Ein Teich ist nicht nur ein optischer Leckerbissen für jeden Garten, er ist auch ein Wasserparadies für Insekten und Vögel. Dabei muss es gar nicht der große Gartenteich sein, der – zugegeben – ziemlich viel Arbeit macht. Die Lösung ist ein Miniteich, der nicht nur schnell angelegt ist, sondern der überall seinen Platz findet – und das nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon oder der Terrasse.
Vor- und Nachteile eines Miniteichs
Ein Miniteich bietet viele Vorteile, hat aber auch einige Nachteile. Lassen Sie uns das mal in einer Übersicht betrachten:
Vorteile eines Miniteichs | Nachteile eines Miniteichs |
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Welche Gefäße sich für einen Miniteich eignen
Prinzipiell können Sie alle Arten von Gefäßen verwenden, die groß genug sind, um daraus einen Miniteich zu machen. Eine Teichfolie sorgt dafür, dass das Wasser gehalten wird, somit können auch Gefäße aus Holz oder Beton und selbst Gefäße, die Löcher aufweisen, genutzt werden. Hier ein paar Beispiele für Miniteich-Behälter:
- Holzfässer wie alte Weinfässer oder Regentonnen aus Holz
- Zinkwannen wie Bottiche, Waschzuber oder alte Badewannen
- Kunststoffbehälter wie Mörtelkübel oder Pflanzkübel
- Steingutgefäße wie große Töpfe oder Schalen
- Dickwandige Glasgefäße wie alte Aquarien
- Schubkarren
- Keramikgefäße wie Waschbecken
Es gibt sicherlich noch viele mehr – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Beachten Sie, dass Sie Gefäße wählen, die im Winter nicht platzen können. Terrakottatöpfe beispielsweise halten nur gewisse Minusgrade aus.
Schritt für Schritt zum Miniteich
Sehen wir uns aber nun an, wie man einen Miniteich selbst anlegt.
Gefäß auswählen
Zuerst muss natürlich das passende Gefäß ausgewählt werden. Hier ist nicht nur die Größe entscheidend, damit der Miniteich dort Platz findet, wo er am Ende stehen soll, sondern auch die Wassertiefe. Vor allem dann, wenn Sie verschiedene Wasserpflanzen haben möchten. Diese benötigen unterschiedliche Bedingungen, weswegen eine Tiefe von ca. 30 cm gegeben sein sollte.
Miniteich auskleiden
Auch wenn es Behälter wie Zink gibt, die das Teichwasser gut halten können, sollten diese Behälter ebenfalls ausgekleidet werden. Der Grund ist, dass gerade ältere Zinkwannen Zink an das Wasser abgeben können und dies für Tiere und Pflanzen im Teich schädlich sein kann. Mit einer Teichfolie haben sie dagegen ein sicheres und vor allem langlebiges Hilfsmittel.
Damit die Teichfolie auch gut hält, sollten Sie an den Innenseiten des Gefäßes doppelseitiges Klebeband anbringen. Zwar wird die Folie durch das Wasser nach unten gedrückt, kann sich aber trotzdem wölben. Hier können Sie später mit Steinen gegenarbeiten, alternativ eben auch mit Klebeband. Wichtig ist, dass das Klebeband in jedem Fall knapp unter dem Rand angebracht wird, damit die Folie nicht nach unten rutschen kann. Es ist auch möglich, die Klebebänder auf der Außenseite anzubringen, wenn Sie die Teichfolie gerne über den Rand ziehen möchten. Bei Holzgefäßen können Sie die Teichfolie in den Bereichen, die später nicht im Wasser liegen, festtackern. Streichen Sie die Folie gut aus, damit sie in jedem Bereich des Gefäßes gut sitzt. Überschüssige Folie wird sauber mit einem Cuttermesser abgeschnitten.
Miniteich platzieren
Jetzt kommt der Miniteich an seinen späteren Standort. Dies ist wichtig, weil später Wasser hineinkommt und das Gefäß somit sehr schwer werden kann. Ein einfaches Verstellen des Teiches ist dann nicht mehr so einfach möglich. Der Miniteich sollte einen Platz im Halbschatten erhalten. Zu wenig Sonne könnte das Pflanzenwachstum beeinträchtigen, zu viel Sonne die Wasserqualität. Gerne können Sie Ihren Miniteich im Garten auch etwas in der Erde versenken, dazu muss dann eine entsprechend Grube ausgehoben werden.
Miniteich befüllen
Um einen guten Untergrund zu schaffen und Pflanzen stabil am Boden zu platzieren, ist es sinnvoll, eine Schicht Kies einzufüllen. Zudem sollten Sie verschiedene Wasserstufen einrichten, denn jede Wasserpflanze hat andere Ansprüche an die Wassertiefe. Backsteine sind dafür eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Ebenen zu schaffen. Rund um die Steine kann der Kies dann gut angehäufelt und somit nach Belieben angepasst werden.
