Haben Sie in Ihrem Garten nur wenig Platz und möchten auf selbstgezogenes Obst und Gemüse nicht verzichten, können Sie einen Naschgarten anlegen. Die Pflanzen nehmen nicht viel Platz in Anspruch und eignen sich sogar für Balkon oder Terrasse. Ein solcher Garten eignet sich auch, um Kindern Freude am Gärtnern und an gesunder Ernährung zu vermitteln.
Naschgarten: Vielfalt an Pflanzen auf engem Raum
Ein Naschgarten ist ein begrenzter Platz im Garten, an dem essbare Pflanzen wie Obst, Gemüse oder Kräuter kultiviert werden, die zum sofortigen Verzehr bestimmt sind. Die ursprüngliche Bedeutung eines Naschgartens besteht darin, dass das Obst oder Gemüse direkt nach dem Pflücken verzehrt und nicht erst lange eingelagert wird. Für den Naschgarten eignen sich verschiedene Pflanzen, die pflegeleicht sind und nicht viel Platz beanspruchen. Nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon oder der Terrasse lassen sich solche Pflanzen anbauen.
Vorteile des Naschgartens: gesundes Obst und Gemüse auf engem Raum
Ein Naschgarten bietet den Vorteil, dass Sie auf engem Raum gärtnern und eigenes Obst und Gemüse anbauen, wenn auch mit geringen Erträgen. Er hat noch weitere Vorteile:
- Die Früchte sind schmackhaft und gesund, da sie in der Sonne reifen können.
- Kinder können an die gesunde Ernährung und ans Gärtnern herangeführt werden.
- Nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln werden angelockt.
- Naschgärten haben aufgrund der Formen und Farben der Früchte einen hoher Schmuckwert.
- Er bietet die Möglichkeit, neue Obst- und Gemüsesorten auszuprobieren, und ist für Anfänger geeignet.
Möchten Sie mit dem Gärtnern erst beginnen, ist der Naschgarten geeignet, um die ersten Erfahrungen zu sammeln. Auch Kindern vermitteln Sie die Freude am Gärtnern, indem Sie ihnen die verschiedenen Arbeiten erklären und ihnen kindgerechte Gartengeräte kaufen, mit denen sie selbst anpacken können. Von der Pflanzung bis zur Ernte sehen Kinder, wie etwas wächst und was für die Bearbeitung der Pflanzen erforderlich ist. Auch Kinder, die sonst nur wenig Obst und Gemüse essen, können Sie mit den selbstgezogenen Früchten für die gesunde Ernährung begeistern.
Naschgarten anlegen: Standort und Zeitpunkt
Um mit Ihrem Naschgarten erfolgreich zu gärtnern, müssen Sie den richtigen Standort und den geeigneten Zeitpunkt auswählen. Als Standort eignet sich ein sonniges Plätzchen, da die meisten Pflanzen die Sonne lieben und die Früchte bei viel Sonne einen besseren Geschmack bekommen. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, damit die Pflanzen optimal gedeihen. Bevor Sie den Garen anlegen, reichern Sie ihn mit Kompost an. Reicht der Platz nicht aus, kultivieren Sie die Pflanzen in Töpfen oder Kübeln auf Terrasse oder Balkon.
Der richtige Zeitpunkt, um einen Naschgarten anzulegen, ist der Herbst. Beerensträucher und Obstbäume haben dann mehr Zeit, gute Wurzeln zu bilden. Gemüsepflanzen wie Radieschen oder Salat können direkt im Frühjahr gepflanzt werden. Oder Sie machen erste Gehversuche mit winterharten Pflanzen (z. B. Wintersalate).
Beet oder Topf: abhängig von der Art der Pflanzen
Für das Gärtnern auf engem Raum eignen sich Maurerkübel, in die Sie Löcher für die Drainage bohren. Das ist wichtig, damit das Wasser abfließen kann, da die Wurzeln bei Staunässe faulen. In solche Kübel pflanzen Sie Kohlrabi, Salat, Radieschen oder Rote Bete. So vermeiden Sie Erntelücken. Gemüsepflanzen, die lange Pfahlwurzeln bilden, wie Möhren oder Pastinaken, pflanzen Sie besser ins Beet. Möchten Sie auf Balkon oder Terrasse gärtnern, müssen Sie auf Maurerkübel und Töpfe ausweichen. Verschiedene Obstbäume sind so klein gezüchtet, dass sie für die Kultur in Töpfen geeignet sind. Planung des Naschgartens: Auswahl von Pflanzen und Beeteinteilung
Haben Sie sich für einen Standort entschieden, gehen Sie an die Planung. Zeichnen Sie am besten einen Plan und tragen Sie in die Skizze die vorhandenen Maße des dafür vorgesehenen Platzes ein. Achten Sie dabei auf die richtige Fruchtfolge und auf gute Nachbarschaft der Pflanzen. Sehen Sie nicht zu viele Pflanzen auf engem Raum vor, da der Boden sonst schnell auslaugt. Beachten Sie die empfohlenen Abstände zwischen den Pflanzen. Die Beete teilen Sie in Quadrate oder in Reihen ein, damit möglichst viele Pflanzen Platz finden. Tragen Sie in Ihre Skizze ein, welche Pflanzen Sie an welchen Ort setzen möchten.
