Eigens gezogene Kräuter aus dem Garten pflücken und damit köstliche Cocktails kreieren – klingt das nach einer guten Idee? Damit Sie sich selbst und Ihre Gäste mit leckeren Getränken verwöhnen können, zählen wir einige Kräuter auf, die sich für die Zubereitung von Cocktails besonders gut eignen.
Kräuter für leckere Longdrinks
Cocktails müssen nicht immer fruchtig und süß schmecken. Sehr begehrt sind Kräuter-Cocktails, die echte Gaumenerlebnisse bieten. Die dazu notwendigen Kräuter können Sie im eigenen Garten oder in Töpfen auf dem Balkon anbauen, sodass Sie stets genügend frischen Vorrat für Cocktail-Abende zur Verfügung haben.
Minze
Es gibt rund 600 Arten von Minze. Für Cocktails werden meistens entweder die Mojito-Minze (Mentha nemerosa) oder die Grüne Minze (Mentha spicata) verwendet. Diese beiden Variationen zeichnen sich durch einen milden Geschmack aus. Möchten Sie eine Minze mit einem schärferen Mentholgeschmack nutzen, ist die Pfefferminze (Mentha x piperita) zu empfehlen. Für exotische Cocktail-Abende sollten Sie die Orangenminze (Mentha piperita var. citrata) oder die Ananasminze (Mentha rotundifolia variegata) ausprobieren.
Minze schmeckt gut zu säurehaltigen und süßen Getränken in Kombination mit Zitrusfrüchten. Außerdem schmeckt Minze zu einem alkoholfreien Longdrink mit Holunderblütensirup.
Zitronenmelisse
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) duftet herrlich frisch und aromatisch. Sie verleiht Cocktails mit Zitronen oder Limetten eine besondere Note. Ein erfrischendes Sommergetränk besteht aus Sprudelwasser, Eis und Zitronenmelisse.
Zitronengras
In der asiatischen Küche darf das leicht pikant schmeckende Zitronengras (Cymbopogon citratus) nicht fehlen. Zitronengras lässt sich leicht anbauen, sodass Sie das frische Kraut für verschiedene Cocktails verwenden können. Ingwer, Gin und andere herbe Aromen machen sich in Kombination mit Zitronengras sehr gut. Oder mixen Sie einen süßen Cocktail und bringen Sie mit dem Kraut das i-Tüpfelchen ins Getränk.
Estragon
Estragon (Artemisia dracunculus) hat eine starke Würzkraft. Das Kraut wird für Geflügelgerichte und Fisch verwendet. Es hat einen leichten Anisgeschmack mit einer bittersüßen Note. Für Longdrinks bietet es sich mit Kirsche oder Kiwi an. Auch in Kombination mit Gin und Zitrus-Aromen ist es eine Bereicherung.
Thymian
Thymian stammt aus dem Mittelmeergebiet und dient dort als Küchen- und Heilkraut. Er schmeckt leicht bitter und aromatisch frisch. Longdrinks mit Thymian machen sich gut mit Himbeeren, Brombeeren, Rhabarber oder Äpfeln. Testen Sie ebenfalls den Zitronen-Thymian (Thymus x citrodorus) mit seinem zitronenartigen, blumigen Duft aus.
Rosmarin
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) dient oftmals als Küchengewürz für herzhafte Speisen. Das Kraut ist ebenfalls ein Bestandteil von traditionell hergestellten Kräuterlikören. Der bittere, harzige Duft des Rosmarins kommt vor allem bei Cocktails mit Gin zur Geltung. Sie können das Kraut ebenfalls für alkoholfreie Mixgetränke nutzen, wobei es zu Fruchtsäften besonders gut schmeckt.
Basilikum
Ihnen ist sicherlich Basilikum (Ocimum basilicum) als Küchenkraut für italienische Gerichte bekannt. Mit dem Gewürz aus dem Mittelmeerraum können Sie jedoch ebenfalls leckere Cocktails zaubern. Der Longdrink mit dem Namen „Basilikum Smash“ besteht aus Gin, Basilikum und Zitronensaft. Sie können ebenso Basilikum mit Erdbeeren oder einem anderen Obst kombinieren. Mixen Sie frisches Basilikum stets frisch ins Getränk, denn die Blätter werden schnell braun.
Waldmeister
Waldmeister (Galium odoratum) war in früheren Zeiten das Trend-Kraut in der Maibowle. Heute ist es aus der Mode gekommen, dabei schmeckt das leicht süßliche, nach Vanille schmeckende Kraut in Kombination mit Sekt, Gin, Brandy oder Whiskey sehr gut. Ebenso eignet sich Waldmeister in Getränken mit Zitrusfrüchten oder Erdbeeren. Aber Vorsicht: In Waldmeister ist Cumarin enthalten, das auf die Leber toxisch wirkt. Dafür müssten Sie allerdings hohe Dosen zu sich nehmen. Für Erwachsene stellen übliche Mengen Waldmeister keine Gefahr dar. Für Kinder ist der Verzehr nicht ratsam.
Salbei
Salbei (Salvia) wird als Würzkraut in der mediterranen Küche und als Heilpflanze verwendet. Der Geschmack ist leicht bitter, sodass sich das Kraut für Cocktails aus Obst wie Melonen, Himbeeren oder Birnen gut eignet. Begehrt ist die Kombination aus Gin, Salbei, Vanillesirup und Zitronensaft.
Lavendel
Der Duft von Lavendel (Lavandula angustifolia) wird in der Regel als äußerst angenehm empfunden. In Cocktails wirkt das Kraut sehr dekorativ und überzeugt durch seinen sanft-seifigen Geschmack. Lavendel passt gut zu trockenem Sekt und in Kombinationen mit Tonic oder Bitterorange.
Kräuterbett für Ihre Cocktail-Partys anlegen
Damit Sie die frischen Kräuter direkt griffbereit haben, sollten Sie das Kräuterbett in Nähe der Küche oder Terrasse anlegen. Gleichzeitig ist es eine Wohltat, vor dem Beet zu sitzen und die würzigen Düfte wahrzunehmen. In der Regel bevorzugen Kräuter einen sonnigen Standort und einen mageren, durchlässigen Boden. Bei der Auswahl der Jungpflanzen sollten Sie darauf achten, dass die Kräuter gut verzweigt sind und frischgrüne Blätter aufweisen. Achten Sie auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen. Als Anfänger ist es ratsam, vor jedes Kraut ein Namensschild in die Erde zu stecken. Nachdem Sie die jungen Kräuter eingepflanzt haben, versorgen Sie die Pflanzen mit ausreichend Wasser.
Für Kräuter wie Beinwell oder Bärlauch ist ein Beet im Halbschatten notwendig. Der Boden darf nährstoffreicher und feuchter sein. Falls Sie keinen Garten besitzen, können Sie Ihre Kräuter in Töpfen anpflanzen und auf den Balkon oder auf die Fensterbank stellen. Damit sich die Wurzeln gut ausbilden können, sollten Sie die Jungpflanzen direkt in größere Töpfe setzen. Beachten Sie auch in diesem Fall die Bedürfnisse der Kräuter. Das heißt: Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Lavendel und Oregano sind sonnenliebend und sollten auf der Südseite ihren Platz finden. Kerbel, Minze und Petersilie sind Kräuter für Balkons, die gen Westen oder Osten weisen. Um Staunässe zu vermeiden, müssen Sie auf eine gute Drainage achten.