Miniteich bepflanzen und dekorieren
Vor dem Bepflanzen kommt natürlich noch die Auswahl der passenden Wasserpflanzen. Aufgrund des begrenzten Raumes sollten Sie Pflanzen wählen, die nicht allzu groß werden. Geeignet sind etwa verschiedene Zwergiris- und Zwergseerosen-Arten, Blutweiderich, Bach Nelkenwurz, Sumpfdotterblumen oder auch Schwimmfarn und Schwimmende Wolfsmilch. Haben Sie Ihre Wasserpflanzen beisammen, dann werden die Wurzeln erst einmal gewaschen. Nun kommt eine dünne Schicht Kies in die Pflanzkörbe, danach wird die Wasserpflanze eingesetzt und alles mit Teicherde befüllt. Zum Schluss wird mit einer Schicht Kies die Erde vor Ausspülung geschützt. Die Pflanzen nun den Wasserstufen entsprechend in den Miniteich stellen. Achten Sie auf einen stabilen Halt.
Jetzt kommt endlich das Wasser in den Teich. Ideal wäre Regenwasser, da dieses keinen Kalk enthält. Möglich ist auch destilliertes Wasser oder Osmosewasser. Da dies natürlich nicht immer möglich ist, tut es auch Leitungswasser. Füllen Sie vorsichtig vom Rand her auf, damit die Pflanzen nicht umkippen.
Zum Schluss können Sie Ihren Miniteich noch nach Belieben dekorieren, etwa mit einem kleinen Wasserspiel, mit Schwimmkerzen oder mit Figuren. Auch ein Stein, der ein Stück aus dem Wasser ragt, ist nicht nur optisch toll, sondern ein Landeplatz für Vögel und Insekten.
Fische im Miniteich
Natürlich ist es auch möglich, Fische in ihren Miniteich zu setzen. Da nur ein begrenzter Platz vorhanden ist, sollten Sie nur kleine Fische verwenden, die für das geringe Wasservolumen geeignet sind. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- In Ihren Miniteich sollten sich mindestens 54 Liter Wasser befinden – dies ist ein Mindestmaß aus der Aquaristik, um Fische zu halten.
- Stellen Sie die Fische nicht wahllos zusammen, sondern achten Sie vor allem auf die Fähigkeit der Vergesellschaftung und auf das Revierverhalten, damit die Tiere auch gut miteinander auskommen.
- Holen Sie sich pflegeleichte Fische, die keine hohen Ansprüche an den pH-Wert und die Wasserhärte stellen.
- Werden größere Fische gewünscht, sollten zusätzlich Filter und Wasserpumpe installiert werden.
- Da in einem Miniteich das Wasser komplett zufrieren kann, ist es ratsam, die Fische im Winter nach drinnen zu holen und dort in einem Aquarium zu halten.
Die Pflege des Miniteichs
Egal, ob Fische vorhanden sind oder „nur“ Pflanzen, ein Miniteich muss auch regelmäßig gepflegt werden:
- Da sich die Wasserverdunstung im Miniteich schneller bemerkbar macht, als in einem großen Teich, müssen Sie das Wasser regelmäßig nachfüllen. Auch hier ist Regenwasser ideal.
- Pflanzen sollten regelmäßig gepflegt und bei Bedarf zurückgeschnitten werden. Im Winter können sie Sie in ein Winterquartier bringen, hier genügt es, einen Eimer oder eine kleine Wanne mit Wasser zu füllen und diese im Haus aufzustellen.
- Fremdstoffe wie kleine Zweige oder Laub sollte regelmäßig entfernt werden.
- Haben sich Algen gebildet, sollten diese entfernt werden. Bei trübem Wasser und wenn vorhandene Fische an die Wasseroberfläche kommen, um nach Luft zu schnappen, sollte das Wasser ausgetauscht werden – mindestens 50 % sind dafür nötig.
- Um die Qualität des Wassers aufrecht zu erhalten, sollten Sie regelmäßig den pH-Wert testen.
- Eine Pumpe versorgt das Wasser mit Sauerstoff, hält es somit sauberer und auch die Wasserpflanzen und die Fische werden es Ihnen danken. In Verbindung mit einem Wasserspiel oder einem Wasserspeier ist dies auch optisch und akustisch nicht zu verachten.
- Fische im Miniteich müssen natürlich regelmäßig gefüttert werden! Nicht zu viel füttern, damit das Futter nicht ungenutzt im Wasser schwimmt.
Sie sehen: Das Anlegen eines Miniteichs ist kostengünstig und unkompliziert, für die Pflege braucht es nicht viel Aufwand – und mit Sicherheit ist ein solcher Teich überall ein Hingucker und eine willkommene Abwechslung.