Der Meerrettichbaum namens Moringa oleifera gilt weltweit als nährstoffreichste Pflanze. Obwohl der Baum in feuchtwarmer Umgebung im Himalaya Zuhause ist, lässt er sich auch in unseren Breitengraden anbauen. Er ist pflegeleicht, wenn er die notwendigen Wachstumsbedingungen vorfindet.
Moringa oleifera
Der Meerrettichbaum wird auch als Trommelstockbaum, Wunderbaum, Klärmittelbaum und Behennussbaum bezeichnet. Er gehört zur Familie der Bennussgewächse und trägt den botanischen Namen Moringa oleifera. Der Baum wächst schnell und wird im ersten Lebensjahr zwischen 5 und 8 Meter hoch. Moringa hat einen kurzen Stamm mit einem Durchmesser zwischen 25 und 40 Zentimetern. Der Stamm ist mit vielen dünnen Ästen stark verzweigt und enthält ein Gummi.
Moringa oleifera hat bis 2 Zentimeter lange, ovale Blätter und als Rispen ausgebildete Blütenstände. Die zwittrigen, bis 3 Zentimeter großen Blüten haben fünf Blütenblättchen, fünf Kelchblätter und zehn Staubblätter. Die Blütenrispen entspringen aus den Blattachseln und sind 10 bis 25 Zentimeter lang. Die Blüten des Meerrettichbaumes sind cremig-weiß gefärbt und haben an der Basis gelbe Punkte. Der Duft erinnert an den von Veilchen.
Aufgrund der Länge der Früchte, wird der Meerrettichbaum auch Trommelstockbaum genannt. Die Früchte sind 25 bis 90 Zentimeter lang. Die rund 2 Zentimeter breiten Früchte sind vielsamige, braune Kapseln, die im reifen Zustand aufspringen. Die Samen sind rundlich oder dreikantig, braun und bis 1,5 Zentimeter groß. An ihnen befinden sich drei papierartige Flügel. In der Frucht sind die Samen reihenförmig angeordnet und liegen in einem trockenen, weißlichen Mark.
Inhaltsstoffe
Aufgrund der vielen gesunden Inhaltsstoffe, trägt Moringa auch den Namen „Baum des Lebens“. Der Meerrettichbaum enthält 14 Mineralstoffen, sieben Vitamine, pflanzliche Proteine, Spurenelemente, essentielle Aminosäuren und Antioxidantien. Bei den Vitaminen handelt es sich um die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und K.
In 100 Gramm frischen Blättern sind folgende Nährwerte enthalten:
- 92 Kilokalorien
- 6,7 Gramm Eiweiß
- 1,7 Gramm Fett
- 12,5 Gramm Kohlenhydrate
- 6,78 Milligramm Vitamin A
- 0,06 Milligramm Vitamin B1
- 0,05 Milligramm Vitamin B2
- 0,8 Milligramm Vitamin B3
- 220 Milligramm Vitamin C
- 0,85 Milligramm Eisen
- 0,26 Milligramm Kalium
- 0,07 Milligramm Kupfer
- 0,16 Milligramm Zink
- 440 Milligramm Calcium
- 42 Milligramm Magnesium
- 70 Milligramm Phosphor
Verwendung der Pflanzenteile von Morina oleifera
Es lassen sich alle Pflanzenteile des Meerrettichbaumes verwenden:
- In den Blättern stecken die meisten Vital- und Nährstoffe. Sie können die Blätter wie Spinat zubereiten oder zu Saft pressen. Thailänder blanchieren die jungen Zweige und essen sie zu Suppen. Um die Inhaltsstoffe der Blätter zu konservieren ist es üblich, sie zu Kapseln oder Pulver zu verarbeiten. Die Blätter verfügen über einen hohen Anteil an Vitaminen A, B und C. Außerdem befinden sich viele Mineralstoffe wie Eisen, Natrium, Calcium, Kalium und Magnesium in ihnen. Die Blätter eignen sich außerdem für die Zubereitung eines Tees, der das Immunsystem stärken soll.
- Aus den Samen wurde früher ein Schmieröl gewonnen, das in der Uhrenindustrie Verwendung fand. Das aus den Samen gepresste Pflanzenöl namens Moringaöl oder Behenöl ist lange haltbar und diente in früheren Zeiten als Basis für die Salbenherstellung. Das Öl eignet sich zudem als Salatöl. Die reifen, pulverisierten Samen können zur Trinkwasseraufbereitung genutzt werden. Die Bestandteile der Samen verbinden sich mit Trübstoffen wie Bakterien und Schwebstoffe, die dann zu Boden sinken.
