Ein Pflanzenbeet anlegen bedeutet, den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu kennen. Nur so sind die Pflanzengesundheit, ein gutes Wachstum und eine reiche Ernte gewährleistet. Durch den unterschiedlichen Bedarf sollte man auch nicht wild durcheinander pflanzen, sondern wissen, welches Gemüse zu den Starkzehrern, den Schwachzehrern und den Mittelzehrern gehört. Aber auch beim Pflanzen von Kräutern, Obst und Zierpflanzen ist das Wissen um den Nährstoffbedarf wichtig.
Was sind Mittelzehrer?
Unter Mittelzehrern versteht man Pflanzen, die einen mittleren Nährstoffbedarf haben. Diese Erklärung ist etwas breit gefächert, daher ist es womöglich besser zu sagen, dass Mittelzehrer Pflanzen sind, die weder viele Nährstoffe, noch wenige Nährstoffe brauchen. Ein gutes Mittelmaß eben. Da der Nährstoffbedarf selbst innerhalb einer Pflanzenkategorie unterschiedlich sein kann, ist es durchaus möglich, dass manche Pflanzen sowohl zu den Mittelzehrern und den Starkzehrern oder zu den Mittelzehrern und den Schwachzehrern gezählt werden können. Eingeteilt wird im Übrigen nach dem Stickstoffbedarf, der für die Fotosynthese und die Bildung von Blättern verantwortlich ist. Ohne Stickstoff also kein Wachstum.
Welche Nährstoffe brauchen Mittelzehrer?
Mittelzehrer benötigen moderate Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Spurenelementen.
- Stickstoff: Wir haben bereits gelernt: Ohne Stickstoff keine Fotosynthese. Ohne ausreichend Stickstoff würden Pflanzen aber auch keine Zellteilung durchführen können und in der Entwicklung zurückbleiben.
- Phosphor: Dieser Nährstoff ist wichtig, damit sich Wurzeln gut entwickeln und sich Blüten und Früchte bilden können. Außerdem werden Nukleinsäuren und ATP (Adenosintriphosphat) gebildet – wichtig unter anderem für Energie- und Signalübertragungen, Fotosynthese und die zelluläre Arbeit.
- Kalium: Damit Pflanzen ihren Wasser- und Salzhaushalt regulieren können, ist eine Osmoregulation wichtig, die durch Kalium entsteht. Ebenso wichtig sind die Aktivierung von Enzymen und die Resistenz gegen Krankheiten. Handelt es sich um Pflanzen, die winterhart sind, ist Kalium für die Resistenz verantwortlich.
- Spurenelemente: Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B), Molybdän (Mo), Chlor (Cl) und auch Nickel (Ni) sind Spurenelemente, die bei diversen Stoffwechselprozessen benötigt werden. Dazu gehören Chlorophyllsynthese, Protein- und Nukleinsäurebildung und nicht zuletzt Redoxreaktion.
Wie und wann sollten Sie die Nährstoffe verabreichen?
Der Nährstoffbedarf bei Pflanzen ist recht unterschiedlich und richtet sich unter anderem nach der Pflanzenart, den klimatischen Bedingungen, dem Bodentyp und den Wachstumsphasen. Es ist sinnvoll, alle drei Jahre eine Bodenanalyse durchführen zu lassen, die Analysezentren für ein geringes Entgelt (ca. 20 €) übernehmen. Dadurch wird der Nährstoffgehalt im Boden ermittelt und Überdüngungen werden vermieden.
Für Mittelzehrer können folgende Richtlinien zugrunde gelegt werden:
- Um den Pflanzen im Frühling eine gute Grundlage zu bieten, können Sie bereits im Herbst Kompost in die Erde einarbeiten. Der Boden wird somit über mehrere Monate mit Nährstoffen angereichert.
- Zu Beginn der Vegetationsperiode benötigen Pflanzen besonders viel Stickstoff. Hier leisten Hornspäne gute Dienste, die ein sehr guter Stickstofflieferant sind. Gegeben werden können aber auch Langzeitdünger.
- Zu Beginn der Blüten- und Fruchtphase sollte dann mit Phosphor und Kalium gedüngt werden. Besonders einfach ist das mit Flüssigdüngern, die einfach ins Gießwasser gegeben werden.
- Mittelzehrer, die im Kübel gesät oder gepflanzt werden, müssen mit einer begrenzten Menge an Substrat zurechtkommen. Dadurch stehen weniger Nährstoffe zur Verfügung, weswegen Sie regelmäßig düngen sollten.
- Düngergaben für Mittelzehrer sind wirksamer, wenn sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig gegeben werden.
- Möchten Sie organisch Düngen, ist für Stickstoffgaben Hornmehl zu empfehlen. Knochenmehl liefert zudem Kalium. Für die Gabe von Stickstoff, Kalium und Phosphor haben sich Kompost, Mist, Rinderdung, Fischmehl und Grünschnitt bewährt.
Die Fruchtfolge bei Mittelzehrern
Mittelzehrer brauchen weniger Nährstoffe als Starkzehrer aber mehr als Schwachzehrer, weswegen sie zwischen den beiden in der Fruchtfolge liegen. Das bedeutet, dass Sie auf ein Beet, das in einem Jahr Starkzehrer beheimatet hat, im folgenden Mittelzehrer gepflanzt werden können. Die Erde hat dann noch ausreichend Nährstoffe, um diese Pflanzen versorgen zu können. Mittelzehrer liegen in der Fruchtfolge somit zwischen Starkzehrern und Schwachzehrern. Wenn Sie nicht mit einem Beet arbeiten möchten, können Sie mehrere anlegen und die Pflanzen einfach rotieren lassen.
Diese Pflanzen gehören zu den Mittelzehrern
Wie oben bereits erwähnt, hängt die Einteilung der Pflanzen in die einzelnen Kategorien von verschiedenen Faktoren ab. Dies führt dazu, dass Mittelzehrer auch schon mal bei den Stark- oder Schwachzehrern gleichzeitig auftauchen können.
Gemüse |
Kräuter |
Obst |
Zierpflanzen |
Brombeeren |
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Cranberries |
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Heidelbeeren |
Fuchsien |
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Holunderbeeren |
Gerbera |
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Kirschen |
Hortensien |
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Nektarinen |
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Pfirsiche |
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Pflaumen |
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Quitten |
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Stachelbeeren |
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Rosen |
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Schneeglöckchen |
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