Unkraut kommt schnell, doch werden Sie es dann nicht mehr so schnell wieder los. Für die Bekämpfung gibt es mehrere Möglichkeiten, bei denen Sie nicht zur chemischen Keule greifen müssen. Die Unkrautbekämpfung kann auch ökologisch und umweltfreundlich erfolgen.
Warum Unkraut lästig ist: schnelle Ausbreitung und Gefahr für andere Pflanzen
Bei Unkraut handelt es sich um Wildpflanzen, die durchaus eine ökologische Bedeutung haben. Sie breiten sich jedoch rasant in den Beeten aus, wenn sie nicht bekämpft werden. Sie werden zur Gefahr für Ihre Nutz- und Zierpflanzen, da sie ihnen Wasser und Nährstoffe entziehen und die Beete überwuchern können. Möchten Sie diese lästigen Wildpflanzen loswerden, kommt es auf die richtige Bekämpfung an. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die umweltfreundlich, aber mehr oder weniger aufwendig sind.
Chemische Unkrautbekämpfung: einfach und wirksam, aber ökologisch bedenklich
Die chemische Unkrautbekämpfung ist zwar einfach, da sie schnell und effizient erfolgt, doch ist sie äußerst gefährlich für die Umwelt. Zur chemischen Umweltbekämpfung werden Herbizide verwendet, die für Hobbygärtner zumeist als flüssige Suspensionen erhältlich sind.
Die chemischen Unkrautbekämpfungsmittel greifen in den Stoffwechsel der Pflanzen ein und unterscheiden nicht zwischen Unkraut und anderen Pflanzen. Sie vernichten damit also auch Ihre Nutz- oder Zierpflanzen.
Einige Mittel werden über die Blätter aufgenommen und verteilen sich über die gesamte Pflanze bis in die Wurzeln. Die gesamte Pflanze stirbt ab. Dabei handelt es sich um synthetische Mittel, die nur bei Wärme und dann wirken, wenn die Pflanze noch aktiv ist. Nach der Blütenbildung sind die Pflanzen weniger aktiv, weshalb die Unkrautbekämpfungsmittel dann nicht mehr ausreichend wirken. Mittel mit Pelargonsäure vernichten nur die Blattmasse, während die Wurzel intakt bleibt und neu austreiben kann.
Achtung: Auf Terrassen, Auffahrten, Gehwegen und anderen befestigten Flächen ist die Verwendung chemischer Unkrautbekämpfungsmittel verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.
Mechanische Unkrautbekämpfung: Unkraut an der Wurzel bekämpfen
Die mechanische Unkrautbekämpfung erfordert Zeit und Geduld, doch ist sie umweltfreundlich und ökologisch unbedenklich. Sie jäten das Unkraut und entfernen es mit der Wurzel. Jäten Sie regelmäßig, werden Sie das Unkraut irgendwann komplett los, da Sie immer größere Teile des Unkrauts entfernen und ihm irgendwann die Energiereserven ausgehen. Die Arbeit erleichtern Sie sich mit verschiedenen Geräten:
- Ziehhacke für die Beete
- Grubber für Beete und hartnäckige Wurzelunkräuter
- Grabegabel für flächig wachsende Wurzelunkräuter wie Quecke oder Brennnessel
- Schiebehacke für Wege
- Unkrautstecher für Unkraut mit langen, hartnäckigen Wurzeln wie Löwenzahn oder Käsepappel
Bei der mechanischen Unkrautentfernung lockern Sie gleichzeitig den Boden auf. Entsorgen Sie Wurzelunkräuter wie Giersch, Brennnessel oder Quecke sowie Unkraut, das bereits Samen gebildet hat, nicht auf dem Kompost, sondern im Biomüll. Schnell könnten sich sonst die hartnäckigen Unkräuter beim Ausbringen von Kompost wieder ausbreiten.
Tipp: Handelt es sich nicht um Wurzelunkräuter und hat das Unkraut noch keine Samen gebildet, lassen Sie es bei warmer Witterung einfach liegen. Es verrottet und dient als Mulch.
