Der Herbst ist die ideale Zeit zum Pflanzen von Obstbäumen. Um über viele Jahre gesunde Früchte zu ernten, kommt es auf den richtigen Standort an. Denken Sie bereits beim Kauf der Obstbäume daran, welchen Platz sie später einnehmen werden.
Pflanzzeit für Obstbäume: am besten im Herbst
Die Zeit, zu der Sie Obstbäume pflanzen, hat Einfluss auf das Wachstum der Bäume und die späteren Erträge. Einige Hobbygärtner sind vom Frühjahr als Pflanzzeit überzeugt. Für wurzelnackte Bäume bedeutet das Pflanzen im Frühjahr viel Stress. Die Bäume müssen viel Energie für die Wurzelbildung aufwenden und verbrauchen für die Blattbildung zusätzlich Kraft. Da die Bäume im Herbst ihre Blätter abwerfen, eignen sich Oktober und November zum Pflanzen am besten. Am Tag, an dem Sie pflanzen, sollte kein Frost herrschen. Spätestens bis Mitte März müssen wurzelnackte Bäume in die Erde, damit sie noch gut anwachsen. Winterharte Obstsorten wie
- Apfel,
- Birne,
- Pflaume oder
- Kirsche
können prinzipiell das ganze Jahr über gepflanzt werden. Empfohlen wird jedoch der Herbst, da die Bäume dann mehr Zeit für die Wurzelbildung haben und in der Regel auch früher austreiben. Obstbäume mit Topfballen können auch noch im Sommer gepflanzt werden, doch kommt es auf regelmäßiges Gießen an, damit sie gut anwachsen. Eine Ausnahme bilden frostempfindliche Obstsorten wie Pfirsich, Aprikose, Nektarine oder Quitte. Sie werden erst im Frühjahr gepflanzt.
Tipp: Wurzelnackte Bäume pflanzen Sie am besten sofort nach dem Kauf. Ist das nicht möglich, da Ihnen die Zeit fehlt, schlagen Sie sie am besten für ein paar Tage in Erde ein und halten den Boden feucht.
Kauf von Obstbäumen: Wahl der richtigen Sorte und Platzbedarf
Informieren Sie sich vor dem Kauf von Obstbäumen über die Ansprüche an Standort und Pflege. Einige Sorten wie Pfirsich oder Aprikose lieben Wärme und bevorzugen einen sonnigen Standort. Erkundigen Sie sich auch, wie groß die Obstbäume später einmal werden, um den richtigen Platz auszuwählen. Die bereits vorhandenen Baumsorten spielen eine Rolle, da sich einige Sorten hervorragend als Befruchter eignen.
Ein wichtiges Kriterium für den Kauf eines Obstbaums ist die Qualität. Kaufen Sie nur gesunde Bäume, deren Rinde nicht beschädigt ist. Achten Sie darauf, dass die Bäume keine abgestorbenen Triebe aufweisen und nicht von Obstbaumkrebs oder Blutläusen befallen sind. Qualitativ hochwertige Bäume erkennen Sie an einem geraden Stamm und einer bereits gut verzweigten Krone mit mindestens drei Seitenästen.
Größe des Obstbaums: abhängig von der Veredlungsunterlage
Erkundigen Sie sich beim Obstbaumkauf in der Baumschule über die Wuchsstärke und die Veredlungsunterlage, da sie Höhe und Breite der Krone, Erträge und Lebensdauer beeinflusst. Ist der Platz in Ihrem Garten nur begrenzt, müssen Sie nicht auf Obst verzichten, da es platzsparendes Spalierobst und Säulenobst mit geringer Seitenverzweigung gibt. Einige dieser für wenig Platz gezüchteten Sorten gedeihen auch in einem großen Kübel und eignen sich sogar für Balkon oder Terrasse. Spalierobst pflanzen Sie an der Hauswand oder als freistehende Hecke.
Der Platzbedarf hängt von der Stammform und der Sorte ab. Kirschbäume sind häufig mit Halb- oder Hochstamm verfügbar. Kaufen Sie Bäume mit Hochstamm aufgrund des hohen Platzbedarfs nur, wenn Ihr Garten ausreichend groß ist. Bereits beim Kauf haben Hochstämme eine Höhe von 1,80 bis 2,00 Metern. Später erreichen sie locker eine Wuchshöhe von 6 Metern oder mehr. Ein Rückschnitt zur Eindämmung des Wachstums ist keine Lösung, da die Bäume dann sogar noch üppiger wachsen. Besser geeignet bei geringerem Platz sind Bäume mit Viertelstamm.
