Es gibt unzählige Minze-Arten und alle haben einen anderen Geschmack oder Geruch. Wer dabei die klassische Minze für den Tee liebt, sollte unter anderem auf die Marokkanische Minze zurückgreifen. Für den Mojito ist die Mojito-Minze perfekt und auch die Ananasminze ist nicht zu verachten. Wie Sie sehen, gibt es an Minze-Arten nichts, was es nicht gibt. Deshalb möchten wir Ihnen hier klassische und außergewöhnliche Arten vorstellen.
Die Minze-Arten und Ihre Eigenschaften
Minzen zählen der Familie der Lippenblütler und sind nahezu auf jedem Balkon oder in jedem Garten zu finden. Kein Wunder – denn dieses Kraut ist sehr vielseitig einsetzbar und kann nicht nur als Tee, sondern auch als Würze verwendet werden. Zudem ist die Minze ein Heilkraut der besonderen Art und kann bei Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen sowie bei Erkältungen und Muskelschmerzen sehr hilfreich eingesetzt werden. Damit Sie es im Minze-Dschungel einfacher haben, möchten wir Ihnen die beliebtesten Tee-Minzen sowie einige exotische Sorten, die ein ganz außergewöhnliches Aroma aufweisen, vorstellen.
Klassische Minze-Arten
Zu den klassischen Minze-Arten zählen neben der Pfefferminze, die Wasserminze, die Poleiminze, die Grüne Minze sowie die Mojito-Minze. Mit Sicherheit haben Sie von den einzelnen Arten schon einiges gehört. Doch wussten Sie, dass die Poleiminze sogar giftig ist?
- Pfefferminze (Mentha x piperita): Die Pfefferminze ist natürlich der Klassiker unter den Arten und in der Regel auch in jedem Garten oder auf jedem Balkon zu finden. Wo sie ihren Ursprung hat, ist leider nicht bekannt. Sicher ist aber, dass es eine Kreuzung zwischen der Bachminze (Mentha aquatica) und der Grünen Minze (Mentha spicata) ist. Die Pfefferminze ist deshalb so beliebt, da sie einen sehr hohen Anteil an Menthol aufweist und auch das Aroma pfeffrig-scharf ist. Zudem ist sie sehr anspruchslos und sogar winterhart.
- Wasserminze (Mentha aquatica): Die Wasserminze ist auch als Bachminze bekannt und stammt aus Europa. Doch auch in vielen Teilen Afrikas ist sie zu finden. Wie Sie vom Name schon ableiten können, fühlt sich diese Minze-Art primär in feuchten Gebieten wohl, weshalb sie meist an Ufern, Moore oder Feuchtwiesen zu finden ist. Eine Besonderheit der Wasserminze ist, dass sich die Samen nur über das Wasser verbreiten. Dabei wird die Art bis zu 60 cm hoch und zeigt sich im Juli und August von ihrer schönsten Seite. Die kugeligen und hellvioletten Blütenstände sind eine wahre Augenweide und wenn Sie einen Teich im Garten haben, ist die Bachminze perfekt für die Begrünung von Teichrändern.
- Poleiminze (Mentha pulegium): Die Poleiminze kann schnell mit der Pfefferminze verwechselt werden. Doch Vorsicht, die Poleiminze ist giftig und sollte nicht verzehrt werden. Sie erkennen den Unterschied darin, dass bei der Pfefferminze die Staubblätter so lang wie die Blütenblätter sind. Bei der Poleiminze ragen die Staubgefäße stark über die Blütenblätter hinaus. Auch wenn sie früher als Heilmittel eingesetzt wurde, ist dies heute nicht mehr ratsam. Zudem steht sie unter Naturschutz, da sie als stark gefährdet gilt und auf der Roten Liste steht. Allerdings ist sie im Garten als Duftpflanze hervorragend geeignet und von Mai bis September zeigt sie sich in ihrer schönsten Pracht mit zartlila Blüten. Dabei wird die Pflanze bis zu 50 cm hoch und duftet sehr angenehm.
