Naturgärten liegen im Trend. Die Devise lautet: Weg von exotischen Blumen, mit denen unsere Insektenwelt nichts anfangen kann – hin zu heimischen Pflanzen, die den Exoten in Nichts nachstehen. Die Wildstauden sind pflegeleicht, meist mehrjährig und bereichern mit ihrem Charme Ihren Garten. Obendrauf gibt es noch einen Bonus: Sie tun etwas für die Artenvielfalt und gegen das Insektensterben.
Sind Naturgärten mit Wildstauden unordentlich?
Dieser Gedanke drängt sich meist auf. Viele denken zuerst an Unkraut, dass sich schnell ausbreitet und nicht mehr zu beherrschen ist. Dabei haben die wilden Blumen durchaus einen großen Vorteil: Sie sind pflegeleicht, an den Standort angepasst und sehr robust. Ihr Blumenbeet macht also weniger Arbeit und benötigt weniger Wasser und Dünger. Was will man mehr?
Selbst mit schwierigen Standorten kommen die Stauden und Blumen gut zurecht. Sie sind mehr als Lückenbüßer. Für Bienen und Co wird Ihr Blumenbeet zum Paradies. Wichtig ist, dass Sie die heimischen Blumen und Stauden immer nach dem wissenschaftlichen Namen kaufen, denn für jede Pflanze gibt es regional unterschiedliche Bezeichnungen.
Gestalten Sie Ihr Blumenbeet natürlich
Unsere heimischen Blumen punkten oft nicht mit großen, auffälligen Blüten, die sie aus der Masse herausheben. Trotzdem sind die Blumen ein Hingucker und haben mit ihren oft zarten Blüten einen ganz eigenen Charme.
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Das Echte JohanniskrautWer kennt nicht die leuchtend gelben Blüten des Echten Johanniskrauts? Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie sehen, dass die Blüten am Rand mehr oder weniger schwarz gepunktet sind. Bis zu einem Meter können die Blütenstiele werden. Die Blüten zeigen sich von Juni bis in den August. Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) gedeiht am besten an sonnigen Standorten, denn das Heilkraut ist ein wahrer Sonnenanbeter. Der Boden soll möglichst locker und durchlässig sein. Johanniskraut sollten Sie in Horsten pflanzen. So kommt es am besten zur Geltung. |
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Die KornblumeWenn wir von Wildblumen reden, kommt Ihnen sicher die Kornblume (Centaurea cyanus) mit ihren leuchtend blauen Blüten zuerst in den Sinn. Kornblumen blühen von Mai bis in den August und werden bis zu 80 Zentimeter hoch. Bienen und Co finden reichlich Nahrung in der Blütezeit. Lange Zeit war die Kornblume nur selten an den Feldrändern zu sehen, was eine Folge des Pestizideinsatzes war. Nun zeigen sie sich wieder öfter. Und auch im Garten sorgen sie für einen besonderen Charme. |
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Die Wilde MalveZu einer der schönsten Wildblumen gehört die Wilde Malve, die im Volksmund auch den Namen „Käsepappel“ trägt. Bereits Karl der Große legte in der Landgüterverordnung „Capitulare de villis et curtis imperialbus“ fest, dass die Wilde Malve (Malva sylvestris) in den Gärten der kaiserlichen Güter anzubauen ist, denn die Blume war ein wichtiges Heilkraut. Die kurzlebige Staude erreicht eine Höhe von bis zu 100 Zentimetern. Die Blütezeit dauert von Mai bis in den September. Dann zeigen sich die einfachen, aber sehr aparten Blüten in Violett. Vor allem die dicken Hummeln mögen die Wildblume. |
Warum Sie unbedingt ein Blumenbeet mit heimischen Blumen haben sollten
Heimische Blumen im Garten sind grazile Schönheiten, die für unsere Insekten- und Vogelwelt sehr wichtig sind. Einige der Blumen sind die einzige Nahrungsquelle für bestimmte Insektenarten. Sterben die Blumen, stirbt auch das Insekt aus. Doch nicht nur die Insekten profitieren von den Wildblumen in Ihrem Garten. Viele der Blumen bilden sehr tiefe Wurzeln aus und sind so auch gegen Trockenperioden gerüstet. Sie säen sich selbst aus oder verbreiten sich durch Rhizome. Das alles bedeutet für Sie weniger Arbeit bei der Pflege des Blumenbeetes. Wenden Sie also öfter mal den Blick von der blendenden Schönheit exotischer Blumen und lassen Sie sich Wildblumen verzaubern.