Selbstversorgung steht heute wieder groß im Mittelpunkt. Wer einen Garten hat, möchte nicht nur im Sommer die Früchte genießen, sondern auch im Winter leckeres Obst, Gemüse und Kräuter zur Verfügung haben. Doch wie lagern Sie Ihre Schätze, sodass Sie auch zur kalten Jahreszeit in den Genuss der eigenen Ernte kommen? Nicht alle Früchte lassen sich so lagern, dass Sie diese frisch essen können. Bei Äpfeln, Möhren, Zwiebeln und einigen anderen Früchten funktioniert das. Doch andere Gemüse- und Obstsorten müssen eingekocht oder eingefroren werden, damit Sie diese auch später noch essen können.
Vorratshaltung für „schlechte“ Zeiten
Wirklich schlechte Zeiten kennt heute in unseren Regionen wohl kaum noch jemand. Mit den „schlechten Zeiten“ sind die Zeiten gemeint, in denen der Garten nicht so viel hergibt. Etwas zu ernten gibt es bei cleveren Anbau zwar immer, aber wer will sich schon ausschließlich von Grünkohl, Wirsing und Chicorée ernähren. Da ist eine Vorratshaltung eine gute Idee.
Welche Möglichkeiten der Lagerung und Haltbarmachung gibt es?
Einst hatten die Menschen nicht viele Möglichkeiten, ihre Ernte zu lagern. Dank Strom sieht es heute anders aus. Sie können Ihre Ernte:
- Einkochen
- Einfrieren
- Trocknen
- Lagern
- Einlegen
Die Art der Haltbarmachung richtet sich nach der Frucht. Relativ wasserarme Früchte wie Möhren, Kartoffeln und Kohl können Sie gut über lange Zeit lagern. Mit Tomaten, Pfirsichen, Bohnen oder Gurken geht das nicht. Sie sollten sich deshalb nicht nur auf eine Haltbarmachung festlegen.
Dieses Gemüse können Sie lagern
Für die Lagerung von Gemüse und Obst sollten Sie optimale Bedingungen schaffen, damit die Früchte lange saftig und genießbar bleiben. Einlagern können Sie zum Beispiel Kartoffeln, Rote Beete, Möhren, Pastinaken, Äpfel und Kürbisse. Optimal ist natürlich ein Erdkeller. Diesen haben aber die wenigsten zu Hause, obwohl der Keller wieder im Kommen ist. Wählen Sie einen kalten Ort, mit Temperaturen von etwa 5° C, der trocken und dunkel ist.
Bei der Ernte sollten die Früchte nicht verletzt werden, denn beschädigtes Gemüse ist nicht lange lagerfähig. Früchte, die aus der Erde kommen, werden leicht abgetrocknet und die Erde anschließend vorsichtig abgeklopft.
Rote Beete, Möhren, Steckrüben und Pastinaken lagern Sie am besten in einem großen Gefäß mit Sand oder Erde. Die Früchte werden vollständig eingegraben. Halten Sie den Sand leicht feucht. So bleiben sie relativ lange frisch. Lagern Sie die Früchte in Schichten ein, so können Sie nach und nach diese verwenden.
Kartoffeln kommen in den dunklen Keller, der kühl und trocken sein sollte. Legen Sie die Kartoffeln in eine Kiste mit Deckel.
Kürbisse und Äpfel kommen ebenfalls in eine Kiste und werden nicht zu eng nebeneinander gelegt. Äpfel mögen eine Temperatur von 4° C, Kürbisse benötigen 10° C. Die Luftfeuchtigkeit sollte ruhig etwas höher sein, damit die Früchte nicht austrocknen. Übrigens sollten Äpfel nicht in der Nähe von anderem Obst und Gemüse liegen, denn Äpfel setzen den Stoff Ethylen frei, der andere Früchte schneller reifen lässt.
Gemüse und Obst einkochen – das hält ewig
Genaue Angaben, wie lange Eingemachtes hält, werden Sie nicht finden, denn dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Tatsache ist, dass es Berichte gibt, wonach selbst nach 15 Jahren der Inhalt der Gläser noch einwandfrei war. Lediglich die Konsistenz der Früchte lässt nach. Aber es dürfte wohl eher selten sein, dass ein Glas Kirschen oder Erdbeeren so lange im Regal steht.
Einkochen können Sie fast alles, was es an Gemüse und Obst gibt. Der Vorteil: Sie können fertige Gerichte kreieren. Kompott können Sie ebenso einkochen wie Marmelade, saure Gurken oder Gemüse. Wenn Sie sich an die Einkochzeiten halten, gibt es fast keine Grenzen. Wichtig ist Sauberkeit beim Einkochen, denn Bakterien lassen den Gläserinhalt verderben.
Übrigens gibt es einen Unterschied zwischen Einkochen und Einmachen, auch wenn wir beide Begriffe fürs Gleiche verwenden. Beim Einkochen kommen die Früchte ins Glas, welches anschließen im Wasserbad erhitzt wird. Beim Einmachen werden erst alle Zutaten im Topf gekocht und kommen dann heiß ins Glas, welches nun verschlossen wird.
Diese Früchte frieren Sie besser ein
Einkochen oder einmachen ist nicht für jedes Obst und jedes Gemüse geeignet, denn die Früchte sind hohen Temperaturen ausgesetzt. Gerade Beeren werden dann schnell pampig. Deshalb sollten Sie einige Sorten Obst und Gemüse lieber einfrieren. Neben den Beeren gehört dazu auch Spinat oder Bohnen, Mangold und Fenchel und viele andere Sorten.
Gut gesäubert, eventuell blanchiert und ordentlich verpackt hält Obst und Gemüse ewig im Frost, sofern Sie es nicht schon vorher aufessen. Zum Einfrieren können Sie das Obst und Gemüse in Gefrierdosen, Gefrierbeutel oder auch Gläser einfüllen. Gläser sollten nicht bis zum Rand gefüllt werden. Entscheiden Sie sich am besten für Behälter, die sich gut stapeln lassen, damit Sie den Platz optimal ausnutzen können.
Getrocknetes ist super lecker
Meist werden nur Kräuter getrocknet. Dabei schmecken auch getrocknete Früchte super lecker. Dank Dörrautomat geht das heute auch ganz leicht. Sie können Früchte aus dem Garten aber auch im Backofen trocknen. Das dauert zwar etwas länger, funktioniert aber. Schälen Sie dazu das Obst oder Gemüse und schneiden Sie es in Scheiben. Im Backofen wird auf der niedrigsten Stufe bei 50° – 70° C getrocknet. Lassen Sie die Ofentür etwas offen, damit die Feuchtigkeit weg kann.
Sie können Früchte ebenso in der Mikrowelle oder an der Luft trocknen. Für Letzteres benötigen Sie einen warmen, luftigen und trockenen Ort. Trockenobst und Trockengemüse lassen sich vielfältig verwenden. Getrocknetes Obst ist wunderbar für Müsli oder als Süßigkeitenersatz geeignet. Getrocknetes Gemüse können Sie in Eintöpfen und Suppen verwenden.
Ein kleiner Vorrat von allem, dass Sie im Garten ernten, kann nicht verkehrt sein. Schließlich schmeckt selbst gezogenes Obst und Gemüse einfach besser.