Tipp: Bewahren Sie Ihre Skizzen auf und verwenden Sie sie als Grundlage für die künftige Planung, um die Fruchtfolge zu beachten. Damit der Boden nicht auslaugt und sich keine Krankheiten ausbreiten, müssen Sie bei einigen Pflanzen mehrere Jahre warten, bis sie wieder am selben Ort angebaut werden können.
Vorbereitung des Bodens: auflockern und mit Kompost anreichern
Nachdem Sie Ihren Naschgarten geplant haben, bereiten Sie den Boden vor. Entfernen Sie das Unkraut und lockern Sie den Boden gut auf. Ist er nährstoffarm, reichern Sie ihn mit Kompost an. Eine Bodenprobe ist sinnvoll, um zu wissen, was Ihr Boden noch braucht. Eine Alternative zu Kompost kann auch eine Gründüngung sein. Hornspäne sind ein guter Langzeitdünger und ebenfalls für den Naschgarten geeignet. Abhängig von Ihrem Plan und den Aussaat- oder Pflanzzeiten bringen Sie die Pflanzen ins Beet.
Tipp: Hochbeete sind für den Naschgarten geeignet, da sich aufgrund der Höhe weniger Schädlinge ansiedeln und die Pflanzen von unten mit Wärme versorgt werden. Beim Gärtnern schonen Hochbeete den Rücken.
Pflege im Naschgarten: auf Bewässerung und Düngung achten
Aufgrund des eng begrenzten Platzes im Beet oder in Kübeln ist der Wasserbedarf der Pflanzen höher. An heißen Sommertagen müssen Sie Pflanzen in Töpfen oder Kübeln zweimal gießen. Da viele Pflanzen kaltes Leitungswasser nicht vertragen, halten Sie besser einen Wasservorrat in einer Regentonne bereit. Gießkannen füllen Sie mit Wasser auf, damit es sich erwärmen kann.
Möchten Sie die Pflanzen in Töpfe oder Kübel pflanzen, benötigen Sie die geeignete Pflanzerde, die locker und torffrei sein sollte. Spezielle Gemüseerde eignet sich, da sie bereits Dünger enthält, der ungefähr für sechs Wochen vorhält. Wie viel Dünger die Pflanzen benötigen, hängt von der Art ab. Brennnesseljauche, mit Wasser verdünnt, eignet sich für viele Pflanzen, doch sollten Sie sie eher sparsam verwenden. Auch Düngerstäbchen sind für die Pflanzen auf engem Raum geeignet.
Achten Sie abhängig von der Art der Pflanzen auf den richtigen Zeitpunkt für die Ernte. Radieschen werden pelzig und Kohlrabi holzig, wenn sie zu spät geerntet werden. Bei Gurken, Mini-Zucchini oder Bohnen fördern Sie mit einer regelmäßigen Ernte die Fruchtbildung.
Die richtigen Pflanzen wählen: pflegeleichte Mini-Formen
Welche Obst- und Gemüsesorten Sie wählen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben, aber auch den Bedingungen am Standort ab. Als Gemüse eignen sich wärmeliebende Sorten, die Sie in Töpfen anbauen und in die Sonne stellen können:
- Johannisbeer- oder Cocktailtomaten, die resistent gegen Braunfäule sind
- Auberginen
- Mini-Zucchini
- Snack-Gurken
- Paprika
Auch Chili oder Peperoni sind geeignet, da sie nicht viel Platz beanspruchen. Mangold, Möhren, Buschbohnen, Radieschen und Kohlrabi sind eine Bereicherung für den Naschgarten und stellen keine hohen Ansprüche an den Boden.
Obstbäume wie Apfel-, Kirsch- oder Pflaumenbäume erhalten Sie als platzsparendes Säulenobst. Auch Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren sind für wenig Platz geeignet. Himbeeren und Brombeeren benötigen eine Rankhilfe. Bei Erdbeeren wählen Sie am besten eine mehrmals im Jahr tragende Sorte, die Sie den gesamten Sommer über bis in den Herbst hinein mit Früchten versorgt.
Ihren Naschgarten können Sie außerdem mit Kräutern aufwerten, beispielsweise mit Basilikum, Rosmarin, Petersilie, Dill oder Schnittlauch.
Tipp: Bauen Sie im Naschgarten Säulenobst, Johannisbeeren oder Stachelbeeren an, müssen Sie darauf achten, ob die Bäume oder Sträucher zurückgeschnitten werden müssen. Dies fördert die Gesundheit der Pflanzen und die Fruchtbildung.