- Grüne Minze (Mentha spicata Syn. Mentha viridis): Die Grüne Minze ist vielen eigentlich nicht bekannt. Dabei ist sie die Minze, die am häufigsten verwendet wird. Bekannt ist die Grüne Minze eher unter Krause Minze oder Speer Minze bzw. Spearmint. Diese Minze-Art wird vor allem für Zahnpasta, Süßigkeiten mit Minzgeschmack oder auch Kaugummi verwendet. Die Grüne Minze hat ihren Ursprung in Europa, ist aber auch in Asien und Afrika zu finden. Durch ihre Wuchsfreudigkeit kann sie bis zu 130 cm hoch wachsen. Ihre weißen und violetten Blüten zeigt die Grüne Minze von Juli bis September.
- Mojito-Minze (Mentha nemorosa): Wie der Name schon sagt, können Sie erahnen, wofür diese Minze-Art verwendet wird. Die Pflanze ist ein hervorragendes Cocktailkraut und ist für einen Mojito oder auch Hugo perfekt geeignet. Dabei ist Mojito-Minze eine Kreuzung von Mentha spicata und Mentha suaveolens, wird bis zu 80 cm hoch und hat eine sehr wuchsfreudige Eigenschaft. Sie blüht von Juli bis August und bringt hellviolette Blüten hervor, die unzählige Insekten anlocken. Allerdings sollte sie im Halbschatten stehen, damit sie ihr volles Aroma entfalten kann. Auch in Limonaden ist die Mojito-Minze immer nutzbar, um dem Getränk eine ganz besondere Note zu verleihen.
Minze-Arten für Tee
Der Pfefferminztee ist eines der beliebtesten Tee-Getränke und hat eine lange Tradition in vielen Ländern. Daher möchten wir Ihnen die wichtigsten Tee-Minzen nicht vorenthalten.
- Marokkanische Minze (Mentha spicata var crispa Marokko): Die Marokkanische Minze ist definitiv die beste Teeminze, da sie einen ganz besonderen Geschmack aufweist. In Marokko wird sie in besonderem Maße geschätzt und der Tee wird in den arabischen Ländern mit äußerst viel Zucker getrunken. Doch nicht nur das außergewöhnliche Aroma und der erfrischende Geschmack machen die Marokkanische Minze so beliebt. Auch ist sie sehr pflegeleicht, wächst kompakt und wird nur etwa 60 cm hoch.
- Apfelminze (Mentha suaveolens): Die Apfelminze ist auch unter dem Namen Rundblättrige Minze bekannt, da die Blätter oval sind. Wie der Name schon erahnen lässt, hat sie etwas mit einer Apfelnote zu tun. Die Blätter der Apfelminze riechen und schmecken leicht nach Apfel und das milde Aroma ist perfekt für einen guten Tee. Diese Minze-Art ist vielen Regionen verbreitet und kann bis zu 100 cm hoch werden. Zudem ist sie sehr wuchsfreudig und hat im Sommer hübsche fliederfarbene Blüten. Da die Apfelminze sehr anspruchslos ist, kommt sie mit Feuchtwiesen wie auch mit Trockenheit gut zurecht.
- Nanaminze (Mentha spicata var. crispa ‘Nane’): Wenn wir hier von Nanaminze schreiben, können tatsächlich drei verschiedene Minze-Arten gemeint sein. Neben der Mentha spicata var cripsa ‘Nane’ wird auch Mentha x piperita var piperita ‘Nana’und die Marokkanische Minze so genannt. Sogar die Türkische Minze wird häufig als Nanaminze bezeichnet. Dabei gibt es nur eine „echte“ Nanaminze – die Mentha spicata var. crispa ‘Nane’, die ihren Ursprung in Nordafrika hat. Hier wird sie häufig in Kombination mit schwarzem Tee und viel Zucker getrunken. Doch auch als Würze für orientalische Speisen wird sie genutzt. Die Türkische Minze hat hübsche weiß-rosa Blüten, die sich ab Juli zeigen. Die Minze-Art kann bis zu 60 cm hoch werden, ist winterhart und wie fast alle Minze-Arten mehrjährig.