Natürliche Unkrautbekämpfung: Verwendung von Rindenmulch
Rindenmulch, Stroh oder Kompost eignen sich für die natürliche Unkrautbekämpfung, doch müssen Sie sich einige Zeit gedulden, bis Sie das Unkraut loswerden. Wurzelunkräuter wachsen auch durch die Mulchschicht, doch lassen sie sich gut entfernen, wenn sie noch klein sind. Anstelle von Rindenmulch sind auch Mulchfolien oder dicke Pappen geeignet, die das Unkraut zum Absterben zwingen, da sie ihm das Licht entziehen. Folie oder Pappe eignet sich nur für größere brach liegende Flächen, doch gehen Sie damit auch hartnäckigen Unkräutern wie Giersch oder Brennnesseln an den Kragen.
Tipp: Verwenden Sie ein Unkrautvlies mit Löchern für das Gemüsebeet, um sich das Jäten zu ersparen. In die Löcher pflanzen Sie Gemüsepflanzen.
Unkrautbekämpfung im Rasen: Stärken Sie die Grasnarbe
Wachsen Unkräuter wie Klee oder Moos im Rasen, sind die Wachstumsbedingungen für den Rasen nicht optimal. Das Unkraut bekämpfen Sie, indem Sie den Rasen mit Rasendünger versorgen und ihn kräftigen. Vertikutieren Sie den Rasen und sorgen Sie für eine gute Belüftung. Vertikutieren Sie erst ab Mitte April, wenn der Boden sich erwärmt hat und der Rasen schon widerstandsfähiger ist. Säen Sie den Rasen nach, damit sich die Grasnarbe kräftigt und Unkräuter keine Chance haben.
Tipp: Lassen Sie das Gras im Sommer etwas länger werden und mähen Sie nicht so häufig, da das Unkraut dann mehr Schatten bekommt und schlechter wächst.
Thermische Unkrautbekämpfung: Vernichtung mit Hitze
Die thermische Unkrautbekämpfung mit Hitze kann großflächig erfolgen und eignet sich daher für Pflasterfugen. Mit einem Unkrautbrenner und Butangas oder einer elektrischen Heizspirale erzeugen Sie Temperaturen bis zu 1.000 Grad Celsius und brennen das Unkraut ab. Die Blätter müssen nicht verbrennen, denn es reicht aus, das Gerät langsam über die Blätter zu führen und ihnen einen kurzen Hitzeschock zu verpassen. Da die Wurzeln intakt bleiben und nach ein bis zwei Wochen wieder neu austreiben, müssen Sie die Unkrautbekämpfung häufiger wiederholen.
Alternativ zu einem Unkrautbrenner können Sie auch kochendes Wasser oder Wasserdampf verwenden und damit noch tiefer in den Boden eindringen, um auch die Wurzeln zu bekämpfen.
Biologische Unkrautbekämpfung: Bodendecker als Schmuck für den Garten
Die biologische Unkrautbekämpfung eignet sich für den Ziergarten, da Sie Unkräuter mit Bodendeckern bekämpfen. Bodendecker sind mit ihren Blüten und ihrem teppichartigen Wuchs ein Schmuckstück für den Garten und bieten Unkrautsamen keine Chance. Auflaufende Unkräuter werden an ihrem Wuchs gehindert. Diese Methode eignet sich nur für Rabatten sowie Beete und funktioniert mit
- Storchschnabel,
- Golderdbeere,
- Stachelnüsschen oder
- Goldnessel.
Im Gemüsegarten eignet sich Gründünger für abgeerntete Beete als Nachkultur. Diese Pflanzen unterdrücken das Unkraut und werden im nächsten Frühjahr untergepflügt.
Unkrautbekämpfung mit Hausmitteln: begrenzter Erfolg und Schäden im Garten
Auch wenn die Unkrautbekämpfung mit Hausmitteln mitunter in verschiedenen Gartenforen und bunten Zeitschriften empfohlen wird, verzichten Sie besser darauf. Essig, Salz und andere Mittel werden in der Küche genutzt, doch sind sie für den Garten nicht geeignet. Unkraut wird nur mit mäßigem Erfolg bekämpft, aber diese Mittel können zu schwerwiegenden Schäden am Boden führen. Der pH-Wert kommt aus dem Gleichgewicht, da der Boden übersäuert oder versalzen wird. Künftig wachsen dort nur noch die robustesten Pflanzen, aber keine Nutzpflanzen. Sie fördern mit diesen Mitteln sogar noch das Wachstum von Unkraut.
Danke für den Beitrag. Gut zu wissen, dass Bodendecker eine biologische Unkrautbekämpfung sein können. Wir haben in unserem Garten so viel Unkraut, und ich werde diese Technik mal ausprobieren.