Die folgenden Angaben über den Platzbedarf dienen der groben Orientierung:
- Halb- und Hochstamm: ca. 12 x 12 Meter
- Viertelstamm: ca. 6 x 6 Meter
- Spindelbaum: ca. 3 x 3 Meter
- Säulenobst: ca. 1 x 1 Meter
Standort und Boden: sonnig, windgeschützt und durchlässig
Damit Sie hohe Erträge erzielen und Ihre Bäume gesund wachsen, benötigen sie einen lockeren, durchlässigen Boden. Der Boden sollte eher einen basischen oder neutralen pH-Wert haben, damit die Früchte ihr sortentypisches Aroma entwickeln. Der Standort sollte sonnig sein, da viel Licht für die Laubbildung sowie Reifung und Geschmack der Früchte wichtig ist. Obstsorten wie Apfel oder Birne sind zwar ziemlich robust, doch bevorzugen alle Sorten einen windgeschützten Standort. Abhängig von der Obstsorte kommt es bei der Standortwahl noch auf weitere Faktoren an:
- Achten Sie bei Birnbäumen darauf, dass sich kein Wacholder in der Nähe befindet, da der Birnengitterrost-Pilz auf Birnbäume übertragen werden kann und sie stark schwächt.
- Kirschbäume wachsen nicht auf saurem Boden.
- Aprikosen benötigen Wärme und wachsen nicht an zugigen Standorten.
- Pflanzen Sie Pfirsiche dort, wo viel Sonne scheint und wo nur eine geringe Frostgefahr besteht.
Bestäuber für Ihre Bäume: auf das Pflanzetikett achten
Die meisten Obstsorten brauchen eine andere Sorte als Bestäuber. Achten Sie beim Kauf der Obstbäume darauf, welche Sorten als Bestäuber empfohlen werden. Haben Sie noch nicht die geeigneten Sorten in Ihrem Garten, ergänzen Sie am besten den passenden Bestäuber. Die Bestäuber sollten sich in der Nachbarschaft der Bäume befinden, damit die Fruchtbildung möglich ist. Können Sie nicht den empfohlenen Bestäuber kaufen, da Sie nicht genug Platz haben, wählen Sie eine selbstfruchtende Sorte.
Obstbäume pflanzen: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Haben Sie Ihre Obstbäume gekauft und den passenden Standort gewählt, bereiten Sie Bäume und Standort für die Pflanzung vor. Von den wurzelnackten Bäumen entfernen Sie die Spitzen der Hauptwurzeln sowie die beschädigten Stellen, damit sich die Wurzeln besser verzweigen. Das Pflanzloch heben Sie im Idealfall schon zwei Wochen vor der Pflanzung aus, um es vorzubereiten. Die Größe hängt von der Wurzelgröße ab und muss genügend Platz bieten, damit die Wurzel nicht geknickt wird. Als Richtwerte gelten ein Durchmesser von ca. 50 Zentimetern und eine Pflanztiefe von ca. 60 Zentimetern. Reichern Sie die Erde aus dem Pflanzloch mit Hornspänen und Kompost an, damit der Baum genügend Nährstoffe hat.
Gehen Sie bei der Pflanzung Ihrer Obstbäume Schritt für Schritt nach der folgenden Anleitung vor:
- Rasen abtragen und Pflanzloch ausheben, Sohle des Pflanzlochs mit einer Grabegabel lockern
- Tiefe des Pflanzlochs prüfen und darauf achten, dass der Baum nicht tiefer steht, als er in der Baumschule gestanden hat
- Obstbaum einpassen und Position des Pfahls in einem Abstand von ca. 15 Zentimetern westlich vom Stamm festlegen
- Baum aus dem Pflanzloch nehmen und Baumpfahl einschlagen
- Baum ins Pflanzloch setzen und Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde auffüllen
- darauf achten, dass sich die Veredelungsstelle über dem Boden befindet und nicht mit eingepflanzt wird
- Erde festtreten, damit sich die Hohlräume füllen
- Baum mit einem Kokosstrick und achtförmigen Schlaufen am Pfahl befestigen und darauf achten, dass der Kokosstrick nicht in die Baumrinde einschneidet
- Gießrand anlegen und Obstbaum angießen
Tipp: Wühlmäuse bedeuten den Tod Ihrer jungen Obstbäume, da sie die Wurzeln total vernichten. Bringen Sie zum Schutz vor Wühlmäusen ein Drahtgeflecht in das Pflanzloch, bevor Sie den Obstbaum einsetzen.
Danke für diesen Beitrag. Wir haben bereits ein paar Bäume in unserem Garten stehen, die sich wirklich gut entwickelt haben. Sobald sie das nächste Mal beschnitten werden, steht zeitgleich die Pflanzung neuer Apfelbäume an. Hoffentlich spielt das Wetter mit.
Danke für die vielen Tipps, auch was den Boden betrifft. Ich habe ein Gewächshaus und mir sind die Pflanzen hier sehr wichtig. Ich habe das Gewächshaus sogar versichern lassen.