- Englische Minze (Mentha x piperita ‘Mitcham‘): Die Englische Minze ist eine alte Zuchtform aus England und man geht davon aus, dass es eine zufällige Kreuzung aus der wilden Wasserminze und einer Art von Gartenminze ist. Diese Minze ist äußerst intensiv im Geschmack und weist auch eine ordentliche Schärfe aus, weshalb sie für Tee oder auch Süßspeisen und Suppen sehr gut geeignet ist. Zudem ist sie eine wunderschöne Zierpflanze, da die Blätter zuerst grün sind und dann in Rot übergehen. Die Blüten, die zwischen Juli und August erscheinen, sind hellviolett und ziehen vielen Insekten an. Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch und ist sehr wuchsfreudig.
Wilde Minze-Arten
Die nachfolgend aufgeführten Minze-Arten sind noch immer in Feldern oder am Wegesrand zu finden. Es ist aber kein Problem, sie im Garten oder im Topf anzupflanzen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht direkt an der Straße stehen oder sicher sein, dass keine Herbizide und Pestizide auf den Feldern eingesetzt werden. Sind Sie sich nicht sicher, sollten Sie die Pflanzen im ersten Jahr nicht nutzen, sondern fröhlich vor sich hin wachsen lassen. Wenn sie sich im Winter zurückziehen und im Frühling neu austreiben, sind die Blätter und Stängel zur Verwendung geeignet.
- Ackerminze (Mentha arvensis): Die Ackerminze, die auch als Kornminze bekannt ist, findet man in allen gemäßigten Regionen auf der Nordhalbkugel. Dabei hat sie einen sehr angenehmen und frischen Geschmack, da sie, als Schwester der Pfefferminze, einen recht hohen Mentholgehalt hat. Sie wird bis zu 30 cm hoch und hat hübsche rosa bis violette Blüten. Der Boden sollte feucht und nährstoffreich sein, damit sie gut gedeiht. Die Ackerminze hat jedoch den Nachteil, dass sie nicht so wuchsfreudig ist.
- Korsische Minze (Mentha requienii): Die Korsische Minze, die auch unter dem Namen Zarte Minze bekannt ist, findet man nur auf drei Inseln im Mittelmeer. Neben Korsika wächst sie auch auf Sardinien und Montecristo. Die Besonderheit dieser Minze-Art liegt darin, dass sie nicht aufrecht, wie ihre Verwandten wächst, sondern teppichartig und bildet einen Rasen. Dabei verströmt sie einen intensiven Duft und aus ihr wird der schmackhafte Likör Crème de Menthe hergestellt. Durch Ihre Herkunft ist die Korsische Minze nicht winterhart und benötigt im Winter einen Schutz.
- Rossminze (Mentha longifolia): Die Rossminze oder Waldminze ist in Mitteleuropa vor allem in den tieferen Lagen der Alpen oder in Mittelgebirgen zu finden. Damit sie gut gedeihen kann, ist ein nasser und stickstoffreicher Boden von großer Bedeutung, weshalb sie auch oft an Flüssen wächst. Diese Minze-Art wird bis zu 130 cm hoch und blüht von Juli bis September von Rosa bis Violett. Die Rossminze wird hauptsächlich als Würze verwendet. Wenn Sie einen Tee oder Salat mit den Blättern zubereiten möchten, werden Sie enttäuscht sein, da der Geschmack eher unangenehm ist. Als Würze an Kartoffeln, Fleisch oder in Schnäpsen und Smoothies ist sie jedoch perfekt geeignet.
Besondere Minze-Arten mit außergewöhnlichem Aroma
Neben den klassischen Minze-Arten finden sich mittlerweile unzählige besondere Minzen, die ein sehr außergewöhnliches Aroma aufweisen. Nicht nur die Schokoladenminze, sondern auch die Basilikumminze, Bananenminze oder die Erdbeerminze sind dabei sehr interessant und lassen sich hervorragend im Garten oder im Topf kultivieren, um eine außergewöhnliche Note zu erhalten.
- Schokoladenminze (Mentha x piperita var. piperita ‚Chocolate’): Mögen Sie After Eight? Dann werden Sie die Schokominze lieben. Sie ist nämliche eine Kombination aus Schokolade und Minze und hat ein besonders feines Aroma. Auch der Geruch erinnert an Schokolade und wenn der Wind weht, bekommt jeder, der in der Nähe ist, Lust zu naschen. Die Pflanze wird bis zu 60 cm hoch und hat hell violette Blüten, die sich von Juli bis September zeigen.
