abtrocknen können. So vermeiden Sie einen Pilzbefall der Pflanzen. Egal, ob Sie die Melonen im Freiland oder im Gewächshaus anbauen, Düngen ist besonders wichtig. In der Regel wird das Kürbisgewächs alle ein bis zwei Wochen mit Flüssigdünger gedüngt.
Insbesondere bei Anbau vom Zuckermelonen ist es wichtig, dass sie die Pflanze im Juni entspitzen. Dabei kappen Sie den Haupttrieb nach dem vierten oder fünften Blatt, wenn die Pflanze im Freiland sitzt. Im Gewächshaus hingegen wird nur der Haupttrieb hochgezogen und die Seitentriebe bis auf eine Höhe von bis zu 100 Zentimeter entfernt. Außerdem sollten Sie auch nur höchstens fünf Früchte an der Pflanze belassen, damit diese gut ausreifen.
Damit die Früchte nicht auf der feuchten Erde liegen, sollten Sie ein Brett oder eine Schicht Stroh auslegen. Auch ein Topf, auf dem die Früchte aufliegen, ist möglich. Diese Methoden sorgen dafür, dass die Früchte nicht faulen.
Ernte
Geerntet werden die Melonen je nach Reife. Ab Ende Juni ist es möglich, die frühen Sorten zu ernten. Die späten können bis in den September geerntet werden. Bei den Netz- und Cantaloupe-Melonen riechen Sie wortwörtlich, wann es Zeit für die Ernte ist. Sie duften dann nämlich verführerisch. Bei Wassermelonen ist es nicht so leicht zu erkennen, wann sie erntereif sind. Wie im Laden auch können Sie den Klofptest machen. Reife Früchte klingen hohl. Es ist aber kein Problem, die Früchte so lange an der Ranke zu lassen, bis das Laub eintrocknet. Um die Melonen zu ernten, schneiden Sie den Stiel mit einem scharfen Messer ab.
Schädlinge und Krankheiten
Melonen vertragen keine Staunässe. Kommt es zu nassen Füßen, treten häufig Pilzkrankheiten wie die Fusarium-Welke auf. Bei dieser Erkrankung sterben die Pflanzen innerhalb von wenigen Tagen ab. Damit Ihnen dies nicht passiert, achten Sie immer auf einen lockeren Boden und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen. Zudem sollten Sie Melonen nie dort anbauen, wo im Jahr davor ein Kürbisgewächs angebaut wurde.
Damit Sie den Pilzkrankheiten vorbeugen können, sollten Sie sie mit einem organischen Mittel spritzen. Die Schachtelhalmjauche hat sich hier sehr gut bewährt. Diese spritzen Sie alle zwei Wochen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Speziell bei Honigmelonen sollten Sie dies regelmäßig durchführen, da sie im Freiland sehr anfällig sind.
Während Wassermelonen sehr problemlos sind und eine gute Gesundheit zeigen, können Zuckermelonen vom Echten als auch vom Falschen Mehltau befallen werden. Auch hier kann Schachtelhalmtee wahre Wunder bewirken und das Laub deutlich robuster machen. Im Gewächshaus hingegen sind die Zuckermelonen beliebt bei Blattläusen. Hier können Sie mit Florfliegen gegen die Blattläuse vorgehen.
Wie Sie sehen können, ist es gar nicht so einfach, Melonen zu kultivieren. Wichtig ist vor allem der Standort und der Boden. Auch Kälte macht den Kürbisgewächsen schwer zu schaffen, weshalb es meist besser ist, sie im Gewächshaus anzubauen. Leben Sie aber in einer gemäßigten Klimazone und haben einen optimalen Standort für die Melonen, ist es immer einen Versuch wert, die köstlichen Kürbisgewächse zu kultivieren.