- Die Wurzeln werden als Gewürz und zu medizinischen Zwecken genutzt. Die Rinde der Wurzel ist leicht giftig, weil sie Alkaloide enthält. Sie muss vor der Verwendung entfernt werden. Die deutsche Bezeichnung „Meerrettichbaum“ hängt mit den in den Wurzeln enthaltenen Senfölgykosiden zusammen. Diese Stoffe führen dazu, dass die Wurzeln des Moringa-Baumes nach Meerrettich riechen.
- Die dunkelgrünen, noch unreifen Früchte lassen sich wie grüne Bohnen als Gemüse kochen.
In der traditionellen Medizin Indiens, Javas, Afrikas und Sri Lankas werden alle Pflanzenteile verwendet. Zum Beispiel sollen die Wurzeln bei rheumatischen Beschwerden helfen. Der Saft dient in der traditionellen Medizin der Stabilisierung des Blutdrucks und die Blätter weisen eine entzündungshemmende Wirkung auf.
Moringa selbst anpflanzen
In der Heimat des Meerrettichbaumes herrschen tropische bis subtropische Klimaverhältnisse vor. Die mehrjährige Pflanze ist nicht winterfest. Möchten Sie Moringa in Ihren Garten pflanzen, müssten Sie den Baum vor dem ersten Frost in ein großes Pflanzgefäß umsetzen und im Haus, im Gewächshaus oder im Wintergarten überwintern. Moringa benötigt eine Umgebungstemperatur von rund 20 Grad Celsius. Obwohl der Baum als robust gilt, reagieren seine Wurzeln auf Einwirkungen wie ein Umpflanzen sehr empfindlich. Aus diesem Grund ist es Ihnen zu empfehlen, den Moringa direkt im Topf zu halten. Das Wachstum schreitet bei einer Kübelhaltung nicht so schnell voran, wie das im Freien der Fall ist.
Aussaat von Moringa
Moringa lässt sich zwar mittels Steckhölzern vermehren, doch diese werden aufgrund der hohen Transportkosten nur selten angeboten. Die Steckhölzer benötigen beim Transport mäßig warme Temperaturen, sodass es auch für den Verbraucher günstiger ist, den Meerrettichbaum mit Samen anzuziehen.
Die Samen müssen vorquellen. Dazu legen Sie die Samen für 48 Stunden in lauwarmes Wasser. Anschließend bringen Sie die Samen etwa einen Zentimeter tief in die Aussaaterde ein. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 25 und 28 Grad Celsius. Weil Moringa Wärme liebt, ist eine Heizmatte empfehlenswert. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen hellen Ort.
Halten Sie die Erde stets leicht feucht. Um Staunässe zu vermeiden ist es ratsam, unter das Substrat etwas groben Sand zu mischen. Befeuchten Sie die Erde mit einer Sprühflasche. Auf diese Weise lässt sich ein Überwässern verhindern.
Vermeiden Sie sowohl Staunässe als auch ein Austrocknen des Substrates. Beides kann die Aussaat vernichten. Dazu reicht es aus, wenn die Erde einmal austrocknete.
In der Regel zeigen sich die Keimlinge nach vier bis sechs Wochen. Sie können die Pflänzchen etwa vier Wochen nach der Keimung pikieren und in einzelne Pflanzgefäße pflanzen. Achten Sie darauf, nicht die feinen Wurzeln zu beschädigen.
Pflege des Moringa-Baumes
Der Meerrettichbaum benötigen einen sonnigen Platz, sollte jedoch in den ersten Jahren vor der starken Mittagssonne geschützt stehen. Außerdem sollte er an einem Standort wachsen, der ihn vor kaltem Wind schützt. Nach Regen muss der Moringa schnell abtrocknen, damit sich keine Pilzerkrankungen ausbreiten können. Deshalb sollten Sie den Baum nicht zu nah an andere Pflanzen stellen. Einen Schädlingsbefall müssen sie kaum fürchten, denn Blattläuse und andere Schädlinge mögen weder den aromatischen Geruch noch den scharfen Geschmack der Pflanzenteile.