- Ananasminze (Mentha suaveolens variegata): Die Ananasminze ist für Süßspeisen eine perfekte Pflanze, da die Blätter ein leichtes Ananasaroma haben. Dabei haben die Blätter der Minze-Art eine Besonderheit. Sie sind panaschiert grün und cremefarben, was heißt, dass sie eine absolute Augenweide im Beet sind. Der Nachteil der Ananasminze ist, dass sie nicht winterhart ist und daher besser im Topf kultiviert wird. Gleichzeitig ist sie auch nicht ganz so wuchsfreudig und erreicht nur eine Höhe von bis zu 60 cm, weshalb sich der Anbau im Kübel durchaus lohnt.
- Bananenminze (Mentha arvensis ‚Banana‘): Die Bananenminze ist eine Variation der Ackerminze. Da die Franzosen scheinbar Bananengeschmack lieben, wurde sie auch hier gezüchtet. Die Blätter verströmen dabei einen recht intensiven Duft von Bananen und sind für Getränke und Süßspeisen geeignet. Auch diese Minze-Art kann ausgezeichnet im Topf angebaut werden, da sie nicht besonders wuchsfreudig ist und nur eine Höhe von 50 cm erreicht.
- Erdbeerminze (Mentha species ‚Erdbeere‘): Die Erdbeerminze hat mit Minze eigentlich wenig zu tun, da sie kaum nach Minze schmeckt – dafür aber sehr intensiv nach Erdbeeren. Und bekanntlich sind Erdbeeren ja hervorragend mit Minze kombinierbar. Für Cocktails, Tees oder Limonaden und Süßspeisen ist die Erdbeerminze perfekt und wird jedes Getränk und jede Süßspeise auf besondere Weise aufwerten. Mit einer Höhe von bis zu 50 cm bleibt die Pflanze recht klein, ist aber dennoch sehr wuchsfreudig.
- Orangenminze (Mentha piperita var. citrate ‘Orangina’): Mit der Orangenminze haben Sie eine außergewöhnliche Pflanze, die Saucen und Getränke veredelt. Das fruchtige Aroma erinnert an Bergamotte und Urlaub. Die Orangenminze ist sehr wuchsfreudig, wächst bis zu 80 cm hoch und macht sich schnell im Garten breit. Daher ist es empfehlenswert, die Orangenminze im Kübeln anzupflanzen, um das schnelle Ausbreiten zu verhindern.
- Zitronenminze (Mentha gentilis var citrata): Wie der Name schon sagt, verströmt die Zitronenminze einen sehe angenehmen Duft nach Zitronen. Diese Minze-Art ist für Tees, Limonaden, Cocktail oder auch Süßspeisen geeignet und wertet jedes Getränk und jede Süßspeise auf. Die winterharte und mehrjährige Pflanze wächst bis zu 40 cm hoch und ist sehr wuchsfreudig. Auf der Terrasse versprüht sie bei jedem Windhauch ein sehr frisches Aroma, das an Sonne, Strand und Meer erinnert.
- Basilikumminze (Mentha x piperita var. citrate ‘Basil’): Die Basilikumminze ist etwas sehr Außergewöhnliches, da hier das Aroma von Basilikum mit Minze vereint wird. Der Geruch erinnert an Italien und die leckeren Gerichte in diesem Land. Dennoch überwiegt der Duft wie auch der Geschmack der Minze mit einer Note Basilikum und einem leicht pfeffrigen Aroma. Dabei wird die Minze-Art bis zu 70 cm hoch, aber auch bis zu 100 cm breit. Daher benötigt sie etwas Platz. Verwenden können Sie die rotstängelige Minze für Pestos, Salate und Saucen aller Art. Doch auch in Cocktails oder Smoothies kann sie ein besonderes Geschmackserlebnis erzeugen.
Es gibt natürlich noch viele weitere Minze-Arten, die wir hier gar nicht alle aufzählen können. Denn insgesamt bietet uns die Natur mehr als 30 verschiedenen Arten, die jedoch viel gemeinsam haben. Daher finden Sie hier nur die wichtigsten und besonderen Arten, die geschmacklich ein außergewöhnliches Aroma aufweisen und in Cocktail, Limonaden und Süßspeisen verwendet werden können.